Richtig heizen leicht gemacht:
die 10 besten Tipps

26.09.2023 Lesedauer: min Jens Hakenes

Eine Hand dreht am Thermostat

Richtig heizen hilft aktuell am besten gegen hohe Energiepreise! Und das Beste: Auch mit wenig Aufwand und geringen Investitionen lassen sich Heizkosten sparen. Dabei ist es egal, ob Sie zur Miete oder im Eigenheim wohnen: Mit unseren Tipps senken Sie Ihre Energiekosten und verringern obendrein Ihren CO2-Ausstoß.

HeizCheck: Heizenergieverbrauch prüfen

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Heiztipps gibt es sowohl für Mieter*innen als auch Hausbesitzer*innen.
  • Viele Tipps lassen sich in Handumdrehen umsetzen.
  • Ersparnis reicht von 15 bis 680 Euro
  • Nicht immer ist eine Investition notwendig.

Ob einfache Verhaltensänderung oder Investition in die Zukunft: Wir helfen Ihnen dabei, richtig zu heizen und mit wenigen Kniffen Ihre Heizkosten zu senken. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie viele Tipps, mit denen auch Mieter*innen ohne Zugang zur Heizanlage energiesparend heizen können.

Für mehr Informationen klicken Sie einfach auf den jeweiligen Energiespartipp in der Tabelle:

Richtig heizen: Tipps und Sparpotenziale auf einen Blick

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Energiespartipp
Investition in Euro
jährliches Sparpotenzial in Euro* Mieter*innen
jährliches Sparpotenzial in Euro* Hausbesitzer*innen
Tabelle zeigt Energiespartipps für Zuhause und dazugehöriges jährliches Sparpotenzial in Euro

* Die Beispiele basieren auf folgenden durchschnittlichen Haushaltsgrößen:
- 70 m2-Wohnung im Mehrfamilienhaus mit Gasheizung / 2 Personen
- 110 m2-Einfamilienhaus mit Gasheizung / 3 Personen
... und auf den Heizspiegel Durchschnittspreisen für Gas im Jahr 2022.

1. Elektronische Thermostate einbauen

Ist Ihre Heizung ein Dauerläufer? Klar, Sie wollen morgens oder beim Nachhausekommen nicht frieren. Das müssen Sie auch nicht, wenn Sie die Betriebszeiten der Heizung Ihrem Bedarf anpassen. Die Verwendung von programmierbaren Thermostatventilen mit Nachtabsenkung sorgt für energieeffizientes Heizen und vermindert den Ausstoß von CO2 um durchschnittlich 359 kg pro Jahr. In einem Einfamilienhaus mit 110 m2 und zwölf Heizkörpern spart der Austausch von über 15 Jahre alten Thermostatventilen gegen programmierbare Thermostatventile pro Jahr 233 Euro.

Durch programmierbare Thermostate am Heizkörper können Sie nicht nur Geld, sondern auch CO₂ sparen. Wir zeigen schnell und verständlich, wie Sie mit wenig Aufwand Ihr Thermostat tauschen und richtig einstellen können.

Die wichtigsten Fakten zu programmierbaren Thermostaten:

  • Je nach Modell können Sie bei programmierbaren Thermostaten individuelle Heizkurven programmieren – damit Sie unter der Woche um 7 Uhr morgens ein warmes Bad vorfinden und am Wochenende erst ab 10 Uhr.
  • Die Nachtabsenkung auf 15 °C können Sie auch tagsüber nutzen, wenn Sie regelmäßig außer Haus sind.
  • Programmierbare Thermostatventile erhalten Sie für 15 bis 50 Euro pro Heizkörper und Sie sparen bis zu 10 Prozent Heizenergie im Vergleich zu analogen Modellen.
  • Thermostate sollten ca. alle 15 Jahre ausgewechselt werden. Der ThermostatCheck zeigt Ihnen, ob Ihre Heizungsthermostate noch dem neuesten Stand der Technik entsprechen und welches Sparpotenzial in einem Thermostattausch schlummert.
  • Programmieren Sie die Thermostate für die Heizzeiten auf 20 Grad in Wohn-, Arbeits- und Kinderzimmer. Das entspricht Stufe 3 bei herkömmlichen Thermostaten. In Schlafzimmer und Flur genügen 16 Grad Celsius.
  • Im Zuge eines hydraulischen Abgleichs können Sie sich den Tausch von Thermostaten mit 15 Prozent der Investitionskosten fördern lassen. 

2. Heizkörper entlüften

Ihre Heizkörper gluckern und werden nicht mehr richtig warm, obwohl das Thermostat voll aufgedreht ist? Dann ist es gut möglich, dass sich Luft in Ihren Heizkörpern befindet. In diesem Fall sollten Sie die betreffenden Heizkörper dringend entlüften, denn jede Luftblase bedeutet unnötige Energieverschwendung. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können Sie allein mit dieser Maßnahme rund 130 Euro Heizkosten im Jahr sparen. In einer Mietwohnung sind es immerhin 75 Euro.

Wichtig: Manuelles Entlüften ist nicht immer sinnvoll: Einige Heizanlagen verfügen über einen automatischen Entlüfter (erkennbar an der fehlenden Vierkant-Aufnahme für den Entlüftungsschlüssel). In dem Fall bringt manuelles Entlüften nichts oder ist gar nicht möglich. In einigen Fällen deuten Luftblasen auf undichte Stellen innerhalb der Anlage hin. Spätestens hier sollten Sie eine Fachkraft kontaktieren.

 

Heizung entlüften: So geht's

Wie entlüftet man einen Heizkörper korrekt? Folgen Sie den vier einfachen Schritten unserer bebilderten Anleitung.

Eine Hand beim Entlüften der Heizung

Um Ihren Heizkörper von ungewünschten Gasen zu befreien, benötigen Sie lediglich einen Entlüftungsschlüssel, einen Eimer und ein Handtuch. Den Entlüftungsschlüssel gibt es für wenige Euro im Baumarkt – alternativ kann Ihnen sicher Ihr/e Hausmeister*in weiterhelfen.

Hinweis: Haben Sie viel Luft abgelassen, kann es notwendig sein, in der Heizanlage Wasser nachzufüllen. Bei einer eigenen Heizanlage können Sie das selbst erledigen. In einem Mehrfamilienhaus, in dem mehrere Wohnungen mit einer Heizanlage zentral beheizt werden, sollten Sie vorsichtshalber den/die Hausmeister*in oder die Hausverwaltung informieren und darum bitten, den Druck in der Anlage zu kontrollieren bzw. wiederherzustellen.

3. Richtig heizen und Raumtemperatur senken

Ob es 20 Grad Celsius oder 21 Grad im Wohnzimmer sind, werden Sie kaum spüren – das Klima schon. Sie können bis zu 240 kg CO2 im Jahr vermeiden, wenn Sie die Raumtemperatur in Ihrer Wohnung um 1 Grad senken. Auch wenn es gemütlich ist – sich im Winter in der Wohnung tropische Temperaturen zu gönnen, kann richtig teuer werden: In einem 110-m²-Einfamilienhaus mit Gasheizung können pro Jahr rund 955 kWh und rund 155 Euro gespart werden, wenn Sie die Temperatur um ein Grad senken.

Temperatur richtig einstellen und Heizkosten sparen

Sie besitzen herkömmliche Thermostaten? Dann drehen Sie das Thermostat nicht voll auf! Weit verbreitet ist der Glaube, dass der Raum besonders schnell warm wird, wenn das Thermostat auf der höchsten Stufe steht. Fakt ist jedoch, dass das heiße Wasser im Heizkörper immer die gleiche Temperatur hat – und der Heizkörper bei höherer Einstellung einfach länger heizt. Unsere Infografik zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Thermostate richtig bedienen und so Heizkosten und CO2 sparen.

Die Grafik zeigt, wie man das Thermostat sinnvoll bedient

Denken Sie daran: Jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Heizenergie. Bei analogen Thermostatventilen entspricht Stufe 3 etwa 20 Grad. Bei einer fünfstufigen Skala liegen zwischen jeder Stufe etwa 4 Grad Celsius.

Als Faustregel: Die Wohlfühltemperatur für das Wohnzimmer liegt in der Regel bei etwa 20 Grad Celsius und somit der Thermostateinstellung 3. Wegen der Energiekrise ist es aktuell ratsam, etwas weniger zu heizen. Folgende Temperaturen dienen als Richtwerte für effizientes Heizen:

Optimale Temperatur für jeden Raum

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Raum
Temperatur
Thermostat-Stufe
Wohnzimmer
19–20 Grad
knapp unter 3
Küche
19 Grad
knapp unter 3
Bad
21 Grad
knapp über 3
Schlafzimmer
17 Grad
knapp über 2
Kinderzimmer
19–20 Grad
knapp unter 3
Flur
16 Grad
2
Arbeitszimmer
19–20 Grad
knapp unter 3
Auflistung der optimalen Temperatur und passender Thermostat-Stufe

Die Grad-genaue Einstellung gelingt am besten mit programmierbaren Thermostaten. Mit den elektronischen Reglern können Sie zudem genau eintakten, wann welcher Heizkörper hoch- oder runterregelt – und so zusätzliche zehn Prozent Heizenergie sparen.

Tipp: Informieren & Energie sparen

Bei Ihnen steht ein Umzug an? Lassen Sie sich bei der Suche nach einer neuen Wohnung oder einem neuen Haus den Energieausweis des Gebäudes zeigen. Der energetische Zustand eines Hauses ist der Hauptfaktor für erhöhte Heizkosten. So können Sie direkt abschätzen, ob in der neuen Wohnung eher hohe oder niedrige Heizkosten auf Sie zukommen.

4. Heizen und Lüften im Winter

Wenn Sie lüften, dann richtig: Anstatt die Fenster nur zu kippen, sollten Sie lieber stoßlüften! So findet ein gezielter Luftaustausch statt. Dann ist immer genug frische Luft im Raum und Sie vermeiden in einem Einfamilienhaus jährlich bis zu einer halben Tonne CO2. Stoßlüften statt Dauerlüften spart bis zu 289 Euro im Jahr.

Heizkosten sparen durch Stoßlüften

Warum Stoßlüften besser ist als Dauerlüften per Kipp? Durch angekippte Fenster erfolgt kaum Luftaustausch. Dafür kühlen die umliegenden Wände aus – und das begünstigt Schimmelpilze. Besser: Drei bis vier Mal am Tag mit weit geöffneten Fenstern stoßlüften. Achten Sie darauf, währenddessen die Thermostatventile Ihrer Heizungen zu schließen, damit der Temperaturfühler nicht auf die einströmende kalte Luft reagiert und die Heizung während der Lüftung hochfahren lässt.

Das Bild zeigt den Blick durch ein offenes Fenster in die Schneelandschaft

Tipps zum richtigen Stoßlüften

  • In den Monaten Dezember bis Februar sind 5 Minuten empfehlenswert,
  • im März und November 10 Minuten,
  • im April und September 15 Minuten (im September ermöglichen Temperatur und Luftfeuchtigkeit einen schnelleren Luftaustausch und damit kürzeres Lüften),
  • im Mai und Oktober 20 Minuten und
  • in den Monaten Juni, Juli und August können die Frischluftstöße bis 30 Minuten dauern.
  • Nach dem Baden oder Duschen sollten Sie stoßlüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Worauf Sie noch achten sollten: Halten Sie die Türen von beheizten Zimmern geschlossen, damit die erwärmte Luft nicht verloren geht.

Mehr Hinweise, wie Sie durch richtiges Lüften Energie sparen und Ihren Wohnkomfort erhöhen können, finden Sie in unserem Artikel Richtig lüften leicht gemacht.

5. Fenster abdichten

Wenn Sie zugige Fenster abdichten, vermeiden Sie bei einer Gasheizung rund 230 kg CO2 im Jahr. Die Investition in Dichtungsband lohnt sich: In einem Einfamilienhaus mit 110 m² können Sie pro Jahr über 915 kWh und 150 Euro (rund 7 Euro pro Fenster) einsparen. Dichtungsband gibt es zwischen 13 und 25 Euro pro Rolle (10 bis 12 Meter) im Baumarkt.

Richtig heizen und Fenster abdichten: Darauf sollten Sie achten

  1. Füllen Sie Fensterspalten mit Gummidichtungen oder Schaumdichtungsband. Schaumdichtungsband ist meist günstiger, aber hält oft nur etwa zwei Jahre. Beides gibt es in unterschiedlichen Dicken und Profilen in jedem Baumarkt. So können Sie je nach Fugengröße das richtige Dichtungsband wählen. Bei zehn Fenstern müssen Sie mit rund 50 bis 100 Euro Kosten für Dichtungsband rechnen.
  2. Bei Kastendoppelfenstern nur den inneren Flügel abdichten, sonst sammelt sich das Kondenswasser im Zwischenraum und Feuchtigkeitsschäden entstehen.
  3. Auch nach dem Abdichten sollten Sie regelmäßiges Lüften nicht vergessen.

Wie Sie beim Abdichten Ihrer Fenster vorgehen und welche Materialien Sie brauchen, zeigt Ihnen unsere bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Umfassende Infos zum Thema Fenster und richtiges Lüften finden Sie im Dossier Lüften, Lüftungsanlagen & Fenster.

6. Jalousien, Vorhänge und Rollos nachts geschlossen halten

Damit in kalten Nächten keine Wärme nach draußen gelangt, sollten Rollos, Vorhänge und Jalousien nachts geschlossen bleiben. So werden Ihre Fenster von innen zusätzlich isoliert und es bleibt warm im Haus. In einem Einfamilienhaus können Sie so jährlich bis zu 50 kg CO2 vermeiden. Sie sparen damit Heizenergie im Wert von rund 35 Euro.

Weitere Infos erhalten Sie im Dossier Lüften, Lüftungsanlagen und Fenster.

Tipp: Heizung nicht zustellen

Möbel vor Heizkörpern haben die gleiche Wirkung, wie der Vorhang vor dem Fenster – nur anders herum. Große Möbel oder Vorhänge vor der Heizung verhindern, dass sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt.

7. Warmwasser sparen

Heizkosten entstehen nicht nur, wenn Sie die Heizung aufdrehen. Auch für die morgendliche Dusche, den Abwasch oder das Händewaschen mit warmem Wasser wird Heizenergie benötigt – schließlich muss das Wasser erwärmt werden. In einem durchschnittlichen Haushalt werden etwa 15 Prozent des gesamten Energieverbrauchs für das Erwärmen von Wasser benötigt. Das ist mehr Energie als der gesamte Stromverbrauch eines Haushalts. Mit unseren Tipps rund ums Warmwasser sparen Sie gleich dreifach:

  • Sie senken Ihren Wasserverbrauch und die damit verbundenen Wasserkosten.
  • Sie verringern Ihre Heizkosten.
  • Sie vermeiden klimaschädliches CO2.

Sparduschkopf reduziert Heiz- und Wasserkosten

Bis zu 14 Liter Wasser rauschen pro Minute durch einen konventionellen Duschkopf. Bei einem Sparduschkopf sind es nur 7 Liter. Warum? Ganz einfach: Beim Sparduschkopf wird dem durchströmenden Wasser Luft beigemischt. Wer einen Sparduschkopf nutzt, vermeidet pro Person bei einer täglichen Dusche von etwa sechs Minuten rund 215 kg CO2 im Jahr. Dem gleichen Prinzip folgen Durchflussbegrenzer und Perlstrahler, die am Wasserhahn angebracht werden können. Auch sie reduzieren den Durchfluss des Wassers bis um die Hälfte – durch die beigemischte Luft bleiben sowohl der gefühlte Druck als auch das Volumen des Wassers gleich.

Wie viele Heizkosten spart ein Sparduschkopf? In einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt kann ein Sparduschkopf jährlich etwa 37.800 Liter warmes Wasser und 2.550 kWh für die Erwärmung des Wassers sparen. Das entspricht zusammen rund 405 Euro. Wenn Sie Ihr warmes Wasser mit Strom erwärmen, ist die Ersparnis sogar noch größer. Dann sind bis zu 470 Euro sind drin.

Tipp: Sie wissen nicht, wie viel Wasser durch Ihren Duschkopf läuft? Nehmen Sie sich eine Uhr und einen Eimer mit Maßangabe zur Hand. Lassen Sie jetzt exakt eine Minute lang Wasser in den Eimer fließen – und lesen Sie ab, wie viel Wasser im Eimer gelandet ist. So finden Sie schnell heraus, wie viel Wasser Sie mit einem Sparduschkopf sparen könnten.

Sparduschkopf und Durchflussbegrenzer kaufen

Einen Sparduschkopf gibt es bereits ab etwa 20 Euro im Baumarkt zu kaufen. Der Einbau dauert nur eine Minute: Schrauben Sie am Duschschlauch einfach den alten Duschkopf ab und den neuen Sparduschkopf an. Fertig.

Mit dem Blauen Engel ausgezeichnete Sparduschköpfe gibt es in verschiedenen Preisklassen:

  • RST NovoBlue: ab 32 Euro
  • Spiro'SPA M / Spiro'SPA L: ab 82 Euro
  • Wolf BUBBLE-RAIN Duschbrause espresso uno / XL: ab 89 Euro

Durchflussbegrenzer erhalten Sie ab 10 Euro im Handel. Sie werden entsprechend der Packungsanweisung entweder zwischen Wasserhahn und Duschschlauch montiert oder in die Ausflussdüse des Wasserhahns eingesetzt. Alles, was Sie dafür benötigen, ist eine Zange.

Wenn Sie einen Durchlauferhitzer oder einen drucklosen Wasserspeicher besitzen, sollten Sie sich beraten lassen: Möglicherweise funktionieren Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer damit nicht.

Heizkosten sparen mit Dusche statt Vollbad

Um Heizkosten – und Wasser – zu sparen, sollten Vollbäder zum Luxus werden. Denn während ein Bad rund 120 Liter Wasser benötigt, fließen bei der Dusche nur etwa 70 Liter ab. Wenn das Wasser durch einen Durchlauferhitzer erwärmt wird, vermeiden drei Personen bis zu 110 kg CO2 im Jahr, wenn sie seltener Vollbäder nehmen. Zudem fallen bis zu 220 Euro weniger für Wasser- und Heizkosten an.

Unterschätzt: Hände mit kaltem Wasser waschen

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Händewaschen am Waschbecken

Um Keime durch die bloße Temperatur zu töten, müssten Sie Ihre Hände nicht nur mit warmem, sondern mit kochend heißem Wasser waschen. Seife hingegen entfaltet auch bei kaltem Wasser ihre Reinigungskraft und entfernt bei gründlicher Reinigung fast alle Erreger. Kaltes Wasser reicht für das Händewaschen also völlig aus. Und: Es hilft dem Klima, weil pro Person und Jahr 70 kg weniger klimaschädliches CO2 entstehen.

Wenn sich in einem 3-Personen-Haushalt jeder fünfmal am Tag die Hände wäscht und dabei jeweils zwei Liter kaltes statt warmes Wasser verbraucht, spart das bei einer Gasheizung Kosten von rund 70 Euro pro Jahr. Wird das Wasser elektrisch erwärmt, sind es sogar 110 Euro.

Ein Waschbecken mit einem abgeklemmten Warmwasserventil

Spararmaturen nutzen oder Ventil schließen

Haben Sie Einhebelarmaturen zu Hause? Viele Verbraucher*innen positionieren solche Armaturen einfach in der Mitte. Wird der Hahn geöffnet, fließen kaltes und warmes Wasser heraus – obwohl das warme Wasser nicht gebraucht wird. Achten Sie deshalb darauf, den Hebel nach ganz rechts zu drehen, wenn Sie kein warmes Wasser benötigen.

Noch besser sind so genannte Energiespararmaturen: Sie liefern nur dann warmes Wasser, wenn der Hebel ganz links steht. Eine weitere Möglichkeit: Schließen Sie einfach das Warmwasserventil unter dem Spülbecken. Dann fließt garantiert nur noch kaltes Wasser.´

Weitere Tipps, wie Sie Wasser und Heizkosten sparen können, finden Sie in unserem Artikel Die 10 besten Tipps zum Wasser sparen.

8. Richtig heizen heißt auch: Hydraulischen Abgleich durchführen

Ihre Heizkörper fiepen oder gluckern? In einem Zimmer glüht der Heizkörper, im anderen wird er nur lauwarm – obwohl die Thermostatventile überall auf drei gedreht sind? Dieses Problem löst ein hydraulischer Abgleich. Durch den Abgleich erhält jeder einzelne Heizkörper die Menge an Heizungswasser, die notwendig ist, um die gewünschte Wärme zu erzeugen. Nicht mehr Wasser, aber auch nicht weniger. Damit funktioniert die Heizung effizienter – und die ungleichmäßige Wärmeverteilung im Haus hat ein Ende. Mit einem hydraulischen Abgleich lassen sich bei einer Erdgasheizung rund 255 kg CO2 pro Jahr vermeiden. In einem Einfamilienhaus mit 125 m2 können Sie Ihren Heizenergiebedarf um etwa 1.025 kWh pro Jahr senken und sparen damit rund 190 Euro ein.

Das Bild zeigt die Wirkung eines hydraulischen Abgleichs
Nutzen eines hydraulischen Abgleichs

Der hydraulische Abgleich: So wird's gemacht

Beim hydraulischen Abgleich wird die Heizung im Haus so eingestellt, dass alle Heizkörper gleichmäßig und effizient mit Wärme versorgt werden. Dafür brauchen Sie eine Fachkraft. Unsere Anleitung zum hydraulischen Abgleich zeigt Ihnen, wie Sie den richtigen Handwerksbetrieb finden und was genau beim hydraulischen Abgleich passiert. Mit einer richtig eingestellten Heizanlage können Sie bis zu 15 Prozent Energie sparen – so machen sich die Handwerkskosten rasch wieder bezahlt.

Hydraulischer Abgleich – Förderung nutzen

Sie wollen Ihre Heizung optimieren lassen? Dann nutzen Sie die staatliche Förderung zur Heizungsoptimierung und erhalten Sie 15 Prozent Zuschuss für den hydraulischen Abgleich in Kombination mit einem Pumpentausch bei Ihrer Heizung.

Mehr Informationen zum hydraulischen Abgleich und zur Förderung

9. Heizungspumpe tauschen gehört zum richtigen Heizen dazu

Für die Heizung ist die Pumpe genauso wichtig wie das Herz für unseren Kreislauf. Was wenige wissen: Heizungspumpen sind für fast 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs eines Hauses verantwortlich. Der Tausch einer alten Heizungspumpe gegen ein hocheffizientes Modell vermeidet rund 175 kg CO2 pro Jahr. Der Einsatz einer modernen, hocheffizienten Pumpe kann sich oft schon binnen weniger Jahre rechnen: Bei einem Einfamilienhaus mit 125 m² können Sie Ihren Stromverbrauch jährlich um bis zu 360 kWh pro Jahr senken und damit rund 145 Euro einsparen.

Heizungspumpe tauschen: So gehen Sie vor

Wenden Sie sich an den Heizungshandwerksbetrieb Ihres Vertrauens. Dieser berät Sie bei der Auswahl einer geeigneten Hocheffizienzpumpe. Pumpe und Einbau kosten etwa 300 Euro. Moderne Hocheffizienzpumpen haben eine Leistungsaufnahme von nur 15 Watt, alte hingegen benötigen bis zu 100 Watt, da sie nicht drehzahlgeregelt sind. Ein Pumpentausch amortisiert sich also innerhalb von wenigen Jahren.

Heizungsoptimierung Kostenersparnis

10. Heizungsrohre isolieren

Ist es in Ihrem Keller mollig warm? Bei ungedämmten Heizungsrohren geht viel Wärme verloren, bevor sie die Heizkörper erreicht. So entstehen bei einer Gasheizung jährlich etwa 1.045 kg CO2 mehr als notwendig. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern laut der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 sogar eine Ordnungswidrigkeit. Wenn Sie Ihre Heizungsrohre dämmen, können Sie in einem Einfamilienhaus mit 110 m2 pro Jahr 4.175 kWh und damit 680 Euro sparen.

Heizungsrohre dämmen: So wird's gemacht

  1. Einen Meter Rohrschalen mit einer Isolierdicke von 30 mm erhalten Sie im Baumarkt für weniger als vier Euro.
  2. Die Rohrschalen müssen Sie lediglich zurechtschneiden und mit Klebeband befestigen. Für die Dicke der Dämmschicht ist der Innendurchmesser des Rohres ausschlaggebend. Damit auch wirklich keine Wärme verloren geht, dürfen keine Lücken bleiben und die Dämmung sollte eng anliegen. So gelangt die Wärme wirklich dahin, wo sie hingehört.

Weitere Informationen erhalten Sie im Dossier Rohrisolierung und in unserer bebilderten Anleitung zum Isolieren der Heizungsrohre.

Jens Hakenes

Über den Autor

Jens Hakenes

Jens Hakenes ist seit 2010 unser freiberuflicher Experte für die Themen Heizkosten, Warmwasser, Stromkosten und Klimaschutz. In seinen Artikeln erfahren Sie zum Beispiel alles Wichtige über Fußbodenheizungen, Smart Home oder den CO₂-Preis.

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