Energiesparen im Haushalt:
9 Tipps mit schneller Wirkung

Ein Paar steht vor einem Kühlschrank und bespricht Strategien zum Energiesparen im Haushalt.

Die 9 besten Energiespartipps

  1. Richtig heizen
  2. Thermostate wechseln
  3. Richtig lüften & Fenster abdichten
  4. Duschen statt baden
  5. Sparduschkopf & Durchflussbegrenzer nutzen
  6. Wäsche bei 30° Celsius waschen
  7. Wasserkocher nicht unnötig voll machen
  8. Kochen mit Deckel
  9. Energieeffiziente Geräte nutzen

Wie kann man Energie sparen?

Wenn Sie im Haushalt Energie sparen wollen, dann sind 3 Bereiche wichtig:

Das sind die 3 Säulen des Energiesparens. In einem durchschnittlichen Haushalt entfallen 68 Prozent des Energieverbrauchs auf die Raumwärme. Die Erwärmung von Wasser verbraucht 16 Prozent der gesamten Energie und noch mal 16 Prozent sind es beim Stromverbrauch.

In diesem Beitrag haben wir alle Informationen zum Thema Energiesparen für Sie gesammelt. In den folgenden Abschnitten finden Sie die wichtigsten Tipps zum Energiesparen. Außerdem können Sie von hier aus tiefer in jeden Bereich einsteigen.

Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts Haus

Heizenergie: Heizkosten verstehen, prüfen & senken

Ganze 68 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt entfallen auf die Raumwärme. Deshalb birgt Ihr Heizverhalten die größten Potenziale beim Energiesparen. Das sind die 3 größten Stellschrauben:

In den nächsten 3 Abschnitten finden Sie eine Übersicht zu jedem dieser 3 Themen. Darin sind weiterführende Artikel verlinkt, sodass Sie sich gezielt in jedes Thema einlesen können. Individuelle Spartipps erhalten Sie im HeizCheck.

1. Richtig heizen

Zu einem sparsamen Heizverhalten tragen vor allem die folgenden 2 Aspekte bei:

  • Heizkörper entlüften
  • Raumtemperatur senken

Heizkörper entlüften

Eine der simpelsten Sparmaßnahmen beim Heizen ist das Entlüften der Heizkörper. Wenn sich Luft im Heizkörper befindet, dann wird unnötig Energie verschwendet. Zu erkennen ist das daran, dass die Heizkörper gluckernde Geräusche machen und trotz aufgedrehtem Thermostat nicht richtig warm werden. Durch manuelles Entlüften sparen Sie jährlich zwischen 35 Euro (Mietwohnung) und 65 Euro (Einfamilienhaus).

Bei vielen Heizkörpern ist manuelles Entlüften möglich. Sie erkennen diese Heizkörper an der für einen Entlüftungsschlüssel vorgesehenen Vierkant-Aufnahme. Wenn Sie keinen Entlüftungsschlüssel besitzen, dann können Sie sowohl Hausmeister*in als auch Bekannte danach fragen. Ein Blick in die Nachbarschafts-App nebenan.de lohnt sich ebenfalls oft. Alternativ gibt es solche Schlüssel für kleines Geld im Baumarkt zu kaufen.

Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung zum Heizung entlüften.

Raumtemperatur senken

Als Faustregel beim Thema Raumtemperatur gilt: 1 Grad weniger entspricht 6 Prozent Energieeinsparung. Darüber hinaus sind vor allem diese beiden Punkte wichtig:

  • die richtige Temperatur für jeden Raum
  • die richtige Stufe am Thermostat

Das sind Orientierungswerte für die richtige Temperatur in jedem Raum: Im Wohnzimmer sind 20 Grad Celsius angemessen. In der Küche sollte es zwischen 18 und 20 Grad warm sein. Das Bad ist mit 23 Grad der wärmste Raum, gefolgt von Kinderzimmer und Arbeitszimmer mit jeweils 20 bis 22 Grad. Im Schlafzimmer sind 16 bis 18 Grad ausreichend und der Flur wird mit 16 Grad am wenigsten geheizt.

An elektronischen Thermostaten können Sie die gewünschte Temperatur ganz einfach am Display ablesen. Bei mechanischen Thermostaten entspricht jede Stufe einer Raumtemperatur:

  • Stufe 1: ca. 12 Grad
  • Stufe 2: ca. 16 Grad
  • Stufe 3: ca. 20 Grad
  • Stufe 4: ca. 24 Grad
  • Stufe 5: ca. 28 Grad

Hier finden Sie einen umfassenden Artikel zur Einstellung und Bedienung von Thermostaten.

Heizungsthermostat Bedienungsanleitung

2. Thermostate wechseln

In vielen Haushalten sind nach wie vor mechanische Heizungsthermostate verbaut. Wenn Sie solche Thermostate nutzen und morgens im Bad nicht frieren wollen, dann müssen Sie das Thermostat am Vorabend aufdrehen.

Auf diese Weise halten Sie Ihr Badezimmer die ganze Nacht über so warm, wie Sie es eigentlich nur nach dem Aufstehen brauchen. Das verbraucht nicht nur unnötig viel Heizenergie, sondern kostet auch viel Geld, das Sie mit einer einfachen Maßnahme sparen können: dem Wechsel zu elektronischen Thermostaten.

Sie können elektronische Thermostate so einstellen, dass die Raumtemperatur an Ihren Tagesrhythmus angepasst ist. Es ist sogar möglich, diese Thermostate von unterwegs per App anzusteuern. Im einem ausführlichen Beitrag zu programmierbaren Thermostaten haben wir alle wichtigen Informationen für Sie aufbereitet.

Er umfasst einen Vergleich zwischen herkömmlichen und elektronischen Thermostaten sowie Angaben zu den Kosten elektronischer Thermostate. Außerdem haben wir für Sie auch eine Anleitung zum Wechseln von Thermostaten geschrieben. 

3. Richtig lüften & Fenster abdichten

Richtiges Lüften sorgt nicht nur für frische Luft in Wohnräumen. Es trägt auch dazu bei, dass Schimmelbildung vermieden wird. Darüber hinaus sind Mieter*innen sogar rechtlich dazu verpflichtet, ihren Wohnraum angemessen zu lüften. Aber was bedeutet "angemessen" in diesem Fall?

Achten Sie darauf, dass in allen Wohnräumen 3 bis 4 mal am Tag ein vollständiger Luftaustausch stattfindet. Das erreichen Sie nur dann, wenn Sie stoßlüften. Im Idealfall öffnen Sie dafür gegenüberliegende Fenster komplett, sodass ein Luftzug quer durch alle Wohnräume entsteht.

Wenn dieses Querlüften nicht möglich ist, dann öffnen Sie die vorhandenen Fenster trotzdem komplett. Gekippte Fenster sorgen nicht für den nötigen Luftaustausch. Stattdessen geht unnötig viel Heizenergie verloren und die Gefahr für Schimmelbildung steigt.

Infografik: Wie lange muss ich lüften?

Je nach Jahreszeit liegt die richtige Dauer für das Stoßlüften zwischen 5 und 30 Minuten. In den Wintermonaten (Dezember bis Februar) sollten Sie nur etwa 5 Minuten lang lüften, weil die Wohnräume sonst zu sehr auskühlen. Im Sommer (Junis bis August) sind 30 Minuten angemessen. Während der Übergangszeiten sollten sie je nach Außentemperatur zwischen 10 und 20 Minuten lüften.

Warmwasser: Spartipps & durchschnittlicher Verbrauch

Nach der Heizenergie macht Warmwasser mit 15 Prozent den zweitgrößten Anteil des Energieverbrauchs im Haushalt aus. Natürlich gibt es auch in diesem Bereich leicht umsetzbare Möglichkeiten, um sowohl Verbrauch als auch Kosten zu senken. Das sind die 3 wichtigsten Maßnahmen:

Um diese 3 Punkte geht es in den folgenden Abschnitten. Sie können auch hier wieder auf die eingefügten Links klicken, um zu weiterführenden Inhalten zu gelangen. Individuelle Tipps erhalten sie im WarmwasserCheck.

Wasser-sparen-Infografik: Wasserverbrauch und Kosten im Haushalt
Wasserverbrauch im Haushalt, Anteile pro Person (2018) und Kosten pro Jahr

4. Duschen statt baden

Der durchschnittliche Wasserverbrauch beim Duschen liegt bei 70 Litern. In eine Badewanne passen dagegen 150 bis 200 Liter Wasser. Damit liegt auf der Hand, dass es sich sowohl hinsichtlich Ihres Energieverbrauchs als auch finanziell lohnt, häufiger auf das Baden zu verzichten. 

In einem ausführlichen Artikel können Sie nachlesen, wie hoch der Wasserverbrauch in durchschnittlichen Haushalten ist. Wenn Sie es ganz genau wissen wollen, dann finden Sie in folgenden Artikel den Durchschnitt nach Haushaltsgröße:

- Wasserverbrauch: Singlehaushalt
- Wasserverbrauch: 2 Personen Haushalt
- Wasserverbrauch: 3 Personen Haushalt
- Wasserverbrauch: 4 Personen Haushalt
- Wasserverbrauch: 5 Personen Haushalt

5. Sparduschkopf & Durchflussbegrenzer nutzen

Wenn Sie beim Duschen außerdem noch den herkömmlichen Duschkopf durch einen Sparduschkopf ersetzen, dann können Sie noch mehr Wasser sparen. Während durch einen normalen Duschkopf pro Minute 12 bis 15 Liter Wasser fließen, sind es beim Sparduschkopf nur 6 bis 7 Liter.


Auch beim Wasserhahn gibt es Sparmöglichkeiten: Sogenannte Durchflussbegrenzer sorgen für weniger Verbrauch und senken so die anfallenden Kosten für Warmwasser. Am besten waschen Sie sich die Hände aber mit kaltem Wasser. Die Hände werden dabei genauso sauber wie mit warmem Wasser und sie können auch an dieser Stelle Energie und Geld sparen.

6. Wäsche bei 30° Celsius waschen

Etwa 12 Prozent des Wasserverbrauchs im Haushalt entfallen auf das Wäschewaschen. Hier lohnt es sich also, die Temperatur zu senken. In den meisten Fällen sind 30° Celsius völlig ausreichend. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre Waschmaschine bei jedem Waschgang voll beladen ist. Besonders verschmutzte Wäsche sollten Sie eher länger waschen als heißer.  

Mehr Infos zu den Einsparpotentialen im Bereich Warmwasser finden Sie in unserem Beitrag Wasser sparen: Die 10 besten Tipps

Zum WarmwasserCheck

Strom: Spartipps, Verbrauch & Berechnung

Etwa 14 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt entfallen auf den Stromverbrauch. Sparmaßnahmen sind in diesem Bereich besonders leicht umsetzbar. Das sind die 3 wichtigsten Tipps im Überblick.

Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung zu jedem dieser Punkte. Wenn Sie mehr zu einem Thema wissen wollen, dann klicken Sie einfach auf den passenden Link im Text. Individuelle Tipps finden Sie im StromCheck

7. Wasserkocher nicht unnötig voll machen

Ein Wasserkocher erhitzt vor allem kleinere Mengen Wasser effektiver als wenn Sie es im Topf erhitzen. Allerdings ist es wichtig, dass Sie immer nur so viel Wasser in den Kocher füllen, wie Sie auch wirklich brauchen. 

Mehr Infos finden Sie in unserem Artikel Strom sparen im Haushalt: 25 einfache Tipps

Stromverbrauch im Privathaushalt

8. Kochen mit Deckel

Um Energie und Geld zu sparen, sollte man beim Kochen immer einen passenden Deckel verwenden. So kocht das Wasser schneller, weil die Wärme nicht aus dem Topf entweichen kann. Wer zusätzlich darauf achtet, dass die Größe der Herdplatte immer zum Topf passt, kann im Jahr schnell 20 Euro und 40 kg CO2 sparen.

In diesem ausführlichen Beitrag finden Sie mehr Tipps zum Strom sparen im Haushalt

9. Energieeffiziente Geräte nutzen

Energieeffiziente Geräte erkennen Sie am besten mit Hilfe des EU-Energielabels 2021. Es unterscheidet sieben Energieeffizienzklassen von A (beste Einstufung) bis G (schlechteste Einstufung). Eine farbliche Gliederung von grün (sehr gut) bis rot (sehr schlecht) erleichtert die Übersicht. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel zum EU-Energielabel.

Im Beitrag Stromverbrauch im Haushalt finden Sie außerdem weitere Infos zum Thema Strom. Wenn Sie Ihren eigenen Verbrauch mit dem Verbrauch ähnlich großer Haushalte vergleichen wollen, dann wird Sie einer der folgenden Artikel interessieren:

Zum StromCheck
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