Abfallvermeidung: die 20 besten Tipps gegen zu viel Müll
08.06.2018 Lesedauer: min Laura Wagener
Inhalte
- 1. Weniger verpackt & unverpackt
- 2. Mehrweg statt Einweg
- 3. Jutebeutel statt Plastiktüten
- 4. Papierverbrauch reduzieren
- 5. Secondhand ist 1. Wahl
- 6. Essensabfälle vermeiden
- 7. Passende Packungsgröße
- 8. Nachfüllpackungen
- 9. Reparieren
- 10. keine Umverpackungen
- 11. Leihen statt kaufen
- 12. Dinge spenden, tauschen, teilen
- 13. Leitungswasser
- 14. Reklame vermeiden
- 15. Bioabfälle kompostieren
- 16. Brotdose nutzen
- 17. Müllfrei feiern
- 18. Verbundstoffe meiden
- 19. Alte Handys abgeben
- 20. Akkus & Batterierecycling
Müllvermeidung ist in jeder Lebenssituation möglich: im Haushalt, im Büro oder Betrieb, in der Schule oder unterwegs. Wir haben es selbst in der Hand. Als oberstes Gebot gilt: Abfall vermeiden statt verursachen!
1. Produkte mit wenig Verpackung kaufen: Weniger ist mehr!
Die umweltfreundlichste Verpackung ist die nicht vorhandene Verpackung. Abgepackte und verschweißte Waren verursachen oft unnötigen Abfall. Greifen Sie deshalb zu Produkten, die wenig oder gar nicht verpackt sind und vermeiden Sie Luftverpackungen. In vielen Städten gibt es mittlerweile auch Läden, die Lebensmittel und anderes unverpackt anbieten. Eine Liste finden Sie auf der Website von Utopia.de.
2. Einwegverpackungen vermeiden: Mehrweg hat Vorfahrt
Getränke und Milchprodukte sind meistens in Mehrwegverpackungen erhältlich. Eine Mineralwasser-Mehrwegflasche wird im Durchschnitt über 50-mal wiederbefüllt. Vermeiden Sie also beim nächsten Einkauf Einwegverpackungen und setzen Sie auf Mehrweg. In unserem Verpackungsvergleich erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Verpackungssystemen.
Tipp
Glas oder Metall ist in vielen Fällen eine haltbarere, nachhaltigere und gesündere Alternative zu Plastik. Einige Kunststoffe enthalten Bisphenol A (BPA), das beim Kontakt mit Lebensmitteln an diese abgegeben und so vom Menschen aufgenommen wird. BPA ist eine chemische Substanz, die in den Hormonhaushalt des Menschen eingreift und seine Fähigkeit zum Fortpflanzen beeinträchtigt. Besonders bei Kindern sollte daher auf Produkte ohne Plastik geachtet werden.
3. Jutebeutel statt Plastiktüten nutzen: Retroschick im Supermarkt
500 Plastiktüten verbrauchten die Europäer noch vor wenigen Jahren im Durchschnitt pro Jahr. Dabei gibt es mit Stoffbeuteln, Einkaufskörben und Einkaufsnetzen praktische wiederverwendbare Alternativen. Diese sind nicht nur umweltfreundlich, sondern feiern ein regelrechtes Revival als modisches Accessoire.
4. Papierverbrauch reduzieren: Werden Sie Papiersparer*in!
Trotz Computerdateien, E-Mail-Versand und Internet steigt seit Jahren der Papierverbrauch. Reduzieren Sie Ihren Papierverbrauch und verwenden Sie Recyclingpapier. Dieses besteht größtenteils aus wiederverwertetem Altpapier. Achten Sie dafür auf Papier, das mit dem Umweltsiegel Blauer Engel ausgezeichnet ist.
5. Flohmärkte, Secondhand-Läden und Onlinebörsen nutzen
In jeder Stadt gibt es Antiquariate, Secondhand-Läden und Flohmärkte. Dort können Sie Dinge, die Sie nicht mehr brauchen, gegen etwas Taschengeld wieder an den Mann oder die Frau bringen. Natürlich finden sich dort auch Dinge, die man selbst gebrauchen kann und so nicht neu kaufen muss. Für alte Bücher, CDs oder Filme bietet sich der Verkauf über das Internet an: momox.de und rebuy.de sind bekannte Portale.
6. Vermeiden Sie Essensabfälle: Teller statt Mülltonne
58.000 Tonnen Bioabfälle produzieren die Berliner Haushalte jedes Jahr. Mit einem Einkaufszettel und einer guten Wochenplanung bringen Sie Ordnung in Ihren Kühlschrank und sorgen dafür, dass weniger Essen in die Mülltonne wandert.
7. Die richtige Packungsgröße wählen: NEIN zu XXL-Verpackungen
Gerade in Städten wohnen viele Menschen in Singlehaushalten. Leider werben viele Supermärkte mit kostengünstigen XXL-Verpackungen. Überlegen Sie gut, welche Packungsgröße Sie wirklich benötigen und lassen Sie sich nicht von Rabatten für Großverpackungen blenden. Lebensmittel sind zu schade für den Müll.
8. Nachfüllpackungen statt Einwegverpackungen nutzen
Greifen Sie zu Nachfüllverpackungen. Vor allem Sanitär- und Hygieneartikel werden als Nachfüllvariante in Drogeriemärkten angeboten. Diese Nachfüllpackungen verursachen weniger Abfall, da beispielsweise auf Pumpspender verzichtet wird.
9. Reparieren statt Wegschmeißen: Selbst sind Frau und Mann!
„Reparieren lohnt sich nicht!“ – das bekommt man oft zu hören, will man beispielsweise einen defekten Fernseher beim Händler zur Reparatur abgeben. Im Internet finden Sie jedoch viele Betriebe, die das Reparaturhandwerk noch verstehen, zum Beispiel auf deutschland-repariert.de. Wer seine Geräte oder Möbel selbst reparieren möchte, aber nicht weiß wie, findet in einem der vielen Repair Cafés Unterstützung. Auf der Website repaircafe.org sind bereits mehr als 200 Repair Cafés in Deutschland gelistet.
10. Mehrfach- und Umverpackungen vermeiden
Das Abfallaufkommen wird durch überflüssige Umverpackungen und sogenannte Portionsverpackungen unnötig erhöht. Meist möchten die Hersteller damit mehr Inhalt vortäuschen. Zeigen Sie diesen Produkten die kalte Schulter.
11. Borgen, leihen oder mieten: Wiedersehen macht Freude
Viele Dinge benötigt man nur ein einziges Mal, da lohnt sich keine Anschaffung. Bibliotheken bieten beispielsweise Bücher, CDs und DVDs an, die man gegen eine geringe Gebühr ausleihen kann. Größere Gegenstände, wie Handwerker-Maschinen, können Sie in den meisten Baumärkten mieten. Auch über Nachbarschaftsportale wie nebenan.de kann man versuchen, benötigte Utensilien auszuleihen.
12. Dinge spenden, tauschen, teilen: doppelt Gutes tun
Nicht alles, was in Ihrem Haushalt, Betrieb oder in Ihrer Bildungseinrichtung überflüssig ist, ist gleichzeitig auch Müll. Spenden Sie diese Dinge an gemeinnützige Organisationen, die Bedürftige unterstützen oder mit dem Verkauf ihre Arbeit finanzieren. Sachspenden nehmen beispielsweise die Shops von Oxfam entgegen. Auch Ausleihen und Tauschen spart Abfall. In einigen Städten gibt es daher Leih-Läden, in denen ungenutzte Gegenstände einfach ausgeliehen werden können, so zum Beispiel im Leila-Leipzig. Auf Utopia.de finden Sie außerdem die wichtigsten Online-Tauschbörsen. Eine Liste mit Berliner Einrichtungen finden Sie hier bei der BSR.
13. Leitungswasser statt Flaschenwasser: Flasche leer? Wasserhahn auf!
Wer Leitungswasser trinkt und auf Wasserflaschen verzichtet, trägt viel zur Müllvermeidung bei. Ganz nach dem Motto: Die beste Verpackung ist keine Verpackung. Schön gestaltete Trinkflaschen aus Glas gibt es übrigens von Soulbottles. Damit man auch unterwegs in den Genuss von Leitungswasser kommen kann, gibt es die Intiative refill: Auf einer Karte werden Orte in Deutschland gelistet, die einen kostenlosen Leitungswasser-Refillservice anbieten. Einfach Flasche mitbringen und nachfüllen!
14. Reklame vermeiden: Werben Sie für „Keine Werbung“
Ein Aufkleber auf dem Briefkasten mit der Bitte keine Reklame einzuwerfen sorgt dafür, dass werbende Unternehmen keine Abnehmer für ihre Prospekte finden. Damit sinkt der Papierverbrauch, da die meisten Prospekte ohnehin im Papierkorb vor den Briefkästen landen. Die Hoffnung: Je mehr Menschen mitmachen, desto weniger Werbung wird gedruckt.
15. Bioabfälle zu Dünger machen
Bioabfälle können über den heimischen Kompost entsorgt und dort zu Humus verarbeitet werden: Perfekter Dünger für Balkonpflanzen und Garten! Wer keinen Garten hat, kann sich eine Wurmkiste besorgen und mit Hilfe der kleinen Freunde hervorragenden Humus in der eignen Wohnung herstellen. Weitere Infos dazu finden Sie auf wurmwelten.de.
16. Brotbox statt Alufolie nutzen
Verzichten Sie auf Pausenstullen in Alufolie oder Plastiktütchen. In Schule, Büro und auf Reisen sind Brotboxen nicht nur praktisch, sondern auch noch umweltfreundlich, da sie nach dem Auswaschen wiederverwendet werden können.
17. Feiern – ohne Müll
Die nächste Feier kommt bestimmt. Servieren Sie Ihren Gästen die Speisen und Getränke auf echtem Geschirr und vermeiden Sie Einweg-Lösungen aus Pappe und Plastik. Das schont die Umwelt – und Abwaschen ist deutlich günstiger als Einweg-Geschirr zu kaufen.
18. Verpackungen aus nur einem Material kaufen
Vermeiden Sie Verpackungen, die aus verschiedenen Stoffen bestehen. Beispielsweise werden Papierverpackungen mit Blickfenstern aus Plastikfolie versehen oder Glasflaschen von Deos mit Plastikaufsätzen verklebt. Derzeit können nur sortenreine Stoffe recycelt werden. Mischstoffe landen hingegen in der Müllverbrennung.
19. Alte Handys verkaufen oder verschenken
Die Flut an neuen Handymodellen lässt nicht nach. Der durchschnittliche Produktlebenszyklus eines Mobiltelefons liegt derzeit bei 1,5 Jahren. Doch was passiert mit den ausgemusterten Modellen? Angeblich sollen rund 72 Millionen alte Handys in deutschen Schubladen liegen. Auf handysfuerdieumwelt.de können Sie Ihr altes Handy verkaufen oder defekte Geräte kostenlos einsenden. Das Fairphone dagegen setzt auf Wiederverwendbarkeit und Recycling, indem einzelne Module ersetzt und repariert werden können.
20. Akkus nutzen und leere Batterien zurückgeben
Pro Jahr werden nur ein Drittel der verkauften Batterien wieder zurückgegeben. Der Rest wird, trotz Verbot, über den Hausmüll entsorgt, wodurch schädliche Stoffe wie Nickel, Cadmium und Quecksilber freigesetzt werden. Daher sollten Sie am besten Akkus oder Geräte mit Stromanschluss benutzen.