Fleischkonsum und Klimawandel
01.05.2018 Lesedauer: min Laura Wagener
Was hat Fleisch mit dem Klimawandel zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Doch was viele nicht wissen: Tierische Lebensmittel fallen bei der persönlichen Klimabilanz spürbar ins Gewicht. Fleisch, Käse und Butter sind in der Herstellung und Produktion viel energieaufwändiger als Obst und Gemüse und verursachen damit deutlich mehr CO2.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Fleisch und Milchprodukte sind in der Herstellung viel energieaufwändiger als pflanzliche Lebensmittel.
- Die Menge an CO2, die bei der Fleischproduktion entsteht, hängt von der Art des Fleisches und der Haltungsform ab.
- Durch den Verzicht auf Rind- und Kalbfleisch vermeidet eine vier-köpfige Familie in einem Jahr 700 kg CO2-Äquivalente und spart 500 Euro.
- Es gibt immer mehr Fleischersatzprodukte. Eine verstärkt pflanzenbasierte Ernährung ist gesund und klimaschonend
Auswirkungen auf Umwelt und Klima
Der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch lag im Jahr 2017 bei rund 87,8 Kilogramm – 60 Kilo davon landeten als Fleischware direkt auf den Tellern, der Rest wurde beispielsweise als Futterware eingesetzt. Dieser hohe Fleischkonsum und damit auch die Fleischproduktion haben erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und Klima.
Zum einen entstehen direkt durch die Viehhaltung Emissionen, vor allem Methan und Lachgas durch Rinderhaltung. Zum anderen trägt der Fleischkonsum aufgrund des hohen Bedarfs an Soja als Futtermittel (vor allem für Geflügel und Schwein) zur Rodung von Urwäldern und der Zerstörung von Ökosystemen und natürlichen Ressourcen im großen Stil bei, was ebenfalls zum vermehrten Ausstoß von Treibhausgasen führt. Dadurch schreitet die globale Erderwärmung schneller voran. Die WWF-Studie: Klimaschutz auf dem Teller informiert umfassend über den Zusammenhang zwischen Fleischproduktion, CO2 und Klimaschutz.
Klimawandel: Welche Rolle spielt die Art des Fleisches?
Der Fleischkonsum in den Industrieländern hängt direkt mit dem Klimawandel zusammen. Wie viel CO2 bei der Fleischproduktion entsteht, hängt zum einen von der Art des Fleisches (zum Beispiel Rindfleisch, Schweinefleisch oder Geflügel) und zum anderen von der Haltungsweise (regionale und ökologische oder konventionelle Tierhaltung) ab. Am problematischsten für das Klima sind Rinder; aufgrund des hohen Bedarfs an Futtermitteln und dem hohen Ausstoß an Methan. Bio-Rinder aus Ochsen-/Bullenmast sorgen sogar für noch mehr CO2-Emissionen als Rinder aus konventioneller Haltung.
Mithilfe des Fleischrechners von Blitzrechner.de können Sie individuell ermitteln, wie viele Ressourcen Ihr Fleischkonsum wirklich verbraucht und welchen Effekt eine Reduzierung auf die Umwelt haben kann: Berechnet werden dort neben dem CO2-Ausstoß auch der Wasserverbrauch und die Menge verwendeter Antibiotika.
Mit weniger Fleisch bares Geld sparen
CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Antibiotika – genug Gründe für ein paar fleischfreie Tage. Denn mit ein bisschen weniger Fleisch pro Woche lässt sich nicht nur das Klima schützen, sondern auch bares Geld sparen. Ein Beispiel: Wenn Sie und Ihre Familie auf Rind- und Kalbsfleisch verzichten (durchschnittlich bei vier Personen ein Kilogramm pro Woche), spart das im Jahr 500 Euro und vermeidet jährlich 700 kg CO2.
Fleisch und Klimawandel: Welche Alternativen gibt es?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Ersatzprodukte für Fleisch, die gut schmecken und eine deutlich bessere Klimabilanz aufweisen. Tofu bzw. Soja gelten als Klassiker der Fleischalternativen. Auch Seitan wird aufgrund seines Geschmackes nicht nur bei Vegetariern und Veganern immer beliebter.
Auf Utopia.de – der Plattform für nachhaltigen Konsum – finden Sie weitere Informationen über das Angebot der fleischlosen Alternativen. Weitere Pluspunkte für die Klimabilanz sammeln Sie mit frischen, pflanzlichen Lebensmitteln aus biologischem Anbau, beonders wenn Sie dabei auf Saisonalität achten.