Dachboden dämmen: Methoden, Ablauf & Kosten

27.03.2023 Lesedauer: min Lea Wrobel

Auf dem Foto ist ein Handwerker beim Dachdämmen abgebildet.

Den Dachboden zu dämmen, ist in der Regel gesetzlich vorgeschrieben – und spart rund 8 Prozent Heizkosten. Erfahren Sie, ob Sie Ihr Dach oder die oberste Geschossdecke dämmen sollten und worauf Sie dabei achten müssen.

ModernisierungsCheck: Dämmstoff finden

Prüfen Sie, welche Materialien sich für die Dämmung Ihres Dachbodens eignen, wie viel sie kosten und welche Vor- und Nachteile sie haben:

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Dachboden dämmen ist gesetzlich vorgeschrieben
  • Entweder das Dach oder die oberste Geschossdecke dämmen
  • Sie sparen rund 8 Prozent Heizkosten
  • Wohnraum hinzugewinnen durch Dachdämmung
  • Bei unbewohntem Dachboden oberste Geschossdecke dämmen

Darum sollten Sie Ihren Dachboden dämmen

Eine Dachbodendämmung spart Heizenergie und steigert den Wohnkomfort im Winter wie im Sommer. Außerdem können Sie mit einem Wertzugewinn der Immobilie rechnen. Um den Dachboden zu dämmen, kommt die Dämmung der obersten Geschossdecke oder eine Dachdämmung infrage. Welche Methode für Sie am besten geeignet ist, hängt davon ab, ob sie den Dachboden in Zukunft beheizen oder lediglich als Lagerraum nutzen wollen.

Wollen Sie einen auch in zukünftig unbewohnten Dachboden dämmen, ist die schnellste und günstigste Lösung die Dämmung der obersten Geschossdecke. Für diese Art der Dachbodendämmung brauchen Sie insgesamt weniger Dämmmaterial als für eine Dachdämmung. Außerdem ist sie relativ unkompliziert und schnell eingebaut.

Wenn Sie den Dachboden jetzt oder später zu einem Wohnraum ausbauen wollen, macht es Sinn, die etwas kompliziertere Dachdämmung in Angriff zu nehmen. So kann der Dachboden anschließend ohne Wärmeverluste geheizt werden.

Ist die Dämmung des Dachbodens Pflicht?

Der Gesetzgeber verpflichtet Hausbesitzer*innen und Bauleute zur Dämmung der obersten Geschossdecke, sofern das Dach nicht gedämmt oder der Mindestwärmeschutz nicht eingehalten ist. Die Anforderungen regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Zwar kennt das GEG einige Ausnahmen, aber aufgrund der möglichen Einsparungen ist eine gute Dämmung immer empfehlenswert. Kontaktieren Sie am besten eine/n Energieberater*in, um herauszufinden, ob Sie die Vorschriften erfüllen.

Sparpotenziale von Fenstern und Dämmung

Was ist besser: oberste Geschossdecke oder Dach dämmen?

Bei der Dämmung des Dachbodens ist klar zu unterscheiden, ob Sie den Raum künftig als Wohnraum nutzen möchten oder nicht. Die Entscheidung hängt zum einen von den baulichen Voraussetzungen des Gebäudes ab und zum anderen von Ihren Wohnwünschen und Budget. Möchten Sie mit einem Dachausbau mehr Wohnraum schaffen, entscheiden Sie sich für eine Dachdämmung. Soll Ihr Dachboden auch zukünftig nur eine alte Kommode und den Fondue-Topf beherbergen, reicht eine Dämmung der obersten Geschossdecke aus.

Für die Dämmung der obersten Geschossdecke spricht, dass …

  • die Dacheindeckung in gutem Zustand ist und das Dach keinen Sanierungsbedarf hat.
  • der Dachboden gar nicht oder lediglich als Stauraum genutzt werden soll.
  • der Dachboden auch künftig nicht zu Wohnraum ausgebaut werden soll.
  • weniger Material als für eine Dachdämmung benötigt wird, weil eine kleinere Fläche gedämmt werden muss.
  • Sie je nach Dämmverfahren nur zwischen 5 bis 50 Euro pro Quadratmeter zahlen.

Für eine Dachdämmung spricht, dass …

  • Sie sowieso eine Dachsanierung planen, weil zum Beispiel das Dach neu eingedeckt werden muss.
  • der Dachboden jetzt oder künftig als zusätzlicher Wohnraum ausgebaut werden soll.
  • die Dachdämmung im Regelfall eine dichte Dämmung ohne Schwachstellen ermöglicht.

Dachdämmung im Überblick

Sie können sich zwischen drei Möglichkeiten entscheiden, Ihr Steildach zu dämmen:

Der Aufbau des Dachstuhls besteht in der Regel aus Holzbalken, die die Dacheindeckung tragen. Die Dämmung wird zwischen, unter oder auf den Holzbalken – den sogenannten Sparren – befestigt.

Bei der Zwischensparren- und Untersparrendämmung muss das Dach nicht neu eingedeckt werden, da die Dämmung von innen erfolgt. Bei der Aufsparrendämmung wird die Dämmung von außen angebracht. Dafür muss das Dach komplett neu eingedeckt werden, das erhöht die Kosten dieser Methode. Die Zwischensparren- und Untersparrendämmung wird oftmals zusammen eingebaut.

Die Dämmung von Flachdächern wird mithilfe anderer Methoden umgesetzt.

Informieren Sie sich ausführlich über die jeweiligen Dämmmethoden, Materialien und Kosten sowie mögliche Förderungen in unserem Artikel zur Dachdämmung.

Oberste Geschossdecke dämmen

Die Dämmung der obersten Geschossdecke zählt zu den günstigsten und gleichzeitig effizientesten Dämmmethoden. Auch hier haben Sie drei Möglichkeiten die Dämmung anzubringen:

  • Aufdeckendämmung: Das Dämmmaterial wird oberhalb der obersten Geschossdecke verbaut, wobei das Ergebnis begehbar oder nicht begehbar sein kann. Wenn Sie den Dachboden als Staufläche nutzen möchten, muss er begehbar sein.
  • Zwischendeckendämmung: Die Dämmung wird zwischen den Sparren üblicherweise mithilfe einer Einblasdämmung durchgeführt, dafür müssen die Sparren eine ausreichende Höhe haben. Diese Methode wird häufig bei Holzbalkendecken genutzt und ist anschließend begehbar.
  • Unterdeckendämmung: Bei dieser Methode wird die Dämmung unterhalb der obersten Geschossdecke angebracht, dadurch geht Wohnraum verloren. Sie wird nur durchgeführt, wenn eine Dämmung von oben nicht möglich ist.

Informieren Sie sich ausführlich über die jeweiligen Dämmarten, Materialien und Kosten sowie mögliche Förderungen in unserem Artikel zur Dachdämmung der obersten Geschossdecke.

Dachboden dämmen in 8 Schritten

Wenn Sie Ihren Dachboden dämmen – egal ob oberste Geschossdecke oder Dach – sollten Sie unbedingt auf den richtigen Ablauf achten. In unserem Artikel zur Dämmung der obersten Geschossdecke sowie im Artikel zur Dachdämmung finden Sie eine ausführliche Auflistung der notwendigen Schritte. Einen Überblick gibt Ihnen folgende gekürzte Anleitung:

  1. Informieren Sie sich zunächst über Dämmarten, Dämmstoffe und Fördermittel.
  2. Ziehen Sie eine/n Energieeffizienz-Expert*in hinzu.
  3. Planen Sie die Dämmmaßnahmen und klären Sie grundlegende Fragen.
  4. Sichern Sie die Finanzierung, indem Sie geeignete Förderprogramme nutzen.
  5. Kaufen Sie die Dämmstoffe und beauftragen Sie den Handwerksbetrieb. Achtung: Die Förderung muss in der Regel beantragt werden, bevor diese Vorbereitungen durchgeführt werden.
  6. Jetzt geht es an die Umsetzung.
  7. Der Heizwärmebedarf Ihres Hauses ist nach der Dämmung geringer. Stellen Sie die Heizanlage neu ein.
  8. Kontrollieren Sie Ihren Heizenergieverbrauch, um sicherzustellen, dass die Dämmung richtig angebracht wurde.
Finden Sie eine/n Energieberater*in in Ihrer Nähe.

Dachbodendämmung: Vermeiden Sie diese Fehler

Am allerwichtigsten ist, dass Sie sich für die richtige Dämmmethode entscheiden: Wollen Sie das Dach oder die oberste Geschossdecke dämmen? Eine falsche Entscheidung kann entweder bedeuten, dass Sie unnötigen Mehraufwand und -kosten für eine Dachdämmung haben oder dass Sie in Zukunft ein weiteres Dämmprojekt starten müssen, um den Dachboden mit einer Dachdämmung ausbaubar zu machen.

Folgendes sollten Sie bei jeglicher Form der Dachbodendämmung beachten:

  1. Planen Sie das Dämmvorhaben präzise.
  2. Ziehen Sie eine/n Energieberater*in hinzu.
  3. Achten Sie auf eine sorgfältige Arbeitsweise.
  4. Vermeiden Sie Wärmebrücken.
  5. Es dürfen keine Lufteinschlüsse oder Hohlräume entstehen.
  6. Halten Sie Fugen und Ritzen so klein wie möglich.
  7. Dämmen Sie lückenlos, vergessen Sie beispielsweise nicht die Bodentreppe bei der Dämmung der obersten Geschossdecke.
  8. Dämmen Sie keinesfalls zu wenig, Sie könnten gegen die gesetzlichen Vorschriften verstoßen.
  9. Vergessen Sie nicht die Dampfbremse.

Die besten Materialien für eine Dachbodendämmung

Für die Dämmung eines Dachbodens kommen je nach Methode unterschiedliche Materialien für die Dämmschicht infrage. Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl des Dämmmaterials sind üblicherweise Kosten, Umweltverträglichkeit und die Auswirkungen des Dämmstoffs auf Ihre Gesundheit.

Die folgende Grafik gibt einen Überblick darüber, welche Dämmstoffe sich für die Dämmung der obersten Geschossdecke und die Dachdämmung eignen.

Die folgende Infografik zeigt, welche Dämmstoffe sich für welche Dämmmaßnahmen besonders eignen.

Was kostet es den Dachboden zu dämmen?

Die Kosten für eine Dachbodendämmung hängen von der Dämmmethode, dem Material und den aktuellen Handwerkspreisen ab. Beachten Sie auch, dass Sie mit verringerten Kosten durch Energieeinsparungen rechnen können. Dieser Posten ist schwer zu kalkulieren, wird aber langfristig eine finanzielle Entlastung darstellen.

Verglichen mit der Dachdämmung ist die Dämmung der obersten Geschossdecke eine günstige Baumaßnahme:

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

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Kosten pro Quadratmeter
begehbar
50 Euro
nicht begehbar
15 bis 20 Euro
Einblasdämmung bei Holzbalkendecke
5 bis 30 Euro
Kosten der Dachbodendämmung

In unserem Artikel zur Dämmung der obersten Geschossdecke sind alle Kosten und Förderprogramme detailliert aufgelistet.

Die Dachdämmung ist aufwendiger und benötigt mehr Material, deshalb liegen die Preisspannen im Vergleich höher:

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

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Kosten pro Quadratmeter
Untersparrendämmung
30 bis 80 Euro
Zwischensparrendämmung
70 bis 120 Euro
Aufsparrendämmung (mit Wiedereindecken)
130 bis 200 Euro
Flachdachdämmung
100 bis 180 Euro
Kosten der Dachdämmung

Tabelle: Kosten für Dämmmaterial und Anbringen durch Handwerksbetrieb sind für die Kosten der Dachdämmungsverfahren berücksichtigt.

Eine ausführlichere Übersicht über die Kosten der verschiedenen Dachdämmungsmethoden finden Sie in unserem Artikel zur Dachdämmung.

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