Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Heiznebenkosten im Schnitt bei 156 Euro pro Jahr
- Untersuchung zeigt: Mieter*innen zahlen oft zu hohe Heiznebenkosten
- Heiznebenkosten mit Heizkostenrechner prüfen
26.09.2023 Lesedauer: min Minh Duc Nguyen
Nicht nur beim Brennstoff, sondern auch bei den Heiznebenkosten können Verbraucher*innen sparen. Denn auch sie sind oft überhöht oder nicht gerechtfertigt. So zahlen Mieter*innen in Deutschland pro Jahr 600 Millionen Euro zu viel dafür. Heizspiegel.de sagt Ihnen, ob Ihre Heiznebenkosten zu hoch sind – und wie Sie diese senken können.
Beim Betrieb einer Heizung fallen neben den Kosten für den Energieträger noch weitere Kosten an. Diese Kosten werden als Heiznebenkosten bezeichnet.
Zu den Heiznebenkosten gehören:
Die Heiznebenkosten sind im zweiten Teil der Heizkostenabrechnung aufgeführt. Sie können zum Teil von dem/der Vermieter*in auf die einzelnen Mietparteien umgelegt werden.
Haushalte in Deutschland zahlen im Schnitt jedes Jahr Heiznebenkosten in Höhe von 156 Euro. Das zeigte eine Stichprobe von co2online und dem Verbraucher-Ratgeber Finanztip Anfang 2019. Dabei hatte jede dritte Heizkostenabrechnung zu hohe Heiznebenkosten. Besonders bemerkenswert war die große Spanne der Heiznebenkosten. Sie lag zwischen 24 Cent und 12,17 Euro pro Quadratmeter.
Im Jahr 2014 hatten die Heiznebenkosten pro Haushalt im Schnitt noch 112 Euro betragen. Die damalige Auswertung von co2online zeigte auch, dass Mieter*innen fast ein Viertel davon sparen könnten, damals also rund 25 Euro im Jahr. Um tatsächlich Heiznebenkosten zu sparen, müssten Hausverwaltungen und Vermieter*innen stets im Interesse ihrer Mieter*innen wirtschaften. Doch das passiert nicht immer.
Vermieter*innen beauftragen, Mieter*innen zahlen – das ist in vielen Fällen der Hauptgrund für zu hohe Heiznebenkosten. Etwas ausführlicher erklärt, heißt das: Hausverwaltungen und Vermieter*innen sind zwar für eine funktionstüchtige Heizanlage verantwortlich und vergeben entsprechende Aufträge. Beispielsweise beauftragen sie einen Messdienstleister oder entscheiden, wann die Heizungspumpe getauscht wird. Die Kosten dafür reichen sie aber mit der Heizkostenabrechnung an die Mietparteien weiter.
Das bringt ein bisher wenig beachtetes Problem mit sich: Die Motivation günstig zu wirtschaften ist für die Hausverwaltung oder den/die Vermieter*in relativ gering. Es ist sogar oft mehr Arbeit, den besten Anbieter oder den günstigsten Preis zu suchen. Die Folge: Mieter*innen zahlen jedes Jahr insgesamt 600 Millionen Euro mehr Heiznebenkosten als nötig.
Doch Mieter*innen können sich wehren: Das Wirtschaftlichkeitsgebot im Bürgerlichen Gesetzbuch untersagt es Vermieter*innen und Hausverwaltungen, unnötig hohe Kosten an die Mietparteien weiterzugeben.
Als Mieter*in müssen Sie selbst herausfinden, ob Ihre Heiznebenkosten zu hoch sind. Dabei hilft Ihnen unser interaktiver Heizkostenrechner – mit ihm können Sie Ihre Heiznebenkosten genau bewerten.
Grundsätzlich gilt: Die Heiznebenkosten sollten nicht mehr als 20 Prozent der gesamten Heizkosten betragen. Das können Sie leicht anhand Ihrer Heizkostenabrechnung prüfen.
Wie eine Heizkostenabrechnung aussieht und wo Sie die wichtigen Posten zum Senken der Heiznebenkosten finden, sehen Sie auf unseren interaktiven Mustern verschiedener Heizkostenabrechnungen.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Heiznebenkosten zu senken. Zum Beispiel durch
Wenn Sie festgestellt haben, dass Ihre Heiznebenkosten zu hoch sind, machen Sie zunächst Ihre/n Vermieter*in auf das Sparpotenzial aufmerksam. Gemeinsam mit ihm/ihr sollten Sie die genaue Ursache für die hohen Kosten finden. Ist Ihr/e Vermieter*in eher weniger kooperationsbereit, können Sie sich mit anderen Mieter*innen zusammenschließen oder sich professionelle Hilfe holen. Zum Beispiel beim Deutschen Mieterbund oder einem Mieterverein in Ihrer Nähe.