Warmwasserverbrauch in deutschen Haushalten nach Corona-Pandemie wieder gesunken

  • Auswertung zeigt: Warmwasserverbrauch ging im Jahr 2023 auf das Niveau von 2019 zurück, nachdem er während der Corona-Pandemie um 19 Prozent angestiegen war
  • Weitere Aufklärung und Sparmaßnahmen notwendig, um milliardenschweres Sparpotenzial zu nutzen
  • Corona-Maßnahmen hatten Einfluss auf Verbrauch

Berlin, 3. Juli 2024. Eine aktuelle Auswertung des Warmwasserspiegels (www.warmwasserspiegel.de) zeigt deutliche Veränderungen im Warmwasserverbrauch der Haushalte in Deutschland innerhalb der letzten sechs Jahre. Eine Stichprobe von mehr als 34.000 realen Verbrauchsdaten aus den Jahren 2018 bis 2023 zeigt, dass der Warmwasserverbrauch in Privathaushalten während der Corona-Pandemie zunahm, jedoch anschließend wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückging.

Zwischen 2019 und 2021 stieg der Warmwasserverbrauch in Privathaushalten um fast 19 Prozent – von etwa 32 Litern auf über 38 Liter pro Tag und Person. In den Folgejahren sank der Warmwasserverbrauch dann wieder – um 14 Prozent auf knapp 33 Liter pro Tag und Person im Jahr 2023.

JahrWarmwasserverbrauch pro Person und Tag
201832,3 Liter
201932,3 Liter
202035,6 Liter
202138,4 Liter
202234,2 Liter
202332,9 Liter

Tabelle: Täglicher Warmwasserverbrauch pro Person in Litern für das jeweilige Jahr. Quelle: Warmwasserspiegel

Aufklärung zum Warmwasserverbrauch weiter notwendig, Sparpotenzial in Milliardenhöhe

Um den positiven Trend des sinkenden Verbrauchs weiterzuführen, bedarf es intensiver Aufklärung und Information. Bundesweit werden nach wie vor jährlich 230 Millionen Kubikmeter Warmwasser verschwendet. Würde dieses Potenzial ausgeschöpft, ließen sich Energie- und Wasserkosten in Höhe von 3,1 Milliarden Euro sparen und drei Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Der Warmwasserspiegel (www.warmwasserspiegel.de) bietet wertvolle Anhaltspunkte und Tipps, wie jeder Einzelne seinen Wasserverbrauch optimieren kann.

Für die Analyse wurden Datensätze zum Warmwasserverbrauch aus der Gebäudedatenbank von co2online ausgewertet. Der Mittelwert wurde für jedes Jahr aus mehreren tausend realen Verbrauchsdaten ermittelt, die anonym über den WasserCheck (www.co2online.de/wassercheck) übermittelt wurden.

Lokale und bundesweite Auswertungen zum Wasserverbrauch bestätigen Ergebnisse

Sowohl lokale Auswertungen in Norddeutschland durch den Wasserbeschaffungsverband Harburg als auch bundesweite Analysen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft zum Warmwasserverbrauch bestätigen die Ergebnisse des Warmwasserspiegels.

Als Gründe für den erst steigenden und dann wieder sinkenden Warmwasserverbrauch wurden häufig die Lockdown-Maßnahmen während der Corona-Pandemie genannt. „Homeoffice und abgesagte Reisen führten dazu, dass die Menschen mehr Zeit zu Hause verbrachten – und dort mehr Warmwasser verbrauchten als üblich. Ein erhöhtes Hygienebedürfnis und häufigeres Händewaschen verstärkten diesen Trend“, erläutert Alexander Steinfeldt, Sprecher von co2online. Nach Aufhebung der Maßnahmen sank der private Warmwasserverbrauch wieder. „Andere Erklärungen, wie der Einfluss der Energiekrise 2022 und die damit einhergehenden Sparappelle und Energiesparmaßnahmen, müssen noch untersucht werden“, betont Steinfeldt.

Über den Warmwasserspiegel und co2online

Der Warmwasserspiegel (www.warmwasserspiegel.de) ist ein Angebot der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online und wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Unterstützt wird der Warmwasserspiegel von einem breiten Netzwerk für Klimaschutz, bestehend aus Verbraucherorganisationen, Forschungseinrichtungen und Medienpartnern.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Umweltbundesamt sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

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