Gastherme: Funktion, Arten, Kosten und Zukunftsaussichten
05.03.2025 Lesedauer: min Jens Hakenes
Inhalte
- Definition und grundlegende Funktion einer Gastherme
- Funktionsweise einer Gastherme
- Arten von Gasthermen
- Vor- und Nachteile von Gasthermen
- Kosten und Preisfaktoren
- Hersteller und Modelle
- Wartung und Lebensdauer
- Fördermöglichkeiten und gesetzliche Vorgaben
- Alternativen zur Gastherme
- Fazit: Lohnt sich eine Gastherme noch?
Gasthermen sind besonders kompakte und günstige Gasheizungen. Sie sind mit und ohne Speicher erhältlich und dadurch besonders flexibel – aber inzwischen rechnen sich andere Lösungen oft deutlich schneller.
ModernisierungsCheck: Welche Heizung passt zu meinem Gebäude?
Gasthermen sind nur eine Option von vielen. Passt eine andere Heizung besser? Was rechnet sich noch? Finden Sie es in wenigen Minuten heraus.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Gasthermen sind kompakt, effizient und günstig – aber nicht mehr zukunftssicher
- niedrige Kosten für Anschaffung und Installation, aber hohe laufende Kosten
- Förderung nur noch mit erneuerbaren Energien
- Ökogas und Wasserstoff als Kostenfalle statt Hoffnungsträger
Definition und grundlegende Funktion einer Gastherme
Eine Gastherme ist eine kompakte, an der Wand hängende Gasheizung, die Wärme für die Raumheizung und/oder das Warmwasser erzeugt. Sie funktioniert nach dem Durchlauferhitzer-Prinzip. Dabei wird Gas verbrannt, um Wasser direkt zu erwärmen. Besonders in Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und in kleineren Einfamilienhäusern sind Gasthermen weit verbreitet. Denn sie benötigen wenig Platz und sind vermeintlich günstig.
Aktuelle Relevanz und gesetzliche Rahmenbedingungen
Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 sind neue Anforderungen an Gasthermen (und andere Gasheizungen) in Kraft getreten:
- Bestehende Gasthermen dürfen weiterhin genutzt und repariert werden.
- Neue Gasthermen in Neubauten in Neubaugebieten müssen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
- Kommunale Wärmeplanung entscheidet, wo Gasthermen langfristig noch zulässig sind.
- Bis 2045 wird der Betrieb reiner Erdgasthermen schrittweise eingeschränkt.
Gasthermen sind also weiterhin erlaubt, aber mittelfristig in Hybridlösungen mit erneuerbaren Energien einzubinden oder durch andere klimafreundliche Heizsysteme zu ersetzen.
Funktionsweise einer Gastherme
Gasthermen funktionieren grundsätzlich wie andere Gasheizungen. Durch ihre kompakte Größe haben sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Heizungen. Denn sie lassen sich fast überall montieren; also nicht nur im Keller, sondern auch unterm Dach, in der Küche oder im Bad. Aber Gasthermen haben auch einen Nachteil in Sachen Warmwasser: ohne Speicher ist etwas Geduld gefragt.
Grundprinzip der Wärmeerzeugung
- Gaszufuhr: Erdgas, Flüssiggas, Ökogas oder Propangas wird in die Therme geleitet.
- Verbrennung: Der Gasbrenner zündet das Gas und erhitzt einen Wärmetauscher.
- Wärmeübertragung: Das Heizwasser nimmt die Wärme auf und wird ins Heizsystem geleitet.
- Warmwasserbereitung (bei Kombithermen): Kaltes Leitungswasser wird durch den Wärmetauscher erwärmt.
Unterschiede zwischen Heiztherme und Kombitherme
Eine Heiztherme dient nur zur Beheizung der Räume. Warmwasser wird über einen separaten Boiler (meist mit größerem Warmwasserspeicher) bereitgestellt. Diese Gasthermen-Lösung eignet sich eher für größere Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf.
Eine Kombitherme erzeugt dagegen sowohl Heizwärme als auch Warmwasser. Sie arbeitet nach dem Durchlaufprinzip. Das heißt: Warmwasser wird bei Bedarf direkt erwärmt. Diese Art der Gastherme ist ideal für Wohnungen oder kleine Häuser mit niedrigem Warmwasserverbrauch.
Heizwerttechnik vs. Brennwerttechnik
Die Heizwerttechnik bei Gasthermen ist veraltet. Sie nutzt nur die direkte Verbrennungswärme. Abgase entweichen mit hoher Temperatur durch den Schornstein. Da so viel Energie verloren geht, ist Heizwerttechnik weniger effizient.

Brennwerttechnik dagegen nutzt zusätzlich die Kondensationswärme der Abgase. Das sorgt für eine höhere Energieeffizienz und bis zu 30 Prozent weniger Verbrauch. Diese Gasthermen-Technik ist notwendig für GEG-konforme Neuinstallationen (mit Ausnahme von Gasetagenheizungen im Altbau).
Definition einer Gas-Brennwerttherme
Eine Gas-Brennwerttherme ist eine moderne Gastherme, die nicht nur die direkte Verbrennungswärme nutzt. Sie gewinnt auch die Wärme aus Abgasen zurück. Dadurch erreicht sie einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent, spart Heizkosten und senkt die CO2-Emissionen.
Arten von Gasthermen
Bei Gasthermen lassen sich verschiedene Arten unterscheiden – vor allem nach dem Einsatzort und der Warmwasserbereitung.
Einsatz als Etagenheizung oder Zentralheizung
Kommt eine Gastherme als Etagenheizung zum Einsatz, hat jede Wohneinheit (Etage oder Wohnung) ihre eigene Gasheizung zur individuellen Wärmeerzeugung. Meistens wird dabei eine Kombitherme für Raumheizung und Warmwasser verwendet.
Dient eine Gastherme als Zentralheizung, dann versorgt sie das gesamte Gebäude mit Wärme und meist auch mit Warmwasser. Diese Lösung kommt meist nur für kleinere Einfamilienhäuser infrage.
Definition einer Gasetagenheizung
Eine Gasetagenheizung ist eine dezentrale Lösung, bei der jede Wohnung eine eigene Gastherme nutzt. Vorteile sind die einfache Abrechnung des Verbrauchs, die freie Wahl des Gasanbieters und niedrige Installationskosten. Von Nachteil sind höhere Wartungskosten im Vergleich zur Zentralheizung und eingeschränkte Zukunftssicherheit.
Gastherme mit oder ohne Warmwasserspeicher
Bei einer Gastherme mit Warmwasserspeicher hält der Speicher immer etwa 100 bis 200 Liter Warmwasser vor. Dadurch können mehrere Zapfstellen gleichzeitig und schneller genutzt werden. Das ist ideal für Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf. Die Anschaffungskosten sind allerdings höher und die Effizienz kann durch Wärmeverluste niedriger ausfallen.
Die Gastherme ohne Warmwasserspeicher (auch Kombitherme genannt) erhitzt das Warmwasser nur bei Bedarf. Das ist ideal für Haushalte mit geringem Warmwasserverbrauch (eher kleine Wohnungen oder Häuser). Diese Lösung ist platzsparend, günstiger in der Anschaffung und in der Regel auch effizienter. Mit dem Durchlaufprinzip dauert es jedoch länger, bis warmes Wasser kommt.
Auch eine dezentrale Warmwasserbereitung oder ein größerer externer Warmwasserspeicher kann sinnvoll sein. Letzterer bietet sich vor allem bei großem Warmwasserbedarf an – und wenn auch Solarthermie oder Photovoltaik mit Heizstab genutzt wird. Dafür ist jedoch entsprechend mehr Platz nötig und die Kosten sind höher. Bei älteren Gasthermen lässt sich ein Warmwasserspeicher meist nicht nachrüsten.
Jetzt Warmwasserverbrauch prüfenVor- und Nachteile von Gasthermen
Gasthermen haben viele Vorteile. Allerdings überwiegen inzwischen auch bei ihnen die Nachteile – wie bei anderen Gasheizungen. Denn für alle gilt, dass sie mittel- bis langfristig zur Kostenfalle werden.
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Kosten und Preisfaktoren
Wer sich einen Überblick zu den Kosten einer Gastherme verschaffen möchte, sollte nicht nur die einmaligen Kosten für Anschaffung und Installation vergleichen. Auch die laufenden Kosten sollten mit denen anderer Heizsysteme verglichen werden. Denn die sind in der Regel deutlich höher.
Anschaffungs- und Installationskosten
Die Kosten für eine neue Gastherme hängen von der Bauart und Ausstattung ab. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus liegen sie meist zwischen 2.500 und 8.000 Euro:
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Neben der Anschaffung fallen Kosten für die Installation und eventuell die Anpassung der Abgasanlage an. Dafür ist bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit zusätzlichen 2.000 bis 10.000 Euro zu rechnen:
- Montage und Installation: 2.000 bis 5.000 Euro
- Schornsteinsanierung (bei Brennwerttechnik): 1.500 bis 3.000 Euro
- Anpassung der Heizkörper (falls nötig): 500 bis 2.000 Euro
Gab es bisher keinen Gasanschluss oder Flüssiggastank (ober- oder unterirdisch), werden auch dafür zusätzliche Kosten fällig (500 bis 2.500 Euro).

Laufende Betriebskosten und Wartung
Zu den wichtigsten Faktoren der laufenden Betriebskosten einer Gastherme zählen Gasverbrauch, und CO2-Preis. Wie der Auszug aus unserem Vollkostenvergleich zeigt, übersteigen die Betriebskosten über zwanzig Jahre die Kosten für Anschaffung und Installation (4.500 bis 18.000 Euro) deutlich.
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Zu den laufenden Betriebskosten zählen auch die Kosten für die regelmäßige Wartung. Die ist notwendig, um Effizienz und Sicherheit einer Gastherme zu gewährleisten. Beim Einbau einer neuen Heizung lässt sich dafür oft ein vergünstigter, langfristiger Wartungsvertrag abschließen. Bei neuen Gasthermen genügt oft eine Wartung alle zwei Jahre, bei älteren jedes Jahr.
- Wartung alle ein bis zwei Jahre: 100 bis 300 Euro
- Austausch von Verschleißteilen: 50 bis 300 Euro (z. B. Zündelektroden oder Wärmetauscher)
- Schornsteinfeger alle ein bis zwei Jahre: 50 bis 100 Euro
Hersteller und Modelle
Für Gasthermen gibt es nach wie vor eine große Anzahl an Herstellern und Modellen.
Zu den weltweit führenden Gasthermen-Herstellern gehören drei aus Deutschland:
- Bosch (dazu gehören auch Buderus und Junkers)
- Viessmann
- Vaillant
In einem älteren Test von Gasheizungen der Stiftung Warentest waren außerdem folgende Hersteller vertreten:
- Brötje
- Oertli
- Remaha
- Weishaupt
- Wolf
Beliebte Modelle, Testbericht und Testsieger
Dem schon einige Jahre alten Testbericht der Stiftung Warentest sind einige beliebte Modelle für Gasthermen zu entnehmen. Obwohl der Test aus dem Jahr 2010 stammt, sind viele Modelle nach wie vor erhältlich.
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Wichtiger als ein bestimmtes Testergebnis ist jedoch, dass die Heiztechnik zum Gebäude passt. Prüfen Sie auf deshalb auf jeden Fall verschiedene Optionen – und nicht nur Gasthermen!
Wartung und Lebensdauer
Wartung und Lebensdauer einer Gastherme hängen oft eng zusammen. Denn je älter das Gerät ist, desto häufiger ist eine Wartung sinnvoll und nötig, um teure Defekte zu vermeiden.
Eine regelmäßige Wartung stellt sicher, dass die Gastherme effizient arbeitet und keine Sicherheitsrisiken entstehen. Empfohlen wird meist eine jährliche Wartung, bei neuen Geräten auch manchmal nur alle zwei Jahre. Dabei sollten Brenner, Wärmetauscher und Abgasführung geprüft werden. Üblich ist auch der Tausch von Verschleißteilen wie Dichtungen und Zündelektroden. Ab 10 bis 15 Jahren ist eine jährliche Wartung empfehlenswert.
Typische Lebensdauer einer Gastherme
Eine moderne Gastherme hält im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre. Faktoren wie optimale Einstellungen, regelmäßige Wartung und die Heizwasserqualität beeinflussen die Lebensdauer. Nach 15 Jahren lohnt es sich, die Effizienz genauer zu prüfen und über einen Austausch nachzudenken. Sind die laufenden Kosten besonders hoch, kann ein Austausch auch schon früher wirtschaftlich sein – zum Beispiel, wenn es für die neue Heizung hohe Zuschüsse gibt: so wie aktuell mit bis zu 70 Prozent Zuschuss.

Häufige Probleme und Prävention
Bei Gasthermen gibt es drei Probleme, die häufiger auftreten als andere:
- Druckverlust im Heizsystem: Grund dafür ist meist schlicht ein Wasserverlust, vor allem bei älteren Heizanlagen. Erkennbar ist das an der Druckanzeige. Beheben lässt sich das Problem durch das Nachfüllen von geeignetem Heizwasser und dem Abdichten größerer Lecks.
- Zündprobleme: Ursache dafür sind meist verschmutzte Elektroden. Die Lösung besteht darin, die Teile zu reinigen oder auszutauschen. Üblicherweise passiert das bei der regelmäßigen Wartung.
- unregelmäßige Warmwasserbereitung: Das kommt meist vor, wenn der Wärmetauscher verkalkt ist. Dann muss er entkalkt oder ausgetauscht werden. Auch das sollte Teil der am besten jährlichen Wartung sein.
Fördermöglichkeiten und gesetzliche Vorgaben
Die Förderung für Gasthermen ist inzwischen stark eingeschränkt. Es gibt zwar noch Möglichkeiten, um an Fördermittel zu gelangen. Aber für andere Heizsysteme gibt es deutlich mehr Zuschüsse.
Für reine Gasthermen gibt es keine staatliche Förderung mehr. Nur wer auch erneuerbare Energien nutzt, kann bis zu 70 Prozent Zuschuss oder andere Fördermittel erhalten:
- 30 bis 70 Prozent Förderung für Hybridheizungen (auf den Teil mit erneuerbaren Energien)
- Zuschüsse für Gastherme nur in Kombination, etwa mit Solarthermie oder Wärmepumpe
- steuerliche Abschreibungen möglich
Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
Seit 2024 gelten neue Vorschriften für Gasthermen: Bestehende Gasthermen dürfen weiter genutzt werden. Bei Neubauten in Neubaugebieten müssen sie jedoch zu 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen – zum Beispiel mit Hilfe von Ökogas und Solarthermie. Konstanttemperaturkessel mit einem Alter von über 30 Jahren sind auszutauschen (mit Ausnahmen). Die kommunale Wärmeplanung entscheidet, ob Gastthermen in einer Region langfristig erlaubt bleiben. Falls nicht, müssen sie ersetzt werden.
Für andere Neubauten und alle Altbauten gilt außerdem eine grüne Brennstoffquote. Ab 2024 installierte Gasthermen müssen demnach immer mehr grünen Brennstoff nutzen, also Ökogas oder klimafreundlichen Wasserstoff. Der Anteil liegt im Jahr 2029 zunächst bei 15 Prozent und steigt dann bis 2045 auf 100 Prozent.
Zukünftige Entwicklungen und Ausblick
Als Hoffnungsträger für Gasthermen gilt vielen Wasserstoff (H2), die unter Umständen klimafreundliche Alternative zum Erdgas. H2-ready-Gasthermen sind zwar verfügbar. Aber eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff ist nicht absehbar und ziemlich unwahrscheinlich. Wer auf Wasserstoff setzt, dem droht eine Kostenfalle. Denn gibt‘s keinen Wasserstoff für die H2-ready- Gastherme, muss sie wahrscheinlich auf eigene Kosten ersetzt werden.
Ähnlich sind die Aussichten mit Ökogas als Alternative zum Erdgas. Das Angebot ist begrenzt, die Preise sind deutlich höher und die Verfügbarkeiten in Zukunft unsicher.
Als Übergangslösung setzen viele Gasheizungs-Besitzer*innen auf Hybridheizungen. Sie integrieren erneuerbare Energien in kleinerem Umfang mit Solarthermie – oder in großem Umfang mit Wärmepumpen. Doch viele Gasthermen sind dafür gar nicht geeignet, insbesondere Gasetagenheizungen.
Mittel- bis langfristig sind deshalb Alternativen zur Gastherme gefragt, um klimafreundliches und wirtschaftliches Heizen zu ermöglichen.
Alternativen zur Gastherme
Für Gasthermen gibt es zahlreiche Alternativen. Besonders groß ist die Auswahl für Einfamilienhäuser. Denn dort gibt es deutlich weniger Einschränkungen als bei Gasetagenheizungen in Wohnungen.
Dafür gelten für Mehrfamilienhäuser längere Fristen, wenn die Gasthermen ausfallen: 5 Jahre bis zur Entscheidung über zentrale oder dezentrale Heizung, für die Umsetzung weitere 5 (dezentral) oder 8 (Zentralheizung) Jahre. Und: Geht im Mehrfamilienhaus eine Gasetagenheizung mit Heizwert- oder Niedertemperatur-Gastherme kaputt, darf sie mit dieser veralteten Technik ersetzt werden. Denn für eine Umstellung auf Brennwerttechnik müssten alle Gasetagenheizungen gleichzeitig ausgetauscht und die Abgasführung modernisiert werden.
Gaskessel sind nur sehr selten eine Alternative zur Gastherme. Sie können zwar etwas effizienter sein, bieten aber keine entscheidenden Vorteile. Nur in Form einer Hybridheizung könnten sie im Einfamilienhaus eine Gastherme ersetzen. Doch andere Alternativen sind inzwischen wirtschaftlicher.
Hybridheizungen können Gasthermen ersetzen. Am einfachsten, indem eine geeignete Gastherme mit erneuerbaren Energien kombiniert wird, etwa mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe. Handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, könnte eine Hybridheizung im Keller die Gasetagenheizungen ersetzen. Doch auch hier rechnen sich andere Alternativen oft schneller.
Brennstoffzellenheizungen haben den Vorteil, dass der Gasanschluss der Gastherme einfach weiter genutzt werden kann. Denn sie holen den benötigen Wasserstoff aus dem Erdgas. Allerdings sind die einmaligen Kosten sehr hoch und die laufenden bei Förderung auch. Denn dann muss teures Ökogas genutzt werden. Für Wohnungen sind sie zudem nur in Form einer aufwendigen Zentralheizung geeignet, wenn sie Gasthermen ersetzen sollen.
Mit Holz können erneuerbare Energien eine Gastherme ersetzen, allerdings nur in Form einer Zentralheizung. Außerdem benötigen Holzheizungen viel Platz für ein Lager und ihre Wartung ist aufwendiger. Die einmaligen Kosten sind hoch, aber werden großzügig gefördert – und die laufenden Kosten sind niedrig. Allerdings stoßen Holzheizungen viel Feinstaub aus.
Fernwärme kann eine gute Alternative für Gasthermen sein – auch für alle Gasetagenheizungen in einem Mehrfamilienhaus. Fernwärme entsteht zunehmend aus erneuerbaren Energien, ist günstiger zu haben als eine Zentralheizung, aber nicht überall verfügbar. Nachteil ist die Abhängigkeit vom lokalen Versorger.
In vielen Fällen ist eine Wärmepumpe inzwischen die wirtschaftlichste Alternative zur Gastherme – auch in Mehrfamilienhäusern. Dort lässt sich für den Anschluss an die neue Zentralheizung oft der stillgelegte Schornstein nutzen. Mit einer Wärmepumpe sind bis zu 100 Prozent erneuerbare Energie ohne lokale CO2- und Feinstaub-Emissionen möglich. Für die höheren einmaligen Kosten gibt es bis zu 70 Prozent Zuschuss. Die laufenden Kosten sind niedriger als bei einer Gastherme.
Fazit: Lohnt sich eine Gastherme noch?
Steht die Entscheidung über eine neue Gastherme an, fällt die Antwort eindeutig aus: Nein, eine neue Gastherme lohnt sich nicht. Denn es droht eine sehr teure Kostenfalle!
Bei einer vorhandenen Gastherme ist es etwas komplizierter:
Verfügt die Gastherme über Brennwerttechnik und ist jünger als 15 Jahre, kann sich der weitere Einsatz lohnen – am besten in Kombination mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Wärmepumpe.
Ist die Gastherme älter als 15 Jahre, sollten Sie Pläne für ein anderes Heizsystem machen. Je früher, desto besser – dann sind Sie bei Ausfall oder stark steigenden Gaspreisen vorbereitet.
Bei einer mehr als 20 Jahre alten Gastherme sollten Sie so schnell wie möglich auf eine Alternative umsteigen. Denn die Effizienz lässt in diesem Alter oft stark nach und es droht ein plötzlicher Ausfall. Nutzen Sie die aktuell besonders hohe Förderung!
Als Eigentümer*in können Sie in einem ersten Schritt den ModernisierungsCheck nutzen. So verschaffen Sie sich einen Überblick. Danach ist eine unabhängige Energieberatung empfehlenswert. Als Mieter*in sollten Sie sich an den/die Vermieter*in wenden – am besten gemeinsam mit ihren Nachbar*innen.