Gasheizung: Kosten & Preise für Neukauf und Betrieb im Überblick

09.01.2025 Lesedauer: min Jens Hakenes

Paar recherchiert die Kosten einer Gasheizung

Für die Umstellung auf Gas sprechen vor allem die relativ geringen Kosten für die Installation einer Gasheizung. Allerdings drohen immer höhere laufende Kosten. Egal ob Sie Ihre bestehende Heizung erneuern oder eine neue Gasheizung anschaffen wollen eine Kostenaufstellung hilft bei der Entscheidungsfindung. Erfahren Sie hier, worauf Sie achten sollten.

HeizCheck: Heizenergieverbrauch prüfen

Sie möchten wissen, ob sich eine neue Gasheizung für Sie lohnt? Prüfen Sie zunächst, ob Ihre bisherigen Heizkosten zu hoch sind:

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Umstellung von Öl auf Gas war lange empfehlenswert; doch laufende Kosten bei anderen Heizungen inzwischen deutlich niedriger
  • Preis für durchschnittliche Gaszentralheizung: 6.000 bis 9.000 Euro; Gasetagenheizung: 3.500 bis 5.000 Euro (nur Wärmeerzeuger)
  • Wartungskosten für Gasheizung im Schnitt zwischen 80 und 180 Euro pro Jahr

Was kostet eine neue Gasheizung?

Der Komplettpreis inklusive Einbau für eine durchschnittliche Gaszentralheizung liegt im Einfamilienhaus etwa zwischen 6.000 und 9.000 Euro. Der Preis für eine Gasetagenheizung variiert im Schnitt zwischen 3.500 und 5.000 Euro. In beiden Fällen handelt es sich jedoch nur um die Kosten für den Wärmeerzeuger. Austausch oder Installation neuer Heizrohre oder Heizkörper sind beispielsweise nicht enthalten.

Die Kosten einer neuen Gasheizung hängen von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Dazu zählen:

  • die Leistung der Gasheizung (Dimensionierung),
  • die verwendete Technik (zum Beispiel Brennwert),
  • die Größe des Wasserspeichers,
  • die Abgasleitung,
  • eine eventuell nötige Schornsteinsanierung sowie
  • anfallende Kosten für Lieferung, Installation und Inbetriebnahme.

Preise und Kosten aufgeschlüsselt

Die Gesamtkosten für eine Gasheizung hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ist zum Beispiel ein Gasanschluss vorhanden? Muss eine neue Abgasleitung her oder kann die vorhandene genutzt werden? Ist eine alte Ölheizung inklusive Tanks zu entsorgen? Das alles kann die Anschaffungskosten und die Einbaukosten beziehungsweise Installationskosten in die Höhe treiben, wie die Übersicht über einige Komponenten einer Gasheizung zeigt:

Gasheizung: Preise im Überblick

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Komponente
Preise (ungefähre Angabe)
Gas-Brennwertgerät wandhängend
2.500 bis 4.000 Euro
Gas-Brennwertgerät bodenstehend
3.500 bis 6.000 Euro
Gas-Niedertemperaturkessel
1.500 bis 2.000 Euro
Wasserspeicher
500 bis 1.500 Euro
Abgasleitung (inklusive Montage)
600 bis 1.500 Euro
Montage und Inbetriebnahme
300 bis 500 Euro
Demontage alter Heizung
150 bis 300 Euro
hydraulischer Abgleich
500 bis 900 Euro
Gasanschluss
500 bis 2.500 Euro
Die Tabelle listet verschiedene Gasheizungen und ihre Preise.

Preisunterschiede bei Herstellern

Eine pauschale Aussage zu den Preisen bestimmter Hersteller ist kaum möglich. Dazu ist das Angebot der Hersteller zu groß. Zudem sind die individuellen Anforderungen an eine Gasheizung zu unterschiedlich, ebenso das Preisniveau in den verschiedenen Regionen Deutschlands. Ein Gasheizungs-Preisvergleich ist daher nur im Einzelfall möglich. Am besten holen Sie dazu mehrere Angebote ein und vergleichen diese – optimalerweise gemeinsam mit einem/einer unabhängigen Energieberater*in.

Wartungskosten: Wie hoch sind sie und wer übernimmt sie?

Eine Gasheizung sollte mindestens einmal jährlich durch eine/n Fachhandwerker*in gewartet werden. Dazu kommen etwa alle zwei bis drei Jahre Prüfungen durch den/die Schornsteinfeger*in. Kalkulieren Sie für eine umfassende Wartung im Ein- oder Zweifamilienhaus Kosten zwischen 80 und 180 Euro ein.

Wer in Mietwohnungen die Kosten für die Wartung übernimmt, hängt vom jeweiligen Mietvertrag ab. Üblicherweise sind die Wartungskosten Teil der Betriebskosten. Das heißt alle Mieter*innen teilen sich diese Kosten und finden diese in der jährlichen Betriebskostenabrechnung.

Wechsel zur Gasheizung: Lohnt sich das?

Eine Umstellung von Öl auf Gas als Wärmeenergie kann aus verschienen Gründen sinnvoll sein – und wurde früher sehr häufig empfohlen. Dazu zählen womöglich geringere Energiepreise, niedrigere Wartungskosten und bessere Emissionswerte. Doch da haben andere Heiztechniken inzwischen die Nase vorn.

Für eine komplette Sanierung der Heizung und den Einbau einer Gas-Brennwertheizung inklusive aller nötigen Umbaumaßnahmen müssen Sie bei einem durchschnittlichen Ein- oder Zweifamilienhaus etwa 10.000 Euro einkalkulieren. Fördermittel für reine Gasheizungen gibt es nicht mehr. Nicht zu unterschätzen sind auch die laufenden Kosten. Deswegen sollten bei einem anstehenden Wechsel auch andere Optionen geprüft werden. 

Die Umstellung der Heiztechnik empfiehlt sich besonders, wenn eine Modernisierung der Ölheizung und damit eine entsprechende Investition sowieso auf dem Plan stehen. Auch die Umrüstung einer Nachtspeicherheizung auf eine andere Heizung lohnt sich am meisten, wenn diese ohnehin erneuert werden müsste. Ob eine Gasheizung dann die beste Wahl ist, lässt sich pauschal nicht mehr sagen. Mit einer unabhängigen Energieberatung kann ermittelt werden, ob sich eine Umrüstung auf eine Gasheizung noch lohnt oder ob andere Heiztechniken wie eine Wärmepumpe geeigneter sind.

Glückliches Paar vor ihrem Haus.

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Kosten für eine zusätzliche Solarthermieanlage

Wer seine Gasheizung mit Solar-Unterstützung versehen möchte, hat die Wahl zwischen einer Solarthermieanlage für Warmwasser sowie einer Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizung. Die Kosten für Solarthermie liegen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bei rund 5.000 (nur Warmwasser) beziehungsweise 10.000 Euro (Warmwasser und Heizung).

Eine Person hält einen Infozettel mit Tabellen zum Heizkostenvergleich in der Hand.

Heizkosten und die Betriebskosten einer Gasheizung

Neben den Anschaffungskosten sind die laufenden Betriebskosten entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Gasheizung. Diese setzen sich aus vier Posten zusammen:

  • dem Brennstoff (Erdgas, Ökogas oder Flüssiggas),
  • der Betriebsenergie (der Stromverbrauch zum Betrieb der Heizungselemente, vor allem der Umwälzpumpe),
  • der Wartung und Instandhaltung sowie
  • der Prüfung durch den/die Schornsteinfeger*in.

Wie hoch sind die Heiz- und Betriebskosten einer Gasheizung?

In einer durchschnittlichen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus und in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus fallen folgende Heizkosten und Betriebskosten für eine Gasheizung an:

Heizkosten und Betriebskosten einer Gasheizung im Überblick

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Kosten in Euro/Jahr
Wohnung (70 m²)
Einfamilienhaus (110 m²)
Heizkosten der Gasheizung
1.330
2.345
davon Betriebskosten der Gasheizung
160
280
Betriebsenergie (vor allem Umwälzpumpe)
55
105
Wartung, Schornsteinfeger und Messdienstleister
105
175
Die Tabelle zeigt Heizkosten und Betriebskosten einer Gasheizung.

Durch die stark gestiegenen Heizkosten sind die laufenden Kosten einer Gasheizung inzwischen deutlich höher als bei anderen Heizungen. Für eine Wärmepumpe zum Beispiel liegen sie im Schnitt bei nur 910 Euro (Wohnung) und 1.670 Euro (Einfamilienhaus). Deswegen sollte bei einer Kostenaufstellung nicht nur die Installation berücksichtigt werden, sondern auch die laufenden Kosten. Für Gas dürften die weiter kräftig steigen: wegen der höheren Netzentgelte für immer weniger Nutzer*innen und wegen des CO2-Preises. Dadurch kann eine neue Gasheizung zur Kostenfalle werden.

Wie kann man die Betriebskosten einer Gasheizung senken?

Eigentümer*innen, die ihre Betriebskosten für die Gasheizung senken wollen, sollten vor allem ihre Umwälzpumpe prüfen. Denn eine veraltete Pumpe sorgt im Einfamilienhaus im Schnitt für Stromkosten von 160 bis 240 Euro pro Jahr. Mit einer neuen Hocheffizienzpumpe lassen sich die jährlichen Kosten auf durchschnittlich 20 bis 40 Euro senken – eine Maßnahme, die sich innerhalb weniger Jahre bezahlt macht und mit 15 bis 20 Prozent vom Staat gefördert wird.

Mieter*innen mit zu hohen Betriebskosten sollten den/die Eigentümer*in auf den möglichen Pumpentausch und die Förderung aufmerksam machen. Außerdem sollten sie die Kosten für den/die Messdienstleister*in prüfen lassen.

Jens Hakenes

Über den Autor

Jens Hakenes

Jens Hakenes ist seit 2010 unser freiberuflicher Experte für die Themen Heizkosten, Warmwasser, Stromkosten und Klimaschutz. In seinen Artikeln erfahren Sie zum Beispiel alles Wichtige über Fußbodenheizungen, Smart Home oder den CO₂-Preis.

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