Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- keine direkte Förderung für Durchlauferhitzer
- Zuschuss nur, wenn neuer Durchlauferhitzer Teil eines Gesamtkonzeptes ist
- indirekte Förderung über Steuerbonus und Handwerkerkosten
09.02.2024 Lesedauer: min Minh Duc Nguyen
Durchlauferhitzer ermöglichen es Verbraucher*innen, Warmwasser vor Ort und bedarfsgerecht zu erzeugen. Moderne Geräte sind effizient und sparen gegenüber alten Modellen bis zu 30 Prozent Wasser und Strom. Für 2024 gibt es nach wie vor staatliche Förderungen für bestimmte Durchlauferhitzer. Lesen Sie, welche das sind und wo Sie die Mittel beantragen können.
Moderne Durchlauferhitzer sind stromsparend und werden staatlich gefördert. Mit dem FördermittelCheck finden Sie schnell heraus, in welchem Rahmen Sie eine Förderung erhalten.
Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Kopf beträgt in Deutschland 1.800 kWh, wenn die Person in einem Mehrfamilienhaus wohnt und das Warmwasser elektrisch erzeugt wird. Das sind umgerechnet 1.800 Waschgänge mit 60 Grad Celsius! Das ist nicht gerade wenig und in der Regel eine Belastung für die Umwelt. Denn für die Stromerzeugung wurden 2023 knapp 50 Prozent konventionelle Energieträger eingesetzt (Stand: Januar 2024 – Quelle: Bundesnetzagentur).
Weil moderne, elektronisch geregelte Durchlauferhitzer nicht nur den Wasserverbrauch, sondern auch den Energieverbrauch (in dem Fall Strom) senken, werden sie auch im Jahr 2024 gefördert. Eine direkte Förderung wie noch vor einiger Zeit gibt es zwar nicht mehr. Aber indirekt lassen sich die Anschaffungskosten für neue Durchlauferhitzer weiterhin reduzieren.
Mehr Energieeffizienz, mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, mehr Zukunftssicherheit, mehr Fördermittel vom Staat: Es gibt viele Gründe, eine veraltete Heizungsanlage zu erneuern. Dabei geht es nicht nur darum, den alten Heizkessel gegen einen neuen auszutauschen, sondern um eine ganzheitliche, energetisch sinnvolle Lösung.
Wenn Sie Ihre Heizanlage erneuern möchten und dabei die Warmwasseraufbereitung auf elektronisch geregelte Durchlauferhitzer umstellen lassen, können Sie die Investitionskosten als Einzelmaßnahme (BEG EM) mit bis zu 35 Prozent der Kosten bezuschussen lassen. Konkret bedeutet das:
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Ersetzen Sie Ihre alte Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe, erhalten Sie bis zu 35 Prozent Zuschuss vom Staat. Wichtig: Um die Förderung für den Durchlauferhitzer zu erhalten, muss die Erneuerung der Warmwasseraufbereitung als Teil des Gesamtkonzepts erkennbar sein. Der Austausch eines Durchlauferhitzers allein wird nicht staatlich gefördert.
Wenn Sie eine verhältnismäßig neue (<10 Jahre) und funktionierende Heizungsanlage haben, dann muss aus ökonomischer Sicht kein neuer Wärmeerzeuger her. Besser wäre es, das Optimum aus der Anlage herauszuholen. Das geht in der Regel gut mit geringinvestiven Maßnahmen. Dazu gehören der Pumpentausch und der hydraulische Abgleich.
Beim Pumpentausch ersetzen Sie die alte, meist überdimensionierte und stromhungrige Heizungspumpe durch eine neue Hocheffizienzpumpe. Beim hydraulischen Abgleich stellt eine Fachkraft die Heizanlage so ein, dass jeder Heizkörper die benötigte Menge Warmwasser bekommt – unabhängig von der Entfernung zum eigentlichen Wärmeerzeuger. Für beide Maßnahmen erhalten Sie aktuell 15 Prozent Zuschuss vom Staat (BEG EM). Werden die Maßnahmen im Rahmen eines Individuellen Sanierungsfahrplans (ISFP) durchgeführt, steigt der Fördersatz auf 20 Prozent.
Welche konkreten Maßnahmen förderfähig sind und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, entnehmen Sie dem „BEG Infoblatt "Förderfähige Kosten“.
Um staatliche Fördermittel für die oben genannten Maßnahmen zu erhalten, müssen Sie einige technische und organisatorische Voraussetzungen erfüllen. Sollte das aus bestimmten Gründen nicht machbar sein, können Sie alternativ auf eine andere, indirekte Förderung zurückgreifen. Das ist zum einen der Steuerbonus für Sanierungsvorhaben und zum anderen die steuerliche Absetzbarkeit der Handwerkerkosten.
Die Kosten für energetische Maßnahmen an einem Gebäude oder einer Wohnung lassen sich steuerlich absetzen. Der sogenannte Steuerbonus beträgt 20 Prozent der Gesamtkosten, jedoch maximal 40.000 Euro pro Wohnobjekt. Der Betrag ist zudem nur über einen Zeitraum von drei Jahren anrechenbar. Das heißt: In den ersten beiden Jahren dürfen Sie jeweils 7 Prozent absetzen. Im dritten und letzten Jahr können Sie dann noch einmal 6 Prozent der Kosten geltend machen.
Beispiel:
In der Summe können Sie so 20.000 Euro vom Staat in Form von Steuerrückerstattung erhalten.
Für den Erhalt des Steuerbonus müssen Sie im Vorfeld einige Voraussetzungen erfüllen:
Weitere ausführliche Informationen zum Steuerbonus finden Sie auf der Website des Bundesfinanzministeriums. Sie können sich alternativ auch direkt an Ihr Finanzamt wenden und sich dort beraten lassen.
Eine Kombination der steuerlichen Förderung mit anderen Förderprogrammen des Bundes ist nicht möglich. Sie können also entweder nur die BEG-Förderung oder den Steuerbonus in Anspruch nehmen.
Die letzte indirekte Fördermöglichkeit für Durchlauferhitzer ist das Absetzen der Handwerkerkosten in Höhe von bis zu 20 Prozent, maximal 1.200 Euro pro Jahr. Wichtig ist auch hier, dass das Objekt von Ihnen selbst bewohnt wird beziehungsweise Ihnen gehört. Außerdem brauchen Sie eine korrekte, nachweisbare Rechnung, in der klar hervorgeht, welche Arbeiten gemacht wurden. Absetzbar sind die Arbeitskosten sowie Fahrt- und Gerätekosten – nicht aber die Materialkosten.
Hin und wieder bieten Energieversorger oder auch Kommunen Fördermittel für elektronisch geregelte Durchlauferhitzer an. Diese sind aber meist örtlich sowie zeitlich gebunden und stark nachgefragt. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei Ihren örtlichen Ansprechpartnern wie Energieberater*innen oder Fachhandwerksbetrieben.
Ein gutes Beispiel dafür, wie schnell Fördergelder abgeschöpft werden, liefert das mittlerweile ausgelaufene Förderprogramm für Durchlauferhitzer. Noch bis Ende 2021 konnten Hauseigentümer*innen sich registrieren und beim Kauf eines ausgewählten Modells 100 Euro Zuschuss erhalten. Der Fördertopf war auf 4.000 Geräte begrenzt und noch vor Ablauf der Zeit leer.
Ob mit oder ohne Förderung: Durchlauferhitzer haben zu Unrecht einen schlechten Ruf als Energiefresser. Je nach Technik lässt sich damit auch jede Menge Strom sparen. Worauf Sie beim Kauf achten sollten, lesen Sie in unserem Artikel Durchlauferhitzer im Vergleich.