Solarthermie Förderung 2024: KfW & BAFA

Mit Zuschüssen bis zu 70 Prozent und günstigen Krediten rechnet sich Solarthermie schneller als ohne. Welche konkreten Förderprogramme für Solarthermie es gibt und worauf zu achten ist, das zeigt unsere Übersicht wichtiger Förderprogramme – nicht nur KfW und BAFA, sondern auch von Bundesländern, Kommunen und Energieversorgern. Mit unseren Tipps zur Antragstellung vermeiden Sie zudem die häufigsten Fehler.

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FördermittelCheck: Zuschüsse finden

Prüfen Sie, welche Fördermittel es für Ihr Vorhaben gibt. Alle Zuschüsse und Kredite von Bund, Ländern, Kommunen und Versorgern:

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • bis zu 70 Prozent der Kosten für Solarthermie über Zuschüsse decken
  • wichtigste Solarthermie-Förderung von KfW und BAFA – aber auch von Bundesländern, Kommunen und Energieversorgern
  • Planung, Optimierung und Erweiterung einer Solarthermieanlage ebenfalls gefördert
  • Fördergeldgeber schreiben bestimmte technische Standards vor
  • viele Förderungen seit 2024 kombinierbar

Die Förderung von Solarthermie ist vielfältig. Die Förderbank KfW und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben bundesweit Fördermittel. Außerdem gibt es regionale Förderprogramme in den Bundesländern und kommunale Förderprogramme in vielen Städten und sogar einigen Gemeinden. Auch private Energieversorger fördern die Installation von Solarthermie. Grundsätzlich existieren zwei Förderungen:

  • als Zuschuss, der nicht zurückzuzahlen ist und
  • als Kredit, der zwar zurückzuzahlen ist, aber mit besonders niedrigen Zinsen.

Den lukrativsten Zuschuss von mindestens 30 Prozent gibt es über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) , die seit dem 01.01.2024 von der KfW organisiert wird. Zusätzlich zum Grundfördersatz sind ein Klimageschwindigkeitsbonus und ein Einkommens-Bonus möglich.

Wichtig: Der oder die zuständige Berater*in muss in der Liste der Energie-Effizienz-Experten eingetragen sein. Oft lassen sich Förderprogramme zur Solarthermie auch kombinieren, sodass sich die Installation einer Anlage für Hausbesitzer*innen noch schneller bezahlt macht.

Übersicht: Welche Fördermöglichkeiten für Solarthermie gibt es?

Was wird gefördert? Wer fördert Solarthermie?
PlanungBAFA
Verbraucherzentrale Energieberatung
Installation von Solarthermie für Warmwasser und/oder HeizungsunterstützungKfW
Bundesländer
Kommunen
Energieversorger*innen
Erweiterung einer SolarthermieanlageKfW
Bundesländer
Kommunen
Energieversorger*innen
Optimierung einer SolarthermieanlageBAFA
Verbraucherzentrale Energieberatung

Beispielrechnung: Nachrüstung von Solarthermie für Warmwasser

  • durchschnittliches Einfamilienhaus, 110 m2 Wohnfläche, 4 Bewohner*innen
  • Nachrüstung Solarthermie für Warmwasser, Vakuumröhrenkollektoren, 4 m2, inklusive Speicher und Montage
Kosten in Euro Förderung in Euro
Gesamtpreis inklusive Installation5.000
Zuschuss KfW (BEG EM): 30–70 %1.500–3.500
Kosten nach abgezogener Förderung1.500–3.500

Beispielrechnung: Nachrüstung von Solarthermie für Heizung und Warmwasser

  • durchschnittliches Einfamilienhaus, 110 m2 Wohnfläche, 4 Bewohner*innen
  • Nachrüstung Solarthermie für Heizung und Warmwasser, Flachkollektoren, 12 m2, inklusive Speicher und Montage
Kosten in EuroFörderung in Euro
Gesamtpreis inklusive Installation12.000
Zuschuss KfW (BEG EM): 30–70 %3.600–8.400
Kosten nach abgezogener Förderung 3.600–8.400

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Planung von Solarthermie mit Förderprogrammen

An eine Förderung für Solarthermie sollten Hauseigentümer*innen nicht erst denken, wenn die Anlage installiert ist. Denn schon für die Planung einer Solarthermieanlage können Fördermittel genutzt werden.

So fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine einfache Beratung durch die Verbraucherzentrale Energieberatung; Hauseigentümer*innen tragen bei einem Vor-Ort-Termin nur einen Eigenanteil von maximal 30 Euro. Geklärt werden kann hier beispielsweise bei Ihnen zu Hause, ob das eigene Haus überhaupt für Solarthermie geeignet ist und welche Fördermittel infrage kommen. Die Beratung in den Beratungsstellen, per Telefon oder online ist sogar kostenlos.

80 Prozent Zuschuss für Energieberatung

Eine andere Möglichkeit zur Förderung ist die umfangreichere Energieberatung für Wohngebäude (früher: Vor-Ort-Beratung) durch eine/n Energieberater*in. Dabei wird geprüft, ob der Einbau von Solarthermie mit anderen energetischen Maßnahmen kombiniert werden sollte. Oder ob es im Einzelfall sinnvollere Alternativen als Solarthermie gibt, um die eigenen Energiekosten zu senken. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt für diese Beratung einen Zuschuss von 80 Prozent der förderfähigen Kosten:

  • bei Ein- und Zweifamilienhäusern maximal 1.300 Euro und
  • bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten maximal 2.200 Euro.

Wer über die Planung hinaus auf der sicheren Seiten stehen möchte, kann auch den Service zur Fachplanung und Baubegleitung in Anspruch nehmen. Das BAFA übernimmt in dem Fall 50 Prozent der Kosten. 

Unser Tipp: Bei einem Vor-Ort-Termin kann der/die Energieberater*in nicht nur alle Fragen rund um die Solarthermieanlage klären, sondern auch beim Stellen von Förderanträgen helfen. So behalten Sie einen Überblick im Förderdschungel aus Krediten und Zuschüssen von KfW, BAFA, Ländern, Kommunen und privaten Versorgern. Denn: Die Antragsfristen für die Förderungen sind verschieden und nicht alle Fördermittel können miteinander kombiniert werden.

Eine erste Übersicht bietet Ihnen der interaktive FördermittelCheck. Alternativ können Sie auch die langen Listen für alle Solarthermie-Förderungen nutzen:

 

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BEG EM: Förderung für Solarthermie 2024

Praxistest Solarthermie: Indach-Montage von Kollektoren Schritt 5 – Kollektoren richtig platzieren.

Die Solarthermie-Förderung über die BEG EM ist für Hauseigentümer*innen besonders attraktiv. Denn die KfW fördert den Einbau von Solarkollektoren mit 30 bis 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Höhe des Zuschusses ist davon abhängig, ob gleichzeitig eine alte fossile Heizung ersetzt wird und wie hoch das Einkommen ist. 

Bausteine der Solarthermie-Förderung (BEG EM)
Grundfördersatz30 Prozent
Klimageschwindigkeits-Bonus (ab 2029 weniger)20 Prozent
Einkommens-Bonus30 Prozent
maximale Förderung70 Prozent

Insgesamt gibt es über die BEG EM einen Zuschuss von höchstens 70 Prozent, auch wenn beide Boni infrage kommen. Also sind über diese Solarthermie-Förderung Zuschüsse von 30, 50, 60 oder 70 Prozent möglich. Für den jeweiligen Bonus gelten einige Bedingungen:

  • Klimageschwindigkeits-Bonus: Den gibt es ausschließlich für einen klimafreundlichen Heizungstausch – zum Beispiel, wenn eine mindestens 20 Jahre alte Gasheizung durch Wärmepumpe und Solarthermie ersetzt wird. Geschwindigkeit lohnt sich, weil dieser Bonus ab 2029 sinkt.
  • Einkommens-Bonus: Voraussetzungen hierfür sind ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von maximal 40.000 Euro im Jahr und dass es sich um eine selbst bewohnte Immobilie handelt.

KfW-Förderung Solarthermie: Nr. 458

Alle Details und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Förderprogramm der KfW mit der Nummer 458 sind auf der Website der Förderbank zu finden: „Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude”.

Schritt für Schritt zur Solarthermie

Unser Leitfaden zeigt Ihnen, worauf Sie bei Planung und Installation von Solarthermie achten sollten.

Zum Online-Leitfaden

Mindestanforderungen für eine BEG EM Solarthermie-Förderung

Neben der Höhe der Zuschüsse haben sich auch die Mindestanforderungen der Solarthermie-Förderung geändert. Ob die Solarthermie nur für Warmwasser oder auch für die Heizungsunterstützung dient, spielt keine Rolle mehr.

Die wichtigsten Anforderungen für die BEG EM sind:

Auf der Website der KfW zur Förderung 458 gibt es einen „Vorab-Check”. Damit können Sie herausfinden, ob Sie die Voraussetzungen für die Förderung erfüllen.

Welche Fehler werden bei einem Antrag zur Solarthermie-Förderung häufig gemacht? – Tipps von BAFA-Referatsleiter Claus Hoffmann

  • Das Wichtigste: Ein Antrag muss immer vor Umsetzung der Maßnahme bzw. Vertragsschluss mit dem/der Installateur*in bei der KfW eingegangen sein. Spätere Anträge werden ohne inhaltliche Prüfung abgelehnt.
  • Wenn einzelne Angaben oder Unterlagen fehlen, kann ein Antrag nicht abschließend bearbeitet werden. Ist die Rechnung auf den Antragsteller ausgestellt? Enthält sie detaillierte Angaben zum Kollektortyp oder zum Volumen des Pufferspeichers? Das sollte unbedingt geprüft werden.
  • Und: Anträge und Fachunternehmererklärungen müssen unterschrieben sein.

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Zusätzliche KfW-Förderung für Solarthermie

Plastikhaus und Geld(c) Fantasista - Fotolia.com

Neben der BEG EM bietet die KfW-Bank noch weitere Förderungen in Sachen Solarthermie: unter anderem zinsgünstige Kredite für energetische Gebäudemodernisierungen und Haushalte mit geringem Einkommen.

KfW-Fördersätze für Modernisierung mit Solarthermie

Die KfW unterstützt Sie mit einem Förderkredit oder einem Zuschuss, wenn Sie Ihre bestehende Immobilie zu einem KfW-Effizienzhaus sanieren lassen. Die Solarthermieanlage kann dabei als Teil der Gesamtkosten sein. Es gilt, je höher der Standard, desto höher der Zuschuss oder die Tilgung.

KfW-Förderung für Modernisierung
Was wird gefördert?Sanierung zum Effizienzhaus (KfW 261)
Höhe der Förderungniedriger Zinssatz und bis zu 45 % Tilgungszuschuss von maximal 150.000 €
weitere Vorteilezusätzliche Förderung möglich, zum Beispiel für Baubegleitung
Kombination mit BEG EMja, möglich seit 2024

Ausführliche Details zu den Konditionen finden Sie in unserem Artikel „Bundesförderung für effiziente Gebäude - BEG”.

KfW-Förderung für Solarthermie bei geringem Einkommen und Nebau

Für Haushalte mit geringem Einkommen gibt es von der KfW für eine energetische Sanierung inklusive Solarthermie einen Ergänzungskredit von maximal 120.000 Euro. Bei einem zu versteuernden Einkommen von weniger als 90.000 Euro ist eine Zinsvergünstigung von bis zu 2,5 Prozentpunkten zu haben. Diese KfW-Förderung hat die Nummern 358 und 359.

Für Neubauten mit Solarthermie sind ebenfalls vergünstigte Kredite erhältlich. Familien mit mindestens einem Kind können dazu das KfW-Förderprogramm 300 nutzen.

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Regionale und lokale Förderung für Solarthermie

Neben der bundesweiten Förderung für Solarthermie können Verbraucher*innen auch regionale und lokale Förderangebote nutzen. Viele Bundesländer und Städte sowie einige Gemeinden und auch private Energieversorger fördern die Installation von Solarthermie.

Mit unserem FördermittelCheck finden Sie schnell die für Sie passenden Fördermittel – oder auf den langen Listen aller Solarthermie-Förderungen:

Förderung von Solarthermie in Nordrhein-Westfalen

„progres.nrw“ – so heißt zum Beispiel das nordrhein-westfälische Förderprogramm für Solarthermie. Hausbesitzer*innen erhalten einen Zuschuss für die Installation einer Solarthermieanlage in Höhe von maximal 90 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Der Zuschuss wird für Solarthermieanlagen für Warmwasser mit und ohne Raumwärme gezahlt. Die Kumulierung der Nordrhein-Westfalen-Solarthermie-Förderung mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude ist zulässig.

Wichtig: Der Förderantrag muss gestellt werden, bevor die Solarthermieanlage gekauft beziehungsweise installiert wird. Auch darf das Projekt erst begonnen werden, wenn der Antrag bewilligt ist. Die Anträge sind bei der Bezirksregierung Arnsberg zu stellen.

Voraussetzungen für diese Förderung sind unter anderem:

  • Es handelt sich um Solarthermie für ein Bestandsgebäude.
  • Eine Kollektorfläche von maximal einem Quadratmeter pro zehn Quadratmeter beheizter Wohn-/Gewerbefläche.
  • Die Mindestgröße beträgt vier Quadratmeter Bruttokollektorfläche.
  • Der Wohnsitz oder Unternehmenssitz des Antragstellenden liegt in Nordrhein-Westfalen.

Mit dem FördermittelCheck finden Sie alle Förderprogramme für Ihre Region.

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Dach mit Solarzellen(c) Michael Böhm/Fotolia.com

Erweiterung von Solarthermie mit Förderung

Wer eine bestehende Heizanlage um Solarthermie erweitern oder eine vorhandene Solarthermieanlage erweitern möchte, kann ebenfalls eine Förderung nutzen. Denn die besonders lukrative BEG EM schließt ausdrücklich die Erweiterung mit ein. Das heißt: Es gibt fürs Erweitern mindestens 30 Prozent Solarthermie-Zuschuss. Auch andere Förderungen von Bundesländern, Kommunen und Energieversorgern kommen infrage, allerdings weniger als bei einer Neuinstallation.

Da es sich bei einer Erweiterung von Solarthermie um eine größere Investition handelt, ist eine professionelle und unabhängige Planung empfehlenswert. Nutzen Sie deswegen am besten auch die Förderung fürs Planen. Dafür ist ein Zuschuss von bis zu 80 Prozent zu haben. Ein weiterer Vorteil: Energieberater*innen helfen auch beim Finden anderer Förderungen für die Erweiterung.

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Optimierung von Solarthermie mit Fördermitteln

Für das Optimieren einer Solarthermieanlage sind ebenfalls Fördermittel erhältlich – und das Sparpotenzial ist oft groß. Denn viele Anlagen laufen nicht optimal, wie Analysen von co2online und der Verbraucherzentrale Energieberatung zeigen.

Das BAFA zahlt fürs Optimieren einen Zuschuss von 15 bis 20 Prozent. Wo Potenzial für eine Solarthermie-Optimierung besteht, lässt sich auf drei Wegen herausfinden:

  • mit einem besonders kostengünstigen Service der Verbraucherzentrale Energieberatung
  • mit unabhängigen Energieberater*innen
  • mit Hilfe erfahrener Handwerker*innen, die auf Solarthermie spezialisiert sind

Als erster Schritt bieten sich wegen der niedrigen Kosten von maximal 30 Euro und der unabhängigen Analyse Vor-Ort-Beratung der Verbraucherzentrale zu Solarthermie an. Fallen dabei nur Kleinigkeiten auf, können Sie Ihre/n vorhandene/n Installateur*in ums Optimieren bitten. Bei größeren Problemen sind eher andere spezialisierte Handwerker*innen oder Energieberater*innen zu empfehlen.

Sie warten auf einen Termin für die Analyse oder wollen sich selbst darauf vorbereiten? Dann werfen Sie vorab einen Blick auf die einzelnen Schritte einer Solarthermie-Optimierung.

Autoren: Marcus Weber und Jens Hakenes

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