Warmwasser birgt noch mehr Sparpotenziale als Strom
Beim Warmwasser können Sie also noch mehr Energie sparen als beim Strom. Wir zeigen Ihnen wie!
Los geht's04.04.2023 Lesedauer: min Jens Hakenes
Die Standby-Funktion von Elektrogeräten verbraucht unnötig viel Strom. Erfahren Sie, wie Sie im Schnitt bis zu 144 Euro im Jahr sparen können, indem Sie Standby ausschalten – und wie Sie den heimlichen Stromfressern auf die Schliche kommen. Zum Beispiel rund um einen Urlaub.
In wenigen Sekunden den eigenen Verbrauch berechnen und sehen, wie viel Sie sparen können. Durchschnittliches Sparpotenzial: 240 Euro pro Jahr und Haushalt.
Brennt an Fernseher, Stereoanlage oder Spielekonsole dauernd ein Licht? Ist das Netzteil, zum Beispiel am Deckenfluter, warm oder brummt es? Und haben Mikrowelle und PC keinen richtigen Ausschalter? Dann verbrauchen diese Geräte rund um die Uhr Strom. Das sorgt nicht nur für eine teure Stromrechnung, sondern auch für einen hohen CO2-Ausstoß.
Unter dem Standby-Modus versteht man den Schein-Aus-Zustand eines elektrisch betriebenen Geräts. Aus diesem Zustand heraus kann das Gerät in Sekundenschnelle gestartet werden. Ein zeitaufwendiges Hochfahren ist nicht notwendig. Damit der Sprung vom Standby- in den Aktiv-Modus funktioniert, muss das Gerät konstant mit Strom versorgt werden. Es verbraucht also Strom.
In einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt machen unnötige Kosten durch Standby im Schnitt etwa acht Prozent der Stromrechnung aus. Die Standby-Leistung liegt durchschnittlich bei etwa 10 Watt. Durch vollständigen Verzicht könnten Sie im Einfamilienhaus im Jahr bis zu 360 Kilowattstunden (kWh) und 144 Euro sparen sowie 145 kg CO2 vermeiden. Bei einem durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus sind es 210 kWh, rund 84 Euro und 85 kg CO2.
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* Angenommen ist eine durchschnittliche Standby-Dauer von 22 Stunden pro Tag. Gemessen wurden Beispiel-Geräte aus verschiedenen Haushalten. Neue Geräte verbrauchen gemäß EU-Verordnung (Ökodesign-Richtlinie) deutlich weniger Strom im Standby-Betrieb als ältere. Strompreis: 0,40 €/kWh (BDEW)
Um Strom zu sparen, müssen Sie Standby ganz ausschalten. Mit ferngesteuerten Steckdosen können Sie das sogar bequem von der Couch aus machen. Das geht dank einem Zwischenstecker mit Sensor, der zwischen Fernseher, Lampen und Co und Steckdose gesteckt wird. Der Sensor kappt oder aktiviert die Stromzufuhr von Steckdose zum Gerät, je nach Befehl mit der Fernbedienung. Smarte Funksteckdosen lassen sich sogar via Bluetooth oder WLAN per Smartphone steuern.
Bedenken Sie jedoch, dass diese Steckdosen selbst einen geringen Standby-Verbrauch haben, um Signale empfangen zu können. Noch energiesparender sind daher manuell abschaltbare Steckdosenleisten. Ein weiterer Vorteil: mit einem einzigen Knipsen können Sie gleich eine ganze Reihe von Geräten vom Strom trennen.
Besonders praktisch im Büro oder für gemeinsam arbeitende Gerätegruppen sind die sogenannten Master-Slave-Steckdosen. Hier wird ein Hauptgerät als „Master“ definiert, das die Stromzufuhr zu den anderen Geräten bestimmt. Wird das Hauptgerät ausgeschaltet, werden automatisch alle zugehörigen Geräte ebenfalls vom Strom getrennt.
Beim Warmwasser können Sie also noch mehr Energie sparen als beim Strom. Wir zeigen Ihnen wie!
Los geht'sUm heimliche Stromfresser zu erkennen, starten Sie am besten gleich einen Rundgang durch Ihre ganze Wohnung oder Ihr Haus. Halten Sie Ausschau nach Geräten, die einen hohen Standby-Verbrauch haben und die Sie ganz oder zeitweise vom Netz trennen können:
Gönnen Sie, wenn Sie in den Urlaub fahren, auch Ihren elektrischen Geräten eine Pause! Indem Sie die Geräte vom Strom trennen, sparen Sie nicht nur den Standby-Verbrauch, sondern schützen Ihre Geräte auch vor Blitzeinschlag und Überspannung. Außerdem vermeiden Sie jegliche Brandgefahr, wenn Sie den Stecker ziehen! Und: Nutzen Sie die Abwesenheit am besten auch gleich, um Ihren Standby-Verbrauch zu ermitteln, zum Beispiel mit dem Energiesparkonto oder der App EnergieCheck.
Um Ihren gesamten Standby-Verbrauch zu ermitteln, können Sie verschiedene Werkzeuge nutzen – am besten rund um einen Ausflug übers Wochenende oder einen Urlaub. Tragen Sie einfach unmittelbar vor der Abreise und direkt nach der Rückkehr den Stromzählerstand ein, zum Beispiel in eine Tabelle oder ins Energiesparkonto oder die App EnergieCheck.
Liegt der Verbrauch während der Abwesenheit bei mehr als einer Kilowattstunde (kWh) pro Tag, sollten Sie weitere Standby-Verbraucher suchen und Dauerläufer wie Kühlschrank oder Gefriertruhe prüfen.
Sie sind sich unsicher, ob das eine oder andere Gerät einen Standby-Verbrauch hat? Dann sollten Sie ein Strommessgerät nutzen. In vielen Energieberatungsstellen der Verbraucherzentralen können Sie ein Strommessgerät kostenlos ausleihen. Falls Sie ein Strommessgerät kaufen (siehe aktueller Testbericht), geben Sie es später am besten weiter, zum Beispiel an Ihre Nachbar*innen.
Sie wollen Ihren Stromverbrauch dauerhaft im Blick behalten? Dann sind Smart Meter oder andere intelligente Messgeräte vielleicht etwas für Sie.
Sie möchten wissen, ob auch andere Menschen Stromsparen? Ja, das tun sie! Sogar in der Gaming-Szene spielt der Stromverbrauch mittlerweile eine wichtige Rolle. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Branchenverbands game e.V.
Weitere Beratungsangebote gesucht? Der Stromspiegel listet verschiedene Möglichkeiten auf – online und vor Ort: vom StromCheck bis zur Beratung zu Hause der Verbraucherzentrale Energieberatung.