Legionellenschutz in Kleinanlagen (Ein- und Zweifamilienhäuser)
Kleinanlagen gibt es meist in Ein- oder Zweifamilienhäusern. Das sind beispielsweise Anlagen mit einem 150 bis 200 Liter großen Warmwasserspeicher und Rohrleitungen bis zu zehn Metern Länge. In diesen Kleinanlagen kommt es so gut wie nie zu einem Legionellenbefall. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auch hier die Standards der Großanlagen beachten und die empfohlene Mindesttemperatur von 60 Grad Celsius einhalten.
Ähnliches gilt für die Warmwasserbereitung mit Boilern bzw. Kleinspeichern. Werden darin konstant 60 Grad Celsius, gemessen im Boiler selbst, eingehalten, ist damit für die hygienische Sicherheit gesorgt. Temperaturen über 60 Grad sind unnötig und verbrauchen zu viel Energie. Das weiß Dr. Benedikt Schäfer, Diplom-Biologe beim Umweltbundesamt. In Bezug auf das Senken der Wassertemperatur, um Energie zu sparen, sagt er:
“Es gibt im Umgang mit Legionellen den alten Lehrsatz: ‚Kaltes Wasser kalt, heißes Wasser heiß halten.‘ Die Temperatur im Warmwasserspeicher zu senken, ist daher nicht empfehlenswert. Zum Energiesparen gibt es bessere Möglichkeiten: Bei einer Kleinanlage in einem Ein- oder Zweifamilienhaus kann man zum Beispiel auf eine Zirkulationsleitung verzichten – und den Strom für die Pumpe sparen.
Außerdem lassen sich regenerative Energiequellen wie Solarenergie oder Wärmepumpen zur Vorerwärmung des Wassers nutzen. Energieeinsparung und hygienische Sicherheit müssen also auch im Bereich Warmwasser kein Widerspruch sein.“
- Dr. Benedikt Schäfer, Diplom-Biologe beim Umweltbundesamt