Alle ökologischen Dämmstoffe
im direkten Vergleich

30.09.2020 Lesedauer: min Kristina Simons und Marcus Franken

Naturdämmstoff Hanf

Dämmen spart Heizenergie, Kosten und ist gut für den Klimaschutz. Ökologische Dämmstoffe haben dabei oft eine bessere Ökobilanz als konventionelle Dämmstoffe. Und auch bei Qualität und Dämmeigenschaften können viele Naturprodukte mit konventionellen Dämmstoffen mithalten. Dennoch spielen sie bei den Verbrauchern noch immer eine untergeordnete Rolle. Aber ihr Marktanteil steigt.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • ökologische Dämmstoffe sind gut für Umwelt
  • besonders guter Schutz vor sommerlicher Hitze
  • sehr gutes Wohnklima durch Naturdämmstoffe
  • Schonung fossiler und mineralischer Ressourcen
  • Herstellung und Recycling meist mit wenig Energieaufwand
  • natürliche Dämmstoffe sind oft teurer als konventionellen Dämmstoffen

Ökologische Dämmstoffe: Das sollten Sie wissen

Ökologische Dämm­stoffe werden auch Natur­dämm­stoffe, natürliche Dämm­stoffe, oder Dämmstoffe aus nach­wachsenden Rohstoffen genannt.

Wie gut ein Dämm­stoff im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze schützt, sehen Sie anhand der Wärme­leitfähigkeit. Sie gibt an, wie viel Wärme durch den Dämm­stoff nach außen dringt. Angegeben wird sie als Wärme­leitstufe (WLs) in Watt pro Meter und Kelvin (W/mk). Je niedriger der Wert, desto niedriger ist die Leit­fähigkeit und desto dünner kann die Dämm­schicht sein. Die Wärmeleit­fähigkeit konventio­neller Dämm­stoffe liegt zwischen 0,020 (Polyurethan/PUR) und 0,045 W/mk (zum Beispiel gängige Mineral­wollen). Dämm­stoffe aus nach­wachsenden Rohstoffen besitzen Wärme­leit­fähigkeits­werte von 0,038 (Zellulose) bis 0,080 W/mK (Holzspäne), die meisten liegen jedoch im Bereich von 0,040 bis 0,055 W/mK. Ihre Wärme­leit­fähigkeit liegt also etwas über der konventio­neller Materialien, entsprechend geringer ist ihre dämmende Wirkung. Doch eine dickere Dämm­stoff­schicht gleicht das in der Regel aus.

Natürliche Dämmstoffe kosten im Schnitt etwas mehr als konventio­nelle – unter anderem, da konventio­nelle in größeren Mengen produziert werden. Doch insbe­sondere Zellulose­flocken können preislich durchaus mithalten. Auch die Kosten für Stroh sind konkurrenz­fähig.

Ökologische Dämm­stoffe müssen genau wie konventionelle Dämm­stoffe alle Anforderungen an den Brandschutz erfüllen. Die meisten sind von sich aus „normal entflammbar“, einige „schwer entflammbar“. Teilweise werden sie zusätzlich mit Flamm­schutz­mitteln versehen – die allerdings häufig schwach wasser­gefährdend sind. Das muss insbe­sondere bei der Entsorgung bzw. Wieder­verwertung berücksichtigt werden.

Außendämmung Hanf

Was sind ökologische Dämmstoffe? Definition

Für ökologische Dämmstoffe gibt es bislang keine einheitliche Definition. Es gibt jedoch bestimmte Kriterien: Sie bestehen aus nach­wachsenden Rohstoffen (zum Beispiel Hanf) oder aus Recycling­material (zum Beispiel Altpapier), haben eine geringe Umweltbelastung, lassen sich mit wenig Energie­aufwand herstellen, problemlos entsorgen oder sogar wieder­verwerten.

Warum ökologisch dämmen

Naturdämmstoffe gibt es mittler­weile in großer Auswahl und Vielfalt und für fast alle Anwendungsbereiche. Sie punkten in mehreren Hinsichten:

  • Feuchtigkeitsaufnahme & RaumklimaSo können einige ökologische Dämmstoffe zum Beispiel bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das sorgt für ein besonders angenehmes Raumklima und macht die Dämmstoffe weniger anfällig für Schimmel. Auch beim sommerlichen Hitzeschutz schneiden ökologische Dämmstoffe wegen der höheren Wärme- und Kältespeicherung meist besser ab als herkömmliche Dämmstoffe.
  • Energieeffizienz & UmweltfreundlichkeitUm Naturdämmstoffe herzu­stellen, muss meist deutlich weniger Energie aufgewendet werden als für konventionelle. Zudem schonen die Materialien aus nach­wachsenden Rohstoffen endliche Ressourcen und reduzieren klimaschädliche Emissionen. Denn die Pflanzen entziehen der Atmosphäre während ihres Wachstums CO2 und speichern es. Darüber hinaus lassen sich Naturdämmstoffe gut recyceln oder, wenn das nicht möglich ist, verbrennen.

Was kosten ökologische Dämmstoffe?

Ökologische Dämmstoffe sind im Schnitt etwas teurer als konventionelle. Aber ihre Preise sind in den letzten Jahren aufgrund steigender Marktanteile gesunken. Dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach fortsetzen. Zudem sollten Sie nicht nur die Material­preise pro Quadrat- oder Kubikmeter miteinander vergleichen. Denn in die Berechnung müssen auch bau­physikalische Aspekte wie die Wärmeleitfähigkeit des Materials, bau­ökologische Aspekte wie die Nutzung regionaler Ressourcen und die Recycelbarkeit sowie nachhaltige Aspekte wie die CO2-Speicherung einbezogen werden. Wenn solche Umwelt­kosten einberechnet würden, wären Naturdämmstoffe meist sogar günstiger als konventionelle Stoffe.

Insbesondere Einblasdämmstoffe wie Zellulose­flocken können preislich mit konventionellen Materialen mithalten: Die Material­kosten liegen bei etwa zehn Euro pro Quadratmeter. Eine Holzfaser-Einblasdämmung kostet zwischen 14 und 18 Euro pro Quadratmeter. Günstige Naturdämmstoffe sind auch Jute (circa 14 Euro pro Quadratmeter), Stroh (circa 16 Euro pro Quadratmeter) und Hanf (circa 20 Euro pro Quadratmeter).

Zum Vergleich: Der häufig verwendete und besonders günstige konventionelle Dämmstoff „Expandiertes Polystyrol“ (EPS, Styropor) kostet pro Quadratmeter rund 14 Euro, ein spezielles Dämmmaterial wie Schaumglas kann aber zum Beispiel auch zwischen 60 und 80 Euro pro Quadratmeter kosten.

Materialkosten ökologischer Dämmstoffe

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Dämmstoff
Lieferform
Stärke in mm
Materialkosten in
€/m² bei U-Wert < 0,24/(m²·K)
Blähton WLS*140
Schüttung
720
18 bis 45
Flachs WLS 040
Matten
180
25 bis 50
Hanf WLS 040
Matten
180 
18
Holzfaser WLS 040
Platten
Einblasdämmung
180
180
16 bis 45 
14 bis 18
Jute WLS 038
Rollen
180
50
Kork WLS 040
Platten
180
30 bis 75
Schafwolle WLS 044
Matten
200
32
Seegras WLS 040
Schüttung
180
28 bis 43
Stroh WLS 052
Ballen
360
14
Zellulose WLS 042
Platten
Einblasdämmung
180
180
38
10
Materialkosten ökologischer Dämmstoffe

Materialkosten konventioneller Dämmstoffe

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Dämmstoff
Lieferform
Stärke in mm
Materialkosten in
€/m² bei U-Wert < 0,24/(m²·K)
Expandiertes Polystyrol (EPS) WLS 035
Platten
160
14
Extrudiertes Polystyrol (XPS) WLS 035
Platten
160
26
Glaswolle WLS 035
Rollen
160
5 bis 9
Polyurethan-Hartschaum WLS 024
Platten
140
36 bis 40
Schaumglas WLS 040
Platten
180
60 bis 80
Steinwolle WLS 035
Rollen
180
7 bis 14
Materialkosten konventioneller Dämmstoffe

Quelle: Leitfaden Ökologische Dämmstoffe, BENZ GmbH & Co. KG Baustoffe, 2015, S. 30

Förderung für ökologische Dämmstoffe

Für das Dämmen mit natürlichen Dämmstoffen gibt es die gleiche staatliche Förderung wie für das Dämmen mit herkömmlichen Stoffen. Die KfW unterstützt Sie finanziell mit zinsgünstigen Krediten oder einem Zuschuss (KfW-Programm 152/152 sowie KfW-Programm 430).

Finden Sie mit unserem kostenlosen FördermittelCheck heraus, ob es in Ihrer Kommune oder in Ihrem Bundesland weitere Förderprogramme gibt.

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Gibt es Siegel & Zertifizierungen für ökologische Dämmstoffe?

Emissions­arme Wärme­dämm­stoffe sowie umwelt­freundliche und biozid­freie Wärme­dämm­verbund­systeme erkennen Sie an dem bekannten Umwelt­zeichen „Blauer Engel“. Sie werden über die gesetz­lichen Bestimmungen hinaus schad­stoffarm her­gestellt und sind gesund­heitlich unbe­denklich.

Der Verein natureplus zertifiziert ebenfalls Dämm­stoffe aus nach­wachsenden Roh­stoffen.

Umwelt­zeichen für Dämm­stoffe verleihen zudem das Institut für Bau­biologie Rosen­heim (IBR) und das Institut Bauen und Umwelt (IBU).

Wofür eignen sich ökologische Dämmstoffe?

Naturdämmstoffe eignen sich für so ziemlich alle Anwendungs­gebiete. Häufig werden sie für die Innendämmung oder die oberste Geschossdecke genutzt. Doch auch bei der Dachdämmung kommen ökologische Dämmstoffe infrage. Für die Aufsparrendämmung werden unter anderem Holzfaser und Kork verwendet. Für die Zwischen- und die Untersparrendämmung zum Beispiel Flachs, Holzfaser, Hanf oder Seegras.

Ebenso können Sie die Außenfassade Ihres Gebäudes mit Dämmstoffen aus nach­wachsenden Rohstoffen dämmen. So gibt es Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) aus Holzfaser sowie inzwischen auch aus Hanf. Für hinter­lüftete Vorhangfassaden eignen sich neben Holzfaser und Hanf auch Kork und Zellulose als Dämmstoffe.

Soll die Innen­wand der – zum Beispiel unter Denkmalschutz stehenden – Fassade gedämmt werden, können Sie unter anderem auf Holzfaser, Hanf oder Zellulose zurück­greifen.

Für die Perimeterdämmung eignen sich Naturdämmstoffe nicht, sie sind nicht ausreichend wasser­beständig.

Übersicht: Welcher Dämmstoff eignet sich für welche Maßnahme?

Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Dämmstoffe häufig bei den verschiedenen Dämmmaßnahmen zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um eine Auswahl typischer Anwendungen – weitere Dämmstoffe und auch weitere Dämmmaßnahmen sind durchaus möglich. Zu beachten ist immer, dass die Beschaffenheit des jeweiligen Gebäudes Lösungen erfordern kann, die von diesem Schema abweichen. Außerdem ist zu bedenken, dass vor Beginn der Dämmmaßnahme das komplette Dämmsystem und nicht nur der verwendete Dämmstoff gewählt werden muss. Grundsätzlich gilt, dass Dämmmaßnahmen immer gut geplant werden müssen.

Die folgende Infografik zeigt, welche Dämmstoffe sich für welche Dämmmaßnahmen besonders eignen.

Ökologische Dämmstoffe im Vergleich

Wie konventionelle Dämm­stoffe unterscheiden sich auch Natur­dämmstoffe in ihren Dämm­eigenschaften, Brand­schutz­klassen und in ihrem Feuchte­verhalten. Ebenso darin, wie gut sie sich kompostieren lassen, wie viel Energie ihre Herstellung verbraucht und wie resistent sie gegen Schädlinge und Schimmel sind.

Ökologische Dämm­stoffe gibt es in unter­schiedlichen Liefer­formen: als Platten, Matten oder Rollen, als Stopf-, Einblas- und Schütt­dämmstoffe sowie als Dämmfilz. Letztlich entscheiden die Art des Materials und der Anwendungs­bereich darüber, welche Form die geeignete ist.

Hanf-Dämmung

Hanf ist weltweit eine der ältesten und zudem eine äußerst anspruchslose Nutzpflanze. Sie kommt ohne Herbizide und Insektizide aus. Seit 1996 dürfen einige THC-arme Sorten, die also keine berauschenden Inhaltsstoffe haben, auch in Deutschland angebaut werden. Um Dämmstoffe aus Hanf herzustellen, wird das Hanfstroh in Fasern und Schäben getrennt. Die Fasern lassen sich zu Dämmmatten, Stopfdämmung oder Dämmvliesen verarbeiten, die verholzten Schäben zu Schüttdämmstoffen oder festen Platten.

Soda oder Amoniumphosphat dienen als Brandschutzmittel. Ohne Zusatzstoffe gibt es einige Dämmstoffe aus Hanfdämmwolle sowie Hanflehmkombinationen. Sie sind vollständig kompostierbar gemäß Bioabfall- und Kompostverordnung (BioKomV).

Die Wärmeleitfähigkeit von Hanf liegt zwischen 0,039 und 0,047 W/mK. Unter den Naturdämmstoffen hat es einen Marktanteil von neun Prozent.

Vor- und Nachteile von Hanf-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Besonders gute Dämmeigenschaften    
Erschwert recyclebar und kompostierbar bei synthetischem Faseranteil 
Guter sommerlicher Hitzeschutz
­
Feuchtigkeitsregulierend
­
Angenehmes Raumklima
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Vor- und Nachteile von Hanf-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Hanfmatten eignen sich zur Dämmung des Dachs (Zwischen- und Untersparrendämmung), zur Innendämmung und für hinterlüftete Vorhangfassaden
  • Stopfhanf für Hohlräume
  • Hanfschüttungen für Fußboden und Decke

Kosten & Preise für Hanf-Dämmung

  • Hanf-Dämmstoffe kosten je nach Art und Dicke zwischen zehn und 30 Euro pro Quadratmeter.
  • Einblas- und Schüttdämmstoff aus Hanf kostet zwischen 80 und 200 Euro pro Kubikmeter.

Zellulose-Dämmung

Zellulose-Dämmstoffe haben mit 32 Prozent den größten Marktanteil unter den Naturdämmstoffen. Es handelt sich dabei um ein Recyclingprodukt: Zellulose-Dämmung wird aus Altpapier hergestellt, das zum Beispiel in privaten Haushalten, Kiosken, Druckereien und Verlagen anfällt. Zellulose dämmt besonders gut – nach Untersuchungen der Universität von Colorado sogar besser als Mineralfasern. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt zwischen 0,038 und 0,042 W/mK. Außerdem ist Zellulose ein guter Wärmespeicher, was sich besonders bei sommerlicher Hitze bewährt.

Der Dämmstoff wird aus Zellulose-Fasern gewonnen, denen meist Borsalze als Brandschutzmittel zugesetzt werden.

Zellulose-Dämmstoffe sind lose zum Schütten oder als Platten erhältlich. Sie lassen sich wiederverwerten und deponieren. Kompostieren ist wegen der Brandschutzmittel nicht möglich.

Vor- und Nachteile von Zellulose-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Besonders gute Dämmeigenschaften    
Hohe Feinstaubbelastung bei Verarbeitung
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Nicht kompostierbar
Feuchtigkeitsregulierend
­
Energiearme Herstellung
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Geringer Preis
­
Recyclingprodukt
­
Vor- und Nachteile von Zellulose-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Mit Zelluloseplatten können Sie Ihr Dach auf und zwischen den Sparren, die Innenwände und bei Gebäuden in Holzrahmen- und Holztafelbauweise auch die Fassade dämmen.
  • Lose, nicht in Formen gepresste Zellulose eignet sich als Einblasdämmstoff ebenfalls für die Zwischensparrendämmung des Dachs, für die Fassade bei Holzrahmen- und Holztafelbauweise sowie für die hinterlüftete Vorhangfassade.

Kosten & Preise für Zellulose-Dämmung

Zellulose-Dämmstoffe kosten zwischen:

  • zehn Euro pro Quadratmeter (Einblasdämmung) und
  • 38 Euro pro Quadratmeter (Platten)

Holzfaser-Dämmung

Dämmung Holzfaserplatte

Holzfaser-Dämmstoffe werden vor allem aus Resthölzern von Nadelbäumen hergestellt – ihre Fasern sorgen für besondere Festigkeit. Sie fallen zum Beispiel als Abfall in der holzverarbeitenden Industrie an. Dämmstoffe aus Holzfasern gibt es als Platten oder Matten sowie als loses Material für die Einblasdämmung. Auch in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) kommen sie zum Einsatz. Holzfaser-Dämmstoffe haben einen Marktanteil von knapp 28 Prozent und liegen damit hinter Zellulose auf Platz zwei. Die Wärmeleitfähigkeit von Holzfaser-Dämmstoffen ist zwischen 0,040 und 0,052 W/mK einzuordnen.

Dank des holzeigenen Bindemittels Lignin kommen einige Produkte ohne weitere Zusatzmittel aus. Sie lassen sich problemlos kompostieren. Nicht so Holzfaser-Dämmstoffe, denen Bindemittel oder andere wasserabweisende Zusatzstoffe oder Brandschutzmittel zugesetzt wurden.

Vor- und Nachteile von Holzfaser-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Relativ hoher Energieaufwand bei der Platten-Herstellung
Besonders guter sommerlicher Hitzeschutz
Imprägnierte Platten schwer kompostierbar
Feuchtigkeitsregulierend
­
Guter Schallschutz
­
Einige Produkte ohne Zusatzmittel
­
Vor- und Nachteile von Holzfaser-Dämmung

Anwendungsbereiche

Holzfaser-Dämmstoffe eignen sich für nahezu alle Anwendungsbereiche:

  • als Platten zum Beispiel für die Zwischen- oder Aufsparrendämmung des Dachs, für die Dämmung des Dachbodens oder in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS). In WDSV benötigen die festen und robusten Holzfaserplatten zudem keine zusätzliche Trägerschicht für den Dämmstoff – ein (auch preislicher) Vorteil gegenüber konventionellen WDVS.
  • als Einblasdämmung können Sie Holzfaser für die Dämmung von Dach, Dachboden und Wänden nutzen, außerdem sind sie für die Fassade bei Holzrahmen- und Holztafelbauweise geeignet.

Kosten & Preise für Holzfaser-Dämmung

Holzfaser-Dämmstoffe kosten:

  • als Einblasdämmung zwischen 14 und 18 Euro je Quadratmeter
  • als Platten zwischen 16 und 45 Euro je Quadratmeter

Flachs-Dämmung

Naturdämmstoff Flachs

Aus Flachs (auch: Lein) wurden schon in der Jungsteinzeit Kleider hergestellt. Für die Produktion von Dämmstoffmatten und -platten, Vliesen, Schüttgut, Einblasdämmung und Stopfwolle werden die Kurzfasern der Flachspflanze verarbeitet. Sie fallen als Abfallprodukt bei der Leinengewinnung an. Um Dämmplatten herzustellen, werden sie mechanisch verfilzt, die Faserbahnen dann geschichtet und anschließend durch Bindemittel oder Stützfasern wie Polyäthylen (PE) oder Pflanzenstärke verbunden. Weitere mögliche Zusatzstoffe sind Brandschutzmittel (Soda, Borsalze und ähnliches). Flachs-Dämmstoffe haben eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,036 und 0,040 W/mK. Ihr Marktanteil unter den Ökodämmstoffen liegt bei etwa neun Prozent.

Als Stopfmaterial, Schüttgut und Einblasdämmung gibt es Flachs auch ohne Zusatzstoffe. Sie lassen sich kompostieren oder zum Beispiel als Mulchmaterial weiterverwenden.

Vor- und Nachteile von Flachs-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Bewohnbar durch Nagetiere
Sehr formbeständig
Eingeschränkte Anwendungsmöglichkeiten
Feuchtigkeitsregulierend
­
Energiearme Herstellung
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge, Schimmel und Fäulnis
­
Unbedenkliche Entsorgung
(bei Dämmstoffen ohne Zusatzstoffen)
­
Vor- und Nachteile von Flachs-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Flachs-Dämmstoffe eignen sich vor allem für den Innenbereich
  • Dämmplatten und Einblasdämmung können Sie für Wände, Decken- und Dachausbau verwenden (Zwischen- und Untersparrendämmung)
  • Flachsstreifen, Vliese und Schüttung eignen sich vor allem für den Fußbodenbereich
  • Stopfwolle für das Abdichten von Fenstern und Türen.

Kosten & Preise für Flachs-Dämmung

Flachsplatten kosten zwischen 8 und 50 Euro pro Quadratmeter, in anderer Form gibt es den Dämmstoff schon ab fünf Euro pro Quadratmeter. Die Preispanne ergibt sich aus der unterschiedlichen Dicke und damit Dämmwirkung der angebotenen Flachs-Dämmungen.

Holzspäne-Dämmung

Dämmstoffe aus Holzspänen (auch Hobelspäne genannt) werden nur im Holzbau verwendet und es gibt auf dem Markt auch nur zwei Hersteller. Das Rohmaterial besteht aus Hobelresten heimischer Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer. Sie werden mit Lehm ummantelt, außerdem werden ihnen mineralische Bindemittel zugesetzt. Dank dieser natürlichen Stoffe lässt sich Holzspäne-Dämmung restfrei wiederverwenden, thermisch verwerten oder kompostieren. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt zwischen 0,050 und 0,080 W/mK.

Vor- und Nachteile von Holzspäne-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Hohe Wärmespeicherfähigkeit
Geringere Wärmeleitfähigkeit als andere Öko-Dämmstoffe
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Hohe Feuchteresistenz
Begrenzte Einsatzmöglichkeit
Wiederverwendung, Verbrennen und Kompostieren möglich
Findet heute kaum noch Verwendung
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schimmel und Ungeziefer
­
Vor- und Nachteile von Holzspäne-Dämmung

Anwendungsbereiche

Holzspäne-Dämmung eignet sich im Holzbau für Dächer, Decken und Wände, und zwar sowohl als Wärme- als auch als Schallschutz. Dafür werden die Späne entweder vollautomatisch eingebracht, geblasen oder von Hand geschüttet und verdichtet.

Kosten & Preise für Holzspäne-Dämmung 

Ein Kubikmeter mineralisch ummantelte Holzspäne-Dämmung kostet zwischen 290 und 390 Euro.

Holzwolle-Dämmung

Unter den Naturdämmstoffen steht Holzwolle mit einem Marktanteil von 20 Prozent auf Platz drei. Holzwolle besteht aus langfaserigen Fichten- oder Kiefernholzspänen. Sie werden zusammen mit einem mineralischen Bindemittel wie Zement oder Magnesit zu festen und formstabilen Platten gepresst. Holzwolle-Leichtbauplatten werden umgangssprachlich wegen ihrer Ähnlichkeit mit gepresstem Sauerkraut auch Sauerkrautplatten genannt. Es gibt Holzwolle auch lose als Einblasdämmung.

Holzwolle punktet gegenüber anderen Naturdämmstoffen damit, dass sie schwer entflammbar, teilweise sogar nicht brennbar ist. Andererseits ist die Dämmwirkung reiner Holzwolleplatten vergleichsweise gering (durchschnittliche Wärmeleitfähigkeit: 0,090 W/mk). Deshalb werden sie oft als Verbundstoff genutzt und andere Dämmstoffe zwischen zwei dünne Holzwolle-Leichtbauplatten gelegt.

Holzwolle-Dämmung ist gesundheitlich unbedenklich und recycelbar. Auch kann es thermisch verwertet, also verbrannt und als Wärme nutzbar gemacht werden.

Vor- und Nachteile von Holzwolle-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Baustoffklasse A2 (nicht brennbar) bis B1 (schwer entflammbar)
Geringere Wärmeleitfähigkeit als andere Öko-Dämmstoffe
Guter Wäremspeicher
Starke Dämmschicht notwendig
Sehr fest und formstabil
­
Guter sommerlicher Hitzeschutz
­
Feutchtigkeitsabsorbierend
­
Guter Schallschutz
­
Energiearme Herstellung
­
Resistent gegen Schädlinge, Fäulnis und Pilze
­
Vor- und Nachteile von Holzwolle-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Holzwolleplatten werden im Mauerwerks- und Betonbau als Putzträger zum Beispiel für Decken genutzt.
  • Im Holzbau eignen sie sich ebenfalls als Putzträger im Innen- und Außenbereich.
  • Aufgrund ihrer rauen Oberfläche werden Holzwolleplatten auch gerne als Beplankung für Einblasdämmstoffe verwendet.

Kosten & Preise für Holzwolle-Dämmung

Holzwolleplatten kosten zwischen sieben und 20 Euro pro Quadratmeter.

Schilf-Dämmung

Naturdämmstoff Schilf

Vor allem in Norddeutschland wird Schilf noch heute zum Dachdecken genutzt. Es ist hier vor allem bekannt als Reet. Schilf ist wesentlich härter als andere Naturfasern und verrottet selbst bei ständigem Wasserkontakt nicht. Als Dämmstoff ist Schilf inzwischen ebenfalls beliebt, auch wenn dieser aktuell noch einen geringen Marktanteil hat und nur sehr wenige Hersteller ihn anbieten.

Schilf-Dämmung punktet vor allem durch seine ökologische Qualität: Sie besteht nur aus gepressten, parallel zueinander ausgerichteten Schilfrohrhalmen, die mit Draht zusammengebunden werden. Der Dämmstoff braucht keine chemischen Bindungsmittel und ist trotzdem feuchteresistent. Es entstehen keine Produktionsabfälle und Schilf lässt sich unproblematisch kompostieren. Die großen Luftkammern in den Schilfrohren sorgen zudem für sehr gute Dämmeigenschaften. Schilf-Dämmung hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,055 bis 0,065 W/mK.

Vor- und Nachteile von Schilf-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Es gibt keine bauaufsichtliche Zulassung für den Einsatz
Besonders ökologisch, da 100 Prozent natürlich
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Guter sommerlicher Hitzeschutz
­
Feuchteregulierend
­
Feuchteresistent
­
Energiearme Herstellung
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge, Fäulnis und Schimmel
­
Geringer Preis
­
Vor- und Nachteile von Schilf-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Sie können Schilf zur Dachdämmung (Unter-, Zwischen- und Aufsparrendämmung), zur Bodendämmung sowie zur Innen- und Außendämmung nutzen.
  • Schilfrohrmatten oder -platten werden auch als dämmende Putzträger verwendet, vor allem für Lehmputze. Diese ergänzen die physikalischen Eigenschaften von Schilf optimal.

Kosten & Preise für Schilf-Dämmung

Eine Dämmplatte aus Schilfrohr kostet pro Quadratmeter zwischen zehn und 20 Euro.

Stroh-Dämmung

Naturdämmstoff Stroh

Stroh dämmt insbesondere dann gut, wenn die Halme senkrecht zum Wärmedurchgang verlaufen. Die Wärmeleitfähigkeit von Stroh liegt zwischen 0,043 und 0,052 W/mK. Darüber hinaus verbraucht es in der Herstellung sehr wenig Energie, enthält keine Giftstoffe und ist als landwirtschaftliches Abfallprodukt regional verfügbar. Trotz dieser guten Eigenschaften gibt es bislang nur wenige Anbieter von Stroh-Dämmstoffen. Das liegt möglicherweise an einigen Vorurteilen (wie die Angst vor Mäusen oder davor, dass Stroh leicht brennen könnte), die sich gegenüber Stroh als Baustoff halten, obwohl sie allesamt unbegründet sind.

Als Rohstoff für die Stroh-Dämmung dienen langhalmige Getreidesorten wie Roggen, Dinkel und Weizen. Sie werden direkt auf dem Acker zu Ballen gepresst, deren Feuchtegehalt maximal 15 Prozent betragen darf. Dadurch sind die Ballen uninteressant für Schädlinge und Schimmel und müssen nicht chemisch behandelt werden. Allerdings müssen Strohballen durch geeignete Holzwerkstoffplatten und weitere Verkleidungen vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Stroh-Dämmstoffe lassen sich wiederverwenden, kompostieren, thermisch oder in einer Biogasanlage verwerten.

Vor- und Nachteile von Stroh-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Schutz vor Witterung und Feuchtigkeit notwendig
Feuchtigkeitsregulierend
Bauaufsichtliche Zulassung notwendig
Energiearme, nichtindustrielle Herstellung
­
Landwirtschaftliches Nebenprodukt
­
Guter Schallschutz
­
Regional verfügbar
­
Weitgehend resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Geringer Preis
­
Vor- und Nachteile von Stroh-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Mit Stroh können Sie Außenwände, Dächer auf und zwischen den Sparren sowie Fußböden dämmen. Die Strohballen werden in ein Holzständerwerk eingesetzt und anschließend verputzt oder verkleidet.
  • Sie können die Ballen außerdem als Baustoff für Strohbauten verwenden, wobei die Last von einer Holzkonstruktion getragen wird. Hierbei ist in Deutschland allerdings eine bauaufsichtliche Zulassung notwendig.
  • Für den Innenausbau kommen andere Bauprodukte aus Stroh infrage, zum Beispiel hochverdichtete Strohbauplatten.

Kosten und Preise von Stroh-Dämmung

Ein Kubikmeter Baustroh (entspricht circa drei Quadratmeter Fläche in einer Dämmstärke von 36 cm) kostet etwa 48 Euro.

Schafwolle-Dämmung

Naturdämmstoff Schafwolle

Schafwolle ist der einzige Dämmstoff tierischen Ursprungs. Den Dämmstoff gibt es als Matten, Platten, Stopfwolle und Filze. Um Dämmplatten herzustellen, muss die Rohwolle noch nadelverfilzt werden. Schafwolle hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,037 bis 0,042 W/mK.

Als Nebenprodukt von Tierhaltung und Weidewirtschaft stammt Schafwoll-Dämmung in der Regel aus heimischer Schurwolle. Diese wird gewaschen und entfettet. Anschließend muss die Wolle zum Schutz gegen Motten mit einem Antimottenmittel behandelt werden. Genau hier liegt die Schwierigkeit bei Schafwoll-Dämmstoffen: einen wirksamen Mottenschutz zu haben, der zugleich gesundheitlich und ökologisch unbedenklich ist und die hervorragenden natürlichen Eigenschaften der Wolle nicht beeinträchtigt. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hält einen chemiefreien Wollschutz namens Ionic Protect® für vielversprechend, der seit 2016 auf dem Markt ist. Dabei wird die Wolle biozidfrei auf plasmaionischer Basis fraßhemmend modifiziert und soll so permanent vor Mottenbefall geschützt sein. Dadurch ist Schafwoll-Dämmung zudem – wie der Rohstoff selbst – recycelbar. Darüber hinaus hat Schafwolle die Eigenschaft, zahlreiche Schadstoffe zu binden, beispielsweise Formaldehyd. Sie reinigt dadurch die Raumluft.

Vor- und Nachteile von Hanf-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Sehr gute Dämmeigenschaften    
Pestizidrückstände möglich
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Lange Transportwege
Besonders feuchtigkeitsregulierend
Viel Reinigungsmittel bei Aufbereitung nötig
Energiearme Herstellung
Ohne Zusätze schädlingsanfällig
Bindet zahlreiche Schadstoffe
­
Guter Schallschutz
­
(Heimisches) landwirtschaftliches Nebenprodukt
­
Vor- und Nachteile von Hanf-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Schafwoll-Dämmung eignet sich für die Auf- und Zwischensparrendämmung des Dachs, für Dachboden, Wände und Außenfassade.
  • Bewährt hat sich Schafwolle laut FNR aber auch bei Kühlanlagen sowie im Bereich Schalldämmung vor allem bei Klima- und Lüftungsanlagen.

Kosten & Preise für Schafwoll-Dämmung

Schafwoll-Dämmung kostet etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter.

Jute-Dämmung

Naturdämmstoff Jute-Dämmung

Dämmstoffe aus Jute sind ein Recycling- bzw. Upcyclingprodukt: Sie werden aus alten Jutesäcken hergestellt, in denen Kaffee oder Kakao nach Deutschland transportiert wird. Jute selbst ist eine Faser der tropischen Corchorus-Pflanzen, die vor allem in Bangladesch und Indien wachsen. Um den Dämmstoff herzustellen, werden die Jutesäcke zerkleinert und aufbereitet. Anschließend werden sie mit Soda als Brandschutzmittel vermischt und mit Biokunststofffasern aus Pflanzenstärke zu einem Vlies verfestigt.

Jute ist auch als Dämmstoff biologisch abbaubar. Die Wärmeleitfähigkeit liegt zwischen 0,037 und 0,040 W/mK.

Trotz dieser guten Eigenschaften gibt es aktuell nur einen Hersteller von Jute-Dämmung (Thermo Natur).

Vor- und Nachteile von Jute-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Energiearme Herstellung
Bewohnbar durch Nagetiere
Schadstofffrei
­
Resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Biologisch abbaubar
­
Recyclingprodukt
­
Feuchteregulierend
­
Guter Preis
­
Vor- und Nachteile von Jute-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Jute können Sie als Wärmedämmung für Ihr Dach in allen Varianten verwenden (Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung).
  • Sie können damit auch Holzbalkendecken sowie Außen- und Innenwände in Holzrahmen-, Holzständer und Metallständerwänden dämmen. 

Kosten & Preise für Jute-Dämmung

Dämmrollen und -matten aus Jute kosten pro Quadratmeter zwischen 2,20 und 2,70 Euro.

Kork-Dämmung
 

Naturdämmstoff Kork

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Sie kann ab ihrem 20. Lebensjahr alle neun bis zehn Jahre geschält werden. Die Korkeiche wächst auf der iberischen Halbinsel und in Nordafrika, Kork ist also kein heimischer Rohstoff. Die langen Transportwege verschlechtern die Ökobilanz des Dämmstoffs.

Um ihn herzustellen, wird die Rinde zu Granulat gemahlen und mit etwa 350 °C heißem Wasserdampf behandelt. Dadurch bläht nicht nur das Granulat auf (expandiert), es tritt auch das korkeigene Harz aus, dass das Granulat wiederum zu stabilen Blöcken verbindet. Daraus lassen sich dann Dämmplatten schneiden. Sie haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 bis 0,045 KW/mK.

Kork gibt es aber auch lose expandiert als Schüttdämmung. Die Wärmeleitfähigkeit liegt dann bei 0,050 bis 0,055 W/mK.

Dämmstoffe aus Kork müssen nicht gegen Brand, Schimmel und Schädlinge behandelt werden. Das macht auch die Entsorgung unproblematisch. So lässt sich Korkgranulat beispielsweise als Stoff zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft oder im Gartenbau weiterverwenden.

Vor- und Nachteile von Kork-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Imprägnierter Kork nicht kompostierbar
Sommerlicher Hitzeschutz
Kein heimisches Produkt (Lange Transportwege)
Feuchtigkeitsregulierend
Nur begrenzt verfügbar
Guter Schallschutz
Relativ starker Eigengeruch
Kein Brandschutzmittel notwendig
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Resistent gegen Schädlinge, Schimmel und Fäulnis
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Sehr druckfest
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Vor- und Nachteile von Kork-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Lose Kork-Dämmung eignet sich für jede Art von Hohlraumdämmung (Wand, Decke, Zwischensparrendämmung des Dachs)
  • Korkplatten sind geeignet für die Außendachdämmung, für die Fassadendämmung (WDVS und hinterlüftete Vorhangfassade) sowie für das Dämmen von Decken. Da die Platten besonders druckbeständig sind, können sie sogar unter Estrich verlegt werden.
  • Für die Fachwerksanierung gibt es Materialien aus Kork und Lehm, die eine diffusionsoffene Innenwanddämmung ermöglichen. Das ist für den Erhalt der historischen Gebäude wichtig

Kosten & Preise für Kork-Dämmung

  • Kork-Dämmplatten kosten zwischen sieben und 60 Euro pro Quadratmeter
  • loser Korkschrot kostet zwischen 210 und 400 Euro pro Kubikmeter

Seegras-Dämmung

NeptuTherm Seegras-Dämmung

Seegras ist einer der jüngsten Dämmstoffe. Er wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt und erhielt erst Ende 2010 die bauaufsichtliche Zulassung als Stopf- und Schüttwolle. Bislang gibt es nur wenige Hersteller, die Seegras als Dämmstoff anbieten.

Die Pflanzenfasern von Seegras werden durch natürliche Wellenbewegung zu zwei bis zehn Zentimeter großen Bällen geformt und in Massen an die Strände gespült. Diese sogenannten Neptun- oder Meerbälle galten lange als Abfall – bis sie vor einigen Jahren als natürlicher Dämmstoff entdeckt wurden, der ganz ohne chemische Zusätze auskommt. Die Wärmeleitfähigkeit von Seegras-Dämmung liegt bei 0,039 bis 0,046 KW/mK.

Die von der Sonne getrockneten Bälle werden zerkleinert, gesiebt und ohne weitere Zusätze zu Dämmwolle verarbeitet. Für die Herstellung braucht man sehr wenig Energie, deshalb hat Seegras-Dämmung trotz der relativ langen Transportwege vom Mittelmeer eine deutlich bessere Ökobilanz als konventionelle Dämmstoffe. Auch Seegras aus der Ostsee wird zur Dämmung genutzt. Dämmmatten aus Seegras befinden sich noch in der Entwicklung.

Seegras-Dämmwolle ist schadstofffrei. Es lässt sich mehrfach wiederverwenden oder kann als Pflanzsubstrat einfach unter Gartenerde gemischt werden. Seegras besitzt zudem einen natürlichen Brandschutz.

Vor- und Nachteile von Seegras-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Sehr gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Sehr guter sommerlicher Hitzeschutz
Begrenzt druckbelastbar
Feuchtigkeitsbeständig
Lange Transportwege
Sehr ennergiearme Herstellung
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Fremd- und schadstofffrei
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Resistent gegen Pilze, Schädlinge und Fäulnis
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Kein zusätzliches Brandschutzmittel notwendig
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Vor- und Nachteile von Seegras-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Seegras-Dämmwolle eignet sich für die Innen- und Außendämmung der Fassade, für die Zwischensparrendämmung des Daches und für Holzbalkendecken.Sie wird geschüttet, manuell gestopft oder eingeblasen.
  • Auch die oberste Geschossdecke können Sie mit Seegras dämmen. Soll der Dachboden begehbar sein, brauchen Sie dann aber zusätzlich eine Trägerkonstruktion und einen Boden, zum Beispiel aus Hobeldiele.

Kosten & Preise für Seegras-Dämmung

Bei NeptuTherm kostet ein Quadratmeter Seegras-Dämmung zum Einblasen oder Stopfen zwischen den Sparren und in Wandhohlräumen sowie als Schüttdämmstoff für die oberste Geschossdecke oder für Speicherböden zwischen circa 27 und 57 Euro

Wiesengras-Zellulose-Dämmung

Wiesengras ist sehr genügsam in Anbau und Pflege, weitverbreitet und ein regionaler, nachwachsender Rohstoff. Es besteht zu 85 Prozent aus Zellulose, zu zehn Prozent aus Wasser und zu fünf Prozent aus Borsalz.

Um daraus einen Dämmstoff herzustellen, wird das Wiesengras nach der Ernte im Sommer vergoren und dadurch haltbar gemacht. Die so entstandene Silage wird anschließend mit warmem Wasser gewaschen. Heraus kommt eine nährstofffreie Zellulose, die mit dem Zusatz geringer Mengen Borate brandsicher gemacht wird. Wegen dieser nur geringen Mengen gilt Wiesengras-Zellulose-Dämmung noch als gesundheitlich unbedenklich, hautfreundlich und kompostierbar.

Wiesengras-Zellulose gibt es als Einblas- und Schüttdämmstoff. Sie besitzt eine Wärmeleitfähigkeit von 0,039 und 0,046 W/mK. Aktuell gibt es einen Hersteller (Biowert, Dämmstoff AgriCell).

Vor- und Nachteile von Wiesengras-Zellulose-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Sehr gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Brandschutzmittel notwendig
Feuchtigkeitsregulierend
Nicht geeignet für doe Perimeterdämmung
Atmungsaktiv
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Schadstofffrei
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Resistent gegen Schimmel
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Vor- und Nachteile von Wiesengras-Zellulose-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Wiesengras-Zellulose können Sie als Einblasdämmstoff für Hohlräume im Wand-, Boden- und Dachbereich verwenden, zum Beispiel in Holzständerkonstruktionen.
  • Wiesengras-Zellulose wird gerne für den Holzbau und die Altbausanierung genutzt, da es sich problemlos in bestehende Konstruktionen und schlecht zugängliche, verwinkelte Ecken des Daches einbringen lässt.
  • Als Schüttdämmstoff eignet sie sich für ebene Flächen wie Fußböden oder auch leicht zugängliche Decken.

Kosten & Preise für Wiesengras-Zellulose-Dämmung

  • Wiesen-Zellulose-Dämmung kostet für die manuelle Verarbeitung zum Beispiel der obersten Geschossdecke zwischen rund 52 und 57 Euro pro Kubikmeter.
  • Für die maschinelle Verarbeitung kostet sie als freiliegende Dämmung (beispielsweise auf horizontalen oder gewölbten Flächen und zwischen Balken von Dachdecken) zwischen circa 57 und 74 Euro pro Kubikmeter,
  • als raumausfüllende Dämmung in geschlossenen Hohlräumen von Wänden, Decken oder Dächern in Holztafelbauweise und vergleichbaren Hohlräumen zwischen 65 und 107 Euro pro Kubikmeter.

Dieser Inhalt ist entstanden im Rahmen der Kampagne: „Natürlich Dämmen – Klimaschutz zieht ein“.

  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
  • Nationale Initiative Klimaschutz
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