Mengenregler für die Dusche:
Weniger Wasser – gleicher Komfort?

07.11.2023 Lesedauer: min Christine Persitzky

Eine Frau duscht

Wasser, Energie und Geld sparen und gleichzeitig CO2 vermeiden – besonders einfach geht das in der Dusche mit einem Mengenregler. Ähnlich wie ein Durchflussbegrenzer reduziert er die verbrauchte Wassermenge. Er reagiert dabei aber dynamisch auf den Wasserdruck und sorgt so für mehr Komfort beim Duschen.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Mit Mengenreglern lassen sich beim Duschen bis zu 50 % Wasser und Energie sparen.
  • Mengenregler gibt es schon für 3–4 Euro. Je nach Art der Warmwasserbereitung können sie sich schon nach 9-mal duschen rechnen.
  • Der Duschkomfort bleibt gleich.
  • Der Wassersparer kann mit wenigen Handgriffen selbst in die bestehende Hand- oder Kopfbrause eingebaut werden.

Was ist ein Mengenregler für die Dusche?

Mengenregler für die Dusche – das sind kleine, runde Bauteile, meist aus Kunststoff, die ganz einfach selbst an der eigenen Hand- oder Kopfbrause eingesetzt werden, um Wasser zu sparen. Sie können die Wassermenge, die beim Duschen fließt, erheblich reduzieren, ohne das Duscherlebnis merklich zu schmälern. Wird etwa ein handelsüblicher Duschkopf – mit einem Durchfluss von 16 Litern pro Minute – mit einem Mengenregler nachgerüstet, reduziert sich die Durchflussmenge auf 8 Liter. So sind Einsparungen von bis zu 50 Prozent bei Wasser und Energie möglich.

Mengenregler

Mengenregler und Durchflussbegrenzer: Was ist der Unterschied?

Ein Durchflussbegrenzer begrenzt den Durchfluss so, dass es bei einem bestimmten Druckbereich (zum Beispiel 3 bar) einem festgelegten Wert genau entspricht. Durchflussbegrenzer reagieren auf Druckschwankungen und haben bei niedrigem Druck einen geringeren Durchfluss, bei hohem Druck hingegen ist der Durchfluss oft höher als notwendig.

Ein Mengenregler hingegen reagiert dynamisch auf den im System herrschenden Wasserdruck. Mit Hilfe eines O-Rings wird trotz möglicher Druckschwankungen ein nahezu konstanter Durchfluss erreicht. Der Durchfluss überschreitet die durch den Mengenregler vorgegebene maximale Literleistung dabei nicht.

So funktioniert der Mengenregler für die Dusche

Kleinere Öffnung, weniger Wasserdurchfluss – so einfach ist das Prinzip eines Mengenreglers für die Dusche nicht. In der Mitte des Bauteils sitzt ein kleiner Gummiring, im Fachjargon O-Ring genannt. Er reagiert je nach Systemdruck und dehnt sich dabei so weit aus, dass maximal nur so viel Wasser aus der Brause kommt, wie durch die definierte sogenannte Durchflussklasse festgelegt ist. Während herkömmliche Duschbrausen einen Wasserdurchfluss von 14 bis 16 Litern pro Minute haben, sind es je nach Mengenregler dann zum Beispiel nur noch 8 Liter pro Minute.

Jörg Rudolph Portrait

Jörg Rudolph, Category Manager Core von Neoperl

„Ein Mengenregler in der Duschbrause ermöglicht ein nachhaltiges Duscherlebnis. Indem er den Durchfluss auf optimale acht Liter pro Minute begrenzt, wird der Wasserverbrauch im Handumdrehen bei jedem Duschgang deutlich reduziert. Man spart somit Wasser und Energie, ohne wirklich spürbare Beeinträchtigung des Duschkomforts. Und auch über den Wasserdruck müssen Sie sich keine Gedanken machen: Unsere Mengenregler halten den Durchfluss unabhängig vom Leitungsdruck konstant, sodass Sie stets ein gleichmäßiges und angenehmes Duscherlebnis genießen können.“

So viel lässt sich beim Duschen sparen

Kleiner als eine Euro-Münze und trotzdem überaus wirksam: Bis zu 50 % weniger Wasser heißt beim Duschen gleich zweimal sparen. Denn weniger Warmwasser lässt gleichzeitig Wasser- und Energiekosten sinken.

Wie viel lässt sich aber konkret mit einem Mengenregler einsparen? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie oft und wie lange wird im Haushalt geduscht? Wie wird das Warmwasser bereitet: zentral oder dezentral? Mit welchem Energieträger (Gas/Öl/Strom)? Wie hoch ist der aktuelle Energiepreis? Schon kleine Änderungen in diesen Angaben wirken sich auf das Ergebnis aus.

Unser Rechenbeispiel geht von den folgenden Grundannahmen aus:

  • Zwei-Personen-Haushalt
  • Jede Person duscht an 300 Tagen im Jahr für 6 Minuten bei einem Wasserverbrauch von 14 l/min.
  • Die Warmwasserbereitung erfolgt mittels Gas.
  • Gaspreis: 12 Cent/kWh


Wird nun der Wasserverbrauch von 14 l/min. um 40 Prozent auf gut 8 l/min. reduziert, spart man dadurch pro Jahr gut 20 m³ Wasser. Dies entspricht einer Ersparnis von rund 1.460 kWh Energie und bis zu 270 Euro Energie- und Wasserkosten pro Jahr. Damit hätten sich die 4 Euro für einen Mengenregler bereits nach 9-mal duschen amortisiert.

Wasserersparnis

Lohnt sich ein Mengenregler auch bei meiner Dusche?

Das hängt von der derzeitigen Durchflussmenge ab. Die lässt sich ganz leicht ermitteln:

So messen Sie den Wasserdurchfluss Ihrer Dusche

Ob Ihre Dusche bereits wassersparend läuft, lässt sich ganz einfach feststellen. Sie benötigen nur einen Messbecher (1 Liter) und eine Stoppuhr:

  • Messen Sie die Zeit (in Sekunden), die es braucht, um den Messbecher in der Dusche bis zur 1-Liter-Marke zu füllen. Dafür können Sie auch kaltes Wasser nutzen.
  • Teilen Sie nun die Zahl 60 durch den ermittelten Sekunden-Wert.

60 (Sekunden) / gemessene Zeit in Sekunden = Durchfluss in Litern

Das Ergebnis besagt, wie viel Liter Wasser pro Minute durch Ihre Dusche rauschen. Und das Wasser im Messbecher schütten Sie nicht einfach weg, sondern nehmen es zum Beispiel zum Gießen oder zum Putzen.

Wann rechnet sich ein Mengenregler?

Mengenregler für die Dusche kosten nur wenige Euro. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und von verschiedenen Herstellern. Gängige Preise beginnen bei 3 bis 4 Euro. Mengenregler mit Zusatzfunktionen, etwa einer digitalen Anzeige der Durchflussmenge oder einem Umschaltknopf auf maximalen Durchfluss, liegen bei bis zu 25 Euro. Gleichzeitig lassen sich – je nach Duschverhalten und Warmwasserbereitung – 270 Euro in einem Jahr durch den geringeren Wasserverbrauch einsparen. Damit amortisiert sich die Investition in kürzester Zeit. Im Rechenbeispiel oben genügt etwa 9-mal duschen, um 4 Euro einzusparen.

Auch die Menge an CO2, die bei der Herstellung eines Mengenreglers ausgestoßen wird, ist schnell ausgeglichen: In seiner Einsatzzeit wird die Menge mehrere tausendfach eingespart.

Was muss ich beim Kauf beachten?

Fast alle Duschen lassen sich mit einem Mengenregler problemlos nachrüsten. Dennoch sollten Sie ein paar Dinge vor dem Kauf prüfen:

  1. Brauche ich überhaupt einen Mengenregler? Wenn Ihre Dusche schon wassersparend ausgerüstet ist, beispielsweise mit einem Sparduschkopf, bringt ein zusätzlicher Mengenregler keinen weiteren Effekt.
  2. Der Durchmesser der Mengenregler ist genormt und passt an alle gängigen Hand- und Kopfbrausen. Allerdings können sich die Modelle unterscheiden – je nachdem an welcher Stelle der Dusche sie eingesetzt werden sollen.
  3. Mengenregler funktionieren nicht bei drucklosen Warmwasserspeichern oder anderen drucklosen Geräten. Dazu gehören auch sogenannte hydraulische Durchlauferhitzer. Im Zweifel sollten Sie sich hier beraten lassen.

So wird der Mengenregler richtig eingebaut

Mengenregler gibt es in verschiedenen Ausführungen und für verschiedene Einbauvarianten. Sie können direkt vor der Hand- oder Kopfbrause oder als Adapter mit integriertem Mengenregler an der Schnittstelle von Armatur und Duschschlauch eingesetzt werden. In beiden Fällen ersetzt der Mengenregler die vorhandene Dichtung. Da im Duschschlauch oder in der Handbrause oft ein Rückflussverhinderer sitzt, ist der Einbau direkt vor der Hand- oder Kopfbrause empfehlenswert.

Mengenregler richtig einsetzen – so geht’s:

Der Einbau ist einfach, auch Laien können einen Mengenregler selbst einsetzen. Oft ist dazu noch nicht einmal Werkzeug nötig. Wichtig ist, ihn richtig herum einzulegen. Wir zeigen, wie es geht:

Spar-Duschkopf oder Mengenregler: Was ist sinnvoller?

Wird die Dusche mit einem Mengenregler nachgerüstet, muss nicht die ganze Brause ersetzt werden, sondern praktisch nur ein Dichtungsring. Das schont Ressourcen. Außerdem kostet ein Mengenregler deutlich weniger als ein Sparduschkopf und rechnet sich schneller.

Wie Sie Ihre Kosten für Warmwasser noch weiter senken können

Weitere Wasser-Spartipps fürs Duschen und darüber hinaus:

  • Duschen statt baden: Kurz duschen verbraucht viel weniger Wasser und damit auch viel weniger Energie als ein Vollbad in der Badewanne. Sechs Minuten duschen bei acht Litern Wasserdurchfluss pro Minute – das macht knapp 50 Liter Wasserverbrauch. In eine herkömmliche Badewanne passen locker mal 150 bis 200 Liter! Dauerduscher machen den Spareffekt allerding schnell zunichte. Deshalb unser nächster Tipp:
  • Kürzer, seltener, kühler duschen: Jede Minute zählt. Stoppen Sie doch mal Ihre Duschzeit – liegen sie im deutschen Durchschnitt von 6 Minuten? Wer beim Einseifen zwischendurch das Wasser abdreht, kann zusätzlich sparen. Kurzes, weniger häufiges und nicht zu heißes Duschen ist laut Experten ohnehin schonender für die Haut. Wenn man nicht stark schwitzt und vielleicht nur im Büro arbeitet, muss es auch nicht täglich sein. Die Temperatur Ihres Duschwassers können Sie übrigens nicht nur an der Armatur, sondern schon vorher am Wärmeerzeuger optimal einstellen. 39 °C reichen am Durchlauferhitzer. Bei Warmwasserspeichern sollten es hingegen mindestens 55 °C sein, damit sich im Wasserverteilsystem keine Legionellen bilden können.
  • Händewaschen mit kaltem Wasser: Reine Gewohnheitssache – für saubere Hände reicht kaltes Wasser völlig aus. Und auch am Waschbecken lässt sich der Wasserverbrauch senken, zum Beispiel mit einem wassersparenden Strahlregler.
  • Geschirr nicht vorspülen: Nicht jeder Teller muss abgebraust werden, bevor er in die Spülmaschine wandert. Wenn doch mal Essensreste festhängen, reicht meist kurzes Einweichen – mit kaltem Wasser.
  • Noch mehr Wasser-Spar-Tipps gefällig? Finden Sie in unserem Artikel Wasser sparen: 10 wirksame Sparmaßnahmen!
Christine Persitzky

Über die Autorin

Christine Persitzky

Christine Persitzky verstärkt die co2online-Redaktion seit Juni 2023 und arbeitet vor allem zu den Themen Photovoltaik, Energiesparen und Nachhaltigkeit. Außerdem beschäftigt sie sich damit, was Wohnungseigentümergemeinschaften in Sachen energetischer Sanierung und Klimaschutz tun können.

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