Warmwasser birgt noch mehr Sparpotenziale als Strom
Beim Warmwasser können Sie also noch mehr Energie sparen als beim Strom. Wir zeigen Ihnen wie!
Los geht's06.11.2023 Lesedauer: min Anne Weißbach und Jens Hakenes
Ökostrom ist häufig günstiger als die Grundversorgung. Wirklich grün sind allerdings nur Anbieter von echtem Ökostrom. Viele bieten nur scheinbar Strom aus erneuerbaren Energien an. Unsere Ökostrom-Suche zeigt Ihnen Tarife, mit denen Sie wirklich etwas zum Klimaschutz beitragen.
Unser Ökostrom-Vergleich hilft Ihnen dabei, einen passenden Tarif für Ihre Region zu finden. Die Ergebnisse enthalten ausschließlich echte Ökostrom-Anbieter. Sie können entweder einen Ökostrom-Preisvergleich durchführen oder nach der höchsten Ökostrom-Förderung filtern. Die Suche wird von unserem Partner Switch for Climate bereitgestellt.
Im unserem ausführlichen Artikel erfahren Sie alle wichtigen Hintergrundinfos zum Thema echter Ökostrom und warum er für den Klimaschutz so entscheidend ist.
Mit dem Begriff Ökostrom wird elektrische Energie bezeichnet, die aus erneuerbaren Energiequellen stammt – also beispielsweise Wind-, Solar- oder Wasserkraftanlagen. Im Gegensatz zu Strom aus Kohle oder Erdgas entsteht beim Erzeugen von Ökostrom weniger CO2. Deshalb ist Ökostrom ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz in Deutschland.
Wegen des Emissionshandels ist es jedoch möglich, dass Stromanbieter Ökostrom verkaufen können, obwohl sie diesen gar nicht produzieren – und ihr Strom demnach auch nicht öko ist. Der Ausbau erneuerbarer Energien wird mit diesen Tarifen nicht unterstützt. Für Verbraucher*innen ist es auf den gängigen Vergleichsportalen oft nur schwer möglich, die echten Ökostrom-Angebote zu erkennen.
Der Anteil an Ökostrom im Gesamtstrommix betrug 2020 und 2022 in Deutschland rund 45 Prozent. Dieser Anteil wächst seit Jahren stetig. Nur 2021 lag er mit circa 40 Prozent etwas niedriger.
Eine detailliertere Übersicht über die aktuellen und vergangenen Anteile von Ökostrom bei der Stromerzeugung in Deutschland bieten die Energy Charts des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE).
Mit einem Wechsel zu Ökostrom können Sie Ihren CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren: Um 90 Prozent und mehr sinken die Emissionen durch Ökostrom im Schnitt.
In den folgenden Tabellen sehen Sie, wie viel CO2 Sie durch den Wechsel zu durchschnittlichem Ökostrom bei Ihrer Haushaltsgröße vermeiden können (basierend auf den mittleren Verbrauchswerten pro Jahr aus dem Stromspiegel).
Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen
Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen
Bei einer Kilowattstunde (kWh) fallen unterschiedliche Mengen CO2 in Gramm (g) an – je nachdem aus welcher Energiequelle der Strom stammt. Für den konventionellen Strommix von 2022 hat das Umweltbundesamt (UBA) einen CO2-Ausstoß von 498 Gramm pro Kilowattstunde Strom berechnet.
Für die Energiequellen von Ökostrom werden im Schnitt 32 Gramm angenommen. Allerdings können die CO2-Emissionen sehr unterschiedlich ausfallen. Das zeigen Beispiele mit Zahlen des Umweltbundesamts (inklusive Vorkette laut Marktanalyse Ökostrom II von 2019):
Je nach Anbieter oder Tarif sind die Anteile des Ökostroms unterschiedlich groß. Wie sich der Strommix bei einigen Angeboten von echtem Ökostrom aufteilt, sehen Sie weiter unten. Für Wasserkraft liegen sie beispielsweise zwischen 10 und 100 Prozent.
Beim Warmwasser können Sie also noch mehr Energie sparen als beim Strom. Wir zeigen Ihnen wie!
Los geht'sKurz gesagt: häufig nicht. Viele Haushalte in Deutschland könnten durch den Wechsel zu Ökostrom sogar Geld sparen. Denn sie beziehen noch immer Strom von dem örtlichen Grundversorger – und die gehören in der Regel nicht zu den günstigsten Stromanbietern.
Im Jahr 2022 war das zwar hier und da anders, wie der Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur zeigt. Der Durchschnittspreis in der Grundversorgung lag da bei 35,70 Cent pro Kilowattstunde, für den deutschen Strommix bei 36,06 Cent und für Ökostrom bei 37,83 Cent. Dazu kamen extreme Preisanstiege im Sommer und Herbst.
Aber inzwischen gibt es wieder häufiger Ökostrom, der günstiger ist als die Grundversorgung. Ein Beispiel aus Berlin: Ein 4-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus kann bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh pro Jahr etwa 370 Euro sparen, wenn statt der Grundversorgung Ökostrom bezogen wird. Echter Ökostrom kostet dagegen mehr, aber nur rund 70 Euro pro Jahr.
Dass die Grundversorgung meist teurer ist, gilt übrigens in der Regel auch für Erdgas. Ein Wechsel des Anbieters ist hier ebenfalls möglich und eine klimafreundliche Alternative gibt es auch: Ökogas. Allerdings gibt es auch hier aktuell Einschränkungen.
Ökogas ist Gas aus erneuerbaren Energien. Es stammt meist aus der Vergärung von Biomasse wie Abfällen oder nachwachsenden Rohstoffen; zunehmend auch mit Überschüssen aus Windkraft-Strom („Power to Gas“). Wie beim Ökostrom lassen sich mit Ökogas die CO2-Emissionen deutlich senken. Es wird auch als Biogas oder Bioökogas bezeichnet. Wegen der vergleichsweise hohen Kosten wird Ökogas häufig nur mit einem Anteil von 10 oder 20 Prozent angeboten; der Rest ist dann herkömmliches Erdgas. Wie bei Ökostrom ist Vorsicht bei der Herkunft geboten: Denn auch hier kann aus herkömmlichem Erdgas durch Zertifikate Ökogas werden – oder es werden herkömmliche Monokulturen oder Massentierhaltung genutzt. Als empfehlenswert gelten zum Beispiel die Anbieter Greenpeace Energy (Green Planet Energy), Naturstrom und Polarstern.
Im Vergleich zum Prädikat „Bio“ bei Lebensmitteln ist „Öko“ beim Strom kein geschützter Begriff. In vielen Ökostrom-Tarifen ist daher in Wirklichkeit gar kein echter grüner Strom drin. Möglich macht das vor allem der Handel mit Zertifikaten.
Über das sogenannte RECS (Renewable Energy Certificate System) erhält beispielsweise ein/e Produzent*in von regenerativen Energien in Norwegen Herstellerzertifikate für jede Megawattstunde des von ihm produzierten Stroms. Diese Zertifikate dürfen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums verkauft, aber jeweils nur einmal verwendet werden. Der norwegische Anbieter kann daher seine Ökostrom-Zertifikate an einen deutschen Kohlestrom-Anbieter verkaufen. Der deutsche Kohlestrom-Produzent wird damit zum Ökostrom-Anbieter und kann Ökostrom verkaufen – obwohl er selbst ausschließlich Strom aus Kohle produziert.
Das ist bei vielen der über 1.000 Ökostrom-Tarife der Fall, die direkt oder über Tochterunternehmen, Beteiligungen und ähnliches zu den größten deutschen Stromproduzent*innen gehören. Laut Bundesnetzagentur waren im Jahr 2021 fünf Stromriesen für 67 Prozent des in Deutschland produzierten Stroms verantwortlich, der vor allem aus Kohle- und Atomkraftwerken stammt – trotz ihres Angebots an Ökostrom-Tarifen.
Um sicherzugehen, dass Sie mit Ihren monatlichen Abschlagszahlungen für Strom die Energiewende und den Klimaschutz unterstützen, sollten Sie einen zertifizierten Ökostrom-Anbieter wählen. Die vom Bundesumweltamt empfohlenen Labels sind:
Diese beiden Labels garantieren Verbraucher*innen, dass der Anbieter eines Ökostrom-Tarifs den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt. Zum Beispiel, indem er/sie den Strom von Anlagen regenerativer Energien bezieht, die jünger als sechs Jahre sind oder indem er einen Teil der Einnahmen in den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung investiert.
Kennzeichnungen helfen den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sich besser in der Vielfalt der Strom-Angebote zu orientieren und bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.
Quelle: Umweltbundesamt
Außer den beiden besonders empfehlenswerten Kennzeichnungen Grüner-Strom-Label und ok-Power-Label gibt es noch viele weitere Siegel für Ökostrom, um die sich Stromanbieter bemühen können. Doch viele Labels machen es eher schwer, die genaue Herkunft des Stroms zu erkennen, da sie auf unterschiedlichen Standards basieren.
Neben dem ok-Power- und dem Grüner-Strom-Label sind vor allem die Labels EE01 und EE02 vom TÜV Süd und „Geprüfter Ökostrom“ TÜV Nord weithin als gut anerkannt. Doch selbst für diese Labels gelten unterschiedlich strenge Standards. Deshalb sind sie weniger empfehlenswert.
Neben einem Ökostrom-Preisvergleich gibt es viele weitere Vergleiche und Tests von Ökostrom-Anbieter und Tarifen. Hier finden Sie eine Auswahl:
Mit am aktuellsten ist der Ökostrom-Test 2022 von Ökotest. Darin erläutern die Tester, warum Ökostromprodukte nicht automatisch die Energiewende voranbringen und erklären auch, warum nur folgende der 78 getesteten Tarife mit „sehr gut“ abgeschnitten haben:
Der aktualisierte Ökostromreport 2023 von Robin Wood empfiehlt zehn Anbieter und zeigt auch deren Strommix sowie ihren Förderbetrag für die Energiewende.
Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen
Quelle: Robin Wood (Ökostromreport 2023)
Jeder Stromanbieter muss die Zusammensetzung des Stroms in der Stromkennzeichnung offenlegen. Rechnerisch wird dabei allen Stromanbieter ein Anteil Ökostrom aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zugewiesen. Brüstet sich ein Anbieter mit „Ökostrom finanziert aus der EEG-Umlage“, handelt es sich nicht etwa um von ihm/ihr produzierten oder über Herkunftszertifikate erworbenen Ökostrom. Sondern es ist lediglich ein Anteil regenerativen Stroms aus dem deutschen Strommix.
Laut Klimaschutzgesetz will Deutschland bis zum Jahr 2045 weitgehend treibhausgasneutral werden. Und bereits bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 sinken. Eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist eine vollständige Energiewende in Deutschland – also das Abschalten klimaschädlicher Kohlekraftwerke sowie eine Stromproduktion aus 100 Prozent erneuerbaren Energien.
Das im Jahr 2000 in Kraft getretene Gesetz für den Ausbau der erneuerbaren Energien, kurz Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), soll diesen Ausbau fördern. Über das EEG erhalten Ökostrom-Erzeuger für einen Zeitraum von meist 20 Jahren einen staatlich festgelegten Preis für jede Kilowattstunde Strom. Dieser Preis lag in der Regel über dem Börsenstrompreis, um die Produktion von Windenergie und Co. attraktiv zu machen und um den Erzeugern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den etablierten Anbietern fossiler Energien zu gewähren.
2017 wurde der Schwerpunkt des Fördersystems geändert: von Einspeisevergütungen für überwiegend kleine auf Ausschreibungen für große Anlagen. Bis Juli 2022 war mit dem Strompreis eine EEG-Umlage zu zahlen, um die Einspeisevergütungen zu finanzieren.
Das Wichtigste zuerst: Wenn Sie Ihren Stromanbieter wechseln, müssen Sie keinen Blackout im Haushalt befürchten. Selbst wenn es Probleme beim Ummelden geben sollte, ist der lokale Versorger verpflichtet, Sie weiter mit Strom zu versorgen. Das gilt übrigens auch, wenn ein Anbieter pleite geht.
Achten Sie bei der Wahl eines Ökostrom-Anbieters auf die Zertifikate ok-Power- oder Grüner-Strom-Label oder lesen Sie aufmerksam die Stromkennzeichnung des Stromangebots Ihrer Wahl. So gehen Sie sicher, dass Ihr neuer Stromanbieter tatsächlich zu 100 Prozent regenerativen Strom vertreibt, sich für die Energiewende einsetzt und sich nicht nur hinter einigen grünen Worten versteckt. Anbieter von echtem Ökostrom finden Sie auch mit unserer Ökostrom-Suche.
Bei besonders günstigen Strom-Discountern sind Sie oft für 12 oder 24 Monate an Ihren Vertrag gebunden. Achten Sie deswegen auf kurze Mindestvertragslaufzeiten von 3 bis maximal 6 Monate und kurze Kündigungsfristen – die meisten Anbieter von echtem Ökostrom sind diesbezüglich empfehlenswert.
Einige Stromanbieter bieten für Vorkasse-Zahlungen besonders gute Konditionen an. Vorsicht vor solchen Deals: Sollte der/die Energielieferant*in in Konkurs gehen, könnten im Voraus geleistete Zahlungen verfallen – und Sie müssten noch einmal für den Strom bezahlen. Bei Paketangeboten ist oft nur die vereinbarte Menge vergleichsweise günstig. Wer zusätzliche Kilowattstunden Strom verbraucht, zahlt oft kräftig drauf. Wer weniger verbraucht, bekommt meist kein Geld zurück.
Lockt ein Anbieter mit Preisgarantien, Prämien oder speziellen Boni, sollten Sie beim Preisvergleich genauer hinschauen. Die Garantie sollte möglichst viele Bestandteile des Preises, wie Steuern und Abgaben, umfassen und außerdem für die komplette Vertragslaufzeit gelten. Der Bonus wird meist nur im ersten Jahr angerechnet. Andere Angebote sind deswegen langfristig oft günstiger. Endet der Vertrag vorzeitig, zum Beispiel wegen einer Sonderkündigung nach einer Preiserhöhung, wird der Bonus meist komplett gestrichen. Bei Online-Preisvergleichen für Ökostrom sollten Sie deshalb auf die entsprechenden Suchoptionen zu Bonus oder Preisgarantie achten.
Der Umstieg auf Ökostrom kann die persönliche Klimabilanz deutlich verbessern. Aber: Aus der Steckdose fließt faktisch noch so lange Graustrom, bis die gesamte deutsche Stromproduktion auf erneuerbare Energien umgestellt ist. Denn geliefert wird meist vom nächstgelegenen Kraftwerk. Daher ist die klimafreundlichste Kilowattstunde Strom immer noch die, die nicht verbraucht wird.
In wenigen Sekunden den eigenen Verbrauch berechnen und sehen, wie viel Sie sparen können. Durchschnittliches Sparpotenzial: 240 Euro pro Jahr und Haushalt.