Solaranlage: Kosten & Förderung 2024

18.06.2024 Lesedauer: min Ines Rutschmann

Nahaufnahme eines Photovoltaik-Moduls mit Sonne dahinter

Die Kosten für Photovoltaik und auch Speicher sind stark gesunken. Direkte Förderung für Solaranlagen gibt es nur noch in einzelnen Ländern oder Kommunen und die Einspeisevergütung sinkt. Trotzdem lohnt sich Photovoltaik - wegen der deutlich gefallenen Anschaffungskosten und für den Klimaschutz.

SolardachCheck: Photovoltaik prüfen

Würde sich Photovoltaik auf Ihrem Dach lohnen? Was bringt ein Speicher in Ihrem Fall? Finden Sie heraus, mit welchen Erträgen Sie rechnen können: 

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Kosten PV-Anlage für Einfamilienhaus: 7.000 bis 12.000 € 
  • Kosten Stromspeicher: 5.000 bis 14.000 €
  • Betriebskosten Solaranlage: maximal 400 € jährlich
  • Förderung für PV-Kauf von einigen Ländern und Kommunen
  • Unter 30 kWp Leistung keine Gewerbeanmeldung nötig

Solaranlage: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die Kosten für eine Solaranlage zur Stromerzeugung hängen von ihrer Größe ab – je mehr Module, Kabel und Stecker installiert werden, desto teurer ist die Anlage. Systeme, die heute auf Wohnhäusern installiert werden, haben in der Regel mindestens vier Kilowatt Leistung. Kleinere Photovoltaik-Anlagen werden kaum noch geplant. Sie wären für die Betreiber*innen nicht wirtschaftlich. Die Lücke füllen Balkonanlagen.

Für eine PV-Anlage mit vier Kilowatt Leistung sind mindestens 8.000 Euro einzuplanen. Für eine solche Anlage brauchen Sie rund 25 Quadratmeter Fläche. Die Kosten wachsen aber nicht im selben Maße wie die Leistung: Je größer eine PV-Anlage ist, desto niedriger sind die Kosten pro installiertem Kilowatt. Das liegt daran, dass einige Rechnungsposten unabhängig von der Leistung sind, etwa für Gerüst, Stromzähler, Netzanschluss oder Überspannungsschutz. Sie bleiben gleich, auch wenn eine größere Anlage installiert wird. Damit bestimmen sie die Gesamtkosten immer weniger, je größer die Anlage ist.

8.000 bis 35.000 Euro für eine PV-Anlage

Zu welchem Preis Ihnen eine Solaranlage angeboten wird, hängt schließlich entscheidend davon ab, wie viele Händler am Verkauf der Komponenten mitverdienen und was der Installationsbetrieb selbst erwirtschaften will. So können die Angebotspreise für PV-Anlagen teilweise stark auseinanderliegen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Spanne je nach Kilowatt Leistung und Quadratmetern benötigter Fläche.

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PV-Leistung
Stromertrag pro Jahr
Benötigte Fläche
Preise
4 kW
ca. 4.000 kWh
ca. 25 m2
8.000 – 12.000 Euro
6 kW
ca. 6.000 kWh
ca. 35 m2
11.000 – 17.000 Euro
8 kW
ca. 8.000 kWh
ca. 45 m2
13.000 – 18.000 Euro
10 kW
ca. 10.000 kWh
14.000 – 22.000 Euro
minus 19 %
15 kW
ca. 15.000 kWh
ca. 80 m2
20.000 – 25.000 Euro
20 kW
ca. 20.000 kWh
ca. 110 m2
25.000 – 30.000 Euro
25 kW
ca. 25.000 kWh
ca. 135 m2
30.000 – 35.000 Euro
Auflistung von PV-Leistung, Stromertrag pro Jahr. benötigter Fläche und Preisen

Quelle: Eigene Berechnung, Preise von Anbietern und Angeboten aus dem Photovoltaikforum (Stand: Februar 2024). Die Preise beinhalten alle Kosten für Kauf und Installation der PV-Anlage. Die Stromerträge gelten für eine Ausrichtung der Module nach Süden bei 30 Grad Dachneigung bei durchschnittlicher Solarstrahlung in Deutschland. Bei der Fläche wird von Hocheffizienzmodulen ausgegangen; die Mindestabstände der Module zum Dachrand sind berücksichtigt.

 

Wenn Sie eine individuelle Berechnung für eine Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Haus wünschen, dann nutzen Sie den SolardachCheck. Der Rechner zeigt Ihnen, welche Erträge Sie erwarten könnten und wie wirtschaftlich eine Anlage ist.

Photovoltaikanlage wird installiert

Photovoltaik: Kosten pro kWp

Photovoltaik ist nicht mehr teuer. Mittlerweile ist Sonnenstrom weltweit die günstigste Energiequelle, auch bei uns in Deutschland.

  • 1.200 bis 1.600 Euro kostet das Kilowattpeak (kWp) einer durchschnittlichen Dachanlage, inklusive der Montagekosten durch den Fachbetrieb.
  • Das ergibt insgesamt etwa 7.000 bis 12.000 Euro Gesamtkosten für eine durchschnittliche Anlage.
  • Demgegenüber stehen zwischen 800 und 1.100 Kilowattstunden (kWh), die jedes Kilowattpeak Solarleistung im Jahr erzeugen kann.

Wie eingangs erwähnt, beeinflussen viele Faktoren die Preisbildung. Ein wichtiger Teil sind dabei die Installationskosten, also die Arbeitskosten für den Aufbau der Anlage und ihren elektrischen Anschluss. Die Anschaffungskosten hängen auch von der Region ab. 

Preisentwicklung von PV-Modulen

Die Preise für Photovoltaik haben sich innerhalb eines Jahrzehnts um rund 70 bis 80 Prozent verringert. Und die Preisentwicklung zeigt weiter nach unten, auch wenn sich die Kurve etwas abflacht. Anders ausgedrückt: Für das gleiche Geld gibt es immer mehr Photovoltaik. 

PV-Anlage: Kosten ohne Speicher

Die Tabelle zeigt die Kosten für eine Photovoltaikanlage ohne Speicher für einen beispielhaften Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh Strom (Durchschnittsverbrauch für 3 Personen im Einfamilienhaus mit elektrischer Warmwasserbereitung).

Wichtig: Alle Angaben sind Richtwerte und können unter realen Bedingungen abweichen. Mit dem Photovoltaik-Rechner können Sie die Angaben für Ihre Berechnung individuell festlegen. 

Zum PV-Rechner

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Beispiel 1
Beispiel 2
Leistung
4 kWp
10 kWp
Kosten PV-Anlage
5.820 €
13.400 €
Betriebskosten pro Jahr
150 €
347 €
Kosten Förderkredit pro Jahr (KfW 270)
320 €
740 €
Einsparung & Erlöse durch Netzeinspeisung
761 €
1.330 €
Amortisationszeit
ca. 7,5 Jahre
ca. 10 Jahre
Überschuss nach 20 Jahren
5.820 €
4.880 €
Stromverbrauch
4.500 kWh
4.500 kWh
Eigenverbrauchsanteil*
32 %
16 %
Autarkiegrad*
29 %
37 %
Die Tabelle listet die Kosten von PV-Anlagen ohne Speicher auf anhand von zwei Beispielen mit 4 kWp und 10 kWp

* Den Unterschied zwischen Eigenverbrauchsanateil und Autarkiegrad erfahren Sie im Artikel „Photovoltaik: Eigenverbrauch oder Einspeisung?“

Die zwei Beispiele geben einen Eindruck, wie sich die Kosten für PV-Anlagen verteilen. Da kein Speicher dabei ist, wären beide Varianten wirtschaftlich und würden über 20 Jahre eine Rendite von 3,0 bis 4,4 Prozent p. a. erreichen. Dafür wäre die Autarkie vom Stromanbieter jedoch nicht sehr hoch, da lediglich etwa ein Drittel des eigenen Strombedarfs durch Solar abgedeckt wäre.

Auch viele Abonnent*innen unseres co2online-Newsletters haben eine PV-Anlage. Wir haben sie nach den Kosten gefragt und mehr als 1.200 Anworten bekommen. In der nachfolgenden Infografik sehen Sie die Ergebnisse: 

Solare Dachziegel statt Module – höhere Kosten

Eine teurere Alternative zu herkömmlichen Photovoltaik-Modulen sind solare Dachziegel. Mit ihnen kann das Dach direkt eingedeckt werden, was wiederum Kosten sparen kann. Daher kommen sie insbesondere bei Neubauten oder Dachsanierungen zum Einsatz.

  • Pro Quadratmeter Dachfläche kosten Solar-Dachziegel zwischen 400 und 650 Euro bei einer Leistung von 120 bis 160 Wp pro Quadratmeter.
  • Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Anlagenpreis von 3.000 bis 5.000 Euro pro Kilowattpeak.

Zum Vergleich: Herkömmliche Solarmodule kosten zwischen 1.200 und 1.600 Euro pro Kilowattpeak. Manche Hausbesitzer*innen finden die Optik der Dachziegel jedoch schöner und entscheiden sich trotz der Kosten dafür.

Photovoltaik mit Speicher – Kosten

Soll die Solaranlage den eigenen Strombedarf decken, bieten Installationsbetriebe zusätzlich Batteriespeicher an. Ein solcher wird tagsüber mit Solarstrom geladen. Am Abend, nachts oder am nächsten Morgen können Sie den eingespeicherten Strom nutzen. Der solare Eigenverbrauch erhöht sich so auf etwa 50 bis 60 Prozent, der Strombezug aus dem Netz sinkt entsprechend.

Dafür erhöhen sich die Investitionskosten: Ein Speicher ist umso teurer, je mehr Strom er speichern kann. Die kleinsten Geräte kosten etwa 4.000 Euro. Dieses Geld muss sich durch den erhöhten Eigenverbrauch auch wieder bezahlt machen. Tatsächlich ist das häufig nicht der Fall. In der Regel verlängert ein Speicher die Amortisationszeit der Photovoltaikanlage. Soll sich der Speicher bezahlt machen, sollte er nicht mehr als 700 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität kosten.

Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem ausführlichen Artikel zu Lithiumspeichern

PV-Anlage mit Speicher – Kosten beispielhaft berechnet

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Beispiel 1
Beispiel 2
Leistung PV-Anlage
4 kWp
10 kWp
Speicherkapazität
5 kW
10 kW
Investition insgesamt
11.800 €
25.400 €
- Kosten PV-Anlage
5.800 €
13.400 €
- Kosten Speicher
6.000 €
12.000 €
Betriebskosten pro Jahr
420 €
887 €
Amortisationszeit
ca. 10 Jahre
-
Überschuss nach 20 Jahren
2.340 €
- 4.780 €
Stromverbrauch
4.500 kWh
4.500 kWh
Eigenverbrauchsanteil*
63 %
37 %
Autarkiegrad*
56 %
79 %
Die Tabelle listet die Kosten von PV-Anlagen mit Speicher auf anhand von zwei Beispielen mit 4 kWp und 10 kWp

* Den Unterschied zwischen Eigenverbrauchsanateil und Autarkiegrad erfahren Sie im Artikel „Photovoltaik: Eigenverbrauch oder Einspeisung?“

Zum Artikel "Photovoltaik: Eigenverbrauch oder Einspeisung?"

Das erste Beispiel mit einem kleineren Speicher zeigt eine wirtschaftliche Variante, da Einsparungen und Erlöse die Investitionskosten übersteigen. Nach 20 Jahre hätte die Anlage eine Rendite von 3,0 Prozent p. a. erwirtschaftet. Das zweite Beispiel hingegen erzielt keine Rendite, da die Kosten nach 20 Jahren höher wären als Einsparungen und Erlöse. Dafür würde diese Anlage einen größeren Teil des Strombedarfs decken, sodass eine höhere Autarkie, also größere Unabhängigkeit vom Versorger, bestünde.

Auch hier der Hinweis: Alle Angaben sind Richtwerte und können unter realen Bedingungen abweichen. Mit dem Photovoltaik-Rechner können Sie die Angaben für Ihre Berechnung individuell festlegen.

Betriebskosten einer Photovoltaik-Anlage

Neben den Investitionskosten fallen für eine Solaranlage auch Betriebskosten an. Das Entgelt für den Stromzähler ist in jedem Fall zu zahlen. Die Kosten für einen digitalen Zähler sind gesetzlich gedeckelt und betragen 20 Euro im Jahr. Weitere Betriebskosten entstehen durch:

  • Versicherung der PV-Anlage: 70 bis 100 Euro/Jahr
  • Wartung der PV-Anlage: alle vier Jahre für 100 bis 300 Euro je nach Größe
  • etwaige Reparaturen an der PV-Anlage: etwa 100 Euro/Jahr als Rücklage zurücklegen

Keine Versicherungs- oder Wartungspflicht

Ob Sie die Anlage versichern und warten lassen, ist Ihre Entscheidung. Eine Versicherungs- oder Wartungspflicht gibt es nicht. Allerdings erwarten die Gebäudeversicherer, dass Sie die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach mitteilen. Manche Versicherungen integrieren die Anlage kostenlos in den bestehenden Versicherungsschutz; andere Verträge erlauben die Installation einer PV-Anlage nicht – dann müssen Sie eine neue Gebäudeversicherung abschließen, bei der die PV-Anlage mitversichert werden kann. Wird die Solaranlage versichert, verpflichten die Versicherer die Betreiber*innen in der Regel zu einer regelmäßigen Wartung ihres Erzeugungssystems.

Weitere Dienstleistungen werden für PV-Anlagen angeboten, etwa die Reinigung der Module oder die Überwachung der Solarerträge. Eine Reinigung brauchen geneigt installierte Module meist nicht – der Regen spült Staub zur Genüge ab. Die Erträge können Sie selbst prüfen – dafür gibt es Überwachungsgeräte, deren Daten Sie über Softwareapplikationen ausgespielt bekommen. 

Glückliche Eltern mit kleinen Kindern im Huckepack, die gemeinsam in einem Garten in der Nähe ihres Hauses herumlaufen und Spaß haben.

Vierwende-Community

Gemeinsam erfolgreich sanieren

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Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Eine Photovoltaikanlage kann sich lohnen – wenn sie zu günstigen Preisen erworben wird. Das gilt sowohl, wenn Sie sich mit dem Strom vor allem selbst versorgen, als auch, wenn Sie ihn vollständig ins Stromnetz einspeisen und verkaufen wollen. Die Höhe der Investitionskosten bestimmt maßgeblich, ob sich die Anlage vor Ablauf von 20 Jahren rechnet. Höhere Preise pro Kilowatt Modulleistung als die nachfolgend genannten sollten Sie nicht zahlen:

  • PV-Anlage zur Eigenversorgung: maximal 1.800 Euro/kW
  • PV-Anlage zur Volleinspeisung: maximal 1.400 Euro/kW

Eigenverbrauch vs. Volleinspeisung

Den Solarstrom einer Solaranlage können Betreiber*innen selbst nutzen und Überschüsse ins öffentliche Netz fließen lassen. Für die eingespeiste Menge erhalten sie eine feste Vergütung über 20 Jahre. Wer dagegen den gesamten Strom, den die Solaranlage erzeugt, ins Stromnetz leitet, bekommt einen Bonus auf die Vergütung obendrauf – auch 20 Jahre lang.

Die Einspeisetarife sinken mit zunehmender Größe der PV-Anlage. Bei Anlagen mit mehr als 10 Kilowatt sind die Sätze anteilig anzuwenden. 2024 gelten diese Werte:

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PV-Leistung
Überschusseinspeisung
Volleinspeisung
≤ 10 kW
8,11 Cent/kWh
12,87 Cent/kWh
> 10 ≤ 40 kW
7,03 Cent/kWh
10,79 Cent/kWh
> 40 ≤ 100 kW
5,74 Cent/kWh
10,79 Cent/kWh
Die Tabelle stellt PV-Leistung und Überschusseinspeisung sowie Volleinspeisung gegenüber.

Quelle: § 48 EEG 2023, Stand: Februar 2024

Eine Photovoltaikanlage zur eigenen Versorgung rechnet sich vor allem dadurch, dass der eigene Strom viel günstiger ist als der, der über das Stromnetz geliefert wird. Kostet Sie der eigene Solarstrom 10 bis 14 Cent pro Kilowattstunde, zahlten Sie 2023 mehr als 40 Cent an Ihren Stromversorger. Damit ein großer Teil des erzeugten Solarstroms direkt genutzt werden kann, sollte die PV-Anlage aber nicht zu groß sein. Bei größerer Leistung fließt immer mehr Strom ins Netz ab. Über die Einspeisevergütung können Sie die Anlage aber nicht refinanzieren – die Vergütung ist bei Überschusseinspeisung geringer als die Kosten für die Stromproduktion.

Amortisation: Wann rechnet sich Photovoltaik?

Wollen Sie dagegen den Strom komplett ins Stromnetz speisen, sollten Sie die Anlage so groß wie möglich errichten – je größer sie ist, desto geringer sind die Investitionskosten pro Kilowattpeak (kWp) und desto lukrativer ist gewöhnlich der Betrieb der Solaranlage – und umso kürzer auch die Amortisationszeit.

Wann sich Photovoltaik in Ihrem Fall amortisiert, können Sie mit dem SolardachCheck von co2online berechnen.

Zum PV-Rechner

Solaranlage und Balkonkraftwerk

Wer im Eigenheim wohnt, sollte sein Dach nutzen, um eine Photovoltaik-Anlage zu errichten. Die Sonneneinstrahlung auf Dächer ist gewöhnlich gut, so dass mit hohen Stromerträgen zu rechnen ist. Je mehr Anlagen installiert sind, desto mehr Solarstrom wird erzeugt. Das bringt die Energiewende voran und Sie profitieren von den niedrigen Kosten des eigenen Solarstroms.

In einigen Fällen kann es aber schwierig sein, einen Installationsbetrieb zu finden, der eine Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert. Zum Beispiel, wenn

  • weniger als 20 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen,
  • das Dach mit Schieferplatten gedeckt ist,
  • das Dach seit mehr als 70 Jahren nicht saniert wurde und kein Statiker bescheinigt, dass es eine PV-Anlage tragen kann oder
  • das Dach sehr steil oder flach ist.
Mehrere Solarpanels hängen an einem Balkongeländer.

Balkonkraftwerke als (Zwischen-)Lösung

Das bedeutet aber nicht, dass Sie keine Photovoltaik-Anlage errichten können – für sogenannte Balkonkraftwerke brauchen Sie keinen Installationsbetrieb. Es handelt sich dabei um Mini-PV-Anlagen mit nur einem oder zwei Solarmodulen von 300 bis 800 Watt Leistung und einem Wechselrichter auf der Rückseite, die in eine Steckdose in der Wohnung oder eine Außensteckdose gestöpselt werden können. Sie können solch eine Stecker-Solar-Anlage am Balkongeländer aufhängen, im Garten aufstellen oder an der Fassade montieren.

Die Investitionskosten liegen bei 450 bis 900 Euro. Ein Balkonkraftwerk kann auch eine Alternative sein, wenn Sie die Investition in eine netzgekoppelte Dach-PV-Anlage in fünfstelliger Höhe scheuen. Wohnen Sie zur Miete, können Sie ebenfalls eine Stecker-Solar-Anlage betreiben – auf dem Balkon. In der Regel brauchen Sie dafür die Erlaubnis des Vermieters.

Mehr Infos hierzu finden Sie in unserem Artikel über Balkonkraftwerke.

PV-Anlage finanzieren: Förderung & Kredite

Eine Solaranlage zur Stromerzeugung müssen Sie nicht aus eigenen Mitteln finanzieren können. Es gibt Fördermittel und Kredite zur Fremdfinanzierung. Für Ihren Wohnort können Sie sich über unseren Rechner die für Sie infrage kommenden Förderprogramme anzeigen lassen.

Kredit für Photovoltaik

Zinsgünstige Kredite gibt es über die staatliche KfW-Bank. Die Zinsen im Programm 270 “Erneuerbare Energien - Standard” liegen unter den marktüblichen. Den Kreditvertrag schließen Sie aber nicht mit der KfW sondern mit Ihrer Hausbank. Nicht jedes Kreditinstitut unterstützt das Programm 270. Manche Banken bieten den KfW-Kredit erst ab einem bestimmten Mindestbetrag an. Informieren Sie sich frühzeitig, wie Ihre Bank zu dem Förderprogramm steht.

Unabhängig vom KfW-Programm bieten Banken sogenannte Ökokredite oder Modernisierungskredite, über die Sie eine Photovoltaikanlage finanzieren können, so etwa die SWK Bank, die Ethikbank und die Consors Finanzbank. Installationsbetriebe kooperieren mit einzelnen Banken und vermitteln einen Kredit, wenn Sie eine Solaranlage beim jeweiligen Betrieb bestellen. 

Zuschuss für Photovoltaik

Mehrere Bundesländer fördern den Kauf von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen. Auch Kommunen bezuschussen die Installation bestimmter Solaranlagen. Drei- bis fünfstellige Beträge können Sie so erhalten. Wie hoch die Fördermittel für einzelne Maßnahmen sind, listet unser dazugehöriger Artikel zur Förderung von PV-Anlagen auf.

Photovoltaik mieten oder kaufen?

Photovoltaik-Anlagen sind sehr preiswert geworden. Wer die Investition oder den Aufwand, sich in das Thema einzuarbeiten, scheut, kann bei seinem regionalen Energieversorger, bei Energiegenossenschaften oder spezialisierten Dienstleistern nach Mietoptionen fragen. Diese Anbieter haben nicht selten Finanzierungsmodelle mit Dachmiete (Dachpacht) oder Leasing entwickelt, um die Anlage vorzufinanzieren.

Die Hausbesitzer*innen zahlen dann für die Solaranlagen eine monatliche Rate von 50 bis 120 Euro. Dafür dürfen sie den Solarstrom in der Regel selbst nutzen (Eigenverbrauch) und erhalten auch die Einspeisevergütung.  

Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, verschiedene Angebote zu vergleichen. Prüfen sollten Hausbesitzer*innen vor allem, ob in den Pachtgebühren auch die Kosten für Wartung, Instandhaltung und Versicherung der PV-Anlage enthalten sind. 

Steuer & Gewerbeanmeldung für Photovoltaik

Wer Solarstrom erzeugt und über das Stromnetz verkauft, handelt als Unternehmer*in. Gewinne aus dem Stromverkauf müssen daher versteuert werden. Aber: Seit dem Steuerjahr 2022 sind Betreiber*innen von Photovoltaikanlagen davon befreit, ihre Gewinne aus dem Stromverkauf gegenüber dem Finanzamt zu erklären, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • Die PV-Anlage befindet sich an der Fassade, auf dem Dach oder integriert ins Dach eines Gebäudes und
  • hat maximal 30 kWp.

Hat das Gebäude mehr als zwei Wohn- oder Gewerbeeinheiten liegt die Bagatellgrenze höher: Pro Wohn- oder Gewerbeeinheit dürfen 15 Kilowatt Leistung installiert sein, maximal insgesamt aber nur 60 Kilowatt. Betreibt jemand mehrere PV-Anlagen auf Gebäuden, darf die Leistung der Anlagen zusammen 100 Kilowatt nicht übersteigen.

Müssen Sie Ihren Gewinn aus dem Stromgeschäft nicht erklären, kann darauf auch keine Einkommensteuer erhoben werden.

Auch muss für Photovoltaik-Anlagen bis 30 kWp auf einem Privatdach kein Gewerbe angemeldet werden - im Sinne des Bürokratieabbaus verzichten die Behörden darauf, die (eigentlich) fehlende Anmeldung zu beanstanden. 

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