Infrarotheizung: Heizen mit Strom
29.09.2021 Lesedauer: min Mariana Friedrich
Inhalte
- Was ist eine Infrarotheizung?
- Wie funktioniert eine Infrarotheizung?
- Wie ist eine Infrarotheizung aufgebaut?
- Was kostet eine Infrarotheizung?
- Wie ökologisch ist eine Infrarotheizung?
- Infrarotheizungen im Test?
- Was sind die Vorteile und Nachteile einer Infrarotheizung?
- Wie installiere ich eine Infrarotheizung?
- Für welche Räume ist eine Infrarotheizung geeignet?
- Welche Arten von Infrarotheizungen gibt es?
- Infrarotheizung als Hybridlösung
- Infrarotheizung vs. Nachtspeicherheizungen – was ist besser?
- Infrarotheizungen richtig platzieren und steuern
- Fazit
Etwa jede/r achte Hausbesitzer*in in Deutschland plant innerhalb der nächsten zwei Jahre einen Heizungstausch. Über die Hälfte von ihnen möchte mehr auf erneuerbare Energien setzen. Dabei rücken auch Infrarotheizungen in Kombination mit Photovoltaik in den Fokus. Ob sie eine wirkliche Alternative sind, erklären wir.
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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Umweltverträglichkeit hängt von der Stromquelle ab
- Stromkosten deutlich höher als Kosten für Gas oder Pellets
- Anschaffungs- und Wartungskosten sehr gering
- flexibel und platzsparend einsetzbar
- ideal für selten genutzte oder sehr gut gedämmte Räume
Was ist eine Infrarotheizung?
Eine Infrarotheizung ist eine Heizung, die mit Infrarotstrahlung heizt. Trifft die infrarote Strahlung auf Oberflächen wie Wände, Fußboden oder Gegenstände, werden diese erwärmt. Die Wärme verteilt sich gleichmäßig und ohne Luftaufwirbelungen im Raum und wird als angenehm wahrgenommen. In der Art der Wärmeabgabe unterscheidet sich die Infrarotheizung von anderen Heizsystemen. Sie wird auch als Wärmewellenheizung oder Strahlungsheizung bezeichnet.
Als Energiequellen dienen Strom oder Gas. Im Wohnbereich eingesetzte Infrarotpaneele sind üblicherweise strombetrieben. Weil Infrarotheizungen platzsparend sind und sich einfach installieren lassen, sind sie prinzipiell sowohl für Altbau als auch für Neubau geeignet. Aber nur unter bestimmten Voraussetzungen sind sie die umweltfreundliche und effiziente Lösung, die viele Hersteller versprechen.
Wie funktioniert eine Infrarotheizung?
Infrarotheizungen geben Wärmestrahlen an ihre Umgebung ab. Die Wärmestrahlen treffen auf Oberflächen und werden von diesen absorbiert. Wände, Gegenstände und Körper werden so erwärmt. Weil alle Möbel und Bauteile im Raum wärmer werden, heizt sich auch der Raum auf – ohne dass viel Wärme an die Raumluft abgegeben wird oder eine Luftzirkulation entsteht. Das nennt man Raumhüllentemperierung.
Infrarotplatten, wie sie im Wohnraum verwendet werden, zählen zu den Niedertemperatur-Infrarotheizungen. Ihre Leistung liegt zwischen 100 und knapp über 1.000 Watt. Daneben gibt es auch Hochtemperatur-Infrarotheizungen, sowohl als Infrarot-Hell- oder Dunkelstrahler.
Infrarote Strahlung umgibt uns überall. Die Wärmestrahlung wird von jedem Körper abgegeben. Es handelt sich um elektromagnetische Strahlung im Bereich zwischen 780 Nanomentern und 1 Millimeter. Sie bringt die Moleküle der Oberflächen, auf die sie auftrifft, in Bewegung und erzeugt dadurch Wärme.
Infrarotstrahlung wird in der Medizin beispielsweise in Form von Heiz- oder Rotlichtlampen eingesetzt. Sie kann durch Wärmebildkameras sichtbar gemacht und so zur Messung der Dämmwerte eines Hauses eingesetzt werden.
Infrarotstrahlen der Sonne
Auch unsere Haut ist eine Oberfläche. An ihr kann man gut erklären, wie eine Infrarotheizung funktioniert. Stellen wir uns an einem kühlen Tag in die Sonne, frieren wir nicht, weil uns die Sonnenstrahlen aufwärmen. Uns, nicht die Luft um uns herum. Gehen wir in den Schatten, wird uns kalt, weil wir von der Strahlung nicht mehr so viel abbekommen.
Infrarotheizungen haben einen Wirkungsgrad von nahezu 100 Prozent. Der investierte Strom wird 1:1 in Wärme umgesetzt. Allerdings wird auch bei Wärmestrahlen ein Teil der Energie an die Luft abgegeben. Herstellerunternehmen sprechen oft von 20 Prozent Konvektionsverlust.
Die Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung untersuchte 2019 in einem Forschungsprojekt das „Potenzial von IR-Heizsystemen für hocheffiziente Wohngebäude (Kurztitel: IR-BAU)“. Das Forscherteam fand heraus, dass bei verschiedenen Herstellern von Infrarotheizungen der Strahlungswirkungsgrad auch niedriger, also nur zwischen 40 und 70 Prozent liegen kann. Der Anteil an Konvektion läge so deutlich über 20 Prozent.
Die Wissenschaftler*innen kritisierten, dass es bisher keine Normierung für Infrarotheizungen gibt.
Wärmestrahlung verteilt sich schnell im Raum. Infrarotheizungen sind also sehr schnell warm und erwärmen den Raum um sich herum auch vergleichsweise rasch. Hersteller sprechen von zwischen 15 und 30 Minuten. Das merken Sie vor allem, wenn Sie direkt vor der Heizung stehen. Die Reichweite einer handelsüblichen Infrarotheizung liegt zwischen drei und fünf Metern. Die Intensität der Wärmestrahlung nimmt mit der Entfernung ab.
Mit Infrarotheizungen und -strahlern können Sie schnell dort heizen, wo Sie Wärme benötigen. Um Ihre Infrarotheizung möglichst effizient zu nutzen, sollten Sie aber auf die Produktspezifikationen achten.
Die Oberflächentemperatur einer durchschnittlichen Infrarotheizung liegt zwischen 80 und 100 Grad Celsius. Zum Vergleich: Eine Herdplatte erhitzt sich auf etwa 400 bis 600 Grad. Infrarotheizungen werden also sehr warm, aber nicht so heiß, dass man sich sofort an ihnen verbrennt. Schutzgitter, Abschaltautomatiken und andere Sicherheitsvorkehrungen sind empfehlenswert bei Infrarotwickeltisch-Heizungen oder wenn die Heizung im Kinderzimmer aufgehängt werden soll.
Trifft warme Raumluft auf kalte ungedämmte Außenwände, kann die Wand zu feucht werden und Schimmel entstehen. Die Gefahr besteht bei herkömmlichen Heizungen vor allem im Winter. Hier können Infrarotheizungen punkten. Sie erwärmen die Oberfläche der Wände, sodass der Schimmelbildung eventuell vorgebeugt werden kann.
Infrarotstrahlung trifft auf unseren Körper wie auf jede andere Oberfläche und erwärmt ihn. Weil die Strahlen aber nicht besonders weit eindringen, reagieren vor allem unsere Haut und unsere Augen darauf. Aber ist eine Infrarotheizung für unsere Gesundheit schädlich?
Der entscheidende Faktor ist die Temperatur, die auf der Oberfläche erzeugt wird. Bei Infrarotheizungen liegt sie in der Regel in einem unkritischen Bereich. Gebündelte Infrarotstrahlung, wie sie beispielsweise in Lasern oder beim Schweißen auftritt, erzeugt dagegen hohe Temperaturen von teilweise über 1.000 Grad, die uns gefährlich werden können.
Die Strahlungswerte und Wärmeentwicklung von Infrarotheizungen liegen bei um die 100 Grad Celsius. Sie werden nicht als potenziell gefährlich eingestuft. Bei Quellen starker Infrarotstrahlung gelten Vorsichtsmaßnahmen, wie bei Laserpointern oder Infrarotkabinen.
Wie ist eine Infrarotheizung aufgebaut?
Eine Infrarotheizung ist im Vergleich zu anderen Heizsystemen recht überschaubar aufgebaut.
- Die Verkleidung besteht meist aus einer Frontplatte aus Naturstein, Keramik oder Glas. Wichtig ist, dass das Material die Strahlung besonders gut durchlässt.
- Hinter der Frontplatte verlaufen die Heizelemente.
- Die Isolierschicht und der Strahlungsreflektor sorgen dafür, dass die erzeugte Wärmestrahlung nicht nach hinten in die Wand, sondern in den Raum gerichtet verteilt wird.
- Die Rückwand ist oft thermisch isoliert und beschichtet.
- Angeschlossen wird die Heizplatte über einen normalen Stecker. Sie sollten sich allerdings im Vorfeld beraten lassen, ob Ihre Leitungen und Sicherungen dafür ausgelegt sind. Gerade bei Infrarotheizungen im Altbau kann es sein, dass sich hier Probleme ergeben. Mittels Überhitzungs- und Sicherheitssensoren wird verhindert, dass sich die Heizplatte zu stark aufheizt.
Was kostet eine Infrarotheizung?
Wie bei allen Heizsystemen gibt es auch bei Infrarotheizungen keine pauschale Antwort auf die Kostenfrage. Wie viel Sie investieren müssen, hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab:
- welche Leistung, Optik und Größe der Heizpaneele für Sie sinnvoll ist und
- welche und wie viele Heizungen für Ihre Wohnung oder Ihr Haus notwendig sind.
Eine Faustregel: Abhängig vom Dämmzustand der Immobilie werden pro Quadratmeter Wohnfläche etwa 60 bis 100 Watt Heizleistung benötigt.
Infrarotheizung: Kosten in der Anschaffung
Die Infrarotheizungen kosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr wenig. Durchschnittlich können Mieter*innen, Hausbesitzer*innen und Eigentümer*innen mit 100 bis 600 Euro pro Gerät rechnen.
Kosten für Infrarotheizungspaneele
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Das kosten Infrarotheizungen im Verbrauch
Den günstigen Anschaffungskosten stehen die hohen Kosten für das Betreiben einer Infrarotheizung gegenüber. Der Strompreis ist erheblich höher als der Preis für Energiequellen wie Pellets, Heizöl und Gas.
Zwei Faktoren beeinflussen den Verbrauchspreis wesentlich:
- Stromtarif: Viele Berechnungen, die im Internet zu finden sind, beziehen sich auf günstige Nachtstrom- oder Heizstromtarife. Dafür müssen Hausbesitzer*innen aber einen zweiten Stromkreis installieren, damit der Heizstrom getrennt vom Haushaltsstrom abgerechnet werden kann. Wer Heizstrom bezieht, wird oft als „steuerbare Verbrauchseinrichtung“ ausgewiesen. Das bedeutet, dass der Netzbetreiber den Strombezug für bestimmte Zeiten sperren kann (sogenannte Sperrzeiten). Sperrzeiten werden von Netzbetreibern in Zeiten hoher Netzauslastung verhängt.
- Erneuerbare Energien: Den Strom komplett durch erneuerbare Energiequellen zu beziehen, ist nicht immer leicht umsetzbar. Infrarotheizungen in Verbindung mit Photovoltaikmodulen sind eine Option. Ob das in jedem Fall möglich ist, muss abhängig vom Objekt analysiert werden.
Bevor Sie eine Infrarotheizung kaufen, sollte ein/e Experte/in zu Rate gezogen werden, um nicht in einer Kostenfalle zu landen. Wartungskosten und Schornsteinfegerkosten fallen bei Infrarotheizungen dagegen keine an.
Förderung von Infrarotheizungen
Anders als bei Wärmepumpen, Solarthermie und anderen modernen Heizlösungen gibt es für Infrarotheizungen keine Förderprogramme. Und noch mehr müssen Eigentümer*innen beachten, wenn sie eine Infrarotheizung kaufen wollen. Einige Bundesländer lassen Infrarotheizungen bei Neubauten nicht als primäres Heizsystem zu. In Ländern wie der Schweiz ist die Montage als alleinige Wärmequelle sogar verboten.
Wie ökologisch ist eine Infrarotheizung?
Bei Elektroheizungen, wie es Infrarotheizungen sind, wird oft herausgestellt, dass sie besonders ökologisch sind, weil sie mit Strom betrieben werden. Dabei muss man allerdings beachten, dass nur knapp 40 Prozent des deutschen Strommarktes derzeit aus erneuerbaren Energien stammen. Dieser Wert steigt zwar, aber noch kann man nicht davon reden, dass man aus dem Netz grünen Strom beziehen könnte. Selbst viele Ökostromangebote sind oft mehr Schein als Sein, warnt der Verbraucherschutz. Infrarotheizungen bringen also in den meisten Fällen hohe CO2-Emissionswerte mit sich.
Untersuchungen von Infrarotheizungen
Die Hochschule Konstanz testete zwischen 2017 und 2019 verschiedene Systeme innerhalb eines Forschungsprojekts. Die Forscher*innen kamen zum Ergebnis, dass ein System aus Infrarotheizung, Photovoltaikanlage und dezentraler Warmwassererzeugung im Vergleich zu einem Luft-Wärmepumpensystem wirtschaftlicher und ökologischer ist.
Als Lebenszyklus wurden dabei jeweils 50 Jahre angenommen. Die Wissenschaftler*innen heben aber auch hervor, dass Infrarotheizungen als Alternative zu anderen Heizsystemen nur bestehen können, wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen kommt. Das könne sogar dazu beitragen, „den Ausbau der regenerativ erzeugten Energie in Deutschland massiv voranzutreiben.”
Ohne PV-Anlage schneidet die Wärmepumpenlösung besser ab.
In Bezug auf die CO2-Emissionen hat die Technische Universität Kaiserslautern 2009 einen Vergleichsmessung zwischen einer Gasheizung und Infrarotheizungen in einem Altbau vorgenommen und herausgefunden, dass IR-Lösungen hier besser abschneiden. „Dies gilt erst recht bei Verwendung von 100 Prozent regenerativem Strom,“ so die Studie.
Infrarotheizungen im Test?
Bei der riesigen Auswahl an Modellen und Herstellern für Infrarotheizungen wäre eine vergleichende Übersicht hilfreich. Zum Thema Infrarotheizung hat Stiftung Warentest bisher keinen Test herausgegeben. Allerdings wird im Forum bereits im Januar 2020 angekündigt, den Testwunsch aufzugreifen.
Auch Öko-Test hat nichts Vergleichbares veröffentlicht. Verschiedene Medien haben deshalb 2020 eigene Tests recherchiert, bei denen man zumindest einen groben Überblick erhält.
Teilen Sie Ihre Erfahrung mit uns!
Welche Erfahrungen haben Sie mit Infrarotheizungen gemacht? Schauen Sie in unserem Energiesparkonto-Forum vorbei und erzählen sie es uns. So können wir gemeinsam anderen Eigentümer*innen wertvolle Tipps geben.
Was sind die Vorteile und Nachteile einer Infrarotheizung?
Lohnt es sich also, den Heizbedarf der Wohnung, des Hauses oder des Eigentums teils oder vollständig mit Infrarotheizungen zu decken?
Die Vorteile und Nachteile von Infrarotheizungen im Überblick
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Wann lohnt es sich, eine Infrarotheizung zu kaufen?
Infrarotheizungen können sich in einigen Fällen lohnen:
- für Niedrigenergiehäuser, also Häuser mit geringer Heizlast und/oder hohem Dämmstandard
- für Räume, die wenig oder nur punktuell genutzt werden, wie Wintergärten, Gartenhäuser, Hobbyräume
Für Altbauten, vor allem für schlecht gedämmte Objekte, überwiegen bei Infrarotheizungen die Nachteile. Sie sollten allenfalls als Nebenheizung oder Zusatzheizung in Betracht gezogen werden.
Wer Infrarotheizungen als Haupt- oder Nebenwärmequelle nutzen möchte, sollte genau kalkulieren:
- Wie gut ist meine Wohnung, ist mein Haus oder meine Immobilie gedämmt? Wie hoch ist meine Heizlast?
- Woher erhalte ich meinen Strom. Wie viel kostet er mich?
Wie installiere ich eine Infrarotheizung?
Um einen Raum komplett zu beheizen, ist es wichtig, darauf zu achten, wie die verwendeten Heizungen den Raum ausstrahlen. Je nach Modell unterscheiden sich Strahlungswinkel, Abstrahlfläche und die Oberflächentemperatur der Infrarotheizung. Ihre abgestrahlte Wärme nimmt zudem mit der Entfernung ab. Wie viele Heizkörper Sie an welchen Stellen im Raum brauchen, muss daher gut kalkuliert sein. Ein Fachbetrieb hilft Ihnen bei der Planung, damit Sie Ihren Raum möglichst effizient und ressourcenschonend beheizen.
Die häufigste Installationsart für Infrarotheizungen ist an der Wand als Bild, Spiegel oder dekorative Fläche. Die Platten können so ausgerichtet werden, dass sie genau die Stellen des Raumes erwärmen, die am meisten genutzt werden.
Bei Infrarotheizungen an der Wand sollte darauf geachtet werden, dass die Heizflächen möglichst nicht gegenüber von Fenstern aufgehängt werden. Weil Glas die Wärmewellen nur zu einem geringen Teil absorbiert und reflektiert. Ein Teil der Wärme strahlt nach außen und beheizt somit nicht den Raum.
Infrarotheizungen müssen nicht zwangsläufig an der Wand installiert werden. Gerade für Büroflächen ist eine Infrarotheizung an der Decke eine interessante Alternative. Auf diesem Weg lässt sich der Fußboden erwärmen.
Dafür ist die Leistung der Heizung entscheidend. Die Reichweite muss groß genug sein, damit die Wärmewellen bis zum Bodenbelag gelangen und von ihm absorbiert werden. Und alle Oberflächen, die sich zwischen Heizung und Fußboden befinden, erwärmen sich natürlich umso stärker mit.
Aber Achtung: Nicht jede Infrarotheizung ist für eine Deckenmontage geeignet. Sie sollten für diese Montage auf die Expertise eines Fachbetriebs setzen.
Für welche Räume ist eine Infrarotheizung geeignet?
Infrarotheizungen sind für unterschiedliche Räume unterschiedlich gut geeignet. Wintergärten oder Ferienhäuser, die nicht an eine Gasleitung angeschlossen sind, können zum Beispiel gute Einsatzgebiete sein.
Je nach Größe und Häufigkeit der Nutzung ist eine solche Heizung auch für Partykeller, Hobbyräume, Garagen, Werkstätten oder temporär genutzte Ferienwohnungen denkbar.
Eher ungeeignet sind Infrarotheizungen für Wohnwagen, Wohnmobile, Gartenhäuser oder den Garten. Der Grat zwischen Komfort und Energieverschwendung ist in diesen Bereichen sehr schmal. So wird auf vielen Webseiten empfohlen, Infrarotheizungen in Gartenhäusern als Frostwächter einzusetzen. Das geht aber mit einem großen Energieeinsatz sowie hohen Heizkosten einher und ist damit nicht empfehlenswert.
Im Bad kann die Infrarotheizung als zusätzliche Heizung punkten – als:
- Spiegelfront
- Wandheizung mit Handtuchhalter oder
- Deckenheizung für einen warmen und schnell trocknenden Boden.
Badezimmer brauchen eine möglichst konstante Mindesttemperatur, weil sich in der feuchten Umgebung sonst leicht Schimmel bildet. Das ist mit der Infrarotheizung schnell teuer, außer in einem sehr gut gedämmten Gebäude.
Darüber hinaus sollten Sie beachten, dass Wasser eine Gefahrenquelle in Badezimmern ist, wenn strombetriebene Geräte verwendet werden sollen. Die meisten Infrarotheizungen sind mit Spritzwasserschutz ausgestattet und für den Einsatz im Bad geeignet. Trotzdem sollten Sie darauf achten, die strombetriebenen Heizung in mindestens 60 Zentimeter Abstand zur Dusche oder Badewanne anzubringen.
Aufgrund der angenehmen Wärme, die Infrarotheizungen versprechen, können sie sich auch für die Verwendung als Zusatzheizung im Kinderzimmer eignen. Man darf aber nicht vergessen, dass diese Heizungen 100 Grad Celsius erreichen und damit heißer als herkömmliche Heizkörper sind. Es ist daher ratsam, die Infrarotheizung nicht in Reichweite von Kindern zu montieren.
Als Deckenheizungen im Kinderzimmer, auch als spezielle Wickeltischheizungen mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, sind sie aber durchaus eine Überlegung wert.
Welche Arten von Infrarotheizungen gibt es?
Infrarotheizungen gibt es in vielen verschiedenen Formen, Farben und Ausführungen. Sie können elektrisch, aber auch mit Gas betrieben werden, wobei wir hier den Fokus auf elektrische Infrarotheizungen setzen. Ihr Aufbau ist schmal. Sie können mit verschiedenen Materialien kombiniert werden.
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• Badezimmer
• Schlafzimmer
• Spiegel beschlägt nicht
• Fußboden
• Decke
• reduziert Feuchtigkeitsprobleme in der Wand
Infrarotspiegelheizungen vereinen mehrere Funktionen und sind platzsparend. Als Heizung kommt die Wärme genau da an, wo sie ankommen soll: bei Ihnen. Dank der Beheizung beschlägt der Spiegel auch nicht. Die Heizung kann auch mit LEDs zur Infrarotheizung-Spiegel-Licht-Kombination ausgebaut werden.
Infrarotheizungen mit einer Front aus gefärbtem Glas eignen sich zur Dekoration großer Wandflächen und Raumelemente. Dabei werden die Glasflächen zum stilistischen Akzent mit Doppelfunktion.
Dabei wird das Motiv meist auf eine Emailleschicht aufgetragen. Bei vielen Anbietern können Sie sogar das Design selbst festlegen, also auch eigene Bilder auf den Mantel der Heizung drucken lassen. Dabei sollten Sie beachten, wo Sie das Bild aufhängen. Wenn die Heizung beispielsweise direkt über Kopfhöhe bei Sofas oder anderen Sitzmöbeln hängt, kann die Wärmestrahlung unangenehm sein.
Infrarotheizungen sind auch mit Tafelbeschichtung möglich. Mit Kreide lässt sich problemlos auf der warmen Fläche schreiben. Bei Infrarotheizungen als Tafel sollten Sie allerdings beachten, dass Sie die Heizfläche nicht mit Magneten behängen. Durch aufgehängtes Papier hindurch beispielsweise kann die Infrarotstrahlung nicht die Flächen erreichen, die sie erwärmen soll. Ein Wärmestau kann entstehen.
Hersteller beschreiben ebenfalls, dass man Tafellösungen durchaus in Kinderzimmern, Restaurants und Büros nutzen kann. Dabei gilt es aber zu beachten, dass die Tafeloberflächen heiß sind, sie also nicht mit der bloßen Hand über längere Zeiträume angefasst werden sollten.
Wie bei Fußboden- und anderen Flächenheizungen bieten sich auch bei Infrarotheizungen Materialien an, die Wärme besonders gut speichern, etwa Marmor und Naturstein.
Die Handtuchhalterungen werden direkt vor die Infrarotheizfläche installiert. Die Handtücher werden durch die Wärmestrahlen erwärmt und schonend getrocknet. Gleichzeitig strahlt die Heizung die Wärme genau da ab, wo Sie sie im Bad brauchen, und sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Infrarotheizungen können auch in Wände, Fußböden und Decken integriert werden. Diese Unterputzheizungen bestehen meistens aus Carbonfasergeflechten, die wie ein Teppich als Gewebebahn oder Heizfolie ausgerollt und so unter den Putz verlegt werden. Mit ihnen lassen sich die Wände großflächig erwärmen und trocken halten. Das kann gerade in Gebäuden mit Feuchtigkeitsproblemen vorteilhaft, aber auch teuer sein. Die Wand kann trotzdem so genutzt werden wie gewohnt. Sie können auch mit Dübel und Schraube Bilder oder andere Gegenstände befestigen.
Mobile Infrarotheizungen auf Rollen bieten sich an, wenn die Heizung vor allem auf einer Etage bei nur temporär beheizten Räumen zum Einsatz kommen soll. Stabiler ist eine Infrarotheizung auf Standfuß, wenn sie saisonal eingesetzt werden soll.
Infrarotheizungen als Heizstrahler (Hellstrahler) sind in Gastronomieaußenbereichen, in der Industrie, aber auch beim Camping weitverbreitet. Restaurants und Bars setzen in kühlen Nächten auf die punktegenauen Wärmequellen für ihre Gäste. Auch für Gärten, Terrassen und andere Außenbereiche werden diese Strahler gern eingesetzt. Bei ihnen wird oft Gas statt Strom als Energiequelle verwendet. Der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen sind jedoch hoch.
Für höhere Temperaturen werden in dieser Form der Infrarotheizgeräte Quarzröhren mit Inertgas verbaut. Daher nennt man sie auch Quarzstrahler. In dem mit Gas gefüllten Quarzrohr befindet sich der Heizwiderstand, der sich, sobald das Gerät an Strom angeschlossen ist, erwärmt.
Infrarot-Hellstrahler
Bei Infrarot-Hellstrahlern liegt das Strahlungsmaximum im Infrarot-A oder Infrarot-B-Bereich. Für die Erzeugung der Infrarotstrahlung wird hierbei ein Gas-Luft-Gemisch verbrannt. Der Strahler glüht sichtbar hell.
Infrarot-Dunkelstrahler
Anders sieht das beim Infrarot-Dunkelstrahler aus. Sein Strahlenmaximum liegt im Infrarot-C-Bereich, der keinen sichtbaren Lichtanteil hat. Dunkelstrahler gibt es sowohl gas- als auch strombetrieben.
Infrarotheizung als Hybridlösung
Bei Hybrid-Infrarotheizungen werden die Vorteile der Raumlufterhitzung und der Infrarotwirkung kombiniert. Raumluft wird durch spezielle Öffnungen im Gehäuse der Infrarothybridheizung geleitet und erwärmt. Dabei handelt es sich dann aber nicht mehr um eine Infrarotstrahlenheizung.
Infrarotheizung vs. Nachtspeicherheizungen – was ist besser?
Eine Nachtspeicherheizung verbraucht mehr als 15-mal so viel CO2 wie eine moderne Holzpelletheizung und steht sogar im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen schlecht da. Lediglich, wenn der Strom nahezu vollständig oder vollständig aus erneuerbaren Quellen bezogen wird, ändert sich die Ökobilanz der Nachtspeicherheizungen.
Auch bei Infrarotheizungen hängt die Ökobilanz vom bezogenen Strom ab. Sie werden zwar oft als gute Alternative dargestellt, das gilt aber nur, wenn sie mit PV-Anlagen oder zumindest mit Ökostrom betrieben werden.
Warum Nachtspeicherheizungen in den 50ern und 60ern als „saubere“ Alternative zu Kohle- und Ölöfen galten, erfahren Sie in der Themeneinführung zu Nachtspeicherheizungen.
Infrarotheizungen richtig platzieren und steuern
Wie andere Heizungen auch lässt sich auch die Infrarotheizung mit Thermostat regeln. Das Thermostat gleicht Solltemperatur und Ist-Wert ab und regelt entsprechend, ob geheizt werden muss oder nicht. Allerdings wird in Foren und Kritiken oft darauf hingewiesen, dass bei einigen Herstellern von Infrarotheizungen das Thermostat extra gekauft werden muss.
Auch Fernbedienungen und Steuerungen per Zeitschaltuhr oder Smart-Home-System sind problemlos möglich, müssen aber häufig extra angeschafft werden.
Wie weit entfernt dürfen Möbel und Objekte platziert werden?
Hersteller empfehlen, dass die Infrarotheizung drei bis vier Meter entfernt von der zu erwärmenden Fläche positioniert wird. Für Gegenstände, die in unmittelbarer Nähe der Heizung positioniert werden, sollten Sie nach vorn mindestens 30 Zentimeter, nach oben/unten/zur Seite mindestens zehn Zentimeter Platz lassen.
Als Zusatzheizung beispielsweise in der Nähe des Schreibtisches oder Sofas genutzt, sollten Sie die Infrarotheizung ein bis zwei Meter von Ihrem Körper entfernt installieren.
Die Wärmestrahlen einer Infrarotheizung können einen Raum nur dann effizient aufwärmen, wenn sie möglichst viel Fläche im Raum treffen. Ist die Infrarotheizung durch Möbel oder Dekorationen zugestellt, arbeitet sie nicht mehr effizient.
Fazit
Für selten beheizte Räume und als Ergänzung eines bestehenden Heizsystems sind Infrarotheizungen durchaus eine Alternative. Eigentümer*innen und Mieter*innen sollten sich aber nicht von den günstigen Anschaffungspreisen täuschen lassen und genau kalkulieren, wie sich die Heizkosten mit einer Infrarotheizung entwickeln werden.
Solange aber der Strom für die Infrarotheizungen aus fossilen Quellen stammt, ist Heizen mit Strom eher umweltschädlich und verursacht viel CO2. Bei hochgedämmten Gebäuden könnten Infrarotstrahlungsheizungen ein herkömmliches Heizsystem unter Umständen komplett ersetzen. Die Voraussetzungen müssen aber sehr genau geprüft werden.