Eintrag 4 - Ein erster Rückblick

Die Funkthermostate sind eingebaut, jetzt sind die Fensterkontakte dran. Außerdem ist Zeit für einen ersten Rückblick.

Fensterkontakte zur Heizungssteuerung

Die Funkthermostate wurden installiert, ausgefeilte Zeitpläne programmiert, kein Raum wird sinnlos beheizt, bei jeder Gelegenheit werden die Heizkörper abgeschaltet – der Blogger und seine Gefährtin sind ins Heiz-Nirvana eingegangen und schweben, untermalt vom monotonen Surren der automatischen Stellantriebe, in Richtung Energiespar-Utopia. Thermostat-Transzendenz erreicht?

Nicht ganz – denn allmorgendlich werden wir unsanft aus unserer heilen Heizwelt gerissen. Und das geht so: Meine Freundin duscht, öffnet das Fenster, wirft einen misstrauischen Blick auf die herausfordernd auf dem Badezimmerschrank liegende Funksteuerung, und verlässt die Wohnung in Richtung Universität. Die Funksteuerung wird von frischer Neuköllner Morgenluft umweht und befindet: Es ist zu kalt. Kommando an Heizung: volles Rohr. Die Heizung gehorcht und schickt große Mengen warmer Luft durch das geöffnete Fenster nach draußen – was die Funksteuerung zu noch gewagteren Heizorgien anstachelt. Vor einer handfesten Beziehungskrise bewahrt uns nur ein beherzter Griff in die technische Trickkiste. „Tür-Fenster-Kontakt“ heißt die Lösung.

Hinter dem rätselhaften Namen versteckt sich ein Gerät, das so aussieht wie ein Handy, mit dem man nur eine einzige Nummer wählen kann – und so ähnlich funktioniert es auch. So richtig wohl fühlt sich der Tür-Fenster-Kontakt nämlich nur in direkter Nachbarschaft eines Magneten. Wird ihm dieser entrissen, etwa durch die Öffnung eines Fensters oder, man ahnt es, einer Tür, blinkt er unwillig, und telefoniert zur Funksteuerung, um sich zu beschweren. Diese kommandiert an alle Heizungen „Feuer einstellen“, bis der Magnet wieder da ist, wo er hingehört – indem besagtes Fenster wieder geschlossen wird. Oder eben besagte Tür. Dann blinkt der Fenster-Tür-Kontakt zufrieden drei Mal – und der normale Heizbetrieb wird wieder aufgenommen.

So ein Gerät ist schnell installiert. Es wird einfach mit der beiliegenden doppelseitigen Klebefolie an eine geeignete Stelle geheftet. Für die Anmeldung an das Funkthermostat genügt ein Tastendruck. Heizen mit geöffnetem Fenster gehört damit der Vergangenheit an. Fast jedenfalls, denn leider dauert es ein bis zwei Minuten, bis das Signal wirklich beim Heizkörper ankommt, und auch in den Minuten danach ist der Heizkörper ja noch heiß. Wenn man also fünf Minuten stoßlüftet, wünscht man sich eher ein klassisches Handventil zurück. Allerdings: Komfortabel ist die Sache schon, da man sich einfach keine Gedanken mehr machen muss. Und so erreicht man, von irdischem Ballast befreit, dann doch noch langsam das Heiz-Nirvana.

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