Nachholbedarf bei der Modernisierung
Modernisierte Gebäude sparen Geld und schützen das Klima. Trotzdem wird noch immer viel zu wenig saniert. Eine neue Studie sagt warum.
„Wenn weiterhin in so geringen Raten energetisch saniert wird, dann lassen sich die deutschen Klimaschutzziele nie erreichen," urteilt Professor Rabenstein, Energieexperte aus Hamburg. In der Tat: Gerade einmal ein Prozent des bundesdeutschen Gebäudebestands wird jährlich energetisch saniert — wirtschaftlich möglich wären mindestens drei Prozent.
Umfangreiche Befragungen durchgeführt
In der Studie „Handlungsmotive, -hemmnisse und Zielgruppen für eine energetische Gebäudesanierung" wurden rund 1.000 Ein- und Zweifamilienhausbesitzer nach ihrem Sanierungsverhalten befragt. Dabei wurde festgestellt, dass ein Großteil der Befragten ihre Einsparpotenziale erheblich unterschätzt.
Große Potenziale, aber wenige Modernisierungen
Drei Viertel des deutschen Wohnbestands sind vor 1978 gebaut worden. Viel Energie entschwindet hier durch ungedämmte Wände und zugige Fenster. Das Klimaschutzpotenzial ist hoch. Um dieses Potenzial zu heben, gibt es vielfältige Förderprogramme der bundeseigenen KfW-Bankengruppe. Dennoch liegen auch weiterhin viele Energieeinsparpotenziale brach, behaupten die Autoren der Studie. Dabei spielen nicht nur finanzielle Gründe eine Rolle: Überforderung bei Planung und Durchführung, unseriöse Beratungen und weitere Informationsdefizite wurden bei den Untersuchungen immer wieder genannt.
Energieberatung durch Kommunen
„Hier müssten Städte und Kommunen durch kostenfreie, persönlich zugeschnittene Angebote eingreifen," empfiehlt Rabenstein. Das fühle sich seriöser und offizieller an — viele Ängste potenzieller Sanierer ließen sich so abbauen. Aber in Zeiten von leeren Kassen werden statt dessen immer weitere kommunale Beratungsleistungen gestrichen. Dabei würden sich Energieberatungen, die zu einer Erhöhung der Sanierungstätigkeit führen, über höhere Gewerbesteuern durchaus bezahlt machen.
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