Heizungsthermostate:
alle Arten im direkten Vergleich

Elektronische Thermostate lassen sich leicht selbst installieren.

Heizungsthermostate sind eher unscheinbar, aber können einiges: Kosten und Energie sparen, das Klima schützen und den Wohnkomfort deutlich steigern. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Arten: manuelle, programmierbare, funkgesteuerte und besonders smarte. Alle Arten haben Vor- und Nachteile – und sind nicht für jede/n geeignet.

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Heizungsthermostate im Überblick

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Bezeichnung
Kosten
Auflistung der gängigsten Thermostate

* Kosten ohne Ventilunterteil
** Kosten ohne Stellantrieb und Ventilunterteil

Heizungsthermostat

1. Manuelle Heizungsthermostate

Manuell einstellbare Thermostate sind nach wie vor die am häufigsten genutzten Thermostate. Sie sind preiswert (ab etwa 8 Euro) und in den meisten Haushalten mit Heizkörpern zu finden.

Sie funktionieren durch das Drehen per Hand am Thermostatkopf mit der meist fünf- bis siebenstufigen Skala. Nach rechts gedreht (Richtung „0“ oder „*“) wird eine kühlere Soll-Temperatur gewählt. Nach links gedreht (Richtung „5“) wird eine wärmere Wunschtemperatur gewählt.

Der Thermostatregler reagiert auf die vorhandene Raumtemperatur:

  • Ist es wärmer im Raum als die am Thermostatkopf eingestellte Temperatur, wird ein Stift am Ventilunterteil hereingedrückt, und die Öffnung des Ventils wird begrenzt. Es strömt weniger Heizwasser in den Heizkörper.
  • Ist es kälter im Raum als die am Thermostatkopf eingestellte Temperatur, wird das Ventil geöffnet. So kann mehr Heizwasser den Heizkörper durchströmen. Die Raumtemperatur erhöht sich, bis die Solltemperatur erreicht ist. Dann schließt sich das Ventil wieder etwas, um die Temperatur zu halten.

Manuelle Thermostate eignen sich vor allem für Haushalte mit wenigen Heizkörper. Das gilt auch für bereits sehr sparsame Bewohner*innen oder Wohnräume, die selten beheizt werden (zum Beispiel Schlafzimmer, Kellerräume oder Ferienhäuser).

Vorteile und Nachteile programmierbarer Thermostate

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Vorteile
Nachteile
sehr leicht bedienbar
nicht programmierbar
geringe Kosten
heizt ohne Eingriff kontinuierlich (auch bei geöffneten Fenstern)
in so gut wie allen Technik- und Baumärkten erhältlich
Temperaturfühler anfällig für Wärmestau (zum Beispiel in Nischen)
Text für Screenreader

Bedienung manuell einstellbarer Heizungsthermostate

Mit einem manuellen Thermostat lässt sich die Raumtemperatur durch Drehen per Hand regulieren. Wichtig dabei ist die Zahlenskala, die auf dem Thermostatkopf abgebildet ist. Die Standardeinstellung ist dabei die „3", welche einer Raumtemperatur von circa 20 Grad Celsius entspricht. Jede weitere Stufe entspricht einer Temperaturerhöhung um circa 3 bis 4 Grad Celsius.

  • Stufe *: 6 Grad Celsius (Frostschutz – Keller)
  • Stufe 1: 12 Grad Celsius (Treppenhaus)
  • Stufe ☽: 14 Grad Celsius (Nachtabsenkung)
  • Stufe 2: 16 Grad Celsius (Schlafzimmer)
  • Stufe 3: 20 Grad Celsius (Wohn-, Arbeitszimmer, Küche)
  • Stufe 4: 24 Grad Celsius (Badezimmer)
  • Stufe 5: 28 Grad Celsius

Je nach Heizanlage (Vorlauftemperatur und Volumenstrom) können die Raumtemperaturen auch höher sein. Um das zu prüfen, können Sie Thermometer nutzen – oder programmierbare Thermostate, die die Temperatur genau messen.

Tipp für Gasetagenheizung und Einfamilienhaus: Ist die Heizung außerhalb der Heizperiode abgeschaltet, kann auf die höchste Stufe gestellt werden. So verringert sich die Spannung auf dem Ventil. Das ist gut für die Lebensdauer des Heizungsthermostats. Wer seine Heizung nicht selbst abschalten kann (zum Beispiel in einem Mehrfamilienhaus), sollte darauf verzichten. Denn falls die Heizung überraschend anspringt, droht Überhitzung.

Um die maximal und minimal einstellbare Raumtemperatur zu begrenzen, gibt es häufig kleine Stopper, die am Thermostat angebracht sind. Diese können zurückgeschoben und dann beliebig neu platziert werden. Dies ist ein wirksamer Schutz, etwa in Haushalten mit Kindern, damit diese die Heizung nicht unnötig weit aufdrehen und Energie verschwenden.

Programmierbares Heizungsthermostat
Programmierbares Thermostat mit digitaler Anzeige

2. Programmierbare Heizungsthermostate

Programmierbare Thermostate funktionieren ähnlich wie manuell einstellbare Heizungsthermostate. Hier misst allerdings ein elektronischer Fühler die Temperatur. Die Heizkörperventile werden nicht rein mechanisch, sondern über einen Elektromotor geregelt. Einfache programmierbare Thermostate sind ab etwa 15 Euro zu haben und damit kaum teurer als einige manuelle Thermostate.

Durch die auf dem programmierbaren Thermostat befindlichen Knöpfe können Sie die Raumtemperatur nach Uhrzeit regeln. Benutzerdefinierte Temperaturprofile können gespeichert werden. So ist zum Beispiel das Bad morgens zum Duschen warm, kühlt aber tagsüber – wenn es nicht gebraucht wird – auf sparsame 18 Grad Celsius ab.

Tauschen Sie alle Ihre manuell einstellbaren Thermostate gegen programmierbare Thermostate, können Sie im Schnitt etwa zehn Prozent Heizkosten sparen. Das sind in einem durchschnittlichen Haushalt etwa 150 bis 265 Euro pro Jahr. Ein weiterer Vorteil: Die Geräte sind auch für Mieter*innen geeignet.

Vorteile und Nachteile programmierbarer Thermostate

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Vorteile
Nachteile
Heizzeiten lassen sich individuell programmieren
Batterien nötig
Regeln der Heizkörper per Hand fällt weg
etwas teurer als manuell einstellbare Thermostate
in Verbindung mit Fensterkontakten meist noch sparsamer und zuverlässiger
heizen nach Programmierung, auch wenn keiner zu Hause ist
Text für Screenreader

Bedienung programmierbarer Heizungsthermostate

Programmierbare Thermostate sind in der Regel leicht zu bedienen. Meist können die Temperaturen für bestimmte Wochentage und Uhrzeiten über ein kleines Display, ein Drehrad und zwei bis drei Knöpfe eingestellt werden. Smartere Modelle können auch über Funk, zum Beispiel Bluetooth, per App oder Rechner programmiert werden. Daher zählen auch die folgenden Funkthermostate und smarten Thermostate streng genommen zu den programmierbaren Thermostaten.

Smarte Heizungsthermostate
Smart Home Thermostate werden über Smartphone, Tablet oder einen Computer gesteuert

3. Smarte Heizungsthermostate

Smarte Thermostate eignen sich vor allem für Verbraucher*innen, die ihre Heizkörper von überall aus schnell und individuell steuern wollen. Etwa, weil sie in Schichten arbeiten oder unregelmäßig zuhause sind. Sie sind ebenfalls schon ab 25 Euro zu haben. Die meisten Modelle kosten aber zwischen 50 und 90 Euro.

Für die Steuerung über Smartphone, Tablet oder Rechner ist in der Regel eine Zentrale notwendig, die auch die Anbindung ans Internet übernimmt. So ist eine Steuerung aus der Ferne möglich. Über beispielsweise monatliche Berichte können Sie regelmäßig Rückschlüsse zu Energieverbrauch und Kosten ziehen. Außerdem lassen sich oft via App verschiedene Benutzerprofile anlegen. Wenn Sie zum Beispiel eine niedrigere Raumtemperatur als Ihr/e Partner*in bevorzugen, Sie aber allein zu Hause sind, dann stellen sich die Heizkörper automatisch auf Ihr Profil ein.

Zu bedenken sind bei smarten Thermostaten die Anschaffungskosten, Software-Updates und Datensicherheit (zum Beispiel bei voreingestellten Passwörtern und durch Verschlüsselung der Daten). Bei einigen Systemen kommen zu einmaligen Kosten für die Anschaffung noch monatliche oder jährliche Abos des Anbieters hinzu.

Vor- und Nachteile smarter Thermostate

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Vorteile
Nachteile
bequem von unterwegs via App oder automatisch per GPS steuerbar
Batterien nötig
sehr individuelle Steuerung
gute Modelle teurer
Berichte über Heizverhalten und Einsparungen
zum Teil Kosten für Abo
­
Datensicherheit und Software-Updates nötig
Text für Screenreader

Die Bedienung erfolgt meist über eine App auf dem Smartphone oder Tablet. Die Apps werden direkt vom Hersteller zur Verfügung gestellt oder von anderen Unternehmen oder Initiativen, die sich auf Smart-Home-Systeme oder Gebäudeautomation spezialisiert haben. Die Einrichtung und Installation ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich: vom einfachen „plug and play“ bis zum sehr kleinteiligen Konfigurieren.

Die meisten smarten Thermostate können genauso wie ein normales Thermostat an die Heizung montiert werden. Andere bestehen aus einem Raumthermostat und einem separaten Stellantrieb, der ebenso zu montieren ist. Wie Sie ein Thermostat wechseln und anbringen, erfahren Sie in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Smarte Heizungsthermostate für Wohnung mit 5 Heizkörpern: Kosten und Sparpotenzial

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Beispiele
Kosten
Einsparung
Wesmartify Essentials Heizkörperthermostat (5 Stück)
60 Euro einmalig
135 bis 220 Euro pro Jahr
Eqiva Model N (5 Stück)
100 Euro einmalig
135 bis 220 Euro pro Jahr
AVM Fritz!DECT 302 (5 Thermostate, ohne Fritzbox)
275 Euro einmalig
135 bis 220 Euro pro Jahr
Homematic IP Evo (5 Thermostate + Zentrale)
460 Euro einmalig
135 bis 220 Euro pro Jahr
tado Starter Kit V3+ (5 Thermostate + Zentrale)
470 Euro einmalig
135 bis 220 Euro pro Jahr
Text für Screenreader

Quelle/Daten: Einsparung/Heizkosten laut Heizspiegel 2023 bei durchschnittlicher Wohnung im Mehrfamilienhaus mit 70 m2 und Erdgas-Zentralheizung; Kosten laut Online-Preisvergleich.

Heizkörperthermostat mit Bluetooth?

Heizkörperthermostate sind auch mit Bluetooth erhältlich. Darunter einige vergleichsweise günstige Modelle (ab etwa 25 Euro). So lassen sich Heizkörperthermostate direkt per App auf Smartphone oder Tablet bedienen. Das bietet sich vor allem an, wenn es nur wenige Heizkörper und keine wechselnden Profile (zum Beispiel durch Schichtarbeit) gibt.

Heizkörperthermostat mit WLAN?

Smarte Heizkörperthermostate nutzen direkt meist kein WLAN. Üblich sind Verbindungen per ZigBee, Z-Wave, Bluetooth, DECT und andere Funk-Standards. Smart-Home-Zentralen, die die Heizkörperthermostate verbinden, sind dagegen häufig per WLAN mit dem Router verbunden. Es ist also auf Umwegen auch eine WLAN-Verbindung zum Heizkörperthermostat möglich. Ein weiterer Standard ist EnOcean – mit der Besonderheit, dass die Heizkörperthermostate ohne Batterien auskommen.

Digitales Raumthermostat
Raumthermostate gibt es in analog oder auch digital

4. Raumthermostate (Wand- oder Funkthermostat)

Für Raumthermostate (auch Wand- oder Funkthermostate genannt und ab 25 Euro zu haben) gibt es verschiedene Möglichkeiten: Bei älteren Gasetagenheizungen gibt es oft ein einzelnes analoges Raumthermostat in einem Zimmer. Das ist dann per Kabel mit der Gasetagenheizung verbunden. An den Heizkörpern gibt es in diesem Fall entweder normale Thermostate oder nur einfache Ventile (ohne Thermostat). Analoge Raumthermostate können häufig durch digitale (und damit ebenfalls programmierbare) Raumthermostate ersetzt werden, auch mit oder ohne Internetverbindung.

Raumthermostat digital: per Funk noch bequemer programmieren

Für moderne Funk-Raumthermostate sind an den Heizkörpern Stellantriebe angebracht. Diese senden und empfangen Daten vom Raumthermostat. Generell eignet sich das Funk-Raumthermostat vor allem für Räume mit mehreren Heizkörpern. Durch das Funk-Raumthermostat können Sie die Einstellungen für alle Heizkörper im Raum zentral vornehmen. Von Vorteil ist, wenn die Geräte mit weiterem Zubehör oder mit einem offenen Standard funktionieren. Das bedeutet, dass zusätzliche Geräte wie zum Beispiel Fensterkontakte oder andere Smart-Home-Komponenten, auch von anderen Herstellern, in das bestehende System mit aufgenommen werden können.

Funk-Raumthermostate messen die tatsächliche Raumtemperatur, da sie nicht an einem Heizkörper in einer Nische oder unter einem Fensterbrett verbaut werden. In solchen Fällen würde der Wärmestau die Messergebnisse des Temperaturfühlers im Thermostatkopf verfälschen.

Raumthermostat für Fußbodenheizungen

Raumthermostate werden häufig eingesetzt, um Fußbodenheizungen zu regeln. Auch hierfür gibt es programmierbare Thermostate. Optimal ist eine Kombination mit einer Wetterprognosensteuerung an der Regelung des Wärmeerzeugers. Der Vorteil dabei ist, dass das eher träge Heizsystem so voraussschauend eingestellt werden kann. Sind beispielsweise für den nächsten Tag höhere Außentemperaturen angesagt, kann die Heizleistung der Fußbodenheizung rechtzeitig verringert werden

Vorteile und Nachteile von Raumthermostaten

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Vorteile
Nachteile
mehrere Heizkörper lassen sich von zentraler Stelle programmieren
Batterien nötig
Raumtemperatur wird im Raum und nicht in Nischen gemessen
teurer als manuell einstellbare Thermostate
häufig mit Smart-Home-Systemen kompatibel
heizt nach Programmierung, auch wenn keiner zu Hause ist
Text für Screenreader

Bedienung von Raumthermostaten

  • Analoge Raumthermostate sind in der Regel an der Wand angebracht. Meist lässt sich nur die Wunschtemperatur per Drehrad einstellen. Manche verfügen zusätzlich über einen Ein-/Ausschalter oder eine analoge Zeitschaltuhr.
  • Bei digitalen Raumthermostaten gibt es in der einfachen Ausführung oft nur ein zusätzliches Display, das die Temperatur anzeigt. Bei anderen sind auch Programmierungen nach Wochentag und Uhrzeit möglich.
  • Ein Funk-Raumthermostat kann mit Schrauben oder doppelseitigen Klebestreifen montiert oder einfach beliebig im Raum abgelegt werden, zum Beispiel auf dem Wohnzimmertisch. Von dort wird es mit dem Funkstellantrieb verbunden. Wichtig ist bei mehreren Geräten, dass sie vom gleichen Anbieter sind oder zumindest über denselben Standard funken. So können Sie direkt am Bildschirm oder mit Drehrad/Knöpfen des Raumthermostats verschiedene Heizkörper programmieren.
Mirka Jedamzik

Über die Autorin

Mirka Jedamzik

Mirka Jedamzik ist seit 2016 Teil von co2online. Als Newsletter-Redakteurin hat sie ihr Ohr an der Zielgruppe und versorgt jeden Monat rund 160.000 Haushalte mit Tipps und Infos rund um Energiesparen, Modernisieren und Fördermittel.

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