Heizungswartung: Kosten, Pflichten & Regelmäßigkeit
24.10.2024 Lesedauer: min Minh Duc Nguyen
Heizungen sollen möglichst effektiv arbeiten, Energie sparen und besonders in der kalten Jahreszeit zuverlässig für behagliche Wärme sorgen. Niemand lässt sich gern mitten im Winter von einem Heizungsausfall überraschen. Daher ist eine jährliche Heizungswartung sinnvoll. Welche Vorteile eine Heizungswartung hat, was sie beinhaltet und wie viel sie kostet, erfahren Sie hier. Zuvor zeigt Ihnen unser interaktiver Heizkostenrechner, ob Ihre Heizkosten im Vergleich zu anderen Haushalten insgesamt gering oder hoch sind.
HeizCheck: Heizenergieverbrauch prüfen
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- durchschnittliche Kosten Heizungswartung: 160 Euro
- Heizungswartung senkt Heizkosten und vermeidet teurere Reparaturen
- ohne jährliche Heizungswartung oft keine Garantie
- Wartungsverträge günstiger als Einzelaufträge
- Kosten für Heizungswartung werden auf Mietparteien umgelegt
- mehr Informationen im eigenen Text für Mieter*innen
Was gehört zu einer Heizungswartung?
Je nach Art der Anlage fallen bei einer Heizungswartung verschiedene Arbeiten an. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht:
Übersicht der Maßnahmen bei einer Heizungswartung
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Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat eine vollständige Liste erstellt, welche Tätigkeiten zu einer Heizungswartung gehören.
Die Heizungswartung muss eine Fachkraft durchführen. Sie sollte jährlich erfolgen.
Welche Vorteile hat eine regelmäßige Heizungswartung?
Eine regelmäßige Heizungswartung bietet viele Vorteile:
- Nur eine gepflegte Heizungsanlage läuft optimal. Sie erreicht gute Verbrauchswerte und hält die Grenzwerte beim Abgas ein. Dadurch sparen Sie Energie und senken Ihre Heizkosten.
- Im besten Fall vermeiden Sie durch eine Wartung einen Ausfall der Heizung.
- Sie erhöhen durch eine regelmäßige Wartung die Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage.
- Lassen Sie Ihre Heizung regelmäßig warten, kann Verschleiß rechtzeitig erkannt und behoben werden. So vermeiden Sie teurere Reparaturen.
- Sie behalten bei neueren Anlagen Ihren Anspruch auf Garantie, wenn Sie die Heizung regelmäßig von einer Fachkraft warten lassen.
Die vielen Vorteile einer Heizungswartung wiegen die Kosten, die bei der Wartung entstehen, eindeutig auf.
Was kostet eine Heizungswartung?
Eine Heizungswartung in einem Einfamilienhaus kostet im Durchschnitt rund 160 Euro. Auch in einem Mehrfamilienhaus liegen die Kosten für die Heizungswartung in der Regel insgesamt bei 150 bis 200 Euro. Natürlich sind die Preise für die Heizungswartung je nach Fachbetrieb und Handwerker*in verschieden. Die genauen Kosten hängen zudem von folgenden Faktoren ab:
- dem Anlagentyp
- der regionale Lage
- ob bei der Wartung Verschleißteile getauscht werden müssen
- ob Sie einen Wartungsvertrag haben
Heizungswartung: Durchschnittliche Kosten im Einfamilienhaus
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Die genannten durchschnittlichen Wartungskosten beziehen sich auf eine Heizung in einem Einfamilienhaus mit 110 m2, Baujahr 1995, 4 Bewohner*innen. Die Kosten wurden durch eine Umfrage unter den Handwerker-Botschafter*innen von co2online ermittelt und können von den tatsächlichen aktuellen Marktpreisen abweichen.
Was kostet die Wartung einer Gasheizung oder einer Ölheizung?
Die Wartung einer Gasheizung in einem Einfamilienhaus kostet zwischen 80 Euro und 220 Euro. Im Durchschnitt liegen die Wartungskosten bei 130 Euro. Bei der Wartung sollte besonderes Augenmerk auf die Betriebssicherheit und Dichtigkeit der Heizanlage gelegt werden.
Die Wartung einer Ölheizung kostet zwischen 120 Euro und 260 Euro. Im Durchschnitt liegen die Kosten bei 160 Euro.
Was kostet die Wartung einer Pelletheizung?
Die Kosten für die Wartung einer Pelletheizung in einem Einfamilienhaus liegen zwischen 110 Euro und 370 Euro. Der Durchschnitt beträgt 215 Euro. Im Vergleich zu anderen Heizarten ist die Wartung von Pelletheizungen am teuersten. Verantwortlich dafür ist das aufwendige Warten des Transportsystems der Pellets. Zudem fallen bei Pelletheizungen mehr Reinigungsarbeiten an. Zum Beispiel muss der Schornstein gesäubert werden.
Was kostet die Wartung einer Wärmepumpe?
Die Wartungskosten einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus liegen zwischen 110 Euro und 220 Euro. Der Durchschnitt beträgt 140 Euro. Der Wartungsaufwand von Wärmepumpen ist im Vergleich zu anderen Heizarten deutlich geringer. Schließlich gibt es keine Brennerräume zu reinigen oder Abgaswerte zu kontrollieren. Lediglich mechanische Bauteile müssen regelmäßig geprüft werden.
Wie kann ich die Kosten für die Heizungswartung senken?
Auf eine gute Heizungswartung sollten Sie nicht verzichten. Mit unseren Tipps können Sie als Eigentümer*in die Kosten für die Wartung trotzdem senken.
- Tipp 1: Holen Sie sich Vergleichsangebote für die Heizungswartung. Viele Hausbesitzer*innen lassen die Heizung von dem Fachbetrieb warten, der sie installiert hat. Dafür kann es gute Gründe geben – zum Beispiel kennt der Installationsbetrieb die Heizanlage besonders gut. Aber: Es kann trotzdem günstigere und bessere Betriebe für die Heizungswartung geben. Holen Sie sich deshalb Vergleichsangebote bei mehreren Handwerksunternehmen ein. Mit unserem Modernisierungsservice finden Sie kompetente Handwerker*innen in Ihrer Nähe.
- Tipp 2: Schließen Sie einen Wartungsvertrag ab und vereinbaren Sie mit dem Handwerksbetrieb Ihres Vertrauens eine regelmäßige Wartung. Damit können Sie die Kosten der Heizungswartung deutlich senken.
- Tipp 3: Machen Sie die Kosten für die Wartung der Heizung steuerlich geltend. Damit sparen Sie etwa 25 bis 40 Euro.
Wenn Sie Ihren eigenen Verbrauch regelmäßig prüfen, bekommen Sie ein Gespür dafür, ob die Heizanlage noch effizient arbeitet oder schon eine vorzeitige Kontrolle benötigt. Am schnellsten geht es mit unserem HeizCheck, den Sie kostenlos und in wenigen Minuten durchführen können.
Kann ich die Kosten von der Steuer absetzen?
Die Kosten für die Heizungswartung lassen sich zumindest teilweise von der Steuer absetzen. Generell können 20 Prozent der Lohnkosten von Handwerksrechnungen steuerlich geltend gemacht werden. Pro Jahr sind maximal 1.200 Euro abzugsfähig. Materialkosten sind generell nicht abzugsfähig.
Wer bezahlt die Heizungswartung? Sind Wartungskosten umlagefähig?
Die Kosten für die Heizungswartung können Vermieter*innen im Rahmen der Heizkostenabrechnung vollständig auf die Mietparteien umlegen. Das ist in der Heizkostenverordnung § 7 Absatz 2 geregelt. Für Reparaturen muss der/die Hauseigentümer*in aufkommen.
Heizungswartung – wie oft und wann?
Eine Heizung sollte einmal im Jahr gewartet werden. Der beste Zeitpunkt für die Heizungswartung ist im Sommer, also noch vor der Heizperiode. Eigentlich logisch: Denn wer möchte schon in der kalten Jahreszeit seine Heizung für die Dauer der Wartung abschalten – gerade dann, wenn sie am meisten gebraucht wird? Aber es gibt noch mehr Gründe für eine regelmäßige Heizungswartung im Sommer:
- Wer seine Heizung im Sommer warten lässt, kann alle Verschleißteile rechtzeitig tauschen und eventuell notwendige Reparaturen in Ruhe ausführen lassen. Bestenfalls lässt sich dadurch ein Ausfall der Heizung vermeiden.
- Fachbetriebe haben im Herbst und Winter oft viele Aufträge, so dass es schwierig sein kann, einen Termin für die Heizungswartung zu finden. Im Sommer ist das einfacher. Wer einen Wartungsvertrag abschließt, muss sich nicht mehr um Termine kümmern.
Übrigens: Ein weiterer guter Zeitpunkt für die Heizungswartung ist, bevor der/die Schornsteinfeger*in seine/ihre jährliche Kontrolle der Abgaswerte erledigt. So erreicht die Heizung die bestmöglichen Werte.
Ist die Heizungswartung vorgeschrieben?
Ja, es gibt eine gesetzliche Pflicht zur Heizungswartung: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, Heizungsanlagen regelmäßig und fachkundig warten zu lassen. Wie oft die Heizung gewartet werden soll, ist allerdings nicht vorgegeben. Und es gibt auch keine Kontrollen, ob die Wartungspflicht eingehalten wurde. Verstöße werden nicht bestraft.
Seitens vieler Hersteller gibt es eine indirekte Pflicht für die jährliche Heizungswartung durch einen Fachbetrieb. Denn: Wird die Heizung nicht regelmäßig gewartet, erlischt die Garantie. Alle Wartungsarbeiten müssen lückenlos dokumentiert sein. Im Schadensfall wird die Dokumentation benötigt.
Weiterhin überprüft der/die Schornsteinfeger*in jährlich, ob die Heizungsanlage die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte einhält. Werden die Werte überschritten, kann der/die Schornsteinfeger*in im äußersten Fall die Heizung stilllegen. Je besser der Zustand der Heizungsanlage, umso leichter hält sie die Grenzwerte ein.
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Vier von fünf Heizungen in Deutschland sind nicht optimal eingestellt. Jede zweite Heizungspumpe ist ein Stromfresser. Haben Sie Ihre Heizung schon optimiert? Falls noch nicht, sichern Sie sich jetzt 15 Prozent Zuschuss vom Staat für Ihre Heizungsoptimierung.
Alle Infos zur HeizungsoptimierungWartungsvertrag ja oder nein?
Einen Wartungsvertrag für die Heizungswartung abzuschließen, ist meist sinnvoll. Die Heizungswartung ist dann deutlich günstiger als bei Einzelaufträgen. Zudem erfolgt die Wartung automatisch einmal im Jahr – als Hauseigentümer*in müssen Sie sich nicht mehr um Termine und Fristen kümmern. Mitunter enthalten Wartungsverträge auch kostenlose Notdienste.
Wenn Sie einen Wartungsvertrag abschließen, müssen Sie darauf achten, dass folgende Punkte klar geregelt sind:
- Beschreibung der konkreten Wartungsarbeiten
- Zeiträume und Intervalle der Heizungswartung
- Höhe der Kostenpauschale und gegebenenfalls Höhe zusätzlicher Fahrtkosten
- Umfang der Haftung bei nicht ordnungsgemäßer Wartung