Fernwärme:
Definition, Kosten, Förderung

Blockheizkraftwerk

Fernwärme spielt vor allem in Ballungsgebieten eine große Rolle. In Berlin beispielsweise werden rund 38 Prozent der Wohnungen damit beheizt – bundesweit nur 15 Prozent. Wie aber funktioniert sie? Und was sind die Gründe, die für oder gegen den Anschluss an ein Fernwärmenetz sprechen?

Passende Heiztechnik finden: Fernwärme & Co im Vergleich

Erfahren Sie, ob Ihr Energieverbrauch fürs Heizen zu hoch ist – und wie viel Sie durch neue Heiztechnik wie Fernwärme oder andere Maßnahmen sparen können:

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Fernwärme in Deutschland drittwichtigster Heizenergieträger
  • Anschluss vor allem in Ballungsgebieten sinnvoll
  • Fernwärme gilt als klimafreundlich
  • Lieferanten bilden oft regionale Monopole
  • Wechsel zu Fernwärme durch zahlreiche Maßnahmen gefördert

Wie funktioniert Fernwärme?

Fernwärme bezeichnet die Belieferung von Gebäuden mit Wärme über lange, meist unterirdische Rohrleitungen. Fernwärme kann mit verschiedenen Brennstoffen und Wärmequellen erzeugt werden. In der Praxis kommt hauptsächlich Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz. Das sind Anlagen, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. Die thermische Energie wird über wärmegedämmte Rohre zu den Abnehmern geleitet und dient dort der Raumheizung oder Warmwasserbereitung.

Wie kommt die Fernwärme ins Haus und warum kann sie ökologischer sein als ein klassischer Wärmeerzeuger? Die Antworten darauf finden Sie im Video.

Aufbau und Funktionsweise von Fernwärme

Neben dem Kraftwerk selbst gehören zum Fernwärmesystem noch das ausgebaute Fernwärmenetz, die Pumpstation, die Hausanschlüsse sowie die Wärmeübergabestation innerhalb des Gebäudes. Die Wärmeversorgung lässt sich schematisch wie folgt abbilden:

  1. Wärmeerzeugung: Die Wärme wird in einer zentralen Anlage erzeugt. Hierfür können verschiedene Energiequellen wie erneuerbare Energien, fossile Brennstoffe oder industrielle Abwärme verwendet werden.
  2. Wärmetransport: Die erzeugte Wärme wird als heißes Wasser oder Dampf durch isolierte Rohrleitungen an die jeweiligen Hausanschlüsse transportiert. Für den notwendigen Schub sorgt eine Pumpstation.
  3. Wärmeübertragung: In den angeschlossenen Gebäuden wird die Wärme über Wärmetauscher an den internen Heizkreislauf übertragen, wo sie zur Beheizung und Warmwasserversorgung genutzt wird. Eingebaute Wärmemengenzähler ermitteln dabei das durchströmte Wasservolumen.
  4. Rücklauf: Über die Fernwärmeleitung beziehungsweise Fernwärmerücklaufleitung gelangt das erkaltete Wasser wieder zum Kraftwerk und der Kreislauf beginnt von vorn.

Welche Brennstoffe bei Fernwärme zum Einsatz kommen

Auch wenn Fernwärme beim Erreichen der Wärmewende-Ziele eine große Rolle spielt: Klimaneutral ist sie bei weitem noch nicht. Erzeugt wird sie derzeit vor allem durch das Verbrennen von Erdgas und Kohle. Deren Anteil beträgt laut BDEW etwa 60 Prozent. Lediglich 20 Prozent sind bisher erneuerbar.

Nettowärmeerzeugung nach Energieträgern

Fernwärme und Nachhaltigkeit

Angesichts der Tatsache, dass Fernwärme häufig durch das Verbrennen von Gas und Kohle erzeugt wird, fragen sich viele Verbraucher*innen, wie nachhaltig Fernwärme ist. Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn je nach Region und Energieversorger kann der Anteil erneuerbarer Energie unterschiedlich ausfallen. Grundsätzlich gilt aber, dass Fernwärmenetze immer nachhaltiger werden müssen. Das schreibt das Wärmeplanungsgesetz (WPG) vor.

Was Fernwärme so besonders macht

Nicht nur technisch unterscheidet sich Fernwärme von den klassischen Wärmeerzeugern, die Einzellösungen für Gebäude darstellen. Auch vertraglich sticht Fernwärme aus der Masse hervor – wenn auch nicht gerade positiv. Denn für die Nutzung gelten einige besondere Regeln. In manchen Kommunen gibt es teilweise Anschlusszwang an das Fernwärmenetz. Das heißt: Wer dort baut oder saniert, muss Fernwärme nutzen und kann keinen anderen Energieträger verwenden – Ausnahmen können aber von der Kommune beschlossen werden, zum Beispiel bei Niedrigenergiehäusern. Bei Altbauten lässt sich ein Hausanschluss jederzeit nachrüsten, wenn das Grundstück gut zugänglich ist und im Einzugsbereich eines Fernwärmenetzes liegt.

Anbieterwechsel bei Fernwärme nicht problemlos möglich

Auch wenn der teilweise Anschlusszwang nicht direkt vom Energieversorger ausgeht: In einem Fernwärmegebiet gibt es in der Regel nur einen Anbieter, dem das regionale Fernwärmenetz gehört. Haben Sie mit ihm erst einmal einen Vertrag abgeschlossen, sind Sie bis zu zehn Jahre an ihn gebunden. Die rechtliche Grundlage dafür bildet die Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme, kurz AVB FernwärmeV.

Vor- und Nachteile von Fernwärme

Hohe Energieeffizienz dank Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf der einen Seite, Abhängigkeit von einem ansässigen Anbieter auf der anderen Seite. Wie jede Heizungsart hat auch Fernwärme viele Vor- und Nachteile:

Vorteile von Fernwärme

  1. Fernwärme ist bei KWK-Erzeugung ein Nebenprodukt und muss daher nicht extra produziert werden. Brennstoffe für die Stromproduktion lassen sich so effizienter nutzen. Durch den verringerten Ausstoß an CO2 ist sie oft relativ klimafreundlich.
  2. Für Neubauten: Steigende Anforderungen an Energieeffizienz im Gebäude (siehe GEG) sind mit KWK-Fernwärme oft leichter erfüllbar als mit anderen Energieträgern.
  3. Bereits vorhandene Komponenten einer Heizungsanlagen können weiterhin genutzt werden.
  4. Ein eigener Verbrennungskessel, Heizöltank für Heizöl und Schornstein sind überflüssig. Auch die Kosten fürs Schornsteinfegen entfallen.
  5. Dauerhafte Alternative bei Verbot von Erdgas- und Heizöl-Heizungen (Beispiel: Dänemark).
  6. Verteilungs- und Netzverluste halten sich in Grenzen (circa 12 Prozent). Hier gibt es aber sehr große Unterschiede, wie die Deutsche Umwelthilfe es in ihrem Hintergrundpapier ermittelt hat. Ähnliches Bild sieht man auch auf der Preistransparenz-Plattform Wärmepreise.info.  

Nachteile von Fernwärme

  1. Fernwärme ist nicht flächendeckend verfügbar (Bundesregierung plant umfassenden Ausbau der Nahwärmenetze, siehe kommunale Wärmeplanung).
  2. Wirtschaftlichkeit des Anschlusses ist abhängig von einmaligem Anschluss- beziehungsweise Baukostenzuschuss, den der Versorger verlangt. Übergabestation selbst ist deutlich günstiger zu haben als ein neuer Heizkessel.
  3. Es gibt in der Regel nur einen regionalen Anbieter. Faktisch sind Verbraucher*innen mit Monopolen konfrontiert und können den Anbieter nicht wechseln. Durch den mangelnden Wettbewerb sind hohe Energiepreise möglich. Daher sind die Preis- und Anschlusskonditionen genau zu prüfen.
  4. Kund*innen binden sich langfristig an einen Anbieter (10 Jahre, bei Vertragsverlängerung 5 Jahre).
  5. Kleinere Gebäude wie Einfamilienhäuser werden von Versorgern wegen fehlender Wirtschaftlichkeit auf deren Seite möglicherweise nicht angeschlossen.
  6. Wenn keine für das Versorgungsunternehmen wirtschaftlich interessanter Abnehmer da ist, gibt es oft keine Fernwärmeleitung.
  7. Der Großteil der Fernwärme-Produzenten setzt nach wie vor auf fossile Energieträger.

Für wen lohnt sich Fernwärme?

Fernwärme ist besonders wirtschaftlich, wenn viele Abnehmer angeschlossen beziehungsweis vorhanden sind. Denn Netzverlegung und Anlagenbau sind kostenintensiv und eine Mindestabnahmemenge ist meist erforderlich. Dies macht sie ideal für dicht besiedelte Gebiete.

In Neubaugebieten mit entsprechend niedrigem Durchschnittwärmebedarf kommt auch Nahwärme infrage, die im Vergleich zur Fernwärme mit niedrigeren Temperaturen betrieben werden. Auf dem Land kann Fern- beziehungsweise Nahwärme ebenfalls sinnvoll sein, wenn sie mit lokal verfügbaren und günstigen Ressourcen wie Holzhackschnitzel oder Biogas erzeugt wird.

Verfügbarkeit von Fernwärme

Die Verfügbarkeit ist regional unterschiedlich. Das Fernwärmenetz in Deutschland ist vor allem in Ballungsgebieten gut ausgebaut. Ist eine Fernwärmeversorgung dank heimischen Anbieters grundsätzlich möglich, kann ein Fernwärmeanschluss für ein Gebäude nachgerüstet werden. Um die Installation kümmert sich ein Fachbetrieb. Ob Fernwärme bei Ihnen möglich ist, können Sie am besten direkt bei Ihrem örtlichen Energieversorger erfragen.

Wie weit verbreitet ist Fernwärme in Deutschland?

In Deutschland wird nach wie vor sehr viel mit Gas geheizt. In Zahlen sind es rund 47 Prozent. Ölheizungen haben einen Anteil von etwa 23 Prozent. Lediglich 15 Prozent der 41,9 Wohnungen hierzulande werden mit Fernwärme versorgt, wie die nachfolgende Grafik veranschaulicht.

Der Anteil der Wohnungen mit Fernwärme nimmt jedoch kontinuierlich zu. Rund 24 Prozent der Heizsysteme im Wohnungsneubau in der ersten Jahreshälfte 2024 nutzten Fernwärme.

Kosten und Preise von Fernwärme

Im Vergleich mit anderen Heizungsarten sind die Kosten für die Installation bei Fernwärme meist wesentlich niedriger. Eine Fernwärmeübergabestation für ein Ein- oder Zweifamilienhaus kostet meist zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Je nach Anbieter können die Installationskosten bei Fernwärme oft auch über einen entsprechend höheren Grundpreis abbezahlt werden.

Durchschnittliche Heizkosten mit Fernwärme

Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung lagen die durchschnittlichen Fernwärme-Heizkosten im Jahr 2023 zwischen 665 und 1.505 Euro. In einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus waren es zwischen 1.145 und 2.540 Euro. Das zeigen die Daten des bundesweiten Heizspiegels 2024. Für das laufende Abrechnungsjahr ist demnach mit deutlich steigenden Fernwärme-Heizkosten zu rechnen. Gründe dafür sind unter anderem der Wegfall der Preisbremse und steigende Energiepreise.

Entwicklung der Heizkosten in Deutschland 2024

Laufende Kosten für Fernwärme

Die laufenden Kosten für die Fernwärme setzen sich aus drei Bestandteilen zusammen:

  1. Grundpreis oder Leistungspreis
  2. Arbeitspreis
  3. Dienstleistungspreis oder Verrechnungspreis

Der Grundpreis (auch Leistungspreis genannt) ist abhängig von der Fernwärme-Anschlussleistung in Kilowatt (kW) und wird pro Jahr berechnet. Der Arbeitspreis wird pro Kilowattstunde (kWh) abgerechnet, also nach dem Verbrauch an Fernwärme. Dazu kommt noch ein Dienstleistungspreis (auch Verrechnungspreis genannt), der ebenfalls pro Jahr anfällt. Aus der Summe dieser laufenden Kosten lässt sich dann ein Mischpreis je kWh für die Fernwärme berechnen.

Für den „Preisatlas Fernwärme“ wurden die Preise von 180 Anbieter*innen aus dem zweiten Quartal 2024 ausgewertet. Für die einzelnen Bestandteile ergeben sich daraus folgende ungewichtete Mittelwerte:

  • Grundpreis (netto): 45 Euro je kW pro Jahr
  • Arbeitspreis (netto): 12,8 Cent pro kWh
  • Dienstleistungspreis (netto): 93 Euro pro Jahr
  • Mischpreis (netto): 15,33 Cent pro kWh

Große regionale Unterschiede bei Fernwärme

Die Kosten unterscheiden sich bundesweit stark, da sie auch vom jeweiligen Fernwärmenetz abhängig sind. Eines in Ballungsgebieten mit vielen Abnehmern ist für den Anbieter deutlich günstiger zu unterhalten als weitverzweigte Netze im ländlichen Raum. Wie groß die Unterschiede sind, zeigt der „Preisatlas Fernwärme“. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus lagen die monatlichen Kosten im zweiten Quartal 2024 zwischen 152 Euro und 493 Euro: ein Unterschied von 341 Euro pro Monat.

Wer die Fernwärme-Kosten berechnen will, sollte also möglichst keine durchschnittlichen Werte verwenden, sondern die des örtlichen Fernwärme-Versorgers.

Was tun bei zu hohen Fernwärmepreisen?

Ist die vereinbarte Wärmeleistung zu hoch, ist der Leistungspreis höher als notwendig. Dann sollte die Leistung entsprechend angepasst werden. Ob die Leistung angemessen ist, können Sie per Faustregel prüfen.

  • Teilen Sie dazu den Jahresverbrauch in kWh durch die Wärmeleistung in kW. Das Ergebnis sollte etwa 1.800 h betragen.
  • Liegt der berechnete Wert deutlich unter 1.800, sollten Sie handeln:
  • Wenden Sie sich an den Versorger und lassen Sie sich einen Vorschlag für eine geringere Wärmeleistung unterbreiten.

Sollte das nicht zum Ziel führen, können Sie eine/n unabhängige/n Energieberater*in oder Dienstleister wie Fernwärme-Experte Peter Hennig einschalten, der Sie dazu kostenpflichtig berät (zum Beispiel mit einer unabhängigen Optimierung der Fernwärme-Anschlussleistung).

Portraitfoto von Peter Hennig

Fernwärmeexperte Peter Hennig im März 2024 im rbb-fernsehen

„Die Leute wissen gar nicht, dass man bei Fernwärme sparen kann. Der Gesamtbedarf an Fernwärme wird geschätzt – und oft zu hoch. Die Anlage ist dann so ausgelegt, dass man ständig duschen kann. Die Realität ist aber, dass man vielleicht nur alle zwei Tage duscht und dass hier nur zwei Personen leben und nicht sechs.“

Dieser Verdacht hat sich nach neuester Erkenntnis bestätigt. Ein kürzlich veröffentlichtes Fernwärme-Gutachten zeigt, dass fast zwei Drittel der Fernwärme-Anschlüsse (62 Prozent) in Deutschland überdimensioniert sind. Das Gutachten basiert auf Stichproben von 676 Fernwärme-Abnahmestellen und berücksichtigt den gesamten deutschen Fernwärmebestand.

Mehr dazu lesen

Preisgleitklausel überprüfen lassen und Kosten sparen

Preisgleitklauseln werden von den Energieversorgern selbst festgelegt und sind fester Bestandteil von Versorgungsverträgen. Sie ermöglichen Preiserhöhungen für Fernwärme, um nicht überschaubare Marktrisiken zwischen Anbieter und Kunde aufzuteilen.

Fernwärme-Experten wie Peter Hennig bemängeln seit Langem, dass die Berechnung dieser Klauseln für Kund*innen oft intransparent und ohne Expertenwissen nicht nachvollziehbar sei. „Immobilienbesitzer*innen sollten die Preisgleitklausel in ihrem Versorgungsvertrag auf Rechtmäßigkeit überprüfen lassen. Denn neben der Anpassung der Anschlussleistung liegt hier eine weitere Möglichkeit, erheblich Kosten zu sparen“, so der Experte.

Umrüstung von Gas auf Fernwärme

Wer eine Gasetagenheizung oder eine klassische Gasheizung besitzt, kann den Umstieg auf Fernwärme in Betracht ziehen. Denn mit Fernwärme lässt sich die gesetzlich erforderliche 65-Prozent-Grenze für erneuerbare Energie leichter erreichen als mit einem klassischen Wärmeerzeuger. Worauf Sie dabei achten sollten und mit welchen Kosten Sie rechnen können, lesen Sie im Artikel zum Umstieg von Gas auf Fernwärme.

Förderung für Fernwärme 2024

Neben der bundeseigenen Förderbank KfW unterstützen auch Bund, Länder, Kommunen, Stadtwerke und privatwirtschaftliche Energieversorger mit eigenen Maßnahmen den Umstieg auf Fernwärme – entweder durch einen direkten Zuschuss oder per zinsgünstigem Förderkredit. Passende Förderprogramme finden Sie mit dem FördermittelCheck. Für einen ersten Überblick über Förderung für Fernwärmeheizungen gibt es eine umfangreiche Liste:

Förderung für Fernwärme beantragen – Schritt für Schritt

Es gibt eine große Zahl an unterschiedlichen Förderprogrammen mit jeweils anderen Anforderungen. Wichtigste Fördergeberin ist die bundeseigene Förderbank KfW. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert das Optimieren der Fernwärme-Übergabestation („Heizungsoptimierung“). Hinzu kommen regionale und private Förderprogramme. Dementsprechend kann auch nicht pauschal angegeben werden, wie hoch die Förderung beziehungsweise der Zuschuss für Fernwärme ist und welche Kombinationsmöglichkeiten sinnvoll sind. Eine einheitliche Vorgehensweise gibt es ebenso wenig.

Bei Förderung beziehungsweise Zuschuss für Fernwärme gibt es große Unterschiede. So zahlen die Stadtwerke Wernigerode zum Beispiel einen Zuschuss von 500 Euro. In Berlin gibt es 1.000 Euro. Die Landeshauptstadt Düsseldorf übernimmt 10 bis 20 Prozent der Kosten.

Schritt für Schritt könnten Sie zum Beispiel so zur Fernwärme-Förderung gelangen – wenn klar ist, dass es vor Ort einen Anbieter gibt und Ihr Gebäude grundsätzlich dafür geeignet ist

  • Schauen Sie sich nach Förderprogrammen um: am einfachsten mit dem FördermittelCheck von co2online.
  • Fragen Sie zusätzlich den regionalen Anbieter nach einer möglicherweise neuen Förderung.
  • Wenden Sie sich für die weitere Planung und das Kombinieren von Fördermitteln und Maßnahmen an eine/n unabhängige/n Energieberater*in. Den/die finden Sie zum Beispiel über die Energieeffizienz-Experten-Liste der dena.

Wie kündigt man einen Fernwärmevertrag?

Wie bereits erwähnt, kann man einen laufenden Fernwärmevertrag nicht einfach so kündigen. Denn die rechtliche Grundlage erlaubt eine Vertragslaufzeit von bis zu zehn Jahren. Außerdem spielt das Kleingedruckte eine bedeutende Rolle. Konkret kommt es drauf an, was im Vertrag steht.

Fernwärmevertrag außerordentlich kündigen

Bei gravierenden Änderungen wie erheblichen Preiserhöhungen ist eine außerordentliche Kündigung möglich. In dem dazugehörigen Paragrafen 24, Abschnitt 5 der AVBFernwärmeV heißt es: „Die Kündigung ist dabei binnen vier Wochen nach Zugang der Mitteilung in Textform gegenüber dem Fernwärmeversorgungsunternehmen unter Angabe des gewählten Wirksamkeitszeitpunkts zu erklären.“

Um Fehler zu vermeiden, empfiehlt sich im Vorfeld eine individuelle Rechtsberatung, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die neue Wärmequelle auch zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. Alternativen zu Fernwärme sind zum Beispiel Biomasseheizungen und Wärmepumpen. Zum Letztgenannten empfiehlt Fernwärmeexperte Peter Hennig: „Wer die Möglichkeit hat, eine Wärmepumpe zu nutzen, sollte nicht auf ökologische Fernwärme warten, die es in der Regel nicht gibt.

Minh Duc Nguyen

Über den Autor

Minh Duc Nguyen

Minh Duc Nguyen ist seit 2020 Teil der co2online-Redaktion. Er ist besonders vertraut mit dem Thema Heizung im Allgemeinen, sowie Brennwertkessel und Wärmepumpe im Besonderen. Darüber hinaus gehört der Bereich staatliche Fördermittel für Wohngebäude zu seiner Expertise.

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Jens Hakenes

Über den Autor

Jens Hakenes

Jens Hakenes ist seit 2010 unser freiberuflicher Experte für die Themen Heizkosten, Warmwasser, Stromkosten und Klimaschutz. In seinen Artikeln erfahren Sie zum Beispiel alles Wichtige über Fußbodenheizungen, Smart Home oder den CO₂-Preis.

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