Durchschnittlicher Wasserverbrauch & Kosten

09.12.2024 Lesedauer: min Anne Weißbach

Wasserglas wir mit Wasser aus dem Wasserhahn gefüllt

Wie hoch ist der Wasserverbrauch durchschnittlich und welche Kosten verursacht er? Wir erklären die Unterschiede zwischen Warmwasser und Kaltwasser – und zeigen Ihnen, wie Sie mit Wasser gleichzeitig Energie sparen können.

Prüfen Sie Ihren Wasserverbrauch!

Welcher Wasserverbrauch ist normal? Mit unserem WarmwasserCheck vergleichen Sie Ihre Werte mit denen ähnlicher Haushalte:

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Wasserverbrauch pro Kopf in Deutschland: durchschnittlich 123 Liter pro Tag
  • Toilettenspülung und Körperpflege meist größter Posten für Wasser im Haushalt
  • Warmwasser im Schnitt bis zu 4-mal teurer als Kaltwasser
  • zu hoher Wasserverbrauch durch unentdeckte Leitungsschäden möglich
  • Wasserverbrauch reduzieren durch sparsame Gewohnheiten und effiziente Geräte

Wie hoch ist der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person?

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person beträgt in deutschen Haushalten 123 Liter pro Tag. Das zeigen die Erhebungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Jahr 2023. Drei Jahre zuvor waren es noch rund 129 Liter Wasser täglich.

Wasserverbrauch pro Kopf – Entwicklung in Deutschland seit 1990

Vor etwa 50 Jahren stieg der Wasserverbrauch in Deutschland noch stetig an. Expert*innen gingen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass wir irgendwann die 200-Liter-Marke knacken. Stattdessen ist der Wasserverbrauch pro Kopf seit 1990 um 26 Liter gesunken, wie die Infografik zeigt. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Zum einen werden Technologien stetig weiterentwickelt, sodass Waschmaschinen und Co immer wasser- und energiesparender arbeiten.
  • Zum anderen wächst das Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser: Wasser sparen heißt schließlich auch Umwelt und Klima schützen.

Grund für den zwischenzeitlich wieder leicht angestiegenen Verbrauch könnten extrem heiße Sommer als Folge des Klimawandels sein. Allerdings gibt es zum Grund für den Mehrverbrauch noch keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege.

Wassersparen-Infografik: Wasserverbrauch seit 1990.
Seit den 1990er-Jahren sinkt der Wasserverbrauch in Deutschland. Unklar ist, ob er auch in Zukunft zurück geht oder, wie schon in einigen Jahren ab 2018, wieder steigt. Ein Grund dafür könnte der Klimawandel sein – und extrem heiße Sommer als Folge.

Wie hoch ist der Wasserverbrauch pro Jahr?

Der gesamte Wasserverbrauch pro Jahr in Deutschland ist seit 1990 fast kontinuierlich zurückgegangen – sowohl der Pro-Kopf-Verbrauch in Privathaushalten als auch die Wassernutzung durch Bergbau und verarbeitendes Gewerbe, Energieversorgung und landwirtschaftliche Beregnung.

  • Wasserentnahme in Deutschland 2016: 24,0 Milliarden Kubikmeter (m3)
  • Wasserentnahme in Deutschland 2019: 20,0 Milliarden Kubikmeter (m3)

Nur zwischen 2007 und 2010 gab es insgesamt einen leichten Anstieg; zwischen 2017 und 2020 auch pro Kopf.

  • Pro-Kopf-Verbrauch in Privathaushalten 2020: 47.000 Liter (47 m3)
  • Pro-Kopf-Verbrauch in Privathaushalten 2023: 45.000 Liter (45 m3)

Wie hoch ist der durchschnittliche Warmwasserverbrauch?

Der durchschnittliche Warmwasserverbrauch pro Person liegt bei 33 Litern täglich. Damit beträgt der Anteil des Warmwassers am gesamten Wasserverbrauch rund 27 Prozent.

So ist der Verbrauch von Warmwasser zu bewerten (Angaben pro Tag und pro Person in einem durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt):

  • bis 21 Liter: gering
  • zwischen 22 und 32 Liter: mittel
  • zwischen 33 bis 46 Liter: erhöht
  • ab 47 Liter: zu hoch

Am gesamten Energieverbrauch eines Haushalts ist die Warmwasserbereitung zu 16 Prozent beteiligt. Das ist genau so viel wie der Stromverbrauch eines Privathaushalts (16 Prozent). Beim Warmwasser gibt es daher ein großes Potenzial, um Energie und Kosten zu sparen sowie CO2 zu vermeiden.

Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts Haus
Warmes Wasser zu erzeugen, benötigt fast so viel Energie wie sämtliche elektronischen Geräte im Haushalt. Wer Warmwasser spart, spart daher doppelt: Wasser und Energie.

Wasserkosten – wie hoch im Durchschnitt?

Die Kosten pro Liter Trinkwasser betragen in Deutschland durchschnittlich 0,26 Cent. Die Kosten für einen Kubikmeter kaltes Wasser belaufen sich demnach auf etwa 2,59 Euro.

Diese Angaben beziehen sich auf den reinen Trinkwasserpreis. Wer Wasser aus der Leitung bezieht, bezahlt in der Regel aber auch dafür, dass es wieder abgeführt wird, also die Abwassergebühr. Inklusive Abwassergebühr kostet ein Liter kaltes Wasser 0,44 Cent und ein Kubikmeter 4,40 Euro. Für einen Euro bekommen wir also rund 230 Liter Trinkwasser – das sind 1.150 Gläser à 0,2 Liter.

Allerdings unterscheiden sich die Wasserkosten von Region zu Region teilweise stark. Das hängt mit dem regionalen Wasserdargebot und den Versorgerstrukturen vor Ort zusammen. Die durchschnittlichen Wasserkosten (Trink- und Abwasser) für verschiedene Haushalte sind der Tabelle zusammengefasst:

Durchschnittliche Wasserkosten nach Haushaltsgröße

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Haushaltsgröße
Durchschnittliche Wasserkosten pro Jahr
Single-Haushalt
130 €
2-Personen-Haushalt
270 €
3-Personen-Haushalt
380 €
4-Personen-Haushalt
465 €
5-Personen-Haushalt
585 €
Text für Screenreader

Die Kosten für Energie und Wasser ergeben sich aus dem Verbrauch, der auf Grundlage von §9 der Heizkostenverordnung berechnet wurde, und einem Gaspreis von 10,7 Cent je Kilowattstunde bzw. einem Strompreis von 42,2 Cent je Kilowattstunde (BDEW 2023).

Wasserkosten berechnen

Um die Wasserkosten eines Haushalts zu berechnen, sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen

  • Wasserverbrauch – gemessen mit Wasserzählern und vor allem abhängig vom persönlichen Umgang mit Wasser, technischer Ausstattung der Armaturen und Sanitäranlagen
  • Wasserpreis – bestehend aus: 
    • Trinkwassergebühr – setzt sich zusammen aus einer Grundgebühr und verbrauchsabhängigen Kosten
    • Abwassergebühr – wird auf Basis des bezogenen Trinkwassers berechnet sowie einer Niederschlagswassergebühr

Diese Punkte beziehen sich auf den reinen Verbrauch von Kaltwasser. Die Energie für den Warmwasseranteil ist ein weiterer Kostenfaktor beim Thema Wasserverbrauch.

Wie entsteht der Wasserpreis?

Die Wasserpreise in Deutschland entsteht nach dem Prinzip der Kostendeckung. Das heißt, dass die eingenommenen Gelder die Kosten für Leistung und Infrastruktur decken müssen. Die Gebühren für Trink- und Abwasser müssen unterschiedliche Kostenpunkte der Versorgungsunternehmen ausgleichen:

Kostenpunkte für Trinkwasser und Abwasser

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Kostenpunkte für Trinkwasser
Kostenpunkte für Abwasser
Wassergewinnung, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung
Ableitung und Behandlung der Abwässer
Investitionen in die Substanzerhaltung der Rohre
Art der Reinigungsleistung (je nach Verschmutzungsgrad des Abwassers)
Aufwendungen für den Gewässerschutz
Investitionen in Kanalnetz und Aufbereitungstechnologien
➜ Gebühren werden von den Versorgungsunternehmen festgelegt
➜ Gebühren werden auf Grundlage der Kommunalabgabegesetze bemessen
Text für Screenreader

Wie hoch die einzelnen Kostenpunkte tatsächlich sind, hängt von der Region und ihren Gegebenheiten ab, zum Beispiel:

  • Siedlungsdichte
  • geografische Lage
  • Beschaffenheit der Erdoberfläche

In Deutschland wurden von 1990 bis 2017 insgesamt 67,9 Milliarden Euro in die öffentliche Wasserversorgung investiert. Also für Wassergewinnung, Aufbereitung und Speicherung, Wassertransport- und verteilungsanlagen sowie Zähler- und Messgeräte. Seit 2018 sind die Kosten deutlich gestiegen. Pro Jahr wurden rund drei Milliarden Euro investiert.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Wasserpreis aus?

Der Klimawandel, seine Folgen und unsere Möglichkeiten, sich daran anzupassen, wirken sich auch auf den Trinkwasserpreis aus. Extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels, zum Beispiel Hitzewellen oder Starkregen, stellen die Wasserversorger*innen vor große Herausforderungen:

  • Während einer Hitzewelle steigt die Nachfrage nach Trinkwasser. Die Infrastruktur muss in der Lage sein, diese temporär erhöhte Nachfrage zu decken und alle Menschen ausreichend mit Trinkwasser versorgen.
  • Bei Unwettern gibt es große Niederschlagsmengen. Diese Wassermassen muss das Abwassernetz innerhalb kürzester Zeit bewältigen können, ohne dabei überzulaufen.

Um diesen Anforderungen gewachsen zu sein, müssen viele Versorgungsunternehmen in die Infrastruktur investieren. Zum Beispiel muss die Förderung von Grundwasser erhöht und dafür tiefere Brunnen gebaut werden. Diese Investitionen können auf den Trinkwasserpreis aufgeschlagen werden. 

Wie wird der Wasserverbrauch in einem Mehrfamilienhaus berechnet?

Die Berechnung des Wasserverbrauchs in Mehrfamilienhäusern empfinden Mieter*innen teilweise als problematisch: Denn Vermieter*innen haben dafür grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  • gemessen nach tatsächlichem Verbrauch, wenn in jeder Wohnung separate Wasserzähler installiert sind oder
  • die Kosten für den gesamten Wasserverbrauch im Haushalt werden über die Wohnfläche auf alle Mieter*innen umgelegt. Ein Single-Haushalt könnte so die gleichen Wasserkosten haben wie ein 4-Personen-Haushalt.

Auch Kombinationen aus beiden Varianten sind möglich, wenn zum Beispiel eine gemeinsame Grünfläche zum Haus gehört, die bewässert wird. Um eine gerechtere Kostenverteilung zu gewährleisten, werden in Neubauten teilweise separate Wasserzähler in jeder Wohnung vorgeschrieben. Das handhaben die einzelnen Bundesländer jedoch unterschiedlich.

Kann ich meine Wasserkosten anhand einer Formel berechnen?

Die eigenen Wasserkosten anhand einer pauschalen Formel zu berechnen, ist kaum möglich, da sich die Zusammenstellung je nach Kommune stark unterscheiden kann.

Für Berliner Haushalte, die ans öffentliche Abwassernetz angeschlossen sind, sieht die Zusammensetzung des Wassertarifs zum Beispiel* so aus:

Wasserkosten = Trinkwassertarif + Abwassergebühr

Trinkwassertarif = Grundpreis + Mengenpreis
Entwässerungstarif = Schmutzwasserentgelt (= Mengenpreis + Grundpreis) + Niederschlagsentgelt

* basierend auf den Tarifangaben der Berliner Wasserbetriebe für Juli bis Dezember 2020

Kosten für Warmwasser

Grundsätzlich sind die Kosten für Warmwasser deutlich höher als für Kaltwasser. Denn für die Erwärmung ist zusätzliche Energie nötig, in der Regel Strom oder Gas:

  • Wird das Wasser mithilfe von Gas erwärmt, kostet ein Liter Warmwasser durchschnittlich 2,5-mal so viel wie ein Liter Kaltwasser.
  • Kommt Strom für die Erwärmung zum Einsatz, kostet ein Liter Warmwasser im Schnitt sogar 4-mal so viel wie Kaltwasser.

Entscheidend ist das System der Warmwasserbereitung und wie effizient es arbeitet: Je nach Entfernung der Entnahmestelle (Wasserhahn) kann eine zentrale Warmwasserbereitung über das Heizsystem günstiger sein als beispielsweise eine dezentrale Warmwasserbereitung mit Strom. Letztere sorgt bei großer Entfernung zur Zentralheizung oft für niedrigere Kosten für Warmwasser, zum Beispiel in einem Mehrfamilienhaus.

Kosten für Warmwasser berechnen

Ihre Kosten für Warmwasser ermitteln Sie ganz einfach mit unserem Wasserkosten-Rechner. Sie erfahren, wie hoch Ihr Warmwasserverbrauch ist und welche Kosten dafür anfallen. Anschließend erhalten Sie einige Tipps, um Wasser- und Energieverbrauch sowie die dafür anfallenden Kosten und CO2-Emissionen in Ihrem Haushalt zu senken.

Warmwasserbereitung im Gebäudebestand und Neubau: Überblick und Empfehlungen

Zentral oder dezentral, Kleinspeicher, Durchlauferhitzer oder Wärmepumpe? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und erläutern die Vorteile und Nachteile der Systeme. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie mit den verschiedenen Systemen Kosten sparen können.

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Alle Bereiche und Kosten im Überblick

Wie sich der Trinkwasserverbrauch im Haushalt durchschnittlich aufteilt, zeigt die folgende Grafik:

Wasser-sparen-Infografik: Wasserverbrauch und Kosten im Haushalt
Körperpflege und Toilettenspülung verbrauchen mit Abstand am meisten Wasser. Wasser zum Essen und Trinken macht den geringsten Anteil aus. Abwassergebühr ist in den Kosten enthalten.

Die Tabelle zeigt, wie hoch der Wasserverbrauch pro Tag für die einzelnen Haushaltsbereiche bei einer Person ist:

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Haushaltsbereich
Anteil des Wasserverbrauchs pro Tag in Litern
Anteil des Wasserverbrauchs pro Jahr in Litern
Baden, Duschen und Körperpflege
44 l
15.900 l
Toilettenspülung
33 l
11.900 l
Wäschewaschen
14 l
5.300 l
Geschirrspülen
7 l 
2.600 l 
Raumreinigung, Auto- und Gartenpflege
7 l
2.600 l
Essen und Trinken
5 l
1.800 l
Kleinegewerbeanteil
11 l
4.000 l
insgesamt
121 l
44.100 l
Text für Screenreader

Wasserverbrauch beim Duschen

Der Wasserverbrauch beim Duschen unterscheidet sich je nach Art des Duschkopfs:

  • herkömmlicher Duschkopf: etwa 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute
  • Sparduschkopf: etwa 6 bis 7 Liter Wasser pro Minute

Mit einem Sparduschkopf lassen sich der Verbrauch, Kosten und CO2-Emissionen um rund die Hälfte reduzieren. Fürs Sparen ist beim Duschen auch die Temperatur entscheidend: Nur ein Grad kälter zu duschen, vermeidet viel CO2 und Kosten.

Ausführliche Infos hierzu finden Sie in unserem dazugehörigen Beitrag: 

Zum Artikel: Wasserverbrauch beim Duschen & Baden

Wasserverbrauch der Waschmaschine

Beim durchschnittlichen Wasserverbrauch einer Waschmaschine gibt es große Unterschiede: Besonders sparsame Geräte benötigen nur 32 Liter je Waschgang. Bis zu 40 Liter Wasserverbrauch gelten als sparsam, bei größeren Geräten (bis 8 kg Fassungsvermögen) maximal 50 Liter.

Bei 100 Waschgängen pro Jahr sind das 3.200 bis 5.000 Liter Wasser! Es gilt die Faustregel: Je jünger das Gerät, desto weniger Wasser und Energie verbraucht es. Eine konkrete Angabe liefert das Energieeffizienzlabel. Unten links auf dem Waschmaschinen-Label wird der Wasserverbrauch je Eco-Waschzyklus angegeben.

Energielabel Waschmaschine

Achtung: Die beste Energieeffizienzklasse entspricht nicht unbedingt dem niedrigsten Wasserverbrauch. Maschinen der Klasse A können mehr Wasser verbrauchen als Maschinen aus niedrigeren Klassen wie B und so weiter – vor allem bei größeren Füllmengen. Achten Sie beim Kauf daher auf die Energieeffizienzklasse und die Angabe zum Wasserverbrauch, um ein wirklich sparsames und zu Ihrem Haushalt passendes Gerät zu finden.

Wasserverbrauch der Waschmaschine pro Waschgang

Wie viel Wasser eine Waschmaschine pro Waschgang verbraucht, hängt vor allem vom Gerät und dem gewählten Programm ab. Modelle, die 20 Jahre und älter sind, verbrauchen schon mal bis zu 200 Liter pro Waschgang. Neuste Waschmaschinen hingegen reduzieren ihren Wasserverbrauch mit zusätzlichen Sparfunktionen auf bis unter 35 Liter pro Waschgang. Zum Beispiel können Sensoren die Verschmutzung des Wassers messen. So kann nur leicht verschmutztes Wasser innerhalb eines Waschgangs öfter genutzt werden.

Wasserverbrauch der Toilette

Der Wasserverbrauch einer Toilette hängt von der Art des Spülsystems ab. Ein WC-Spülkasten verbraucht in der Regel weniger als ein Druckspüler, der das Wasser direkt aus der Leitung zieht. Auch unter den Spülkästen gibt es Modelle, die mehr oder weniger Wasser verbrauchen (durchschnittliche Angaben):

  • herkömmlicher Spülkasten: 9 bis 12 Liter pro Spülung
  • Sparspülkasten: 6 Liter pro Spülung
  • Sparspülkasten mit Spartaste: 3 Liter pro Spülung
  • Urinal: 2 Liter pro Spülung

Wasserverbrauch in der Badewanne

Der Wasserverbrauch für eine volle Badewanne richtet sich nach der Art der Badewanne und danach, wie voll sie befüllt wird. Ein durchschnittliches Bad enthält etwa 150 Liter Wasser. Die Füllmenge unterschiedlicher Wannen liegt im Schnitt zwischen 90 und mehr als 200 Litern:

  • Körperformwanne: 90–150 Liter
  • herkömmliche Badewanne: 150–200 Liter
  • Großraumwanne: 200 und mehr

So können Sie Ihren Wasserverbrauch im Badezimmer reduzieren.

Wasserverbrauch der Spülmaschine

Der Wasserverbrauch einer Spülmaschine liegt bei knapp unter 8 Litern pro Spülgang, wenn es sich um ein modernes und verbrauchsarmes Gerät handelt.

  • sparsame Geschirrspüler: bis 10 Liter pro Spülgang
  • verbrauchsstarke Geschirrspüler: alles über 12 Liter pro Spülgang

Geschirrspüler, die mehr als 12 Liter pro Spülgang verbrauchen, sollten ausgetauscht werden. Auch bei Geräten, die älter als 10 Jahre sind, lohnt sich meistens der Austausch gegen ein modernes A-Gerät, um Wasser, Energie und Kosten zu sparen.

Virtueller Wasserverbrauch

Zum Wasserverbrauch im Haushalt kommt noch das virtuelle Wasser hinzu. Dieses Wasser wird nicht direkt in unseren Haushalten verbraucht, sondern für die Herstellung von Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen Produkten eingesetzt. Direkter und indirekter Verbrauch ergeben zusammen den sogenannten Wasserfußabdruck.

Der Wasserfußabdruck einer Person beträgt in Deutschland rund 3.900 Liter pro Tag. Laut Water Footprint Network werden über zwei Drittel des Wassers nicht in Deutschland verbraucht, sondern in anderen Regionen der Welt. Bei Produkten wie Tomaten, Erdbeeren und Kaffee oder Jeanskleidung und Smartphones ist für Verbraucher*innen kaum ersichtlich, wie viel Wasser für die Herstellung nötig ist. Bei Lebensmitteln sind es einige Hundert Liter, bei Elektronikartikeln bis zu mehrere Tausend Liter. Unbewusster Konsum hierzulande kann Krisen und Konflikte rund um die Verteilung des knappen Wassers in anderen Regionen verschärfen.

Mit einigen Tipps können Sie Ihren Konsum anpassen und Ihren virtuellen Wasserverbrauch reduzieren.

Wasserverbrauch weltweit

Weltweit werden etwa 4.000 Kubikkilometer Wasser pro Jahr aus dem Wasserkreislauf entnommen, um es zu gebrauchen. Umgangssprachlich ist vom Wasserverbrauch die Rede. Streng genommen lässt sich Wasser aber nicht verbrauchen. Auf der Welt gibt es immer die gleiche Menge Wasser. Wenn wir Wasser verbrauchen, dann meinen wir, dass es aus dem Wasserkreislauf entnommen wird und ihm nach Gebrauch wieder zugeführt wird (bestenfalls aufbereitet und nicht als Abwasser).

Laut UN-Wasserbericht 2024 steigt der weltweite Wasserverbrauch seit den 1980er Jahren um etwa ein Prozent pro Jahr. Bis 2050 soll er weiter steigen und dann 20 bis 30 Prozent über dem derzeitigen Verbrauch liegen. Das ist vor allem eine Folge der stetig steigenden Nachfrage in Entwicklungs- und Schwellenländern. Bisher lieg der Pro-Kopf-Verbrauch dort aber weit unter dem in Industriestaaten.

Wo wird am meisten Wasser verbraucht?

Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verbrauchen folgende Länder am meisten Wasser (in absteigender Reihenfolge und ohne Daten für einige Länder wie Indien, USA oder Pakistan):

1. China
2. Kolumbien
3. Mexiko
4. Japan
5. Türkei
6. Russland
7. Peru
8. Spanien
9. Frankreich
10. Südafrika
11. Deutschland

Bei der Bewertung des Wasserverbrauchs muss jedoch immer berücksichtigt werden, wie viel die jeweiligen Länder für fremdländische Märkte produzieren. Ein großer Teil dieses Wasserverbrauchs müsste dementsprechend den oft europäischen Ländern angerechnet werden, die die Güter tatsächlich verbrauchen. Dementsprechend anders gestaltet sich der Pro-Kopf-Verbrauch der Bevölkerung. Doch auch hier kann es enorme Unterschiede innerhalb der Länder geben, zum Beispiel zwischen Provinzen und Metropolen Chinas.

Wasserverbrauch zu hoch – was tun?

Ist der Wasserverbrauch zu hoch, spiegelt sich das auch in den Kosten wieder. Um den Wasserverbrauch zu senken und gleichzeitig Geld zu sparen, gibt es zwei Ansätze:

  1. Wassersparsame Gewohnheiten entwickeln, wie den Hahn beim Händewaschen ausstellen oder Wasser wenn möglich mehrmals nutzen.
  2. Effiziente Geräte nutzen und im Sparmodus laufen lassen, wie Geschirrspüler oder Waschmaschinen.

Ein niedriger Wasserverbrauch insgesamt ist gut. Doch wer weniger Warmwasser nutzt, spart sogar doppelt: Zusätzlich sinkt der Energieverbrauch für die Wassererwärmung und damit Kosten und CO2-Emissionen. Zum Beispiel beim Händewaschen:

Finden Sie weitere wirksame Wasserspar-Tipps:

Den eigenen Wasserbrauch messen und vergleichen

Mit dem Energiesparkonto und der App EnergieCheck sorgen Sie für Überblick über Ihren Verbrauch und behalten die Kosten im Griff. Egal, ob es ums Heizen, den Strom- oder Wasserverbrauch geht – einfach die Verbrauchsdaten direkt vom Zähler eingeben. Das Konto verwaltet digital alle Ihre Daten, Rechnungen und Zählerstände. So sehen Sie, wo Sie am meisten Energie sparen können und welchen Erfolg Ihre Sparmaßnahmen haben.

Wasserverbrauch von Familien, Paaren, Singles und WGs

Anhand von Beispiel-Haushalten haben wir berechnet, mit welchen Tipps Sie wie viel Energie sparen und Ihren Wasserverbrauch senken können. Ob Single- oder Fünf-Personen-Haushalt – hier können Sie sehen, wie sich unsere Warmwasser-Spartipps auch für Ihren Haushalt bezahlt machen.

Wasserverbrauch – Fragen und Antworten

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen zum Thema Wasserverbrauch und die Antworten darauf.

 

Wie hoch der eigene Wasserverbrauch ist, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:

  • Ihre Gewohnheiten beim Umgang mit Wasser
  • Ihre Haushaltsausstattung an Armaturen und wassernutzenden Geräten

Zu diesem Verbrauch kommt außerdem die Energie für die Warmwassererzeugung hinzu. Sie beeinflusst die Gesamtkosten entscheidend. Mit dem WarmwasserCheck können Sie Ihren persönlichen Warmwasserverbrauch berechnen.

Ein sehr hoher Wasserverbrauch kann verschiedene Gründe haben. Ist die Ursache identifiziert, kann sie meist recht einfach behoben werden. Das spart Wasser und Geld. Folgende Punkte können Gründe für einen gestiegenen oder einen zu hohen Wasserverbrauch sein:

  • Der eigene Umgang mit Wasserprüfen Sie Ihre Gewohnheiten und ändern Sie sie gegebenenfalls, um Wasser und Geld zu sparen.
  • Ineffiziente Geräte – wie alt sind Waschmaschine und Geschirrspüler? Als Faustregel gilt, dass sich ein Austausch lohnt bei Geräten, die älter als 10 Jahre sind. Neue Geräte sind meistens deutlich verbrauchsärmer.
  • Schäden an Wasserleitungen – ist der Wasserverbrauch etwa im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, können unerkannte Schäden die Ursache sein: schadhafte Leitungen, offenstehende Zapfstellen oder Rohrbrüche, aber auch ein undichter Spülkasten oder tropfende Wasserhähne.

Um den Wasserverbrauch zu berechnen, gibt es keine allgemeingültige Formel, die auf jeden Fall angewendet werden kann. Für Haushalte sind individuelle Gegebenheiten zu berücksichtigen. Folgende Faktoren spielen eine wesentliche Rolle, um den Wasserverbrauch berechnen zu können:

  • Wie viele Personen leben im Haushalt?
  • Wie oft wird geduscht und gebadet?
  • Welche Art von Waschmaschine gibt es im Haushalt? Wie oft läuft sie?
  • Gibt es einen Geschirrspüler? Wenn ja, wie oft läuft er?
  • Wie sind die Armaturen und Sanitäranlagen ausgestattet?
  • Gibt es einen Garten, der regelmäßig bewässert wird?

Hinzu kommen individuelle Detailfragen, etwa wie lange geduscht wird, wie viele Pflanzen bewässert werden müssen, ob regelmäßig Pools oder Planschbecken befüllt werden und so weiter.

Wasserverbrauch-Rechner: Kosten berechnen und vergleichen

Der WarmwasserCheck ist ein interaktives Tool, um den Warmwasserverbrauch zu ermitteln. Mithilfe Ihrer Angaben ermittelt der Rechner, wie viel Liter Warmwasser in Ihrem Haushalt verbraucht werden. Der kostenlose Wasserverbrauchs-Rechner beantwortet Ihnen folgende Fragen:

  • Ist mein Warmwasserverbrauch normal?
  • Was kostet der Warmwasserverbrauch?
  • Wie effizient arbeitet meine Technik zur Warmwasseraufbereitung?
  • Wie kann ich meinen Wasserverbrauch reduzieren?
Zum WarmwasserCheck
Anne Weißbach

Über die Autorin

Anne Weißbach

Anne Weißbach schreibt seit 2020 für co2online und baut ihre Energiespar-Expertise seitdem beständig aus: Vom Wassersparen über Stromsparen im eigenen Haushalt bis zum Thema Heizen als aktiver Klimaschutz. Außerdem interessiert sie sich dafür, wie unser ökologischer Handabdruck zum Klimaschutz beitragen kann.

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