Wärmepumpe kaufen: Kosten kalkulieren
Die Kosten für eine Wärmepumpe betragen je nach Wärmequelle 12.000 bis 33.000 Euro, wobei die KfW eine Förderung für Wärmepumpen von bis zu 55 Prozent zahlt. Bei Erdwärmepumpen können die Kosten auch noch höher liegen, wenn die Bohrungen für Wärmesonden umfangreicher ausfallen als gewöhnlich.
Allerdings gilt im Allgemeinen: Gerade im Altbau lohnt es sich, den höheren Preis für das Erschließen der Wärmequellen Erde oder Grundwasser in Kauf zu nehmen. Durch höhere Effizienz und niedrigere Stromkosten machen sich Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen im Lauf der Jahre bezahlt. In Einzelfällen kann aber auch eine Luftwärmepumpe wirtschaftlicher sein. Daher ist eine genaue Planung und Berechnung sehr wichtig.
1. Informieren
Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über die Vorteile und Nachteile unterschiedlicher Arten von Wärmepumpen und die passenden Anwendungsbereiche für Altbau und Neubau.
2. Beim Altbau: Sanierung prüfen
Verschaffen Sie sich einen Überblick über den energetischen Zustand Ihres Hauses – mit einem Energieausweis oder dem kostenlosen HeizCheck von co2online. Denn damit eine Wärmepumpe geringe Stromkosten hat, kommt es auf eine gute Dämmung und passende Heizkörper an.
Falls Ihre Heizkosten und Ihr Verbrauch hoch sind, überlegen Sie, ob der Zeitpunkt für Maßnahmen zur Dämmung günstig ist. Dafür gibt es eine Förderung der KfW. Für einen eventuell ratsamen Austausch der Heizkörper ist der Einbau der Wärmepumpe eine gute Gelegenheit. Das BAFA fördert in diesem Zusammenhang auch die Installation einer Flächenheizung.
3. Wärmequelle wählen
Prüfen Sie, ob sich auf Ihrem Grundstück Erdwärme (Geothermie) oder Grundwasser nutzen lässt. Sie führen zu einem höheren Wirkungsgrad der Wärmepumpe als die Wärmequelle Luft. So sparen Sie später Stromkosten und mindern die CO2-Emissionen. Erste Informationen gibt es beim Umweltamt oder der Wasserbehörde der Kommune oder des Landkreises.
Bei Bedarf muss ein zugelassener Fachbetrieb für eine Wasser-Wasser-Wärmesonde das Grundwasser analysieren. Bei Erdwärmesonden ist in einigen Fällen eine Probebohrung ratsam. Falls eine Probebohrung nötig sein sollte, stellen Sie den Antrag auf Förderung beim BAFA schon vorher. Auch diese Kosten sind förderfähig.
Bei der eigentlichen Sondenbohrung oder beim Verlegen von Erdwärme-Kollektoren sollte nicht gespart werden. Sind die Bohrung zu kurz oder die Kollektorfläche zu klein für den Wärmebedarf des Hauses, muss eventuell nachgebessert werden. Oder der Heizstab der Wärmepumpe muss im Winter einspringen und treibt die Stromkosten nach oben.
4. Warmwasserverbrauch ermitteln
Neben der Heizlast ist auch der Warmwasserverbrauch wichtig bei der Auswahl der passenden Wärmepumpe. Der Verbrauch von Warmwasser hat einen starken Einfluss auf den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe. Das liegt daran, dass die Temperatur für das Warmwasser meist höher ist als für das Heizwasser. Um die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpe realistisch einschätzen zu können und ein passendes Modell auszuwählen, sollten Sie daher wissen, wie hoch der Warmwasseranteil in Ihrem Heizsystem ist.
Falls Sie keinen eigenen Warmwasserzähler installiert haben, können Sie den Verbrauch mit dem WarmwasserCheck von co2online schätzen.
5. Lärmschutz beachten
Falls Sie über eine Luftwärmepumpe mit Außenaufstellung oder in Splitbauweise nachdenken, lassen Sie sich von Ihrem Fachbetrieb eine Musteranlage nennen und verschaffen Sie sich einen Eindruck von der Lautstärke. Sprechen Sie vorab außerdem mit Ihren Nachbar*innen.
6. Photovoltaik
Ist genug Kapital vorhanden, bietet der Einbau einer Wärmepumpe einen guten Anlass, zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach zu setzen. Im Frühjahr und Herbst kann sie einen großen Teil des Stromverbrauchs der Wärmepumpe decken. Für den Strom, der nicht direkt im Haus verbraucht wird, gibt es eine Einspeisevergütung.
7. Kühlfunktion prüfen
Eine reversible Wärmepumpe ist auch gut zum Kühlen eines Gebäudes geeignet. Falls Sie Ihr Haus im Sommer mit der Wärmepumpe kühlen möchten, hat das Einfluss auf die Auswahl der Anlage. Für einen niedrigen Stromverbrauch sollten Sie dann erst recht eine Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe wählen und eine Flächenheizung einbauen, am besten eine Deckenheizung. Doch auch für einen effizienten sommerlichen Wärmeschutz hilft in erster Linie die Dämmung des Gebäudes.