Untersparrendämmung: Aufbau, Platten & Kosten

19.04.2023 Lesedauer: min Lea Wrobel

Ein Dachboden wird gedämmt

Die Untersparrendämmung ist eine kostengünstige Methode der Dachdämmung. Sie ist die ideale Ergänzung zur Zwischensparrendämmung. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über Aufbau, Dicke der Dämmplatten, Position der Dampfbremse und die anfallenden Kosten.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Einfach umsetzbare nachträgliche Dämmmethode
  • Unterbringung unterhalb der Sparren
  • Häufig als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung
  • Vorwiegend Dämmplatten oder -matten im Einsatz
  • Dämmplatten 5 bis 20 cm dick
  • Kosten: ca. 30 - 80 € pro Quadratmeter

Was ist eine Untersparrendämmung?

Die Untersparrendämmung ist eine kostengünstige, meist einfach umsetzbare Methode der nachträglichen Dachdämmung. Sie verbessert den Wärmeschutz und die Energieeffizienz des Daches. Wie der Name verrät, wird sie unterhalb der Sparren angebracht. Sparren sind die Träger einer Dachkonstruktion, die von der Traufe (unterste Kante des Daches) bis zum First (oberste Kante des Daches) verlaufen und die Dachhaut tragen.

Im Vergleich zur Zwischensparrendämmung wird die Untersparrendämmung seltener eingebaut. Das hängt damit zusammen, dass bei dieser Dämmmethode ein Teil des Wohnraums verloren geht, weil sie unterhalb der Sparren angebracht wird. Zudem eignet sie sich nicht als alleinige Dämmung. Dafür ist ihre Wirkung zu klein und der Aufwand zu hoch.

Untersparrendämmung

Wann ist eine Untersparrendämmung sinnvoll?

Die Untersparrendämmung ist die ideale Ergänzung zur Zwischensparrendämmung. Häufig wird die Untersparrendämmung zusätzlich eingebaut, wenn mit einer Zwischensparrendämmung nicht die benötigte Dämmdicke erreicht werden kann. Das kann beispielsweise in älteren Häusern der Fall sein, in denen die Sparrentiefe nicht ausreicht und eine Aufdopplung der Sparren nicht möglich oder gewollt ist.

Was heißt Sparren aufdoppeln?

Aufdoppeln bedeutet, dass die vorhandenen Sparren durch aufgesetzte Latten erhöht werden. Das schafft eine größere Sparrentiefe und das Dämmmaterial lässt sich in der gewünschten Dicke zwischen den Sparren einsetzen.

Der größte Nachteil der Untersparrendämmung ist, dass Wohnraum verloren geht. Aufwendig ist zudem der Einbau einer luftdichten Dampfbremse, die unbedingt notwendig ist. Vorteile der Untersparrendämmung sind neben der Dämmdicke, verringerte Wärmebrücken und die zusätzliche Installationsebene, um beispielsweise Kabel zu verlegen. Generell lässt sich durch eine Dachdämmung CO2-Emissionen verringern und Heizkosten sparen.

Untersparrendämmung im Altbau

Die Untersparrendämmung wird hauptsächlich im Altbau oder bereits bewohnten Gebäuden eingebaut, um das Dach nachträglich zu dämmen. Häufig wird sie zusätzlich zu einer bereits vorhandenen Zwischensparrendämmung installiert, um die Effizienz der Dachdämmung nochmals zu steigern. In einigen Fällen sind diese Maßnahme notwendig, um den vorgeschriebenen Mindeststandard zu erreichen.

Die Kombination von Zwischen- und Untersparrendämmung ist deutlich günstiger als der Einbau einer Aufsparrendämmung, bei der das Dach neu eingedeckt werden muss.

Eine Untersparrendämmung ist eine ideale Ergänzung der Zwischensparrendämmung, wenn die Sparrentiefe in Ihrem Dach nicht ausreicht, um eine ausreichende Dämmdicke zwischen den Sparren einzubauen.

Aufbau einer Untersparrendämmung

Bei einer Untersparrendämmung wird das Dämmmaterial meist in Form von festen Dämmplatten von innen unter den Sparren befestigt. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Platten fachgerecht angebracht werden. Andernfalls kann es zu Problemen führen, wenn Luftfeuchtigkeit an kalten Stellen kondensiert.

Beim Aufbau einer Untersparrendämmung erfolgt zunächst der Einbau der Zwischensparrendämmung, sollte sie nicht bereits vorhanden sein. Zwischen Zwischensparren- und Untersparrendämmung kommt die Dampfbremse. Sie lässt sich auch raumseitig nach der Untersparrendämmung anbringen, ist dann jedoch einem höheren Risiko ausgesetzt, beschädigt zu werden.

Für den Einbau der Untersparrendämmung wird quer zu den Sparren zunächst eine Traglattung installiert. Zwischen der Lattung kommt der Dämmstoff. Anschließend werden Bekleidungsplatten angebracht, die sich problemlos mit Farben oder Tapete verschönern lassen.

Platten für die Untersparrendämmung: Welche Dämmstoffe kommen infrage?

Bei der Untersparrendämmung werden vorwiegend Dämmplatten oder -matten verwendet. Diese Dämmplatten können aus ökologischen oder konventionellen Dämmstoffen bestehen, wobei ökologische Dämmstoffe eine deutlich bessere Ökobilanz haben als konventionelle Dämmmaterialien. Sie bieten neben einer guten Wärmeschutzwirkung auch meist einen guten Feuchteausgleich aufgrund ihrer diffusionsoffenen Struktur.

Ökologische Dämmstoffe, die für die Untersparrendämmung genutzt werden, sind: Zellulose in Form von Dämmmatten sowie Hanf, Jute, Seegras und Stroh als Platten. 

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Dämmstoffe
Kurzinfo
Zellulose, Wiesengras-Zellulose
als Dämmmatten für Zwischen- & Untersparrendämmung oder als Flocken in der Einblasdämmung
Hanf, Jute, Seegras, Stroh    
meist als Platten für Zwischensparrendämmung und die Untersparrendämmung
ökologische Dämmstoffe

Konventionelle Dämmstoffe, die sich für die Untersparrendämmung eignen, sind extrudiertes Polystyrol (XPS), Mineralwolle und PUR/PIR. Wobei extrudiertes Polysterol als feste Platten für die Untersparrendämmung oder als loses Granulat für die Einblasdämmung genutzt wird. Mineralwolle kommt in Form von Dämmmatten zum Einsatz.

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Dämmstoffe
Kurzinfo
Extrudiertes Polystyrol (XPS)    
als feste Platten für die Untersparrendämmung oder als loses Granulat für Einblasdämmung
Mineralwolle (Glaswolle / Steinwolle)    
als Dämmmatten bei Zwischen- & Untersparrendämmung
konventionelle Dämmstoffe

Ausführliche Informationen zu den Dämmstoffen finden Sie in unserem dazugehörigen Artikel "Konventionelle Dämmstoffe".

Zum Artikel: Konventionelle Dämmstoffe

Wie dick sollten die Dämmplatten sein?

Die Mehrheit der Hausbesitzer*innen bevorzugt für die Untersparrendämmung dünne Dämmmatten oder -platten, um so wenig Wohnraum wie möglich zu verlieren. In der Realität verkleinert die Dämmung den Wohnraum jedoch kaum. Im Gegensatz wird in den meisten Fällen durch einen Dachausbau weiterer Wohnraum geschaffen. Deshalb sollten Interessenten bei der Entscheidung für einen Dämmstoff und dessen Dicke in erster Linie auf einen ausreichenden Dämmschutz achten.

Je nach Dachstuhlkonstruktion, dem erwünschten U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) und Dämmmaterial sind die Dämmplatten für eine Untersparrendämmung 5 bis 20 cm dick. Grundsätzlich gilt: Je dicker die Dämmung, desto höher ist der Dämmschutz. Wobei zu berücksichtigen ist, dass auch die Wärmeleitfähigkeit der verschiedenen Dämmstoffe den Wärmeschutz beeinflusst.

Was ist der U-Wert?

Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) zeigt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil geht. Er wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m2K) angegeben. Je kleiner der U-Wert, desto größer die Dämmwirkung. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt einen U-Wert von maximal 0,24 W/m²K für die Dachdämmung vor. Für eine Förderung über die BEG müssen beispielsweise deutlich bessere 0,14 W/m²K erreicht werden.

Wo muss die Dampfbremse angebracht werden?

Die Dampfbremse schützt den Dämmstoff vor Feuchtigkeit. Um den Feuchteschutz sicherzustellen, muss die Dampfbremse an der warmen Innenseite des Gebäudes liegen. Sie ist eine flächig zusammenhängende Folie mit einem definierten Wasserdampfdiffusionswiderstand. Dieser verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Innenraum des Gebäudes in die Dämmung gelangt.

Üblicherweise wird die Dampfbremse zwischen Zwischensparren- und Untersparrendämmung verlegt. Sie lässt sich aber auch raumseitig anbringen, ist dann jedoch einem höheren Risiko ausgesetzt, beschädigt zu werden. Die Lage der Dampfbremse hat beträchtlichen Einfluss auf den Feuchteschutz der gesamten Dachkonstruktion und sollte deshalb mit einer/m Energieberater*in oder anderer/m Expert*in geklärt werden.

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Kosten und Förderungen für eine Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung ist eine kostengünstige Dämmmethode. Ihre Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • dem Material der Dämmplatten oder -matten,
  • ob bereits eine Zwischensparrendämmung vorhanden ist,
  • ob sie mit weiteren Sanierungsmaßnahmen verbunden wird,
  • welche Förderungen genutzt werden können und
  • wie viel der Arbeit in Eigenregie durchgeführt wird.

Wenn die Dachdämmung mit weiteren Sanierungsmaßnahmen kombiniert wird, verringern sich die Kosten insgesamt. Vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen sollten Sie herausfinden, welche staatliche Förderung für Ihr Dämmvorhaben infrage kommt. Zudem lassen sich erhebliche Kosten sparen, wenn Arbeitsschritte selbst übernommen werden. Sie sollten jedoch bedenken, dass für die meisten Arbeiten handwerkliches Geschick, geeignete Hilfsmittel, technisches Know-how und Erfahrungen notwendig sind.

Die folgende Infografik zeigt, welche Dämmstoffe sich für welche Dämmmaßnahmen besonders eignen.

Insbesondere das Anbringen einer Dampfbremse kann ungeübte Hobbyhandwerker*innen herausfordern. Wir empfehlen daher mindestens eine/n Energieberater*in bzw. Fachplaner*in hinzuzuziehen. Entsprechende Betriebe in Ihrer Nähe finden Sie im Branchenverzeichnis der DAA.

Kosten für eine Untersparrendämmung

Die Kosten für das Dämmmaterial und das Anbringen der Untersparrendämmung durch einen Handwerksbetrieb betragen ca. 30 - 80 € pro Quadratmeter. Wie hoch die Kosten im Einzelfall sind, hängt vom gewählten Dämmstoff, dem Lohn der Handwerker*innen und der vorhandenen Dachkonstruktion ab.

Sollte noch keine Zwischensparrendämmung vorhanden sein, muss zusätzlich mit ca. 70 - 120 € pro Quadratmeter für die Installation gerechnet werden. Die Kosten lassen sich durch staatliche Förderungen und eigenes Anpacken reduzieren. Zudem rentieren sich die Ausgaben für die zusätzliche Dachdämmung langfristig durch die eingesparten Heizkosten.

Staatliche Fördermittel für eine Untersparrendämmung

Eine Untersparrendämmung wird häufig in Verbindung mit einer Zwischensparrendämmung umgesetzt. In diesem Fall können Interessenten eine Förderung für das gesamte Dämmvorhaben beantragen. Es kommen folgende Förderungen infrage:

  • Steuerliche Förderung: Bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten (max. 40.00 €) können innerhalb von drei Jahren von der Steuer abgesetzt werden.
  • BEG EM Zuschuss: Zuschuss von 15 Prozent (max. 9.000 €) gibt es für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Voraussetzung dafür ist, dass ein/e Energieeffizienz-Expert*in die umgesetzte Maßnahme überprüft. Die Mindestinvestition muss 2.000 Euro betragen, die Förderung ist auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr gedeckelt. Der Zuschuss wird über das BAFA beantragt und ausgezahlt.
  • KfW 261 - Förderkredite fürs Effizienzhaus: Mit einem Kredit inklusive Tilgungszuschuss von 25 Prozent (max. 37.500 €) fördert die BEG außerdem vollumfängliche Sanierungen zum KfW-Effizienzhaus sowie Bau und Erwerb von Neubauten.
  • iSFP-Förderung: Ist die Dämmung Bestandteil eines individuellen Sanierungsfahrplans (ISFP), der von einem/r eigens dafür zertifizierten Energieberater*in erstellt wurde, fällt die Förderung nochmals 5 Prozent höher aus.

Worauf Sie bei der Antragstellung achten müssen, erfahren Sie in unserer Übersicht zur Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG). Zusätzlich zum bundesweiten Förderprogramm gibt es eine Vielzahl an regionalen Programmen, etwa von den Ländern oder Kommunen. Eine Übersicht über alle für Ihr Dämmvorhaben infrage kommenden Förderprogramme gibt Ihnen unsere kostenlose Fördermittel-Suche:

Zur Fördermittel-Suche
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