“Es hängt und es tut”: Stuttgarter Mieterin berichtet vom Weg zum eigenen Strom vom Balkon

15.05.2024 Lesedauer: min Alexander Steinfeldt

Irene Kamm freut sich über ihr Balkonkraftwerk.
  • Stuttgarterin gewann 2023 beim Foto-Wettbewerb eine Balkon-PV-Anlage
  • Jetzt berichtet sie von ihren Erfahrungen bei Installation und Inbetriebnahme
  • Ihr Beispiel soll andere ermuntern, auf erneuerbare Energien umzusteigen
Berlin, 15. Mai 2024. Im Juni 2023 gewann Irene Kamm beim Fotowettbewerb von ”Stuttgart knackt die 10%!” eine Balkon-PV-Anlage. Seit dem Winter hängt das Modul nun an ihrem Balkon in Stuttgart-Sillenbuch. Neben Tomaten und Kräutern lassen sich auf Irene Kamms Balkon in diesem Sommer nun auch Sonnenstrahlen ernten.

Bei einem Besuch des Projektteams der Energiesparkampagne „Stuttgart knackt die 10%!“ (www.stuttgart-zehn-prozent.de) erzählte die Krankenschwester im Ruhestand von ihren Erfahrungen bei der Installation, und was der selbstgemachte Strom für den eigenen Energieverbrauch und für den Klimaschutz bedeutet.

„Mit einem Balkonmodul kann man sehr gut anfangen und wird dann vielleicht den Spaß an der Sache entdecken”, empfiehlt Irene Kamm. Mit einer Stecker-Solaranlage können Besitzer tatsächlich bis zu 10 Prozent ihres verbrauchten Stroms selbst erzeugen. So können jedes Jahr etwa 80 Euro gespart und knapp 100 Kilogramm CO2 vermieden werden.

Wie viel genau, das hängt von mehreren Faktoren wie dem Wetter, dem Modul und der Ausrichtung ab. Und vom Verbrauchsverhalten: „Ich schaue morgens, ob die Sonne scheint und welches Gerät ich über den Tag sowieso brauche und gleich anschließen kann“, erzählt Irene Kamm. „Oder ich überlege mir schon am Abend: Reicht es, wenn ich den Fahrrad-Akku erst morgen früh auflade?“ Vorausschauend kann sie sich so ihren eigenen Strom zunutze machen. Auf ihren Verbrauch achtet sie trotzdem und versucht Energie zu sparen, wo es möglich ist. Der gewonnene Strom geht in die eigenen vier Wände, wenn er dort direkt genutzt wird, ein Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist.

Hürden auf dem Weg zur Inbetriebnahme des Balkonkraftwerks – Verbesserungen durch Solarpaket beschlossen

Bereits vor dem Foto-Wettbewerb hatte sich Irene Kamm für die Idee der eigenen Energieerzeugung auf ihrem Balkon interessiert und viele Informationen aus Zeitung und diversen Online-Tutorials zusammengesammelt. Trotz ihres guten Vorwissens zeigte sich jedoch schnell, dass der Weg zur Installation seine Zeit braucht. So musste sie zunächst abklären, welches Modul für ihren Balkon im 2. Stock geeignet ist. Der Vermieter erwartete eine Aktualisierung der Haftpflichtversicherung, die das Modul mit einschließt, sowie ein Gutachten, dass die Stromleitungen im Haus den gewonnenen und ggf. eingespeisten Solarstrom (bei diesem Modul maximal 300 Watt) aushalten.

Nachdem diese Hürden genommen waren, folgte die Installation einer Außensteckdose. Mit Geduld fand Irene Kamm Elektriker-Betriebe für das Gutachten und die Steckdose. Mit Unterstützung eines Freundes konnte sie das Modul dann endlich anbringen. “Es hängt und es tut”, resümiert die Rentnerin zufrieden. Das im April beschlossene Solarpaket wird für Balkon-PV-Anlagen zudem bürokratische Verbesserungen bringen. So können analoge Ferraris-Zähler übergangsweise weiter genutzt werden und die Registrierung beim Netzbetreiber entfällt.

Durchweg positive Reaktionen aus Nachbarschaft und Freundeskreis

Die vielen Fragen aus dem Bekanntenkreis und der Nachbarschaft, die seit ihrem Gewinn immer wieder kommen, beantwortet sie bereitwillig. Schließlich weiß sie aus eigener Erfahrung, wie mühselig die Informationssuche sein kann. Viele scheuen sich dennoch, ihren Vermieter anzusprechen. Irene Kamm aber bleibt hoffnungsvoll, dass sie ihr Umfeld inspirieren kann, ins Handeln zu kommen. Gleichzeitig erwartet sie aber auch vom Gesetzgeber, dass das Prozedere einfacher wird. Für sie hat sich das Balkonkraftwerk in jedem Fall gelohnt. Sie freut sich an jedem Sonnentag, dass sie einen kleinen Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig Kosten sparen kann.

Das gesamte Interview finden Sie auf der Website von „Stuttgart knackt die 10%!“. Dort gibt es außerdem weitere Tipps zum Stromsparen und den StromCheck, mit dem der eigene Verbrauch überprüft werden kann.

Zum StromCheck

Über „Stuttgart knackt die 10%!“ und co2online

„Stuttgart knackt die 10%!“ (www.stuttgart-zehn-prozent.de) ist die Energiesparkampagne für alle Stuttgarter Mieter. Mit Online-Energiesparratgebern, von Experten geprüften Tipps und zahlreichen Aktionen motiviert und befähigt die Kampagne Mieter zum Energiesparen. Das Projekt wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online umgesetzt und im Rahmen des Klima-Innovationsfonds der Landeshauptstadt Stuttgart gefördert.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Umweltbundesamt sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Alexander Steinfeldt Kreis

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