Gentner Verlag
Aus dem Stuttgarter Stammhaus des Gentner Verlages sind über die Jahre verlegerische Aktivitäten mit knapp vierzig Fachzeitschriften entstanden. Die Schwerpunkte sind die Stammgebiete Sanitär- und Heizungstechnik, Kälte- und Klimatechnik, Glas und Elektro- und Sicherheitstechnik. Drei Titel unterstützen „Meine Heizung kann mehr“: Die SBZ – Sanitär, Heizung, Klima erreicht Entscheider in Handwerksbetrieben. Gebäude-Energieberater wird von Architekt*innen, Ingenieur*innen und Handwerker*innen mit der Zusatzausbildung Energieberater*in gelesen. TGA Fachplaner erreicht TGA-Ingenieur*innen und -Techniker*innen in Planungsbüros und größeren Handwerksbetrieben.
Interview mit Britta Großmann (Chefredakteurin Gebäude-Energieberater) Dirk Schlattmann (Chefredakteur SBZ) und Jochen Vorländer (Chefredakteur TGA Fachplaner)
Warum machen Ihre Fachzeitschriften bei unserer Kampagne „Meine Heizung kann mehr“ mit?
Die meisten Eigentümer*innen gehen anscheinend davon aus, dass ihre Heizung optimal funktioniert und so wenig Energie wie möglich verbraucht. Es muss darum deutlich gemacht werden, dass dafür in der Regel erst die Voraussetzungen geschaffen werden müssen – und dass sich dies lohnt. Die bedarfsgerechte Heizungsoptimierung kann mit geringen Investitionen die Energiekosten dauerhaft senken. Für unsere Leser*innen sind solche Dienstleistungen nicht neu, die Nachfrage ist aber bisher gering. Wir hoffen, dass die Kampagne zur Marktentwicklung einen wichtigen Impuls geben kann.
Wann und in welchem Zusammenhang haben Sie persönlich das erste Mal vom hydraulischen Abgleich gehört?
Der hydraulische Abgleich ist seit unserer Berufsausbildung ständiger Begleiter. In der Praxis wurde er lange vernachlässigt. Erst das OPTIMUS-Projekt hat vor wenigen Jahren Werkzeuge geliefert, um schlecht dokumentierte Bestandsanlagen praktikabel abzugleichen. Zudem wurde im Feld belegt, dass sich der nachträgliche hydraulische Abgleich amortisiert. Eine wichtige Erkenntnis war seine große Wirkung in gut gedämmten Gebäuden.
Welche Rolle spielt das Thema Energieeffizienz in Ihrem Verlag?
Bei der eigenen Geschäftstätigkeit wird am meisten Energie für das Verlagsgebäude, die EDV-Ausstattung und die Mobilität aufgewendet. Die Energieeffizienz wird darum maßgeblich vom Handeln der Mitarbeiter*innen beeinflusst. Motivation und Anleitung spielen so eine große Rolle. In unseren Fachzeitschriften hat Energieeffizienz eine starke bis dominante Rolle, wir sind aber darum bemüht, das Wort Energieeffizienz sorgsam einzusetzen und nicht abzunutzen.
Welche Trends sehen Sie im Bereich der Gebäudesanierung?
Wie jedes Gebäude einen speziellen Sanierungsbedarf hat, so vielfältig sind die Trends. Bei der Anlagentechnik wird das Angebot immer breiter und so das Entscheiden immer schwieriger. Früher war hauptsächlich der Brennstoff auszuwählen, heute bestehen Heizungsanlagen oft aus zwei und mehr Wärmeerzeugern zur Nutzung mehrerer Energiequellen. Kritisch zu begleiten ist, dass zunehmend Förderprogramme anlagen- und bautechnische Trends aufprägen.
Welcher Energiespartipp verdient es, bekannter zu werden?
Hydraulischer Abgleich, die Einstellung der Heizungsregelung, der Austausch alter Heizungspumpen und die elektronische Einzelraumregelung stehen noch nicht genug im Rampenlicht. „Meine Heizung kann mehr“ zielt also in die richtige Richtung. Bauliche Maßnahmen sollten sich aus einer professionellen Beratung ergeben. Unterschätzt wird die Verhaltensänderung – dazu ist die regelmäßige Erfassung und Auswertung von Verbräuchen erforderlich.