Energieausweis online erstellen – so geht’s
17.12.2021 Lesedauer: min Andreas Grabolle und Jens Brehl
Energieausweise können Sie auch bequem im Internet bestellen. Die Qualität der Online-Ausweise ist oft so gut wie die der vor Ort erstellten Ausweise. Welche Unterlagen nötig sind, wie hoch die Kosten ausfallen und wie Sie den richtigen Dienstleister finden, erklärt dieser Artikel.
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Energieausweis erstellen lassen: Pflicht und Nutzen
Ein Energieausweis ist laut Gebäudeenergiegesetz Pflicht, wenn Wohngebäude oder Wohnungen verkauft oder neu vermietet werden. Wichtig: Ein Energieausweis ist Interessent*innen spätestens bei der Objektbesichtigung vorzulegen.
Der Energieausweis ermöglicht es, schnell zu erfassen, ob ein Gebäude viel oder wenig Heizenergie verbraucht beziehungsweise benötigt und wie energieeffizient es ist. Seit Mai 2014 zeigen Energieausweise die Verbrauchsklasse (Effizienzklasse von A+ bis H) eines Gebäudes an. Zudem kann ein Energieausweis Eigentümer*innen erste Modernisierungsempfehlungen an die Hand geben.
Energieausweis erstellen: Den richtigen Aussteller finden
Einen Energieausweis ausstellen darf nicht jeder – auch online nicht. Dafür ist eine entsprechende Ausbildung und Berufspraxis notwendig. Allerdings gibt es kein Zertifikat dafür. Bei der Wahl des passenden Dienstleisters ist also Vorsicht geboten. Eine erste und seriöse Anlaufstelle ist die Energieeffizienz-Experten-Datenbank der dena. Die darin eingetragenen Fachkräfte sind auch berechtigt, staatliche Fördermittel vom BAFA oder von der KfW zu beantragen.
Energieausweis bestellen: Unterlagen, Kosten und Dauer
Für Wohngebäude lassen sich sowohl Verbrauchsausweise als auch die etwas aufwendigeren Bedarfsausweise erstellen. Für Nichtwohngebäude kann ein Verbrauchsausweis auch online erstellt werden. Wie sich die beiden Ausweise unterscheiden, erklärt der Artikel Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis?
Welche Unterlagen benötige ich für die Erstellung eines Energieausweises?
Für den Verbrauchsausweis werden benötigt:
- Energieverbrauchsdaten für Heiz- und ggf. Warmwasser oder andere geeignete Verbrauchsdaten des gesamten Gebäudes der letzten drei Jahre
- Angaben über inspektionspflichtige Klimaanlagen und Fälligkeitsdatum der nächsten Inspektion
- detaillierte Angaben der Sanierungsstände
- Fotos, anhand derer die energetischen Eigenschaften des Gebäudes ersichtlich sind – ansonsten Ortsbegehung durch Expert*innen erforderlich
Für den Bedarfsausweis werden benötigt:
- grundlegende Informationen zum energetischen Zustand des Gebäudes: Wann wurde es gebaut, welche Heiztechnik wird genutzt, ist das Gebäude gedämmt?
Achtung: Auftraggeber*innen sind für die Richtigkeit der von ihnen gemachten Angaben verantwortlich. Bei Falschangaben droht ein Bußgeld.
Kosten für Verbrauchs- und Bedarfsausweis
Die Kosten variieren je nachdem, ob ein Vor-Ort-Termin stattfindet und ob ein Verbrauchs- oder ein Bedarfsausweis erstellt werden soll.
Ein Verbrauchsausweis ist aufgrund des geringeren Aufwands stets günstiger. Liegen Fotos vor, anhand derer der energetische Zustand des Gebäudes ersichtlich ist, ist ein Termin vor Ort nicht nötig. Dafür ist mit Kosten zwischen 50 und 100 Euro zu rechnen. Bei Mehrfamilienhäusern mit über sechs Wohneinheiten sind Kosten in Höhe von circa 250 Euro üblich.
Online bestellt, kostet ein Bedarfsausweis um die 100 Euro. Erfolgt eine Datenaufnahme vor Ort, sind zwischen 300 und 500 Euro fällig. Bei größeren Gebäuden ist eine Grundpauschale von circa 300 Euro zuzüglich 30 bis 50 Euro je Wohneinheit üblich.
Für das Erstellen von Energieausweisen gibt es keine Fördermittel, da der Energieausweis laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) Pflicht ist.
Wie lange dauert das Bestellen eines Energieausweises?
Das Bestellen der Ausweise dauert meist unterschiedlich lange: Während das Formular für einen Verbrauchsausweis in etwa 20 Minuten ausgefüllt werden kann, dauert dies bei Bedarfsausweisen schon mal 45 Minuten und mehr.
Erhalten sollten Sie den Ausweis dann postalisch in ein bis zwei Wochen.