Wasser sparen: 10 wirksame Sparmaßnahmen
02.12.2022 Lesedauer: min Jens Hakenes
Inhalte
- 1. Häufiger Duschen statt Baden
- 2. Wasser sparen beim Duschen
- 3. Wasser sparen am Wasserhahn
- 4. Wäsche effizient reinigen
- 5. Armaturen optimieren
- 7. Wassertemperatur optimal regeln
- 8. Kleinspeicher ausschalten und Wasser sparen
- 9. Effiziente Warmwasser-Zirkulation sicherstellen
- 10. Sonne, Erdwärme & Co. heizen lassen
- 10 ½. Virtuelles Wasser sparen
- Warmwasser-Rechner nutzen und persönliches Sparpotenzial herausfinden
Warmwasser trägt mit 16 Prozent wesentlich zum Energieverbrauch im Privathaushalt bei. Dementsprechend sollten Sie es beim Energiesparen unbedingt berücksichtigen. Schon mit kleinen Verhaltensänderungen und einfachen technischen Lösungen können Sie jede Menge Wasser sparen.
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Wasser sparen: Die 10 besten Tipps
- Häufiger Duschen statt Baden
- Wasser sparen beim Duschen
- Wasser sparen am Wasserhahn
- Wäsche effizient reinigen
- Armaturen optimieren
- Dichtungen und Dämmung prüfen
- Wassertemperatur optimal regeln
- Kleinspeicher ausschalten und Wasser sparen
- Warmwasser-Zirkulation abschalten lassen
- Sonne, Erdwärme & Co. heizen lassen
Warmes Wasser sparen – darum lohnt es sich
Das Wichtigste schon mal vorab: Für Haushalte lohnt sich Wassersparen gleich mehrfach:
- Energie- und Wasserkosten lassen sich reduzieren.
- Gleichzeitig sinken auch der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen. Denn ein großer Teil des verbrauchten Wassers in Deutschland ist Warmwasser – durchschnittlich etwa jeder dritte Liter im Haushalt. Wer effektiv Wasser spart, spart also auch Energie, die zum Erhitzen des Wassers gebraucht wird.
Insgesamt 16 Prozent des Energieverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts werden für die Bereitung von Warmwasser verwendet – und der Anteil wächst weiter. Während der Heizenergiebedarf durch effiziente Heizkessel und eine verbesserte Dämmung rückläufig ist, steigt der Energieaufwand für die Warmwasserbereitung stetig. So ist zum Beispiel tägliches Duschen zur Normalität geworden. Das Wasser lässt sich aber nur bedingt effizienter erwärmen. Steigender Bedarf und steigende Preise: Das heißt tendenziell höhere Kosten für Haushalte.
1. Häufiger Duschen statt Baden
Eine wohltuende Badewanne ist etwas Schönes. Daran gibt es keine Zweifel. Wer aber Energie und damit Geld sparen möchte, sollte hier einen genauen Blick auf die Zahlen werfen:
- Eine herkömmliche Badewanne fasst 150 bis 200 Liter.
- Beim Duschen verbrauchen wir im Schnitt 70 Liter.
Wenn Sie seltener Vollbäder nehmen, vermeiden Sie in einem 2-Personen-Haushalt bis zu 115 kg CO2 im Jahr. Außerdem fallen bis zu 95 Euro weniger für Wasser- und Heizkosten an. Die Angaben beziehen sich auf einen Haushalt mit dezentraler Warmwasserbereitung (in der Regel mit einem Durchlauferhitzer). Bei einer zentralen Warmwasserbereitung kann das genaue Sparpotenzial hiervon abweichen.
2. Wasser sparen beim Duschen
Mit einem herkömmlichen Duschkopf verbrauchen Sie etwa 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute. Sparduschköpfe hingegen lassen nur 6 bis 7 Liter. Damit können Sie auf Anhieb Verbrauch, Kosten und CO2-Emissionen schlagartig reduzieren. Wichtig ist dabei auch die Wassertemperatur. Es gilt: je kälter das Wasser, desto größer die Ersparnis. Ebenfalls entscheidend ist die Duschdauer. Wenn Sie täglich länger als 10 Minuten duschen, dann ist der Spareffekt gegenüber einer vollen Badewanne gleich null.
Sparduschkopf und druckloser Durchlauferhitzer
Die Installation kann ganz einfach selber durchgeführt werden. Zudem sind auch Modelle erhältlich, die für die Verwendung mit drucklosen Speichern geeignet sind. Bei Durchlauferhitzern sollte man sich dagegen beraten lassen: Bei manchen elektronischen Durchlauferhitzern sind Durchflussbegrenzer bereits eingebaut. Bei hydraulischen Durchlauferhitzern hingegen können sie nicht verwendet werden.
Informieren Sie sich am besten über die Warmwassertechnik, bevor Sie die Helfer besorgen. Lassen Sie sich beim Kauf von Fachpersonal beraten. Die Helfer sind alle günstig in der Anschaffung und einfach zu installieren, besonders mit unserer Anleitung zum Einbauen eines Durchflussbegrenzers.
Effiziente Duschköpfe sind schon ab 20 Euro zu haben, die anderen Sparhelfer ab etwa 2 bis 5 Euro. Bei der Auswahl von Sanitäreinrichtungen wie Duschköpfen und WC-Spülsystemen helfen der Blaue Engel und das Wassereffizienzlabel "WELL“.
3. Wasser sparen am Wasserhahn
Nicht nur beim Duschen und Baden können Sie Warmwasser sparen. Auch beim Waschen am Waschbecken lassen sich mit günstigen Maßnahmen schnell Sparerfolge erzielen.
Perlstrahler und Wassermengenregler
Die unscheinbaren Helfer werden direkt an der Armatur angebaut und können dort bis zur Hälfte des Wasserverbrauchs sparen. Perlstrahler (auch Strahlregler oder Perlatoren genannt) optimieren den Wasserstrahl am Hahn und mischen dem Wasser Luft bei. So sinkt der Verbrauch bei gleichbleibendem Reinigungskomfort.
Die einfachen Helfer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, zum Beispiel im Baumarkt:
- als einfache Mischdüse,
- mit Kugelgelenk oder Zwischenschlauch und
- mit Umschalter für verschiedene Wassermengen.
Allerdings sind die Wassersparer für Durchlauferhitzer und drucklose Speicher nicht immer geeignet (siehe oben beim Sparduschkopf!). Dort können sogenannte Wassermengenregler eine Alternative sein: Sie mindern den Wasserdruck, bevor der Wasserstrahl austritt. Doch auch hier kann es Einschränkungen geben für drucklose Boiler oder Durchlauferhitzer.
4. Wäsche effizient reinigen
Das Wäschewaschen verbraucht durchschnittlich etwa 12 Prozent des Wassers im Haushalt. Entscheidend für Kosten und CO2 ist vor allem der Energieverbrauch, um das Wasser zum Waschen zu erhitzen. Hier kommt meistens Strom zum Einsatz, es sei denn, die Waschmaschine wird über einen extra Warmwasseranschluss versorgt.
So lässt sich beim Wäschewaschen sparen:
- Waschmaschinen sollten in der Regel voll beladen werden.
- Dank moderner Kaltwaschmittel genügen meist niedrigere Temperaturen.
- Ökoprogramme haben einen geringeren Wasser- und Energieverbrauch.
- Auch auf die Vorwäsche zu verzichten, ist oft kein Komfortverlust, spart aber viel Wasser, Energie und schont die Kleidung.
- Ist die Wäsche stark verschmutzt, sollte besser länger statt heißer gewaschen werden. Gegen hartnäckigen Schmutz und Bakterien hilft eine einzelne heiße Wäsche nach einigen normalen Waschgängen. Ein Großteil der Wäsche kann auch mit Gallseife vorbehandelt werden.
- Alte Geräte austauschen und passenden Ersatz suchen. Bei Wasser- und Stromfressern lohnt sich ein Neukauf, bevor das alte Gerät kaputtgeht. Aber nur, wenn Sie auf eine gute Energieeffizienzklasse und den „Blauen Engel“ achten.
5. Armaturen optimieren
Nutzen Sie noch eine Mischbatterie oder Zweigriffarmatur am Wasserhahn und müssen die Wassertemperatur jedes Mal mühsam regeln? Gerade beim Duschen ist die Entscheidung zwischen Komfort oder Energiesparen unangenehm: Entweder, Sie lassen das Wasser ständig laufen oder Sie müssen die Temperatur nach dem Abdrehen und Einseifen neu regeln.
Mit Einhebelarmaturen oder Einhandmischern kann der Warmwasserzufluss am Waschbecken mit einem Griff zugedreht werden. Noch besser ist es, wenn die Temperatur bereits voreingestellt ist, wie etwa bei einem vollelektronischen Durchlauferhitzer, der sich gradgenau einstellen lässt.
Eine kostengünstige Alternative für druckfeste Warmwassergeräte ist ein Dusch-Stop. Damit wird der Wasserdurchfluss per Knopf am Duschkopf oder mit einem kleinen Hebel gestoppt.
6. Dichtungen und Dämmung prüfen
Der Wasserhahn tropft, am Brauseschlauch gibt es ein Leck und der Spülkasten ist undicht? Dann sollten Sie schnell etwas tun, um Wasser zu sparen. Schuld sind oft Dichtungen, die porös oder verkalkt sind. Ersatzteile gibt es im Baumarkt oder Fachhandel.
- Zum Entfernen von Kalk können Sie Essigreiniger nutzen.
- Bei undichten Stöpseln hilft Alleskleber: am Rand auftragen, trocknen lassen und so den Stöpsel etwas verbreitern.
- Wer im Eigenheim eine zentrale Warmwasserversorgung nutzt, kann mit wenig Geld noch mehr tun: Oft sind die Leitungen zwischen Warmwasserspeicher und Wasserhähnen ungenügend oder gar nicht gedämmt und auch die Dämmung des Warmwasserspeichers lässt sich manchmal verbessern. Hier geht's zu unserer Anleitung Rohre zu dämmen!
7. Wassertemperatur optimal regeln
Die Wassertemperatur muss in einer zentralen Heizanlage nicht mehr als 60 Grad Celsius betragen – aber auch nicht weniger, da dies die Mindesttemperatur für den Schutz vor Legionellen ist. Bei dezentralen Lösungen wie Durchlauferhitzern genügen niedrigere Temperaturen, da das Wasser hier nicht länger auf dieser Temperatur gehalten wird und so keine Gefahr durch Legionellen besteht:
- An der Küchenspüle reichen etwa 45 Grad,
- zum Duschen ungefähr 38 Grad.
Moderne vollelektronische Durchlauferhitzer lassen sich gradgenau regeln, sodass sofort Warmwasser mit der gewünschten Temperatur zur Verfügung steht und kein Wasser verschwendet wird.
8. Kleinspeicher ausschalten und Wasser sparen
Wenn Sie Ihr Wasser mit elektrischen Kleinspeichern erwärmen, können Sie eine Menge Energie sparen, indem Sie diese öfter mal ausschalten. Denn schließlich heizt der Speicher das Wasser permanent auf die eingestellte Temperatur. Da keine Dämmung perfekt funktioniert, entstehen dabei große Energieverluste.
Wenn Sie also übers Wochenende in den Urlaub fahren, schalten Sie den Speicher einfach aus. Und auch nachts muss der Speicher nicht eingeschaltet sein. Am besten wäre es sogar, Sie schalten ihn nur dann ein, wenn Sie heißes Wasser benötigen. Dann müssen Sie zwar ein paar Minuten warten, bis das Wasser erhitzt ist, sparen aber viel Energie.
9. Effiziente Warmwasser-Zirkulation sicherstellen
Bei der zentralen Warmwasserbereitung kommt oft eine Zirkulationspumpe zum Einsatz. Diese verbraucht dauerhaft Strom, zusätzlich kann es zu Wärmeverlusten im Leitungsnetz kommen. Trotzdem ist beim Abschalten der Zirkulation Vorsicht geboten, da sich gesundheitsgefährdende Mikroorganismen bilden können.
In hygienisch einwandfreien Anlagen kann es empfehlenswert sein, die Zirkulation zeitweise außer Betrieb zu nehmen (zum Beispiel per Zeitschaltuhr). Als Zeitraum ist hier aber nicht etwa die Nacht zu empfehlen, sondern der Morgen und der Abend, wenn durch die Entnahme sowieso das warme Wasser im Haus verteilt wird. Eine Mindestbetriebszeit von 16 Stunden am Tag sollte die Zirkulation aber aus hygienischen Gründen in Betrieb bleiben.
Auf jeden Fall ist es sinnvoll, energiesparenden Zirkulationspumpe zu nutzen. Wichtig ist zudem eine gute Dämmung der Rohre und der Heizung.
10. Sonne, Erdwärme & Co. heizen lassen
Die umweltfreundlichste Ergänzung für Warmwasserbereitung im Haushalt ist die Solarunterstützung der Heizung – Solarthermie genannt. Denn Solaranlagen gibt es nicht nur für Strom. Die Wärme für Ihr Wasser kommt so direkt und kostenlos vom Dach – und hilft Heiz- oder Stromkosten zu sparen.
Wer sein Warmwasser zentral erzeugt, kann meist relativ einfach regenerative Wärmequellen wie eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe nutzen. Auch bei einigen modernen dezentralen Geräten besteht diese Möglichkeit. Ein durchschnittlicher 4‑Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit Heizöl- oder Erdgas-Zentralheizung kann mit einer Solarthermie-Anlage bis zu sechzig Prozent des Warmwassers regenerativ erzeugen.
10 ½. Virtuelles Wasser sparen
Warmwasser ist kostbar und teuer. Das gilt aber auch für Kaltwasser, genauer gesagt für kaltes virtuelles Wasser. Gemeint ist das Wasser, das bei der Produktion von Waren verbraucht oder verschmutzt wird. Solange wir konsumieren, können wir die Wassermenge (4.000 Liter pro Tag/Person!) nicht vermeiden – wohl aber reduzieren. Und so geht es:
- saisonal und regional einkaufen
- weniger Fleisch konsumieren
- flicken statt wegwerfen
- Produkte lange benutzen
- Recyclingpapier verwenden
Warmwasser-Rechner nutzen und persönliches Sparpotenzial herausfinden
Sie wollen Ihren Wasser- und Energieerbrauch gezielt senken und das Sparpotenzial in Ihrem Zuhause ausschöpfen? Dann nutzen Sie den WarmwasserCheck! Der Verbrauchsrechner zeigt Ihnen mit wenigen Klicks, wie viel warmes Wasser Sie im Vergleich zu ähnlichen Haushalten verbrauchen. Und passende Spartipps für Ihren Haushalt erhalten Sie außerdem dazu. Finden Sie jetzt heraus, wie viel Sie sparen können!
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