Verschiedene Dämmstoffe für Einblasdämmung möglich
co2online: Welche Dämmstoffe eignen sich für die Einblasdämmung und welcher ist der beste?
Drewer: Es gibt keinen „besten“ Einblasdämmstoff. Man muss immer die jeweilige Situation berücksichtigen:
Bei der nachträglichen Wärmedämmung von zweischaligem Mauerwerk dürfen nur Dämmstoffe verwendet werden, die hydrophob, also wasserabweisend gefertigt sind. Das wären: Glaswolle WLS 035, Steinwolle WLS 039, Perlite WLS 045, SLS20 WLS 040, Polystyrolkügelchen WLS 033, Biofoam WLS 035 und Gieß-Polyurethan-Schaum WLS 027.
Für andere Einblas-Situationen wie etwa Holzbalkendecken, Dämmsack-Verfahren oder Hochhäuser können auch die folgenden Einblasdämmstoffe eingesetzt werden: Zellulose, Gras-Einblasgranulat, Neptutherm, das ist ein Algen-Dämmstoff aus dem Mittelmeer und Holzfaser-Einblasdämmung.
Diese Produkte sind oft hydrophil – dies macht man sich zu Nutze, wenn Einblasdämmung als Innendämmung eingesetzt wird. Bei einer Innendämmung kann sich nämlich Luftfeuchtigkeit zwischen Mauerwerk und Dämmstoff niederschlagen, die durch den Dämmstoff kapillar nach innen geleitet werden muss, damit es nicht zu Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel kommt. Daher kommen bei der Innendämmung nur Wasser-kapillar leitende Dämmstoffe zum Einsatz. (Anmerkung der Redaktion: Kapillarität bezeichnet das Verhalten von Flüssigkeiten, sich aufgrund ihrer Oberflächenspannung durch enge Spalten und Hohlräume zu bewegen.)
Im Holzrahmenbau beim Neubau ist Zellulose oder Holzfaser-Einblasdämmstoff WLS 040 die beste Wahl. Supafil mit der WLS 035 hat hier einen sehr guten Dämmwert. Bei Hochhäusern dürfen nur unbrennbare Produkte wie Glaswolle, Steinwolle und SLS20 eingesetzt werden. Bei der nachträglichen Verfüllung von Installationsschächten darf hingegen nur Steinwolle mit entsprechender Zulassung genutzt werden.