Energiewende jetzt selber machen: So geht’s
01.03.2017 Lesedauer: min Karin Adolph
Inhalte
- 1. Ersetzen Sie Ihre Pumpe!
- 2. Lernen Sie Ihren Stromverbrauch kennen!
- 3. Wechseln Sie zu einem Ökostromanbieter!
- 4. Prüfen Sie, ob sich der Austausch alter Geräte lohnt!
- 5. Nutzen Sie programmierbare Thermostate!
- 6. Bringen Sie Ihr Haus energetisch auf Vordermann!
- 7. Sorgen Sie für Transparenz in Ihrem Energiehaushalt!
- 8. Holen Sie das Optimum aus Ihrer Heizung!
- 9. Verringern Sie Ihren Warmwasserverbrauch!
- 10. Installieren Sie eine PV-Anlage
Haushaltsgeräte tauschen, Ökostrom bestellen, Heizung optimieren – für Sie als Verbraucher gibt es viele Möglichkeiten, die persönliche Energiewende jetzt einzuläuten. Denn: Mit aktivem Energiesparen und einer verbesserten Energieeffizienz kann jeder helfen, unabhängiger von Atomstrom und Energieimporten zu werden.
Klar ist: Energieeffizienz ist die sauberste, billigste und sicherste Energieressource – und sofort verfügbar. Mit unserem 9-Punkte-Sofortprogramm können Sie zu Hause Ihre Energiewende selber machen:
1. Ersetzen Sie Ihre Pumpe!
In deutschen Kellern rotieren etwa 25 Millionen Heizungspumpen. Viele davon sind alt und verbrauchen mehr Strom als Waschmaschine und Fernseher zusammen. Mit modernen Hocheffizienzpumpen kann der Stromverbrauch von 600 auf 90 Kilowattstunden jährlich gesenkt werden. Das spart bei einer einmaligen Investition von 350 Euro mehr als 110 Euro Stromkosten pro Jahr. Ob die eigene Pumpe ein Stromfresser ist, zeigt der PumpenCheck. Für den Austausch der Umwälzpumpe und der Zirkulationspumpe gibt es außerdem zahlreiche Förderprogramme.
2. Lernen Sie Ihren Stromverbrauch kennen!
Wer Strom sparen und seine Energiewende selber machen will, sollte wissen, wie viel Strom er verbraucht. Der StromCheck zeigt, wo Haushalte mit ihrem Stromverbrauch im Vergleich zum Durchschnitt stehen. Ein Single-Haushalt verbraucht im Schnitt 1.500 Kilowattstunden pro Jahr, ein Haushalt mit drei Personen 3.800 Kilowattstunden. Mit modernen Geräten und einem sparsamen Umgang wäre nur die Hälfte davon notwendig.
Allein durch den weitgehenden Verzicht auf Standby-Betrieb lassen sich in einem durchschnittlich ausgestatteten Haushalt im Jahr 200 Kilowattstunden bzw. 61 Euro sparen. Mit einer abschaltbaren Steckdosenleiste oder einer funkgesteuerten Steckdose lassen sich „heimliche Schluckspechte” leicht ausschalten.
Die kostenlose App EnergieCheck für Android und iOS verschafft Ihnen einen Überblick über den eigenen Energieverbrauch. Einfach Zählerstände für Strom, Wasser und Heizenergie mobil eingeben oder scannen, fertig! Die Synchronisation mit dem Energiesparkonto sorgt im Anschluss für das bequeme Speichern und ein genaueres Auswerten der Daten.
3. Wechseln Sie zu einem Ökostromanbieter!
Viele Verbraucher suchen mittlerweile nach ökologischen Alternativen zum bisherigen Stromanbieter. Wichtig ist dabei, einen unabhängigen Ökostromanbieter zu wählen, der in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert. Das garantieren das „Grüner Strom Label” oder das Gütesiegel „ok power”. Oft sind die Ökotarife sogar günstiger als die Angebote der Grundversorger. Alle echten Ökostromanbieter und weitere Informationen zu grünem Strom finden Sie im Artikel zu Ökostrom.
4. Prüfen Sie, ob sich der Austausch alter Geräte lohnt!
Viele Verbraucher tun sich schwer, ein altes, aber noch funktionierendes Gerät wie Kühlschrank oder Waschmaschine auszutauschen. Die höheren Anschaffungskosten werden durch den merkbar geringeren Stromverbrauch jedoch ausgeglichen. Beachten Sie, dass sogar die Effizienzklasse A kein Zeichen mehr für Sparsamkeit ist. Ein A-Modell verbraucht ungefähr 60 Prozent mehr Strom als ein vergleichbares Gerät mit der Energieeffizienzklasse A+++. Etwa jedes zweite der rund 60 Millionen Kühl- und Gefriergeräte in deutschen Haushalten ist älter als zehn Jahre – und damit ein echter Stromfresser. Ob sich der Austausch lohnt, können Verbraucher*innen mit dem StromCheck herausfinden.
5. Nutzen Sie programmierbare Thermostate!
Mit programmierbaren Thermostaten können die Temperaturen der Heizkörper präzise gesteuert werden. Das steigert den Komfort und senkt den Heizenergieverbrauch um etwa zehn Prozent. Die Thermostate kosten pro Heizkörper zwischen 15 und 50 Euro. Mehr darüber können Sie im Artikel programmierbare Thermostate lesen.
6. Bringen Sie Ihr Haus energetisch auf Vordermann!
Die Gebäudedämmung ist eine der wirksamsten Maßnahmen zur Reduzierung des Heizenergieverbrauchs. Mit ihr lassen sich 25 bis 75 Prozent Energie sparen – je nachdem, ob Dach, Keller oder Außenwände gedämmt werden. Die Kosten liegen bei 18 bis 200 Euro pro Quadratmeter. Auch der Austausch eines mehr als zehn Jahre alten Heizkessels führt zu Einsparungen bei den Energiekosten. Der ModernisierungsCheck zeigt, welche Modernisierung sich in Ihrem Fall rechnet. Für die meisten energetischen Sanierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Heizungserneuerung, die Dämmung der obersten Geschossdecke oder die Dämmung der Kellerdecke stehen umfangreiche Fördermittel bereit.
7. Sorgen Sie für Transparenz in Ihrem Energiehaushalt!
Mehr als 200 Euro gibt ein durchschnittlicher deutscher Haushalt jeden Monat für Energie aus. Das kostenlose Energiesparkonto hilft, die Kosten für Strom, Wasser und Heizenergie in den Griff zu bekommen und gleichzeitig einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz zu leisten. Das Online-Haushaltsbuch prüft Ihre Energiekosten, informiert über individuelle Sparpotenziale und zeigt Ihnen, wie sich konkrete Maßnahmen auf die Energie- und CO2-Bilanz Ihres Haushalts auswirken. So können Sie Ihre persönliche Energiewende jetzt ganz einfach überblicken.
8. Holen Sie das Optimum aus Ihrer Heizung!
Der hydraulische Abgleich ist für Hauseigentümer eine weitere Sparoption. Die effiziente Einstellung des Heizsystems verteilt die Wärme gleichmäßig innerhalb des Gebäudes und kostet etwa vier bis fünf Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Energieverbrauch zum Heizen und für den Pumpenstrom sinkt so um etwa zehn Prozent. Für ein Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche rechnet sich der Abgleich bereits nach sechs Jahren. Weitere Informationen, wie Sie mit solch einfachen Mitteln Ihre Energiewende selber machen können, erhalten Sie im Dossier Hydraulischer Abgleich.
9. Verringern Sie Ihren Warmwasserverbrauch!
Warmwasser zu sparen, bedeutet Energie zu sparen. Nach der Raumwärme ist Warmwasser der größte Energieverbrauchsposten in privaten Haushalten. Wassersparende Duschköpfe und Durchflussbegrenzer sind praktische Hilfsmittel, die den Wasserverbrauch verringern. Ob Sie zu viel Warmwasser verbrauchen, sagt Ihnen der WarmwasserCheck. Mehr über das Energiesparen beim Warmwasser erfahren Sie im Dossier Warmwasser.
Zum WasserCheck10. Installieren Sie eine PV-Anlage
Photovoltaik wandelt Lichtenergie in elektrischen Strom um. Dies geschieht mit Hilfe von Photovoltaik-Anlagen – häufig auch Solaranlagen genannt. Der erzeugte Strom kann selbst genutzt oder ins Netz eingespeist werden. Dies lohnt sich ebenso für Privatverbraucher*innen. Auch für Mieter*innen gibt es eine Möglichkeit: Solarmodule mit Stecker können z. B. auf dem Balkon angebracht werden.