Hydraulischer Abgleich:
Kosten, Nutzen & Förderung

Älterer Mann prüft die Temperatur des Heizkörpers zu Hause.

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Was ist ein hydraulischer Abgleich und welchen Nutzen hat er?

Ein hydraulischer Abgleich dient der Optimierung von Heizungsanlagen. Nach dem Abgleich fließt nur noch die tatsächlich benötigte Menge Warmwasser in jeden Heizkörper. Der Energieverbrauch sinkt um bis zu 15 Prozent. Ohne Abgleich gelangt oft zu viel warmes Wasser in nah am Heizkessel gelegene Heizkörper. Weiter entfernte Heizkörper bleiben dagegen unterversorgt. Werden einzelne Komponenten der Heizanlage ausgetauscht oder ändert sich der Energiebedarf des Hauses, zum Beispiel durch eine Modernisierung, sollte die Anlage durch einen hydraulischen Abgleich optimal eingestellt werden.

Hinweis: Mit Förderprogrammen für den hydraulischen Abgleich wird diese Maßnahme noch lohnenswerter.

Die Infografik vergleicht eine Heizung vor und nach dem hydraulischen Abgleich und verdeutlicht so drei positive Nutzen.

Wie funktioniert ein hydraulischer Abgleich?

Beim hydraulischen Abgleich ermittelt der/die Handwerker*in die benötigte Wärme für jeden Raum. Die Thermostate werden anschließend so eingestellt, dass jedem Heizkörper genau die richtige Menge Warmwasser zufließt. Das Ergebnis ist ein effizient und kostengünstig arbeitendes Heizsystem.

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Wie lange dauert ein hydraulischer Abgleich?

Ein hydraulischer Abgleich dauert zwischen 6 und 7 Stunden. Gegebenenfalls müssen Bauteile erneuert oder hinzugefügt werden (zum Beispiel voreinstellbare Thermostatventile). Nutzen Sie die Zeit, um sich auf deutliche Energieeinsparungen zu freuen.

Was kostet ein hydraulischer Abgleich?

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet ein hydraulischer Abgleich um die 925 Euro. Bei Mehrfamilienhäusern hängen die Kosten stark von der Größe des Gebäudes und der Anzahl der Wohneinheiten ab. Für ein Mehrfamilienhaus mit 500 Quadratmetern und 5 Wohneinheiten kostet der hydraulische Abgleich um die 5.000 Euro. Dank der Förderung von 15 Prozent durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sinken diese Kosten auf etwa 800 bzw. 4.000 Euro.

Wertvolle Zusatzinformationen finden Sie in unserem Artikel zu Kosten und Sparpotenzial eines hydraulischen Abgleichs.

Ersparnis und Kosten der Heizungsoptimierung

Wie oft sollte ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden?

Ein hydraulischer Abgleich wird immer dann ratsam, wenn bauliche Veränderungen am Gebäude vorgenommen wurden. Achten Sie deshalb darauf, den Abgleich möglichst erst nach einer Baumaßnahme vornehmen zu lassen. Ändert sich nichts am Gebäude oder an der Heizanlage, hält das Ergebnis lange vor.

Am besten werfen Sie einen Blick in unsere FAQ zum hydraulischen Abgleich, um alle Unklarheiten zu beseitigen.  

Ist ein hydraulischer Abgleich Pflicht?

Jein. Maßnahmen zum hydraulischen Abgleich wurden bis zum 31.10.2020 sowohl im Rahmen der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) als auch durch die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/C) gefordert. Mit dem Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) wurden diese Angaben weitestgehend übernommen. Um staatliche Fördermittel für Heizungsoptimierung in Anspruch nehmen zu können, muss die Anlage jedoch hydraulisch abgeglichen werden.

Achtung: Mit der im Oktober 2022 in Kraft getretenen „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen“ (EnSimiMaV) wird der hydraulische Abgleich für größere, gasbeheizte Gebäude mit mindestens 6 Wohneinheiten sowie Firmen und öffentliche Gebäude ab 1.000 Quadratmeter beheizter Fläche zur Pflicht.

Kann ich einen hydraulischen Abgleich selbst durchführen?

Wir raten davon ab, einen hydraulischen Abgleich selbst durchzuführen. Um den Wärmebedarf eines Gebäudes zu ermitteln, braucht es Fachkenntnisse und spezielle Software. Vermeiden Sie Schätzwerte aus kostenfreien Programmen. Mit einer Investition in professionelle Arbeit können Sie das Energiesparpotenzial voll ausreizen. Wie die Maßnahme in der Praxis durchgeführt wird, haben wir für Sie im Beitrag Der hydraulische Abgleich in 8 Schritten dokumentiert.

Wo finde ich das Formular zur Bestätigung eines hydraulischen Abgleichs?

Je nach Gebäudetyp kommen drei Formulare in Frage:

Quelle: VdZ - Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.

Hydraulischer Abgleich: Verfahren A oder B?

  • Beim Verfahren A wird der Wärmebedarf (angegeben in Watt je Quadratmeter (W/m2) per Datenschieber oder über die Heizkörpergröße ermittelt. Das ist relativ günstig, aber auch ungenau: Zweistellige Fehler sind keine Seltenheit.
  • Das Verfahren B nutzt Computerprogramme, um den Wärmebedarf möglichst genau zu errechnen. Das schlägt sich jedoch auch im Preis nieder.  

Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Beitrag Methoden für den hydraulischen Abgleich.

* Das vollständige Formular finden Sie auf der Website der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft: VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.

Übersicht Hydraulischer Abgleich: Verfahren A und B

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

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Verfahren A
Verfahren B
Inhalt
Näherungsverfahren zulässig bei beheizten Nutzflächen bis 500m³ je Heizkreis ausgestattet mit einer Pumpe oder Differenzdruckreglern / Durchflussreglern, siehe auch Fachregel, Mindestleistung
in der Regel: Softwareberechnung, für alle Anlagengrößen, siehe auch Fachregel, grundsätzlich empfohlen
Fördermaßnahme
Zulässig bei:
• Austausch Wärmeerzeuger
• Heizungsoptimierung
• Nachträgliche Maßnahmen zur Wärmedämmung
Immer zulässig
Leistungen zum Nachweisen (Ausschnitt*)
• Ermittlung der Heizflächendurchflüsse  
• Thermostatventile mit konventioneller Voreinstellung: Ermittlung der Voreinstellung mittels Heizflächendurchfluss
• Thermostatventile mit automatischer Durchflussbegrenzung: Voreinstellwert = ermittelter Heizflächendurchfluss
• Überschlägige Ermittlung von: Systemtemperatur, Pumpenförderhöhe, Gesamtdurchfluss, ggf. Einstellwerte von Strangarmaturen und/oder
Differenzdruckreglern.
• Raumweise Heizlastberechnung in Anlehnung an DIN EN 12831
• Berechnen der Heizflächendurchflüsse in Anhängigkeit der geplanten Vor- und Rücklauftemperaturen und der Heizflächengrößen
• Ermittlung u.a. von: Voreinstellwerten der Thermostatventile³, Pumpenförderhöhe, Gesamtdurchfluss, ggf. Einstellwerte von Strangarmaturen und/oder Differenzdruckreglern.
Tabelle zeigt die zwei Verfahren des hydraulischen Abgleichs
Formular der VdZ herunterladen

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