Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Verschattungen helfen sommers wie winters
- Programmierbare Thermostate reduzieren Heizkosten
- Wärmepumpen können sowohl heizen als auch kühlen
- Für viele Maßnahmen am Gebäude gibt es Fördermittel
21.09.2022 Lesedauer: min Minh Duc Nguyen
Moderne Technologien im Zuhause wie Smart Home oder Wärmepumpen steigern den Komfort und sparen Energie. Aber nicht nur das: Sie helfen auch dabei, unsere Häuser fit für die Zukunft zu machen, indem sie vor den Folgen des Klimawandels schützen. Mit diesen Investitionen wappnen Sie Ihr Zuhause gegen Hitze, Starkregen und Co.!
Finden Sie die passenden Modernisierungsmaßnahmen für Ihr Haus!
Steigende Hitze, zunehmender Starkregen, langanhaltende Dürren. Das Klima ändert sich rasant und wirkt sich auch auf unser alltägliches Leben und Wohnen aus. Wer sich auf die Folgen einstellt und das Eigenheim entsprechend anpasst, kann dieser Entwicklung etwas entgegenstellen. Passende Technologien gibt es bereits, die unsere Gebäude schützen können.
Die Zahl der heißen Tage nimmt immer weiter zu. So zeigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD), dass sich die Zahl der Hitzetage mit Temperaturen ab 30 Grad Celsius seit den 1950er-Jahren im Schnitt verdreifacht hat.
Was gegen Hitze effektiv hilft, sind Verschattungstechniken. Dazu gehören neben Vorhängen und Jalousien auch Markisen. Mit der passenden Smart-Home-Technik schließt und öffnet sich ein Sonnenschutz automatisch und richtet sich dabei nach Tageszeit, Wetterlage und Sonnenstand. Sie selbst müssen nichts mehr machen und können sich zurücklehnen. Kommt es zu einem unerwarteten Unwetter, fahren sie automatisch ein, um nicht selbst beschädigt zu werden. Und in den kalten Monaten fahren sie dann hoch, wenn die Sonne scheint und lassen so das wärmende Licht ins Hausinnere.
Ein entscheidender Nutzen von smarten Gebäudetechniken ist das Sparen von Heizenergie. Realistische Einschätzungen liegen bei 9 bis 14 Prozent. Wie hoch das individuelle Sparpotenzial ist, hängt unter anderem vom bisherigen Heizverhalten der Bewohner*innen und vom Zustand des Gebäudes ab. Wer bereits effizient heizt und alles saniert hat, wird entsprechend weniger sparen. Wie intelligente Heizungssteuerung funktioniert, lässt sich anhand von einigen Beispielen erklären:
In einem smarten Haus darf eine moderne Heiztechnik nicht fehlen. Aktuell setzt die Wärmepumpe in dieser Hinsicht den Maßstab. Sie arbeitet nicht nur effizient und klimafreundlich (wenn der Kompressor mit Ökostrom betrieben wird), sie funktioniert im Sommer sogar auch als Kühlgerät. Dabei wird unterschieden zwischen aktiver und passiver Kühlung.
Bei der aktiven Kühlung mit einer Wärmepumpe wird ihre Funktionsweise einfach umgekehrt. Daher werden Wärmepumpen oft mit Kühlschränken verglichen. Dafür wird zum Beispiel der interne Kältekreislauf umgeschaltet und die Wärmepumpe erzeugt nun Kälte statt Wärme. Möglich ist diese Art zu kühlen sowohl mit einer Luft-Wasser- als auch mit einer Erd-Wärmepumpe. Die entzogene Wärme kann entweder zur Trinkwassererwärmung genutzt oder bei der Erd-Wärmepumpe zurück in den Boden geführt werden. Der entscheidende Unterschied zu der sogenannten passiven Kühlung ist, dass der Verdichter bei der aktiven Kühlung weiterhin arbeitet. Das kostet zwar Strom, dafür ist die Kühlleistung deutlich größer als bei der passiven Technik.
Bei der passiven Kühlung wird die niedrigere Quellentemperatur (Erdreich oder Grundwasser) auf das Heizsystem übertragen. Gleichzeitig wird dem Raum die Hitze entzogen und nach außen abgeführt. Bei dieser Kühlung bleibt der Verdichter ausgeschaltet. Lediglich die Regelung und die Umwälzpumpe werden mit Strom versorgt. Dadurch ist die passive Kühlung eine energiesparende Methode der Gebäudekühlung. Allerdings ist die Kühlleistung gegenüber der aktiven Kühlung geringer. Realistisch ist eine Absenkung um zwei bis drei Grad Celsius. Passive Kühlung funktioniert nur mit Erd-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen.
Als Kühlflächen kommen sowohl Flächenheizungen wie Fußbodenheizung und Deckenheizung als auch sogenannte Gebläsekonvektoren infrage.
In einem smarten und modernen Gebäude darf die Nutzung solarer Energie nicht fehlen. Während eine Solarthermieanlage den Warmwasserbedarf teilweise deckt, kann eine Photovoltaikanlage den Strom für die Wärmepumpe und andere Haushaltselektrogeräte mitproduzieren. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch äußerst ökologisch. Schließlich wird der saubere Strom direkt vor Ort erzeugt und im besten Fall auch verbraucht. Darüber hinaus bedeutet die Investition in eine solche Anlage auch eine in die Zukunft. Denn eine Solaranlage läuft 20 Jahre und länger, wenn sie sorgfältig geplant und installiert wurde. Der Unterbau kann darüber hinaus für neue Module genutzt werden.
Die beste Lösung ist oft die Kombination aus mehreren Maßnahmen, die alle Möglichkeiten ausschöpft, so auch im Fall eines smarten Hauses. Und das geht so:
Eine intelligente zentrale Einheit:
Auf diese Weise bleiben nicht nur die Energiekosten niedrig, sondern auch die Verbrauchsemissionen. Im Hinblick auf die immer heißer werdenden Sommer und lauer werdenden Winter als Folgen des Klimawandels ist die Investition in intelligente Gebäudetechnik ein konsequenter und sinnvoller Schritt.
Wie viel smarte Gebäudetechnik kostet, lässt sich nicht so leicht beantworten, schließlich hängt der Betrag von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen die Ausstattung, die Marke, die Installation und vieles mehr. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass mehr Geräte auch höhere Kosten bedeuten. Bei großen Maßnahmen wie beispielsweise der Einbau einer Wärmepumpe gibt es staatliche Förderprogramme, die die Amortisationsdauer deutlich verkürzen. Im Falle der Wärmepumpe winken nach wie vor bis zu 40 Prozent Zuschuss. Ob und in welcher Höhe Ihre gewünschten Anpassungsmaßnahmen gefördert werden, lesen Sie in unserer dazugehörigen Themenwelt.
In den meisten Fällen reichen die oben beschriebenen Schritte, um auf die klimatischen Änderungen vorbereitet zu sein. Für Gebäude in sogenannten Hochwassergebieten gelten aber andere, strengere Maßnahmen mit dem Ziel: das Oberflächenwasser am Eindringen zu verhindern. Dabei helfen diese Maßnahmen:
Wasser stellt nicht nur für das Mauerwerk eine große Gefahr dar. Befinden sich in den Räumen elektrische Anlagen, ist höchste Vorsicht geboten. Was Hausbesitzer*innen und Mieter*innen in solchen extremen Fällen machen sollten, hat die Initiative Elektro+ in einem Informationsblatt (PDF, 372 kB) zusammengetragen.