Deutsche Haushalte haben 2022 kaum Heizenergie gespart

09.10.2023 Lesedauer: min Alexander Steinfeldt

Laptop mit Heizspiegel
Inhalte
  • Heizenergieverbrauch ging 2022 um lediglich 1,4 Prozent zurück
  • Sparappelle allein reichen nicht, Beratung und Begleitung beim Energiesparen notwendig
  • Mindesteffizienzstandards schützen Mieter vor hohen Heizkosten in unsanierten Gebäuden
Berlin, 09. Oktober 2023. Eine Auswertung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) zeigt, dass Privathaushalte in Deutschland im letzten Jahr nur 1,4 Prozent Heizenergie aktiv eingespart haben. Insbesondere in unsanierten Gebäuden konnten keine Einsparungen erreicht werden.

Zwar sank der Verbrauch in den Gebäuden insgesamt um 10,6 Prozent, doch das ist vor allem auf den milden Winter zurückzuführen. Die witterungsbereinigte Einsparung beträgt im Vergleich zum Jahr 2021 lediglich 1,4 Prozent. Haushalte mit einer Gasheizung haben mit 3,5 Prozent etwas mehr eingespart als der Durchschnitt. Für die Auswertung wurde der reale Heizenergieverbrauch von rund 4.000 Wohngebäuden sowohl in 2021 als auch in 2022 verglichen.

Die Auswertung zeigt, dass Sparappelle allein nicht reichen. Energiesparen bleibt damit für viele Haushalte eine große Herausforderung. Ohne Kenntnis über den tatsächlichen Verbrauch und mögliche Sparpotenziale fehlt der konkrete Anreiz, mit dem Sparen zu beginnen. Verbraucher müssen daher aktiv beraten und begleitet werden und benötigen Feedback zu Einsparungen oder Mehrverbräuchen. Hier hilft der Heizspiegel (www.heizspiegel.de) mit Vergleichswerten zum persönlichen Energieverbrauch und konkreten Spartipps.

Keine Einsparungen in unsanierten Gebäuden möglich

Zwar lässt sich durch Senkung der Raumtemperatur, richtiges Lüften und Warmwassersparen der Verbrauch in einigen Fällen um bis zu 20 Prozent reduzieren. Das gilt allerdings nicht für unsanierte Gebäude, die im letzten Jahr sogar mehr verbraucht haben. Gebäude mit dem höchsten Mehrverbrauch (plus 3,4 Prozent) liegen in der aktuell drittschlechtesten Energieeffizienzklasse F. Einsparungen wurden hingegen in Gebäuden der Klassen A bis D erreicht.

In energetisch schlechten Gebäuden sind Sanierungen daher umso wichtiger, da dort durch Verhaltensänderungen nicht mehr aktiv Energie gespart werden kann. In diesem Licht betrachtet sind die geplanten Mindesteffizienzstandards und Sanierungsvorgaben für besonders ineffiziente Gebäude ein wichtiges Instrument, um vor allem Mieter vor zu hohen Energiekosten zu schützen.

Der energetische Zustand des Gebäudes ist entscheidend für den Heizenergieverbrauch. Energetisch sanierte Häuser mit neuer Heizung und Wärmedämmung sparen 50 bis 80 Prozent Energie. Neben kurzfristig wirkenden Verhaltensänderungen und Sparbemühungen sind daher vor allem Sanierungsmaßnahmen notwendig, um Haushalte mit hohen Heizkosten zu entlasten.

Über co2online

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom- und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Alexander Steinfeldt Kreis

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