Staatliche Förderung für Gasheizungen:
Stand, Alternativen und Aussichten
05.02.2025 Lesedauer: min Jens Hakenes
Für neue, reine Gasheizungen ist in der Regel keine Förderung mehr zu haben. Es gibt nur wenige Ausnahmen – und viele gute Gründe dafür. Doch welche Alternativen mit Förderung sind verfügbar? Austausch und Optimieren von Gasheizungen werden zum Beispiel noch gefördert.
FördermittelCheck: Förderung für neue Heizung oder Optimierung finden
Prüfen Sie, welche Fördermittel es für Ihr Vorhaben gibt. Alle Zuschüsse und Kredite von Bund, Ländern, Kommunen und Versorgern:
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- keine Förderung mehr für reine Erdgasheizungen
- 30 bis 70 Prozent Zuschuss für Austausch
- 15 bis 20 Prozent fürs Optimieren der Gasheizung
- rechtzeitig nach Alternativen zur Gasheizung umsehen
Gibt es noch Förderung für Gasheizungen im Jahr 2025?
Ja, für Gasheizungen gibt es noch immer Förderung – aber nicht mehr für neue Gasheizungen, die ausschließlich mit Erdgas betrieben werden. Das war für viele Jahre der Standard in Deutschlands Wohnhäusern. Doch inzwischen machen Alternativen das Rennen, auch bei Wirtschaftlichkeit und lukrativer Förderung.
Trotz anstehender Neuwahlen und nicht beschlossenem Bundeshaushalt 2025: Förderung für neue Heizungen gibt es weiterhin! Finden Sie mit dem FördermittelCheck heraus, welche Förderung für Sie infrage kommt.
Zum FördermittelCheckWarum fällt die Förderung für reine Erdgasheizungen weg?
Die Förderung neuer Gasheizungen ist seit 2024 größtenteils eingestellt. Grund dafür sind vor allem die klimapolitischen Ziele Deutschlands: Fossile Brennstoffe wie Erdgas sollen durch erneuerbare Energien ersetzt werden. So entsteht deutlich weniger CO2 – ein wichtiger Beitrag für den weltweiten Klimaschutz.
Dazu besagt das Gebäudeenergiegesetz (GEG), dass neu eingebaute Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen. Zusätzlich macht der steigende CO2-Preis Erdgas und andere fossile Brennstoffe immer teurer. Im Gegenzug gibt es mehr Fördermittel für erneuerbare Energien und für konkrete Schritte wie den Austausch von Gasheizungen.
Lohnt sich eine Gasheizung noch?
Ohne staatliche Förderung ist der Einbau einer reinen Gasheizung nicht mehr sinnvoll. Denn für andere Heizsysteme gibt es weiterhin Fördermittel. Dadurch ist deren Einbau oft nur noch wenig teurer als der einer Gasheizung. Und bei den laufenden Kosten steht Erdgas inzwischen ebenfalls schlechter da als erneuerbare Energien.
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Für die Zukunft ist mit weiter steigenden Preisen für Erdgas und andere fossile Energie wie Flüssiggas zu rechnen. Ab spätestens 2045 müssen alle Heizsysteme vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Schon jetzt sinkt die Zahl der Erdgas-Nutzer*innen. Dadurch rechnet sich der Betrieb von Gasnetzen immer weniger und die verbleibenden Nutzer*innen müssen immer höhere Kosten übernehmen (Netzentgelte). Einige Kommunen planen deswegen, ihr Gasnetz stillzulegen. In Mannheim soll es bereits 2035 so weit sein, in Aalen 2040.
Ausnahmen: Voraussetzungen für eine Förderung der Gasheizung 2025
Trotz des generellen Stopps für die Förderung reiner Gasheizungen gibt es einige Ausnahmen und Lösungen für den Übergang:
Förderung von Hybridheizungen
Heizungen, die fossile Brennstoffe mit erneuerbaren Energien kombinieren, bleiben förderfähig. Ein Beispiel dafür sind Gas-Brennwertheizungen mit Wärmepumpen. Solche Hybridheizungen erfüllen die 65-Prozent-Regelung des GEG. Als Förderung gibt es einen Zuschuss von 30 bis 65 Prozent (nur für den Teil der Heizung mit erneuerbaren Energien).
Allerdings bestehen auch bei Hybridheizungen mit Gas zwei Gefahren:
- stark steigende laufende Kosten für Erdgas, Flüssiggas oder Ökogas und
- Stilllegung des Erdgas-Netzes
Gasheizung mit Wasserstoff („100 Prozent H2-Ready“)
Gasheizungen, die vollständig mit Wasserstoff betrieben werden können, gelten als klimaneutral. Diese „H2-Ready“-Heizungen werden weiterhin gefördert: mit Zuschüssen von 30 bis 70 Prozent der förderfähigen Kosten und unter bestimmten Bedingungen (Effizienz und Netzausbau für Wasserstoff).
Es ist jedoch fraglich, wann und in welchem Umfang Wasserstoff überhaupt für den Gebäudesektor verfügbar sein wird (ebenso wie Ökogas). Denn Wasserstoff ist vergleichsweise teuer und dürfte vor allem in der Industrie zum Einsatz kommen, wo es keine Alternativen zum Gas gibt.
Betroffene von Hochwasser
Hausbesitzer*innen, deren Gebäude durch Naturkatastrophen wie Hochwasser beschädigt wurden, können unter bestimmten Bedingungen Fördermittel für den Einbau einer Gasheizung beantragen. Diese Regelung gilt jedoch nur in wenigen Ausnahmefällen in Bayern und Baden-Württemberg.
Steuerliche Förderung vom Finanzamt
Hausbesitzer*innen können die Kosten für den Einbau erneuerbarer Energien oder die Optimierung von Gasheizungen steuerlich geltend machen. 20 Prozent können über drei Jahre von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. Alternativ sind jährlich 1.200 Euro Lohnkosten für Handwerker*innen ohne technische Vorgaben absetzbar.
Ergänzungskredit zur Finanzierung der Heizung
Zusätzlich zur steuerlichen Förderung können Eigentümer*innen zinsgünstige Kredite bei der KfW-Bank beantragen. Dies ist besonders für Vermieter*innen von Mehrfamilienhäusern eine interessante Option. Nutzen Sie unseren FördermittelCheck, um alle Förderungen zu finden.
Förderung für das Optimieren von Gasheizungen
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Wer eine bestehende Gasheizung betreibt, kann durch Optimierungen die Energiekosten senken und die Anlage klimafreundlicher machen. Fördermittel sind hierfür weiterhin verfügbar, zum Beispiel für folgende Maßnahmen:
- Hydraulischer Abgleich: verbessert die Wärmeverteilung und reduziert den Energieverbrauch.
- Austausch alter Pumpen: Moderne Umwälzpumpen verbrauchen deutlich weniger Strom.
- Intelligente Regelungstechnik: Durch Automatisierung wird die Heizungsanlage bedarfsgerechter und damit effizienter betrieben.
Für das Optimieren der Gasheizung gibt es Förderung in Form eines Zuschusses von 15 bis 20 Prozent.
Förderung für den Austausch der Gasheizung
Bis zu 70 Prozent Förderung gibt es, wenn eine alte Gasheizung durch eine klimafreundliche Heizung ersetzt wird. Der Zuschuss beträgt mindestens 30 Prozent – wie viel es zusätzlich gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Alter der bisherigen Heizung
- gewählte Technologie wie Wärmepumpe oder Biomasse
- Einkommen
- Geschwindigkeit/Zeitpunkt des Austauschs
Ist die bestehende Gasheizung älter als 20 Jahre, kann der Zuschuss aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit 70 Prozent besonders hoch ausfallen.
Fördersätze für Gasheizungs-Austausch
Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen
2029/30: 17 %
2031/32: 14 %
2033/34: 11 %
2035/36: 8 %
Kontext: Das Gebäudeenergiegesetz
Was beinhaltet das GEG?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt die Energiewende im Gebäudesektor und macht Vorgaben für Heizungssysteme. Die wichtigsten Punkte:
- Seit 2024: Neue Heizungen müssen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
- Beratungspflicht: Vor dem Einbau fossiler Heizsysteme ist eine Beratung erforderlich, um mögliche Kostenfallen zu identifizieren.
- Ab 2045: Heizungen dürfen nur noch mit 100 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden.
Heizungsförderung: Übersicht & Fazit
Weniger bis gar keine Förderung, steigende laufende Kosten und Pläne für das Stilllegen von Erdgas-Netzen – keine guten Aussichten für Gasheizungen. Deswegen gibt es für Eigentümer*innen von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Vermieter*innen von Mehrfamilienhäusern klare Empfehlungen:
- Bauen Sie keine neue Gasheizung mehr ein, um Kostenfallen zu vermeiden.
- Ist Ihre Gasheizung jünger als 15 Jahre: Optimieren Sie Heizung und Gebäude, um den Verbrauch zu senken – und prüfen Sie möglichst bald Alternativen zur Gasheizung.
- Ist Ihre Gasheizung älter: Nutzen Sie die aktuell hohe Förderung für den Austausch.
Für Optimierung und Austausch ist eine unabhängige Energieberatung empfehlenswert. Dabei erhalten Sie auch Tipps für die Förderung. Außerdem können Sie einen Plan für schrittweises Vorgehen über mehrere Jahre machen.