Wasser sparen: Maßnahmen für zu Hause und unterwegs

10.06.2021 Lesedauer: min Anne Weißbach

Hand an der Wasseroberfläche

Wasser sparen – in Spanien sinnvoll, in Deutschland nicht? Wir erklären, warum ein sorgsamer Umgang mit Wasser hierzulande genauso wichtig ist. Zum Beispiel während einer Hitzewelle oder bei Starkregen. Erhalten Sie über 46 verschiedene Ideen, um Wasser und Geld zu sparen: im Haushalt, im Garten oder im Urlaub.

Wie viel Wasser und Energie können Sie sparen?

Finden Sie es mit unserem Wasserkosten-Rechner in wenigen Minuten heraus! Geben Sie Ihre technische Ausstattung und Verbrauchsdaten an und wir zeigen Ihnen einfache Möglichkeiten zum Sparen passend zu Ihrem Haushalt:

Sie möchten gleich erfahren, wie Sie Ihren Wasserverbrauch reduzieren können? Hier geht’s direkt zu den 46 Ideen fürs Wassersparen.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Wasserverbrauch reduzieren spart Energie und Kosten
  • weniger Wasser verbrauchen durch moderne Geräte und Wasserspar-Helfer
  • Regenwasser und Grauwasser können viel Trinkwasser einsparen
  • unnötiger Wasserverbrauch oft durch Routinen und Gewohnheiten
  • sorgsamer Umgang mit Wasser schützt natürlichen Wasserkreislauf
  • Wasser sparen heißt auch Wasserqualität erhalten

Warum Wasser sparen?

Wasser ist einer der kostbarsten Rohstoffe der Erde. In Deutschland hat fast jeder Mensch Zugang zu sauberem Trinkwasser. Damit das so bleibt, ist Wasser sparen auch hier entscheidend. So erhalten wir das Grundwasser als wichtigste Ressource für Trinkwasser. Denn Wasser sparen heißt Wasser schützen.

Drei gute Gründe fürs Wassersparen 

Aus einem geringeren Wasserverbrauch ergeben sich einige positive Nebeneffekte:

  1. Umweltschutz durch Wassersparen: So wenig Wasser wie möglich verbrauchen heißt auch, so wenig wie möglich in den natürlichen Wasserkreislauf einzugreifen. Das entlastet die Natur.
  2. Wasser sparen und CO2 vermeiden: Vor allem bei einem geringeren Verbrauch an Warmwasser sinkt auch der Energiebedarf (für das Erwärmen des Wassers). Dadurch gibt es weniger CO2-Emissionen. Jeder Tropfen, der nicht aufwendig gesäubert und durch die Rohre gepumpt werden muss, spart Energie und damit CO2 ein.
  3. Mit Wasser auch Geld sparen: Auch die laufenden Kosten sinken, wenn sich Wasser- und Energieverbrauch reduzieren. Viele schnell umzusetzende Maßnahmen kosten wenig und sparen dafür bei jeder Benutzung bares Geld ein.

Was tun, um Wasser zu sparen?

Um Wasser zu sparen, reicht es nicht aus, nur den eigenen Verbrauch zu reduzieren. Die Menge des auf der Erde vorhandenen Wassers ändert sich grundsätzlich nicht. Wasser als erneuerbare Ressource befindet sich in einem globalen Kreislauf. Dieser Kreislauf ist am besten geschützt, wenn der Mensch so wenig wie möglich darin eingreift. Ein sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser umfasst daher mehrere Aspekte:

  • Wasserverbrauch gering halten: Dank technischer Errungenschaften ließ sich der Wasserverbrauch beispielsweise fürs Wäschewaschen in den vergangenen Jahrhunderten stets reduzieren. Diese technischen Möglichkeiten sollten wir nutzen. 
  • Wasser effizient nutzen: Im besten Fall ist das Wasser an dem Ort und in dem Zustand, in dem es dort gebraucht wird – zum Beispiel Regenwasser für den Garten. Warmes Wasser muss nicht unbedingt durch meterlange Rohren laufen, bis es aus dem Wasserhahn kommt. Wasser, mit dem Obst abgewaschen wurde, kann anschließend auch noch genutzt werden, etwa für die Toilettenspülung. Das alles sind Beispiele, um die Ressource Wasser effizienter zu nutzen. 
  • Wasserqualität schützen: So wenig Schadstoffe wie möglich sollten ins Wasser gelangen. Je weniger Belastung, desto eher kann das Wasser wieder aufbereitet werden. Und je weniger das Wasser verschmutzt ist, desto geringer ist der Aufwand für die Wiederaufbereitung.

Wie gut ist eigentlich unser Leitungswasser?

Diese Frage beantwortet Chemikerin und YouTuberin Mai Thi Nguyen-Kim auf ihrem Kanal maiLab:

Wasser sparen in Deutschland – sinnvoll oder nicht?

Wasser sparen ist auch in Deutschland sinnvoll. Trotzdem hält sich seit vielen Jahren die Behauptung: „Wasser sparen verstopft Rohre.“ Und wie bei jedem hartnäckigen Gerücht steckt auch hier ein bisschen Wahrheit dahinter: Das Trinkwasserversorgungs- und Abwassernetz stammt zu großen Teilen aus den 1970er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt sind die verantwortlichen Planer*innen von einem steigenden Pro-Kopf-Wasserverbrauch auf bis zu 200 Liter ausgegangen.

Wassersparen-Infografik: Wasserverbrauch seit 1990.
Wassersparen-Infografik: Wasserverbrauch seit 1990.

Bis 1991 stimmte die Annahme eines steigenden Verbrauchs auch, bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 147 Litern. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist der Wasserverbrauch jedoch auf 123 Liter pro Person gesunken. Daher passen die Infrastruktur für die Wasserversorgung und der tatsächliche Verbrauch heute oft nicht mehr zusammen. Mögliche Folgen:

  • Das Trinkwasser fließt zu langsam durch die Rohre oder stagniert und es können Keime entstehen.
  • Zu wenig Abwasser kann die Ablagerungen in der Kanalisation nicht wegspülen. Korrosion sowie Fäulnisgase können entstehen und austreten.

Die Rohre verstopfen also nicht direkt. Zu wenig durchfließendes Wasser kann jedoch negative Folgen für die Wasserversorgung haben.

Also doch lieber mehr Wasser verbrauchen?

Nein, Wasser sparen ist trotzdem sinnvoll, betont auch das Umweltbundesamt (UBA): Denn Versorgungsunternehmen könnten mit eigenen Maßnahmen viel effizienter gegen die Folgen des geringen Wasserverbrauchs vorgehen. Zum Beispiel indem sie dort, wo es nötig ist, die Leitungen systematisch und fachgerecht durchspülen. Das verbraucht weniger Wasser als ein Mehrverbrauch bei allen Haushalten.

Langfristig sinnvoll ist es laut UBA vor allem, das Wasserversorgungsnetz dem tatsächlichen Verbrauch anzupassen. Dieser wird neben dem privaten Trinkwasserverbrauch von weiteren Faktoren beeinflusst wie der zunehmenden Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte. Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels, die zu berücksichtigen sind. Zum Beispiel Starkregen als Belastung für die Abwasserkanäle oder ein steigender Wasserbedarf bei Hitzewellen.

Detaillierte Informationen dazu erhalten Sie im Hintergrundpapier des Umweltbundesamts „Wassersparen in Privathaushalten: sinnvoll, ausgereizt, übertrieben?“ .

Wasser sparen während einer Hitzewelle

Wie wichtig Wassersparen während einer Hitzewelle ist, wird klar beim Blick auf die Rekord-Hitzejahre 2018 und 2019. Viele Stauseen meldeten zum Beispiel extrem niedrige Wasserstände. In ganz Deutschland riefen zahlreiche Kommunen ihre Bewohner*innen dazu auf, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Im Sommer 2019 stieg er etwa im Land Brandenburg um bis zu 20 Prozent – vor allem für:

  • Trinkwasser
  • Hygiene
  • Gartenbewässerung

Wasserintensive Tätigkeiten nach Feierabend wie die Gartenbewässerung, Körperpflege und Haushaltsarbeiten führen oft zu einem Spitzenbedarf in den Abendstunden. In Zeiten einer besonders starken Nachfrage ist also nicht nur entscheidend, wie viel Wasser verbraucht wird, sondern auch wann es entnommen wird.

Welche Folgen hat eine Hitzewelle für unser Wasser?

Extreme Hitze bedeutet nicht nur Stress für Menschen, sondern auch für die Natur. Gerade im Nordosten Deutschlands lagen Flüsse während vergangener Hitzewellen trocken oder mussten aus Speichern nachgefüllt werden. Bleibt der Wasserpegel niedrig, entstehen mehr Algen. Das kann dazu führen, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser nicht mehr für alle Lebewesen ausreicht. Der Sauerstoffmangel verursacht dann Fischsterben und gefährdet die empfindlichen Ökosysteme.

Reicht das Wasser in Deutschland?

Ja, grundsätzlich ist der Bedarf an sauberem Trinkwasser in Deutschland gedeckt und die Wassernutzung ist noch nicht so hoch, dass sie ökologische Schäden verursacht. Deutschland gilt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sogar als wasserreich. Regional und saisonal bestehen hierzulande jedoch teilweise starke Unterschiede. Viele Regionen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern oder Baden-Württemberg sind besonders regenarm und haben bei Trockenheit und Hitze oft mit Dürren zu kämpfen. Das zeigt der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Die Menschen in diesen Regionen waren in den trockenen Sommern besonders dazu angehalten, sparsam mit Wasser umzugehen.

Wasserglas

Nationale Wasserstrategie 2050


Die Dürresommer der vergangenen Jahre haben die Sicherheit über das Wasserdargebot in Deutschland ins Wanken gebracht. Daher hat das Bundesumweltministerium (BMU) im Juni 2021 einen Entwurf zu einer Nationalen Wasserstrategie für 2050 vorgelegt. Ziel ist es, die ständige Versorgung mit sauberem Trinkwasser überall in Deutschland sicherzustellen – trotz Klimawandel und seinen Auswirkungen. Dafür soll ein Ausgleich zwischen wasserarmen und wasserreichen Regionen geschaffen werden.

Zu den 750 Einzelmaßnahmen der Nationalen Wasserstrategie gehören unter anderem eine Wassernutzungshierarchie und reformierte Abwasserabgaben, um die Wasserverschmutzung zu verringern. Auch vergünstigte Tarife zu Zeiten geringer Nachfragen seien denkbar, um die Wassernutzung zu steuern, zum Beispiel in der Nacht. Dass diese Maßnahme von Verbraucher*innen angenommen wird, zeigte das Reallabor Flexitility, das sich mit einem klimafreundlichen Umgang mit Wasser beschäftige.

Hitzewellen haben das Bewusstsein über die Folgen des Klimawandels in der Bevölkerung gestärkt: Wasserknappheit kann auch in Deutschland zum Problem werden. Wasser sparen ist eine wichtige Maßnahme, um als Privatperson sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen.

Wie kann ich während einer Hitzewelle Wasser sparen?

Wassersparen während einer Hitzewelle bezieht sich nicht nur auf den Verbrauch zu Hause. Im Land Brandenburg galt 2019 auch ein zeitweiliges Verbot, Wasser aus Oberflächengewässern zu entnehmen. Das eignet sich zum Beispiel für die Grundstückbewässerung. Für die eh schon belasteten Flüsse und Seen bedeutet es noch mehr Wasserstress.

Wie Sie bei sich zu Hause Wasser sparen können und dabei auch Geld und Energie einsparen, verraten wir mit den folgenden Ideen für Haushalt, Garten und Urlaub.

Wo kann man Wasser sparen? – Maßnahmen für zu Hause

Im eigenen Zuhause können Sie an vielen Stellen Wasser sparen und damit gleichzeitig Ihre Energiekosten senken und CO2 vermeiden. Ihre Verbrauchswerte können Sie ganz einfach mit dem kostenlosen Energiesparkonto im Blick behalten. Damit sehen Sie exakt, wie viel Wasser, Energie und Kosten Sie eingespart haben.

Wasser-sparen-Infografik: Wasserverbrauch und Kosten im Haushalt
Wasserverbrauch im Haushalt, Anteile pro Person (2018) und Kosten pro Jahr

Wasser sparen im Bad – 9 Tipps

Das Badezimmer bietet enormes Potenzial zum Wassersparen. Denn hier wird für die Körperpflege am meisten verbraucht – insgesamt 36 Prozent des Trinkwassers im Haushalt. Der Vorteil ist, dass ein reduzierter Wasserverbrauch hier oft mit Energiesparen einhergeht. Denn wenn Wasser erwärmt wird, wird auch immer Energie dafür benötigt. Mehr Tipps, um mit Warmwasser auch Energie zu sparen, finden Sie in einem weiteren Artikel.

1. Bei der Körperpflege Wasser sparen: duschen oder baden?


Duschen! Denn wer eine kurze Dusche nimmt, verbraucht durchschnittlich viel weniger Wasser und Energie als bei einem heißen Bad:

  • circa 150 Liter Wasser pro Bad
  • circa 30 bis 80 Liter pro Dusche (bei etwa 6 Minuten Duschzeit)


Wer jede Woche nur eine volle Wanne durch einen Duschgang ersetzt, kann im Jahr schon über 25 Euro und 2 Kilogramm CO2 sparen.*

Hand unter Wasserhahn

2. Gibt es auch wassersparende Badewannen?

Körperformwannen benötigen eine geringere Füllmenge als herkömmliche Wannen. Sie sind oval oder rund geformt, sodass keine überflüssigen Leerräume durch gerade Ecken und Kanten entstehen. Während Körperformwannen ein Fassungsvermögen ab etwa 90 Liter haben, können zum Beispiel Eckbadewannen 300 Liter und mehr aufnehmen. Teilen sich zwei Personen das Wasser einer Wanne, reduziert sich der Verbrauch wieder um die Hälfte. Das eignet sich besonders für Kinder, um auch beim Baden Energie und Wasser zu sparen.

3. Wasser sparen in der Dusche

Wasser sparen unter der Dusche ist schon mit ein paar einfachen Tricks möglich:

  • möglichst niedrige Wassertemperatur
  • möglichst kurze Dauer
  • mit einem Duschkopf zum Wassersparen

Während ein herkömmlicher Duschkopf zwischen 12 und 15 Liter Wasser pro Minute ausgibt, sind es bei einem Sparduschkopf gerade einmal 6 bis 7 Liter.

Sparpotenzial:*

  • Verbrauchsersparnis: etwa 50 Prozent
  • Kostenersparnis pro Jahr: etwa 110 Euro
  • CO2-Ersparnis pro Jahr: etwa 215 Kilogramm


Tipp: Wer seinen intakten Duschkopf nicht komplett austauschen möchte, kann ihn mit einem Durchflussbegrenzer ab 2 Euro nachrüsten.

Auf dem Bild sieht man einen Wasserhahn und eine Hand, die einen Gummiring hält.
Ein Durchflussbegrenzer kann auch nachträglich an Wasserhähne oder Duschköpfe angebracht werden. Er kostet ab 2 Euro und spart bis zu 50 Prozent des Wasserverbrauchs.

4. Wasser sparen: Toilette & Spülkasten


Wasser sparen bei der Toilette lässt sich vor allem mit einem verbrauchsarmen Spülsystem. WC-Spülkästen haben einen deutlich geringeren Verbrauch als Druckspüler. Druckspüler sind direkt an die Leitungen angeschlossen und nutzen deren Wasserdruck. Folglich wird mehr Wasser verbraucht, aber auch das Becken gründlicher gereinigt. Für öffentliche Sanitäranlagen und ihre speziellen Hygienevorgaben sind Druckspüler daher meist besser geeignet.

Um im privaten Bereich möglichst viel Wasser zu sparen, bietet sich ein WC-Spülkasten an. Doch auch hier gibt es einige Unterschiede im Wasserverbrauch:

  • herkömmlicher Spülkasten: 9 bis 12 Liter pro Spülung
  • Sparspülkasten: 6 Liter pro Spülung
  • Sparspülkasten mit Bedienung der Spartaste: 3 Liter pro Spülung

Bei gleicher Toilettennutzung liegt der rechnerisch höchstmögliche Verbrauch für eine Person im Jahr bei etwa 26.000 Litern und 115 Euro – nur für die Klospülung. Der geringstmögliche Verbrauch hingegen pendelt sich bei 7.000 Litern ein und kostet gerade einmal 30 Euro im Jahr.*

Ist der Einbau eines Sparspülkastens nicht möglich, kann in den vorhandenen Spülkasten oft ein Wasserstopp integriert werden. Diese funktionieren in der Regel als Einhängegewicht, um den Mechanismus zur Klospülung früher zu stoppen. Sie sind für die meisten Spülkastenmodelle erhältlich und kosten ab 10 Euro.

Berechnen Sie das Sparpotenzial für Ihren Haushalt, wenn Sie Ihren Spülkasten mit einem Wasserstopp ausstatten:

Bei Spülkästen mit 2-Mengen-Tasten oder Start-Stopp-Taste ist das Wassersparen quasi schon in die Klospülung integriert. Mit wenigen Tipps lassen sich aber auch hier noch einige Liter gut machen.

5 weitere Ideen, um mit dem WC-Spülkasten Wasser zu sparen

  1. Dichtung des Spülkastens regelmäßig überprüfen und bei Bedarf austauschen. Ein undichter Spülkasten kann bis zu 20 Liter Wasser pro Stunde verlieren (oder sogar noch mehr!). Das wären 480 Liter pro Tag und aufs Jahr gerechnet 770 Euro mehr auf der Wasserrechnung.* Eine neue Dichtung für den Spülkasten gibt es schon ab 2 Euro.
  2. Spülmenge dosieren – den Spülvorgang unterbrechen, wenn kein Wasser mehr benötigt wird. Je nach Spülsystem gibt es dafür unterschiedliche Möglichkeiten. Am einfachsten geht es mit einem Sparspülkasten mit Spartaste.
  3. Urinal als Ergänzung einbauen – Wasserverbrauch pro Spülvorgang: 2 Liter (statt 3 bis 12 Liter bei einem WC-Spülkasten)
  4. Ziegelstein in den Spülkasten legen – Falls ein alter Spülkasten nicht ausgetauscht werden kann, lässt sich so das Fassungsvermögen um rund 2 Liter reduzieren – und damit auch der Verbrauch pro Spülgang. Das funktioniert zum Beispiel auch mit einer mit Sand befüllten Flasche. Achten Sie darauf, die innere Mechanik der Spülung nicht zu beschädigen.
  5. Regenwasser statt Trinkwasser zum Spülen nutzen – hier gibt’s mehr Informationen zur Regenwasseraufbereitung.

Wasser sparen im Haushalt – 7 Tipps

Im Haushalt oder beim Putzen sind es oft die eingespielten Handgriffe, bei denen sich noch viel Wasser sparen lässt. Ein bewusster Umgang mit Wasser für den Abwasch oder den Sonntagsputz kann zusätzlich einiges an Energie und Geld einsparen.

  1. Wasserhahn nicht laufen lassen – egal ob beim Händewaschen, Obst abspülen oder beim Zähneputzen: Wasser spart, wer den Wasserhahn zwischendurch abstellt. Durch einen Wasserhahn würden bei 3 Minuten Zähneputzen circa 42 Liter laufen – das entspricht etwa 135 Euro und 10 Kilogramm CO2 pro Jahr.*
  2. Sprühflasche mit Wasser und Essig zum Desinfizieren – spart Wasser und Chemikalien beim Putzen in Bad und Küche.
  3. Effiziente Geräte und Sparprogramme nutzen – je voller Geschirrspüler und Waschmaschine beladen sind, desto besser. Vorwäsche oder Vorspülen ist in der Regel nicht nötig.
  4. Spülwasser mehrfach nutzen – mit dieser Taktik ist Wasser sparen auch beim Spülen von Hand möglich: Mit dem wenig verschmutzen Geschirr beginnen und stark verdreckte Pfannen und Co am Ende abspülen. Außerdem nicht unter laufendem Wasser abwaschen.
  5. Autowäsche nur wenn es wirklich nötig ist – und wenn dann nur in modernen Waschstraßen mit Kreislaufführung. Sie verwenden das Waschwasser mehrmals und filtern Schadstoffe heraus.
  6. Autowaschen von Hand nur mit biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln, die ohne Wasser funktionieren. Autowäsche, bei der Abwasser entsteht, ist in Deutschland auf öffentlichen Straßen verboten. Erlaubt ist es nur da, wo das Wasser aufgefangen und anschließend von Treib- und anderen Schadstoffen gereinigt wird. Sie gelangen so nicht ins Abwasser.
  7. Auf Abspritzen mit Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger verzichten – moderne Hochdruckreiniger verbrauchen zwar meist weniger Wasser als der Gartenschlauch, aber Moos aus den Fugen oder Dreck von den Terrassenplatten entfernen geht auch ohne sie. Gibt es keine Alternative, sollten sie einen möglichst geringen Wasser- und Stromverbrauch haben.
Hände waschen

Wasser sparen im Garten – 11 Tipps

Sinnvoll Wasser sparen im Garten funktioniert vor allem mit einem Trick: Regenwasser nutzen! Doch gerade im Sommer während Hitzewellen mit geringem Niederschlag kann auch das Wasser in der Regentonne schnell zur Neige gehen. Daher haben wir noch weitere Tipps für Sie, wie Sie Ihren Garten effizient bewässern:

  1. Tropfschlauch oder Perlschlauch statt Rasensprenger – der verbraucht bis zu 50 Prozent weniger Wasser. Für einen durchschnittlichen Garten spart das 40.000 Liter pro Jahr – also etwa 175 Euro und 15 Kilogramm CO2* Außerdem führt ein Perlschlauch das Wasser direkt in den Boden, wodurch weniger Wasser auf dem Rasen verdunstet.
  2. Den Rasen weniger als einmal in der Woche mähen – sonst trocknet er schneller aus und braucht öfter Wasser.
  3. Die Erde regelmäßig harken – damit der Boden aufgelockert ist und das Wasser die Wurzeln besser erreicht.
  4. Pflanzen morgens gießen – damit das Wasser in der Tageshitze nicht so schnell verdunstet.
  5. Wasser beim Gießen gezielt verteilen – nämlich auf den Erdbereich über den Wurzeln, nicht zu weit weg und nicht über die Blätter, auf denen das Wasser eher verdunstet.
  6. Typgerecht dosieren – Pflanzen benötigen unterschiedliche Mengen an Wasser für ein optimales Wachstum.
  7. Phasenweise gießen – da der Boden nur eine gewisse Menge an Flüssigkeit aufnehmen kann. Wird nach und nach innerhalb von zwei bis drei Stunden gegossen, kommt bei der Pflanze mehr Wasser an.
  8. Die Erde mit Humus anreichern – so speichert sie Wasser und Nährstoffe länger. Wer keinen Platz für einen Komposthaufen hat, kann Humus mit einer Wurmkiste auf Balkon, Fensterbank oder im Keller herstellen. Ansonsten gibt es Humus auch gemäß EG-Öko-Verordnung zu kaufen.
  9. Mulch, Kompost oder Grasschnitt auf die Erde um die Pflanzen legen – damit der Boden kühler bleibt und das Wasser langsamer verdunstet.
  10. Verschiedene Pflanzen in Gemeinschaften ziehen – zum Beispiel hochwachsende Pflanzen zusammen mit welchen, die den Boden bedecken und damit den Mulch ersetzen. Stehen Pflanzen alleine, verdunsten sie mehr Wasser.
  11. Pflanzen im Schatten pflanzen – je weniger Pflanzen in der Sonne stehen, desto weniger Bewässerung benötigen sie, da das Wasser langsamer verdunstet. Wer schattige Flächen im Garten hat, kann diese also bevorzugt bepflanzen; natürlich nur mit Pflanzen, die ohne viel direktes Sonnenlicht auskommen.

Der Vorteil bei den meisten dieser Vorkehrungen ist, dass sie nicht nur den Trinkwasserverbrauch reduzieren, sondern auch das Wachstum und Wohlbefinden der Pflanzen steigern!

Grundwasser fördern, um Trinkwasser zu sparen?


Auf dem eigenen Grundstück einen Brunnen zu bauen, um Grundwasser fördern zu können, kann sich für viele Gartenbesitzer*innen lohnen. Während Trinkwasser und Abwasser in Kubikmetern zu bezahlen sind, entstehen bei der Förderung von Grundwasser lediglich Stromkosten für die Pumpe – und die Kosten für den Bau. Als Nachbarschaftsprojekt lohnt sich ein Hausbrunnen noch schneller. Hausbrunnen können auch der Trinkwasserversorgung dienen, wenn das öffentliche Wasserversorgungsnetz unzureichend ausgebaut ist.


Voraussetzungen für einen Brunnen auf dem eigenen Grundstück


Die rechtlichen Grundlagen zum Bau eines Gartenbrunnens unterscheiden sich von Ort zu Ort. Folgendes kann auf Sie zukommen, wenn Sie einen Brunnen auf Ihrem Grundstück anlegen wollen – Unterstützung erhalten Sie dabei von einem/einer Brunnenbauer*in:

  • Anzeige bei der zuständigen Unteren Wasserbehörde
  • Erlaubnis der Kommune einholen – Einschränkungen vor allem in Wasserschutzgebieten
  • Erlaubnis nach aktuellen Bodenschutzgesetzen einholen
  • Prüfung, ob eine Gefährdung durch Altlasten im Boden besteht
  • Bodengutachten über die Tiefe des Wassers und Bodenbeschaffenheit
  • regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität


Was bedeutet abgepumptes Grundwasser für unsere Ökosysteme?


Wird zu viel Grundwasser abgepumpt, kann das Folgen für die daran anhängenden Ökosysteme haben. Probleme treten zum Beispiel auf, wenn zu viel Grundwasser fürs Bewässern von Feldern gefördert wird. Sinkt der Grundwasserspiegel langfristig zu stark, können Flüsse und Seen nicht mehr genug Wasser daraus speisen. Auch ausbleibende Niederschläge in Hitzesommern können dazu führen. Durch die Grundwasserförderung für Privathaushalte entstehen laut Umweltbundesamt grundsätzlich keine Nachteile für den Wasserhaushalt, da es sich nur um geringe Mengen handelt.

Wasser sparen mit Regenwasser – viele Vorteile

Wasser sparen mit Regenwasser funktioniert gut, da das Wasser aus dem natürlichen Kreislauf ein echtes Multitalent für den eigenen Haushalt ist. Neben der Möglichkeit, den Trinkwasserverbrauch zu reduzieren, bringt es weitere Vorteile:

  • doppelt Geld sparen durch einen geringeren Trinkwasserverbrauch sowie häufig weniger Abwassergebühr
  • frei von Zusätzen, wie Kalk, Chlor, Fluor oder Ozon: Pflanzen und Haustiere freuen sich über das weiche Wasser
  • weitere Energieeinsparungen, da Regenwasser nicht aufbereitet oder durch Rohre gepumpt werden muss
  • Entlastung von Kanalisation und Kläranlagen bei starken Regenfällen

Wofür kann Regenwasser genutzt werden?


Regenwasser kann für verschiedene Zwecke im Haushalt genutzt werden – grundsätzlich für alles, bei dem keine Trinkwasserqualität erforderlich ist:

  • Gartenbewässerung: Pflanzen und Bäume in Haus und Garten damit zu gießen, ist die einfachste Möglichkeit, um Regenwasser zu nutzen. Viele Pflanzen vertragen es besser als Leitungswasser und können daraus mehr Nährstoffe ziehen. Vorsicht ist geboten bei den Materialien des Dachs, von dem das Regenwasser abläuft: Dächer aus Kupfer, Zink oder mit Bitumen sind nicht geeignet.
Eine Gießkanne im Einsatz

Durchschnittlich verbraucht die Gartenbewässerung in Deutschland bis zu 80.000 Liter. Mit der gleichen Menge Regenwasser lassen sich jährlich 350 Euro Trinkwasserkosten einsparen und 30 Kilogramm CO2.*

  • Toilettenspülung: Für die Toilettenspülung kann Regenwasser ohne Einschränkungen genutzt werden. Mit Hilfe eines Filters lassen sich Ablagerungen und Verfärbungen vermeiden.
  • Wäsche waschen: Je weicher das Wasser, desto weniger Waschpulver ist nötig. Beim Waschen mit heißem Wasser werden Keime in der Regel abgetötet. Für das Nachspülen mit kaltem Wasser gilt das jedoch nicht. Das Umweltbundesamt empfiehlt Menschen mit eingeschränktem Immunsystem daher, Regenwasser nur bei einer geeigneten Aufbereitung zum Wäschewaschen zu nutzen.
  • Putzen: Hier gelten die gleichen Empfehlungen wie beim Wäschewaschen. Ist das Regenwasser sauber genug oder wird es aufbereitet, ist es auch zum Putzen geeignet.
  • Regenwasserversickerung: Versickert das Regenwasser direkt auf dem Grundstück, hat das einen positiven Effekt auf die Kanalisation und spart Gebühren für die Entwässerung. In immer mehr Bauordnungen wird eine solche Regenwasserversickerung auf dem eigenen Grundstück gefordert, um lokale Wasserkreisläufe zu unterstützen.

Welche Möglichkeiten gibt es, Regenwasser aufzufangen?


Regentonne


Die Regentonne ist einfach aufzustellen und so gut wie für jeden Garten geeignet. Mittlerweile gibt es sie nicht mehr nur als grüne Einheitstonne, sondern in vielen Varianten von klein und balkontauglich bis zu einem Fassungsvermögen von 1.000 Litern


Das gibt es bei einer Regentonne zu beachten:

  • Regendieb (auch Regensammler oder Regenabscheider genannt) einbauen, der Fremdkörper herausfiltert und als Überlaufschutz dient
  • Deckel aufsetzen, damit kleine Tiere nicht in der Tonne ertrinken können
  • schattiger Stellplatz, der die Keimbildung im Sommer verhindert 
  • Größe sollte gut überlegt sein: Ist die Regentonne zu groß, steht das Wasser zu lange und es können Verunreinigungen entstehen. Ist sie zu klein, reicht sie nicht, um einen ausreichenden Vorrat an Regenwasser zu halten.

Als Faustregel für die Größenbestimmung einer Regentonne gilt:
Die täglich benötigten Liter zum Gießen mal zehn. So viel Wasser sollte die Tonne fassen können. Wird das Wasser für mehr als die Pflanzenbewässerung genutzt, sollte sie entsprechend größer sein.

Regentank/Zisterne


Der Regentank, auch Zisterne genannt, dient dazu, größere Mengen Regenwasser aufzufangen. Er wird meist vergraben oder im Keller aufgestellt. Mit einem Leitungssystem kann das gesammelte Regenwasser auch im Haus zum Einsatz kommen, zum Beispiel für die Toilettenspülung.

Folgendes ist bei einer Zisterne zu beachten:

  • Fassungsvermögen in der Regel ab 3.000 Liter, daher eher für regenreiche Gebiete geeignet
  • Nutzung ist Wasserversorgungsunternehmen sowie Gesundheitsamt mitzuteilen
  • wichtig: technische Vorkehrungen wie Tauchpumpe, Filtersystem, Überlaufschutz sowie eine strikte Trennung von Trinkwasserleitungen
  • Trinkwasserspeisung für Trockenzeiten möglich

Eine Zisterne als Regenwassernutzungsanlage kommt mit vielen weiteren Bauelementen und technischen Vorgaben daher. Da Installation und Wartung entsprechend aufwendig sind, sollten das Fachkräfte erledigen.

Kosten und Amortisation von Regenwassernutzungsanlagen


Ob sich die Installation einer Regenwassernutzungsanlage finanziell lohnt, muss für jeden Fall genau geprüft werden. Förderungen gibt es nur in einzelnen Kommunen. Ökologisch ist die Regenwassernutzung immer sinnvoll. Entscheidend für die Dauer der Amortisation sind:

  • Größe der Anlage
  • Kosten der Installation
  • Wasser- und Abwassergebühren der Kommune
  • mögliche regionale Förderung

Wird die Anlage beim Hausbau schon mitgedacht oder bei einer Sanierung umgesetzt, sind die Kosten oft wesentlich geringer und die Regenwassernutzungsanlage so insgesamt rentabler.

Das Umweltbundesamt rechnet mit folgenden Richtwerten:

  • Baukosten: zwischen 2.500 und 5.000 Euro
  • Wartungskosten pro Jahr: ca. 100 Euro


Einsparungen für einen Vier-Personen-Haushalt pro Jahr:

  • ohne Wäschewaschen: 40.000 Liter Trinkwasser
  • mit Wäschewaschen: 60.000 Liter Trinkwasser (ohne Abwassergebühren für das gesammelte Regenwasser)


Das spart pro Jahr 75 Euro beziehungsweise 165 Euro, wenn mit dem Wasser die Wäsche gewaschen wird. Die Amortisationszeit beträgt durchschnittlich 30 Jahre.*

Wasser sparen extrem – 5 Maßnahmen für Fortgeschrittene

Wer sich einmal mit Klimaschutz und Energieeffizienz auseinandersetzt, kommt am Thema Wassersparen nicht vorbei. Viele der hier aufgeführten Tipps sind für eingefleischte Klimaschützer*innen wahrscheinlich nicht neu. Daher haben wir unter dem Motto „Wasser sparen extrem“ einige Vorkehrungen für Fortgeschrittene zusammengestellt:

  • In die Dusche pinkeln – empfiehlt die brasilianische Umweltorganisation "SOS Mata Atlantica". Eine Person kann bis zu 3.000 Liter einsparen, wenn sie ein Jahr lang jeden Morgen Dusche und Toilettengang kombiniert. Das sind umgerechnet 15 Euro.* Hinzu kommen eingesparte Zeit und Toilettenpapier. Dieser Tipp eignet sich nur, wenn das Duschwasser anschließend direkt ins Abwasser gelangt.
  • Waschmaschinenwasser zum Wischen von Böden nutzen – Abwasserschlauch vom Abfluss trennen und das Wasser in Eimern sammeln; mit Tuch oder Sieb lassen sich Fusseln und Seife herausfiltern.
  • Ökowanne – wird unter der eigentlichen Badewanne installiert und fängt das Bade- und Duschwasser auf, zum Beispiel für die Toilettenspülung.
  • Recyclingdusche – bereitet das Duschwasser wieder auf, sodass es erneut zum Duschen verwendet werden kann. Besonders praktisch für alle, die gerne lange und ausgiebig duschen. Wer die Möglichkeit hat, kann sich so ein System selbst mit Anleitungen aus dem Internet zusammenbauen. Ansonsten gibt es mittlerweile auch Hersteller solcher Recyclingduschen, zu finden zum Beispiel unter dem Stichwort "Orbital Shower" oder "EcoShower Duschrinne".
  • Pflanzenkläranlage für Grauwasser – Wer genug Platz hat, kann mit einer Pflanzenkläranlage leicht verschmutztes Abwasser aufbereiten und anschließend versickern, für andere Zwecke sammeln oder in Fließgewässer leiten. Solche Kleinkläranlagen gibt es zum Selberbauen oder als Auftragsarbeit. Sie unterstützen den natürlichen Wasserkreislauf vor allem in Trinkwasser- oder Landschaftsschutzgebieten.

Wasser sparen im Urlaub

Wasser sparen im Urlaub? Für viele Menschen zwei Dinge, die nicht zusammen passen. Doch gerade im Urlaub ist Wassersparen oft ein wichtiges Thema. Denn viele beliebte Urlaubsorte liegen in heißen Regionen, die ohnehin mit Wasserknappheit zu kämpfen haben. Oft ist der Tourismus dort auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch er geht einher mit bewässerten Golfanlagen, riesigen Pools und Tourist*innen, die nach jedem Strandbesuch den Sand abduschen.

So verbraucht ein/e Mallorca-Urlauber*in pro Tag durchschnittlich 440 Liter Wasser – etwa dreimal so viel wie ein/e Landbewohner*in der Insel. Hinzu kommt, dass die Trinkwasseraufbereitung in südlichen Regionen mit Wasserknappheit grundsätzlich aufwändiger ist und mehr Energie benötigt. Die Folge ist, dass künstliche Grünanlagen für Tourist*innen Wasser verbrauchen, das den Einheimischen fürs Bewässern ihrer Felder fehlt. Wasser sparen ist in diesen Regionen daher noch wichtiger als zu Hause!

Wasser sparen bei der Reiseplanung

Schon bei der Reiseplanung können Sie darauf achten, während des Urlaubs Wasser zu sparen. Mittlerweile haben sich auch in der Tourismusbranche Umweltsiegel und Öko-Zertifikate etabliert. Da es für Verbraucher*innen auch hier nicht immer einfach ist, den Überblick zu wahren, hat Utopia eine hilfreiche Übersicht für den Siegel-Dschungel im Tourismus erstellt. Was von den Nachhaltigkeitsversprechen digitaler Reiseplattformen in Deutschland zu halten ist, erklärt „Fair unterwegs“.

Wasser sparen im Hotel – 5 Maßnahmen

  • Passende Angebote wählen: Wer nur einen Ort zum Übernachten sucht, braucht keinen Wasserpark. Wer Urlaub am Meer macht, kann auch in einem Hotel ohne Infinity-Pool residieren.
  • Badeurlaube generell in Regionen ohne Wasserknappheit planen
  • Handtücher und Bettwäsche nur wechseln lassen, wenn sie wirklich dreckig sind
  • Füße, Ausrüstung und so weiter in Eimer, Dusch- oder Badewanne oder abwaschen, nicht unter laufendem Wasser abspülen
  • Tropfende Wasserhähne und Toilettenspülungen dem/r Gastgeber*in melden

Virtuelles Wasser sparen – 6 Tipps

Um virtuelles Wasser zu sparen, müssen wir vor allem unser Konsumverhalten ändern. Denn der virtuelle Wasserverbrauch gibt an, wie viel Wasser wir indirekt nutzen, zum Beispiel durch Lebensmittel. Während der tägliche direkte Wasserverbrauch in Deutschland bei 127 Litern pro Kopf liegt, umfasst der gesamte Pro-Kopf-Verbrauch, virtuell und direkt, laut Waterfootprint Network 3.900 Liter pro Tag.

Dieser Wasserfußabdruck bezieht die Gesamtmenge an Wasser ein, die Nationen, Unternehmen oder Einzelpersonen verbrauchen – egal ob direkt vor Ort oder über Produkte aus anderen Regionen der Welt. Mehr als die Hälfte des für Deutschland verbrauchten Wassers stammt nicht von hier. Der Konsum wasserintensiver Lebensmittel und anderer Produkte kann Wasserknappheit und Konflikte um die Nutzung in anderen Regionen der Welt verschärfen. Daher ist es wichtig, auch virtuelles Wasser zu sparen.

Mit diesen Empfehlungen können Sie Ihren Wasserfußabdruck reduzieren:

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Spar-Trick
Einsparpotenzial pro Person pro Jahr*
1. weniger Lebensmittel wegschmeißen
705 €
2. regional und saisonal einkaufen
30 kg CO2
3. öfter vegetarisch oder vegan essen
800 €
4. sorgsam mit Kleidung umgehen und weniger neu kaufen
410 €
5. elektronische Geräte seltener kaufen, dafür länger nutzen, ausleihen oder tauschen
350 €
6. Bio-Produkte bevorzugen
135 kg CO2
-

Wie viel Wasser einige Produkte indirekt verbrauchen, zeigt das Projekt Durstige Güter vom BUND Heidelberg. Den direkten Wasserverbrauch bei sich zu Hause können Sie mit unserem Wasserkosten-Rechner nachvollziehen.


*Berechnungen von co2online

Anne Weißbach

Über die Autorin

Anne Weißbach

Anne Weißbach schreibt seit 2020 für co2online und baut ihre Energiespar-Expertise seitdem beständig aus: Vom Wassersparen über Stromsparen im eigenen Haushalt bis zum Thema Heizen als aktiver Klimaschutz. Außerdem interessiert sie sich dafür, wie unser ökologischer Handabdruck zum Klimaschutz beitragen kann.

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