Brunnen für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe werden zwei Brunnen benötigt:
- Förderbrunnen (auch: Saug- oder Zapfbrunnen): Gewinnt das Grundwasser und leitet es mithilfe einer Pumpe zum Kältemittelkreislauf
- Schluckbrunnen (auch: Sickerbrunnen): Nimmt das Grundwasser, dem die Wärmeenergie entzogen wurde, auf und leitet es zurück in den Boden
Die Bohrtiefe für Förder- und Schluckbrunnen kann bis zu 50 Meter betragen. Mit zunehmender Tiefe steigen auch die Betriebskosten für die Wasserpumpen, ideal sind deshalb Fördertiefen zwischen 10 und 20 Metern. Beide Brunnen sollten gleich tief sein, um den Wasserschutzvorschriften zu entsprechen.
Da durch den Förderbrunnen warmes Wasser nach oben gepumpt und durch den Schluckbrunnen kaltes Wasser zurück ins Grundwasser geleitet wird, muss zwischen den Brunnen ein Abstand von mindestens 15 Metern liegen. Liegen sie näher zusammen, würde das kalte Wasser das Grundwasser um den Förderbrunnen abkühlen. Für beide Brunnenbohrungen können Sie insgesamt mit Kosten zwischen 4.000 bis 7.000 Euro rechnen. Sollte bereits ein Grundwasserbrunnen auf dem Grundstück vorhanden und nicht zu weit entfernt von der Heizanlage sein, können Sie sich üblicherweise eine der Bohrung sparen.
Wassermenge für Grundwasser-Wärmepumpe
Der erfolgreiche Betrieb einer Grundwasser-Wärmepumpe ist von zwei Faktoren abhängig: der ausreichenden Grundwassermenge und der Qualität des Grundwassers. Die Effizienz der Wärmepumpe steigt mit der Menge und Qualität des vorhandenen Wassers.
Bevor Sie fest mit einer Grundwasser-Wärmepumpe planen, sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass Sie Zugang zu ausreichend Grundwasser haben. Die Förderrate beziehungsweise der Wasserbedarf für eine Grundwasser-Wärmepumpe liegt bei etwa 1 Liter pro Sekunde für eine Heizleistung von 15 Kilowatt. Bei der Einschätzung helfen die örtliche Wasser- oder Umweltbehörde und Ingenieurbüros weiter.
Damit der Brunnen nicht verstopft oder die Anlage korrodiert, muss außerdem die Zusammensetzung des Wassers analysiert werden. Daher müssen Bauherr*innen für Grundwasser-Wärmepumpen eine Genehmigung von der Wasserbehörde einholen.
Stromverbrauch einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe benötigt eine externe Energiequelle, um das Grundwasser hochzupumpen und um den Kältemitteldampf zu verdichten. Die Stromkosten dafür halten sich jedoch in Grenzen.
Grundwasser-Wärmepumpen können nach Erfahrung der Verbraucherzentralen eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von bis zu 5 erreichen und sind damit besonders wirtschaftlich. Gründe für den hohen Wirkungsgrad: Grundwasser hat eine konstant hohe Temperatur und im Gegensatz zu Erdwärmepumpen gibt es weniger Wärmetauscher-Verluste. Einen wirtschaftlichen Vorteil haben Grundwasser-Wärmepumpen gegenüber Erdwärmepumpen häufig ab 10 Kilowatt Heizleistung. Sie sind also besonders für Mehrfamilienhäuser und Altbauten geeignet.