Wasserverbrauch im 4-Personen-Haushalt
16.05.2024 Lesedauer: min Mirka Jedamzik
Wie viel Wasser verbraucht ein 4-Personen-Haushalt? Welche Kosten fallen für Kalt- und Warmwasser an und wie hoch sollte der monatliche Abschlag sein? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Wasserverbrauch in einem 4‑Personen-Haushalt und geben Tipps, wie Sie am besten Wasser und Energie sparen.
Prüfen Sie Ihren Warmwasserverbrauch!
Welcher Warmwasserverbrauch in einem 4-Personen-Haushalt ist normal? Mit unserem Warmwasser-Rechner vergleichen Sie Ihre Werte mit denen ähnlicher Haushalte:
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- durchschnittlicher Wasserverbrauch im 4-Personen-Haushalt: 484 Liter pro Tag
- Energie für Wassererwärmung ist größter Kostenfaktor
- Art der Warmwasserbereitung (zentral/dezentral) entscheidend für Energiekosten
- Wasserkosten-Abschlag wird nicht nur durch Verbrauch festgelegt
- Wasserverbrauch reduzieren ist Umwelt- und Klimaschutz
- Wasser sparen einfach möglich bei Alltagsentscheidungen
Durchschnittlicher Wasserverbrauch für 4 Personen
Durchschnittlich 484 Liter Wasser verbraucht ein 4-Personen-Haushalt pro Tag. Am meisten Wasser wird im Badezimmer verbraucht: Mehr als die Hälfte entfällt auf die Körperpflege sowie die Toilettenspülung. Reinigungsarbeiten wie etwa Wäschewaschen, Geschirrspülen und die Raumpflege machen zusammen etwa ein Viertel des Wasserverbrauchs im Haushalt aus. Für Essen und Trinken fällt dagegen vergleichsweise wenig Wasser an. Die Grafik zeigt, wie viel Wasser eine Person in den jeweiligen Haushaltsbereichen im Schnitt verbraucht und welche Kosten dafür entstehen.*
Wasserverbrauch für 4 Personen pro Jahr in m3
Der Wasserverbrauch in einem 4-Personen-Haushalt beträgt pro Jahr durchschnittlich rund 177.000 Liter – umgerechnet also 177 Kubikmeter (m³)*. Das bedeutet: Vier Personen brauchen im Schnitt zwei Tage, um einen Kubikmeter Wasser zu verbrauchen. Die Wasserversorger rechnen den Verbrauch grundsätzlich in Kubikmetern ab und auch die Wasserzähler sind meist auf diese Einheit geeicht. Darum ist die Angabe in Kubikmetern maßgeblich für Berechnungen zum Wasserverbrauch.
Warmwasserverbrauch im 4-Personen-Haushalt
Ein 4-Personen-Haushalt verbraucht durchschnittlich etwa 110 bis 153 Liter Warmwasser täglich. Da für das Erwärmen weitere Energie benötigt wird, fällt Warmwasser bei Kosten und CO2-Ausstoß deutlich mehr ins Gewicht als kaltes Wasser. Durchschnittlich entstehen 630 bis 965 Kilogramm CO2 pro Jahr; je nach Art der Warmwasserbereitung auch deutlich mehr.
Der Unterschied kommt dadurch zustande, dass die verschiedenen Energieträger unterschiedlich viel Energie für die Wassererwärmung benötigen. Dezentrale Anlagen – wie etwa ein Durchlauferhitzer – erwärmen das Wasser zwar effizienter als zentrale Heizanlagen. Allerdings ist der dafür verwendete Strom meist teurer und aufwendiger in der Herstellung.
Wasserverbrauch im 4-Personen-Haushalt: durchschnittliche Kosten
Die Kosten für den Wasserverbrauch setzen sich aus folgenden Posten zusammen:
- Kosten für Kaltwasser vom Versorger
- Kosten für Energie, mit der das Wasser erwärmt wird
Die Energiekosten hängen von der Art der Warmwasserbereitung ab und sind wesentlich höher: Ein Liter warmes Wasser kostet etwa 2,5- bis 4-mal so viel wie ein Liter kaltes Wasser.
In einem 3-Personen-Haushalt betragen die Kosten für Wasser im Schnitt 465 bis 985 Euro pro Jahr:
- mit Gas-Zentralheizung bei einer Wohnung im Mehrfamilienhaus 465 Euro
- mit Gas-Zentralheizung bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus 655 Euro
- mit dezentraler Strom-Erwärmung bei einer Wohnung im Mehrfamilienhaus 700 Euro
- mit dezentraler Strom-Erwärmung bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus 985 Euro
Durchschnittliche Kosten für die Warmwasserbereitung in einem 4-Personen-Haushalt
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Warmwassererzeugung beeinflusst die Kosten
Wie viel Energie zum Erzeugen von warmem Wasser benötigt wird, hängt vor allem von der Verbrauchsmenge und der Warmwasserbereitung ab. Bei der dezentralen Warmwasserbereitung – zum Beispiel mit einem Durchlauferhitzer – ist der Wirkungsgrad der Anlagen meist höher als bei zentralen Systemen. Energieverbrauch, Kosten und CO2-Emissionen können trotzdem zugunsten der zentralen Anlagen ausfallen. Denn bei der dezentralen Warmwasserbereitung wird oft teurer und aufwendig hergestellter Strom eingesetzt, um das Wasser zu erwärmen.
Tipp für Hauseigentümer*innen: zentrale Warmwasserbereitung optimieren
Mit einer besseren Dämmung der Heizungsrohre, einem hydraulischen Abgleich der Anlage und einer bedarfsgerechten Steuerung der Zirkulationspumpe (ggf. verbunden mit deren Erneuerung ) wird die Effizienz der Heizanlage deutlich gesteigert – Verbrauch und Kosten sinken. In vielen Einfamilienhäusern kann es auch sinnvoll sein, die Zirkulationspumpe ganz abzuschalten.
Kosten und Sparpotenzial beim Wasserverbrauch im 4-Personen-Haushalt
Mit der Anzahl der Haushaltsmitglieder steigt auch der Energieverbrauch fürs Warmwasser. Schon mit kleinen Stellschrauben lässt sich hier viel sparen – egal ob Mieter*in oder Eigentümer*in. Vergleichen Sie, wo Sie mit ihrem Warmwasserverbrauch liegen und wie Sie Ihre Energiekosten und Ihren CO2-Verbrauch senken können. Allein bei der Warmwasserbereitung liegt das Sparpotenzial in einem 4-Personen-Haushalt bei bis zu 280 Euro pro Jahr. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Kaltwasser und Warmwasser sparen.
Mit dem Energiesparkonto oder der App EnergieCheck behalten Sie den Überblick über Ihre Verbräuche und Einsparungen. So können Sie sehen, welche Maßnahme welche Wirkung erzielt.
Wasserverbrauch für 4 Personen: Abschlag
Verschiedene Faktoren beeinflussen, wie hoch der monatliche Abschlag für die Wasserkosten sein sollte:
- Anzahl der Personen im Haushalt
- Art der Betriebskostenabrechnung: Werden Warmwasser- und Heizkosten plus kalte Betriebskosten berechnet oder ausschließlich der Wasserverbrauch?
- Vergleichswerte: Wie hoch sind die durchschnittlichen Wasserkosten in der Region oder für die Gebäudeart?
- Energieträger: Wird das Wasser mit Heizöl, Erdgas oder Strom erwärmt?
- Warmwasserbereitung: Wird das Wasser zentral über die Heizungsanlage oder dezentral, etwa über einen Durchlauferhitzer oder Boiler, erwärmt?
Wasserkosten-Abschlag als Teil der Mietzahlung
Ist der Abschlag für die Wasserkosten in der Miete enthalten, läuft der Versorgungsvertrag zwischen Vermieter*in und Versorger. Für die Kostenabrechnung gibt es dann mehrere Möglichkeiten, je nachdem, wie der Wasserverbrauch ermittelt wird:
- Ein Wasserzähler für das gesamte Haus: Dann werden die Kosten in der Regel anhand der Wohnungsgröße umgelegt. Ein Singlehaushalt hat dann möglicherweise genauso hohe Wasserkosten wie eine fünfköpfige Familie.
- Separate Zähler für jede Wohnung: Hier zahlt jede Mieteinheit nur den eigenen Wasserverbrauch. Wasser sparen lohnt sich in diesem Fall also besonders! Teilweise können Mieter*innen ihr Wasser in diesem Fall auch direkt beim Versorger abrechnen.
Wasserkosten-Abschlag direkt an den Versorger
Als Hauseigentümer*in müssen Sie in der Regel selbst einen Vertrag mit dem örtlichen Wasserversorger schließen. Die Höhe des Abschlags hängt dann vom individuellen Verbrauch ab. Achtung: Hier fließt jede Art von Wasserverbrauch mit ein, so zum Beispiel auch die Gartenbewässerung. Außerdem müssen auch der Anschluss an das Abwassersystem sowie die Abwasserkosten berücksichtigt werden.
Tipp für Hauseigentümer*innen: erneuerbare Energie integrieren und Kosten sparen
Besonders kostensparend und klimaschonend ist die zentrale Warmwasserbereitung, wenn in bestehende Systeme oder bei der Neuinstallation erneuerbare Energien integriert werden. Eine effiziente Wärmepumpe, Holzpellets als Energieträger oder zusätzliche Wärme aus der Sonne (Solarthermie) bieten sich hier an.
Sofern der Wasserverbrauch wohnungsgenau ermittelt wird, können auch Mieter*innen direkt einen Vertrag mit dem Wasserversorger abschließen. Aber auch diesem Fall wird ein gewisser Anteil der Wasserkosten mitunter auf alle Mieter*innen umgelegt – zum Beispiel für die Pflege von Grünanlagen.
Wasserverbrauch im 4-Personen-Haushalt: Rechner für Kosten und CO2
Mit dem Warmwasserkosten-Rechner finden Sie heraus, wie viel Energie Sie in einem 3-Personen-Haushalt durchschnittlich benötigen. Sie erhalten eine Einschätzung Ihres Verbrauchs bezogen auf
- Wassermenge
- Energieverbrauch in Kilowattstunden
- CO2-Emissionen
- Kosten
Zusätzlich erhalten Sie von uns individuelle Tipps zum Wassersparen in Ihrem Haushalt.
Tipp: Einen großen Anteil beim Wasserverbrauch macht das Duschen aus. Den größten Einfluss auf die Kosten hat jedoch nicht in erster Linie der Wasserverbrauch, sondern die Wassertemperatur und die Duschdauer. Das gleiche gilt fürs Händewaschen: Um den Warmwasserverbrauch zu senken, können Sie beim Händewaschen einfach kaltes statt warmes Wasser verwenden. Denn entscheidend für die Hygiene ist nicht die Wassertemperatur, sondern das Einseifen.
Finden Sie mit unseren Mini-Rechnern ganz schnell heraus, wie viel Sie sparen können.
* Basierend auf den Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum durchschnittlichen Wasserverbrauch einer Person von 121 Litern pro Tag (2023) und Berechnungen von co2online.