Spezialfall: Dämmung Flachdach
Bei der Dämmung eines Flachdachs geht es nicht um den Zugewinn von Wohnraum, sondern ausschließlich um den Schutz vor Kälte und Hitze. Ein bestehendes Flachdach wird in der Regel gedämmt, wenn das Dach neu abgedichtet werden muss, etwa weil es undicht ist. Ist dies nicht der Fall, werden Flachdachkonstruktionen häufig von innen gedämmt.
Bei der Isolierung eines Flachdachs sind drei Varianten möglich: Kaltdach, Warmdach oder Umkehrdach.
Bei einem sogenannten Kaltdach gibt es einen Abstand von 10 bis 15 Zentimetern zwischen Dämmung und Dachabdichtung, der dazu dient, dass Feuchtigkeit durch einen Luftstrom abgeführt werden kann. Dies ist insbesondere bei Holzkonstruktionen wichtig. Auch nach der Dämmung muss eine hinreichend dicke Luftschicht vorhanden sein, die die Belüftung zur Feuchtigkeitsabfuhr gewährleistet.
Ist weniger Abstand vorhanden, kann eine Dämmung als Warmdach möglich sein. Hier verbleibt kein Abstand für einen Luftstrom, sodass auf eine entsprechend feuchtigkeitsdichte Ausführung zu achten ist. In der Praxis bereitet der Umbau von Kalt- zu Warmdach häufig Probleme, sodass diese Variante nur bei sehr guter fachlicher Beratung und vorsichtiger Umsetzung zu empfehlen ist.
Eine dritte Möglichkeit ist das Umkehrdach, bei dem die Dämmschicht auf der Dachabdichtung angebracht wird. Damit die Dämmung geschützt und beschwert ist, kommt oberhalb der Dämmung ein Vlies oder eine Trennlage zum Einsatz, auf die dann eine entsprechend dicke Schicht Kies oder Substrat für ein Gründach folgt.
Die Kosten für das Dämmmaterial und das Anbringen der Flachdachdämmung durch einen Handwerksbetrieb belaufen sich auf ca. 100 - 180 € pro Quadratmeter. Ein Umkehrdach ist mit rund 100 € pro Quadratmeter am günstigsten, Kaltdach wie Warmdach können um die 180 € pro Quadratmeter kosten.