Solardachpflicht: In welchen Bundesländern gelten welche Regelungen?

12.03.2024 Lesedauer: min Autorin: Mirka Jedamzik

Photovoltaikanlage auf dem Dach

Sonnenenergie boomt: Ihr Anteil an der Stromversorgung in Deutschland betrug im Jahr 2023 mehr als 12 Prozent – ein neuer Rekord. In einigen Bundesländern ist der Einsatz von Solaranlagen bereits verpflichtend. Wir verraten Ihnen, wo und in welchen Fällen Sie eine PV-Anlage installieren müssen.

 

In einigen Bundesländern gibt es bereits Regelungen zum verpflichtenden Einsatz von Solaranlagen an oder auf Gebäuden. In den meisten Fällen betreffen sie Neubauten, in einigen Fällen gelten sie aber auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden.

So müssen Hauseigentümer*innen in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen nicht nur auf neu gebauten Wohnhäusern eine Solaranlage installieren, sondern auch, wenn das Dach grundlegend saniert wurde.

In Bayern gilt dagegen nur eine PV-Empfehlung und in Rheinland-Pfalz muss das Dach nach einer Sanierung lediglich für eine PV-Anlage geeignet sein. In Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es aktuell keine Verpflichtungen zum Solardach auf Wohngebäuden.

Einige Regelungen treten auch erst im nächsten Jahr in Kraft. Hier finden Sie alle im Überblick:

Solardachpflicht im Überblick

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Bundesland
Wohngebäude
Nichtwohngebäude/Parkplätze
Baden-Württemberg
Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen
Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze
Bayern
Im Bestand bei Dachsanierungen (Soll-Vorschrift, ab 2025)
Für Nicht-Wohngebäude (ab 2025)
Berlin
Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen
Für Nicht-Wohngebäude
Brandenburg
Keine
Geplant
Bremen
Im Bestand bei Dachsanierung, für Neubau ab 2025
Für Nicht-Wohngebäude
Hamburg
Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen
Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze
Hessen
Keine
Für landeseigene Gebäude und Parkplätze
Mecklenburg-Vorpommern
Geplant (ab Mitte 2025)
Geplant
Niedersachsen
Für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2025)
Für Nicht-Wohngebäude
Nordrhein-Westfalen
Für Neubau (ab 2025), im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2026)
Für Nicht-Wohngebäude
Rheinland-Pfalz
PV-Ready für Neubau und im Bestand bei Dachsanierungen (ab 2025)
Für Nicht-Wohngebäude
Saarland
Keine
Keine
Sachsen
Keine
Keine
Sachsen-Anhalt
Keine
Keine
Schleswig-Holstein
Geplant (für Neubau)
Für Nicht-Wohngebäude und Parkplätze
Thüringen
Keine
Keine
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Die Details sind jeweils in den Landesgesetzen festgeschrieben – etwa wie viel der Fläche genutzt werden muss oder ob es Ausnahmen und Härtefallregelungen gibt. In einigen Kommunen gelten zudem eigene Solarpflichten. Hauseigentümer*innen sollten daher neben den Landesgesetzen auch die Regelungen ihrer Kommune kennen. Informieren Sie sich am besten beim zuständigen Bauamt.

Solarenergie lohnt sich in den meisten Fällen

Ob Solardachpflicht oder nicht – eine Photovoltaikanlage lohnt sich in den allermeisten Fällen. Besonders bei Haushalten mit hohem Stromverbrauch, wenn zum Beispiel eine Wärmepumpe betrieben oder ein E-Auto zu Hause aufgetankt wird, rechnen sich die Kosten bereits nach 10 bis 15 Jahren.

Mit dem SolardachCheck können Sie prüfen, ab wann sich eine Anlage für Sie rentiert.

Förderungen für Solaranlagen prüfen

Die Einspeisung von PV-Strom wird durch das EEG gefördert. Die KfW stellt zudem Kredite für das Errichten von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zur Verfügung. Prüfen Sie zudem auch regionale Förderprogramme. In den Ländern gibt es häufig ergänzende Kredite und in einigen Kommunen sogar Zuschüsse für die eigene PV-Anlage.

Ob es auch Kredite oder Zuschüsse in Ihrer Kommune gibt, können Sie mit dem FördermittelCheck prüfen.

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