Warmwasser-Wärmepumpe:
Kosten, Vor- und Nachteile

13.06.2023 Lesedauer: min Lea Wrobel

Moderner Heizungskeller mit Waschmaschine und Brachwasserwärmepumpe

Die Warmwasser-Wärmepumpe, auch bekannt als Brauchwasser-Wärmepumpe, dient ausschließlich zur Erhitzung von Brauchwasser und wird nicht zur Raumheizung eingesetzt. Sie nutzt Umgebungswärme aus Ab- oder Umluft, um warmes Wasser für den Haushalt bereitzustellen – ideal für die energiebewusste Warmwasserbereitung.

WärmepumpenCheck

Ob und welche Wärmepumpe für Ihr Gebäude geeignet ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, erfahren Sie in unserem kostenlosen WärmepumpenCheck.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Warmwasser-Wärmepumpe nur zum Erhitzen von Brauchwasser
  • nutzt Umgebungswärme aus Abluft, Umluft oder Außenluft
  • kombinierbar mit Solarthermie und Photovoltaik
  • kostengünstiger als übliche Wärmepumpen
  • keine Förderung für reine Warmwasser-Wärmepumpe

Was ist eine Warmwasser-Wärmepumpe?

Eine Warmwasser-Wärmepumpe erhitzt das Warmwasser im Haushalt. Diese Art der Wärmepumpe nutzt üblicherweise Luft als Wärmequelle und wird direkt an den Warmwasserspeicher angeschlossen. Da sie ausschließlich für die Erhitzung des Brauchwassers dient, wird sie meist mit einem vorhandenen Gaskessel oder Ölkessel zur Raumheizung kombiniert.

Unterschied von Warmwasser- zu üblichen Wärmepumpen

Der Unterschied zwischen Warmwasser-Wärmepumpen und Heizungswärmepumpen liegt darin, dass erstere ausschließlich das Warmwasser im Haushalt erwärmen und oft mit einem Gas- oder Ölkessel für die Heizung kombiniert werden. Im Gegensatz dazu sind Wärmepumpen eigenständige Systeme, die sowohl die Raumheizung als auch die Warm- beziehungsweise Heißwasserbereitung abdecken. Daher müssen Wärmepumpen in der Regel über eine höhere Leistung verfügen als Warmwasser-Wärmepumpen.

Im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen verfügen Luftwärmepumpen über einen relativ niedrigeren Wirkungsgrad. Dieser Aspekt ist jedoch bei Warmwasser-Wärmepumpen weniger entscheidend, da die Warmwasserbereitung in Bezug auf Effizienzanforderungen weniger anspruchsvoll ist.

Aufbau und Funktion von Warmwasser-Wärmepumpen

Warmwasser-Wärmepumpen arbeiten unabhängig von Heizungssystemen und ermöglichen eine ressourcenschonende und kosteneffiziente Warmwasserversorgung. Durch die Entkopplung von der Heizungsanlage kann der Heizkessel in den warmen Monaten komplett abgeschaltet und somit Strom gespart werden. Warmwasser-Wärmepumpen können auch in Verbindung mit Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen genutzt werden.

Die Funktionsweise von Warmwasser-Wärmepumpen entspricht der herkömmlicher Wärmepumpen. Sie nutzen vorhandene Umgebungswärme und heben sie durch einen Verdichtungskreislauf auf ein höheres Temperaturniveau. So lässt sie sich für das Warmwassersystem nutzbar machen. Diese Technologie ist effizient und umweltfreundlich, da sie aus einer geringen Menge Strom erhebliche Mengen an Wärmeenergie erzeugt.

Eine detaillierte Erklärung zur Funktionsweise von Wärmepumpen finden Sie in unserem Artikel Wie funktioniert eine Wärmepumpe? Nutzen Sie auch unseren kostenlosen WärmepumpenCheck, um herauszufinden, ob und welche Wärmepumpe für Ihr Gebäude geeignet ist.

Jetzt WärmepumpenCheck machen

Die Installation und Integration von Warmwasser-Wärmepumpen in bestehende Systeme erfordert Überlegungen zur

  • Standortwahl,
  • Platzbedarf und
  • Anschlussmöglichkeiten.

Wir empfehlen eine/n Energieberater*in zurate zu ziehen, um die optimale Wärmepumpen-Lösung für Ihr Gebäude zu finden. Dabei ist es essenziell, den persönlichen Warm- beziehungsweise Heißwasserbedarf präzise zu ermitteln. So lassen sich die voraussichtlichen Kosten und potenziellen jährlichen Einsparungen realistisch einschätzen. Der Einbau einer Warmwasser-Wärmepumpe erfolgt in der Regel zügig, da weder ein Gasanschluss noch ein Öltank notwendig sind.

Energiequelle für Warmwasser-Wärmepumpe: Abluft, Umluft oder Außenluft

Brauchwasser-Wärmepumpen nutzen entweder die Umluft, Außenluft oder Abluft als Wärmequelle. Bei Umluft-Wärmepumpen eignen sich Räume wie Kellerräume, die im Winter eine konstant hohe Temperatur aufweisen. Während des Betriebs kühlt die Wärmepumpe den Raum um etwa zwei bis vier Grad ab, was zur Entfeuchtung der Luft führt. Dadurch wird Schimmelbildung verhindert und das Mauerwerk geschützt. Bei Nutzung von Abluft wird die Wärmepumpe mit einem vorhandenen Luftverteilsystem verbunden. Generell steigt die Effizienz der Wärmepumpe mit höherer Raumtemperatur.

Erfahrungsbericht Brauchwasser-Wärmepumpe

Praxistester Michael aus Schwäbisch Hall hat den Versuch gewagt und eine Brauchwasser-Wärmepumpe einbauen lassen. Seine Erfahrungen und Tipps verrät er im Video.

Michael aus Schwäbisch Hall hat eine Brauchwasser-Wärmepumpe einbauen lassen.

Fazit nach einigen Monaten

Michael: Wenn gute Handwerker gefunden sind, ist der Einbau einer Brauchwasser-Wärmepumpe sehr einfach. Die meisten Modelle sind ausgereift und haben ab Werk eine Schnittstelle zur PV-Anlage (PV-ready) und lassen sich umprogrammieren (Timer, etc.)

Unser Stromverbrauch in den Sommermonaten liegt bei ca. 50kWh, das entspricht 9 Euro pro Monat (durch eigene PV-Anlage mit 18Ct/kWh). Zum Vergleich lief meine Gastherme in den Sommermonaten mit 50 m³ Gasverbrauch nur für Warmwasser, das entspricht ca. 81 Euro im Monat, also das Neunfache.

Die Wintermonate muss ich noch analysieren, denn weniger Sonne heißt, dass ich Strom zukaufen oder über Wärmetauscher der Gastherme das Brauchwasser erwärmen muss.

Leider habe ich keinen Wärmezähler, aber zur Orientierung: wir sind ein 4-Personen-Haushalt (2 Erwachsenen, 2 Kinder). Anschaffungskosten ca. 4.000 Euro mit allem drum und dran, das heißt, nach 5-7 Jahren (je nachdem, wie sich die Wintermonate entwickeln) habe ich die Investitionskosten wieder reingespart.

Kosten einer Warmwasser-Wärmepumpe

Die Anschaffungskosten einer Warmwasser-Wärmepumpe variieren je nach Wärmeleistung, sind jedoch üblicherweise günstiger im Vergleich zu Heizungswärmepumpen. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Speichervolumen von rund 200 Litern belaufen sich die Investitionskosten auf etwa 1.500 bis 3.000 Euro. Diese Angabe umfasst ausschließlich den Kaufpreis, während zusätzliche Aufwendungen für Lieferung, Installation und Inbetriebnahme hinzukommen können.

Die Betriebskosten einer Warmwasser-Wärmepumpe werden hauptsächlich von den Stromkosten für den Antrieb des Verdichters beeinflusst, während Instandhaltungs- und Wartungskosten moderat sind. Die Integration in eine Solaranlage (Solarthermie/Photovoltaik) oder ein Luftverteilsystem kann die Kosteneffizienz dieser Wärmepumpe weiter erhöhen. Einen Überblick über die Kosten und Effizienz der unterschiedlichen Wärmepumpen-Arten gibt unser Artikel Wärmepumpen-Vergleich: Heizen mit Luft, Wasser oder Erdwärme?

Keine Förderung für reine Warmwasser-Wärmepumpe

Warmwasser- beziehungsweise Brauchwasser-Wärmepumpen erhalten keine direkte staatliche Förderung. Fördermittel für Warmwasser-Wärmepumpen stehen ausschließlich im Zusammenhang mit einer Heizungsförderung zur Verfügung. Das bedeutet, dass eine förderfähige neue Heizung installiert werden muss, um Zuschüsse für die Warmwasser-Wärmepumpe als ergänzende Maßnahme zu erhalten. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel zur Förderung von Wärmepumpen.

Warmwasser-Wärmepumpe: Vor- und Nachteile

Warmwasser-Wärmepumpen bieten sowohl Vor- als auch Nachteile, die bei der Entscheidung für ihre Nutzung berücksichtigt werden sollten.

Vorteile von Brauchwasser-Wärmepumpen sind eine umweltfreundliche und kostengünstige Warmwasserbereitung, niedrige Anschaffungs- und Wartungskosten, die einfache Installation sowie die Kompatibilität mit Solaranlagen. Zudem können sie durch die Entfeuchtung des Aufstellortes Schimmel verhindern.

Nachteile von Brauchwasser-Wärmepumpen sind, dass ihr Stromverbrauch abhängig von Umgebungstemperatur und Warmwasserbedarf variiert, in einigen Fällen kann die Warmwasserabgabe bei hohem Bedarf nicht ausreichend sein, insbesondere wenn der Warmwasserspeicher erschöpft ist. Zudem ist keine direkte Förderung von Warmwasser-Wärmepumpen zu haben.

Vorteile von Warmwasser-Wärmepumpen sind:

  • Umweltfreundliche und kostengünstige Warmwasserbereitung: Durch die Vermeidung von fossilen Brennstoffen tragen Warmwasser-Wärmepumpen zum Klimaschutz bei. Zudem können Sie Ihre Warmwasserkosten deutlich reduzieren.
  • Geringe Anschaffungs- und Wartungskosten: Die Kosten für den Kauf und die Wartung von Brauchwasser-Wärmepumpen sind vergleichsweise niedrig. Sie sind langlebig und erfordern nur geringen Wartungsaufwand.
  • Kompakte Bauweise und einfache Installation: Warmwasser-Wärmepumpen benötigen keine Gas- oder Öl-Anschlüsse und sind somit flexibel in der Aufstellung und einfach installiert.
  • Kompatibel mit Solaranlagen: Die Kombination mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen ermöglicht die Nutzung von selbst erzeugtem Strom für den Betrieb der Wärmepumpe oder von Wärmeenergie für den Speicher.
  • Verhindert Schimmelbildung: Durch die Entfeuchtung des Aufstellortes können Warmwasser-Wärmepumpen Schimmelbildung vorbeugen.

Nachteile von Warmwasser-Wärmepumpen sind:

  • Stromverbrauch abhängig von Temperatur und Bedarf: Der Stromverbrauch der Wärmepumpe variiert je nach Umgebungstemperatur (je höher, desto besser) und Warmwasserbedarf (je niedriger, desto besser).
  • Stromquelle beeinflusst Ökobilanz: Die ökologische Bilanz der Wärmepumpe hängt von der Art der Stromquelle ab, die für den Betrieb verwendet wird. Also am besten echten Ökostrom nutzen.
  • Zu wenig Warmwasser bei hohem Bedarf: In manchen Fällen kann die Warmwasserabgabe bei kurzzeitig hohem Bedarf nicht ausreichend sein. Dies kann insbesondere auftreten, wenn der Warmwasserspeicher erschöpft ist und die Wärmepumpe mehr Zeit zum Wiederaufladen benötigt.
  • Keine individuelle Förderung möglich: Da es sich nicht um eine komplette Heizungsanlage handelt, ist eine direkte Förderung nicht möglich. Aber für eine Warmwasser-Wärmepumpe als zusätzliche Maßnahme schon.
  • Elektrische Heizung für besonders heißes Wasser: Für hohe Warmwassertemperaturen wird oft eine zusätzliche elektrische Heizung benötigt. Das kann zu höheren Kosten führen.

In unserem kostenlosen WärmepumpenCheck erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Wärmepumpenarten mit sich bringen und welche Wärmepumpe sich für Ihr Gebäude eignet.

Zum WärmepumpenCheck

Übersicht: Vor- und Nachteile von Warmwasser-Wärmepumpen

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Vorteile
Nachteile
umweltfreundliche und kostengünstige Warmwasserbereitung
Stromverbrauch abhängig von Lufttemperatur und Warmwasserbedarf
geringe Anschaffungs- und Wartungskosten
Stromquelle beeinflusst Ökobilanz
kompakte Bauweise und einfache Installation
unzureichende Warmwasserabgabe bei hohem Bedarf
kompatibel mit Solarthermie- und Photovoltaikanlagen
keine direkte Förderung möglich
verhindert Schimmelbildung
zusätzliche elektrische Heizung für hohe Warmwassertemperaturen
Auflistung der Vor- und Nachteile von Warmwasser-Wärmepumpen.

Kombination von Warmwasser-Wärmepumpe mit Photovoltaik und Solarthermie

Für Besitzer*innen von Photovoltaikanlagen lohnt es sich, den eigenen Solarstrom selbst zu nutzen. Der erzeugte Photovoltaik-Strom kann zum Antrieb des Wärmepumpen-Kompressors genutzt werden. So wird durch die Kombination von Warmwasser-Wärmepumpe mit Photovoltaik-Anlage der CO2-Ausstoß der Wärmepumpe reduziert und die Rentabilität der Photovoltaik-Anlage gesteigert.

Inzwischen gibt es auch Warmwasser-Wärmepumpen, die direkt an Solar-Kollektoren angeschlossen werden können. Erzeugt die Solarthermieanlage ausreichend Warmwasser, schaltet die Wärmepumpe ab. Damit ist eine optimale Nutzung der kostenfreien Solar- und Luftenergie gewährleistet.

Photovoltaik vs. Solarthermie

Solarthermie ist die Erzeugung von Wärme für Warmwasser oder Raumheizung. Dagegen steht Photovoltaik für die Erzeugung von elektrischer Energie (Strom) aus Sonnenlicht. Beides lässt sich auch für eine Warmwasser-Wärmepumpe nutzen – und macht sie besonders effizient sowie klimafreundlich.

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