Geschichte und Zukunft der Solarthermie
Bereits die alten Ägypter*innen und Mesopotamier*innen sowie die frühen Hochkulturen Südamerikas nutzten die Wärme der Sonnenstrahlen. Ihre Gebäude hatten eine spezielle Architektur: Fenster und Türen waren so positioniert, dass die Sonnenwärme aufgenommen und im Gebäude gespeichert werden konnte. Auch das Grundprinzip der Solarthermie half den Menschen bereits seit der Antike. Schon 800 vor Christus kamen einfache Solarspiegel zum Einsatz, um Sonnenstrahlen auf einen Punkt zu fokussieren und so Wasser zu erwärmen.
Die Vorläufer der heutigen Sonnenkollektoren erfand der Schweizer Naturforscher Horace-Bénédict de Saussure im 18. Jahrhundert. Der von ihm entworfene Prototyp des Flachkollektors mit Glasabdeckung erzielte bereits Temperaturen von bis zu 83 Grad Celsius und hat sich in seiner Bauart bis heute kaum verändert. De Saussure nutzte darüber hinaus das Prinzip der Solarthermie für den Betrieb von Gewächshäusern.
Ein Wendepunkt in der jüngeren Geschichte der Solarthermie war die erste Ölkrise. Stark steigende Preise für Erdöl führten dazu, dass Mitte der 1970er Jahre erste umfassende Konzepte entwickelt wurden, um Solarthermie für die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung zu nutzen.