Heizung optimieren: Hauseigentümer sollten September nutzen

07.09.2023 Lesedauer: min Jens Hakenes

Thermostat einstellen.

Pflicht zum Prüfen von Gaszentralheizungen bis September 2023 oder 2024 / Experten empfehlen Kombination: Pumpentausch und hydraulischer Abgleich / Optimieren auch bei anderer Heizung sinnvoll

Berlin, 07. September 2023. Hauseigentümer sollten die kommenden Wochen nutzen, um ihre Heizung zu prüfen und zu optimieren. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online mit ihrer Kampagne „Meine Heizung kann mehr“ (www.meine-heizung.de) hin.

Je nach Gebäude sind Überprüfung und Optimierung verpflichtend – bis September 2023 oder spätestens September 2024. Deswegen sollten Hauseigentümer ihre Heizung jetzt noch genau unter die Lupe nehmen lassen.

Pflicht für Gaszentralheizung – Zeit drängt

Für alle Gebäude mit Gaszentralheizung ist bis September 2024 eine vereinfachte technische Überprüfung vorgeschrieben. Zu prüfen ist, ob

  • die Einstellungen der Heizung auf Energieeffizienz optimiert sind,
  • ein hydraulischer Abgleich nötig ist,
  • effiziente Heizungspumpen eingesetzt werden und
  • Rohrleitungen oder Armaturen zu dämmen sind.

Gab es in den vergangenen zwei Jahren eine vergleichbare Prüfung, ist keine erneute nötig. Wird oder wurde festgestellt, dass etwas zu optimieren ist, gilt eine weitere Frist: Bis 15. September 2024 muss die Optimierung umgesetzt werden.

Für Gebäude mit sechs oder mehr Wohneinheiten ist eine Maßnahme zur Optimierung Pflicht: der hydraulische Abgleich – bei sechs bis neun Wohneinheiten bis September 2024, ab zehn Wohneinheiten bis September 2023 (ebenso bei Nichtwohngebäuden ab 1.000 Quadratmetern beheizter Fläche). Ausnahmen gibt es unter anderem bei bereits erfolgtem hydraulischem Abgleich und bei geplantem Heizungstausch oder Dämmung maximal sechs Monate später.

Kür für viele andere Heizanlagen – großes Sparpotenzial und Fördermittel

Auch für andere Arten von Heizungen wie ältere Ölheizungen oder Wärmepumpen ist eine umfassende Optimierung sinnvoll. Denn so lässt sich der Energieverbrauch mit überschaubaren Kosten oft deutlich senken. Die Kosten liegen bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus je nach Maßnahme zwischen 400 und 1.400 Euro. Ein staatlicher Zuschuss deckt 15 bis 20 Prozent der Kosten ab. So rechnet sich das Optimieren oft innerhalb von nur drei bis vier Jahren. 

Ist die Öl- oder Gasheizung älter als zwanzig Jahre, gibt es keine Fördermittel fürs Optimieren. Dann ist ein Austausch der Heizung zu empfehlen. Für den gibt es bis zu 40 Prozent vom Staat.

Optimierung von Heizungen: Maßnahmen kombinieren und bald Termin vereinbaren

Selbst erledigen können Hauseigentümer das Dämmen von Rohrleitungen und Armaturen. Das Material für ein Einfamilienhaus kostet im Schnitt 50 bis 200 Euro und ist in jedem Baumarkt zu finden.

Die anderen Maßnahmen zur Optimierung der Heizung sollten Fachleute erledigen – und am besten miteinander kombinieren:

  • Mit dem hydraulischen Abgleich werden die einzelnen Komponenten optimal auf den Energiebedarf des Hauses abgestimmt: von der Steuerung über die Pumpe bis zu den voreinstellbaren Thermostatventilen an den Heizkörpern.
  • Beim Pumpentausch werden alte durch neue Heizungspumpen ersetzt. Die können ihre Leistung automatisch an den Heizbedarf anpassen. So lässt sich der Stromverbrauch um bis zu 80 Prozent senken.

Da noch nicht geheizt wird, sind freie Termine bei Fachleuten teilweise auch kurzfristig zu ergattern. Mit Beginn der Heizsaison sind Handwerksbetriebe stärker ausgelastet. Steht bereits eine Wartung oder ein ähnlicher Termin an, kann die verpflichtende Überprüfung der Heizung gleich mit erledigt werden. Sie ist zwingend von einer fachkundigen Person durchzuführen. Dazu zählen Heizungsbauer, Installateure, Schornsteinfeger, Energieberater der Energieeffizienz-Expertenliste sowie Ofen- und Luftheizungsbauer. Für den hydraulischen Abgleich und Pumpentausch ist ein eigener Termin nötig.

Laut der geplanten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) müssen Wohngebäude mit mindestens sechs Wohnungen ab nächstem Jahr nach Einbau einer neuen Heizung hydraulisch abgeglichen werden.

Über „Meine Heizung kann mehr“ und co2online

„Meine Heizung kann mehr“ (www.meine-heizung.de) ist eine Kampagne der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Gemeinsam mit einem branchenübergreifenden Netzwerk – mit Partnern aus Verbänden, Wirtschaft und Fachmedien – werden Verbraucher über persönliche Effizienzpotenziale informiert und motiviert, diese zu nutzen.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom- und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Wiebke Lübben Kreis

Ansprechpartnerin

Wiebke Lübben

wiebke.luebben[at]co2online.de

Tel.: 030 / 36 99 61 – 15

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