Klima schützen: zu Hause, unterwegs – und wirksam

Mann und Frau stehen vor einem Haus und schauen auf ein Tablet.

Ob zu Hause oder unterwegs. Wir zeigen Ihnen, wie Sie überall das Klima wirksam schützen können. Für den Klimaschutz weltweit und in Deutschland gibt es klare Ziele: Gemeinsam müssen wir für deutlich weniger CO₂ sorgen – nicht mehr als eine Tonne pro Person und Jahr. Wie viel ist es jetzt? Können wir das überhaupt schaffen? Und vor allem: Was kann jede/r Einzelne beitragen? Wir zeigen es. 

Klar ist: Für deutlich weniger CO₂ (CO₂-Äquivalente) sind wirksame staatliche Vorgaben nötig. Aber privat können wir schon jetzt loslegen – und sollten das auch tun. Denn wir können tonnenweise CO₂ vermeiden, vor allem zu Hause. Tipps für umwelt- und klimafreundliches Leben gibt es viele: vom Plastiktüten-Ersatz bis zum Hausbau mit Strohballen. Doch nicht alle Tipps sind besonders wirksam. Und nicht alle haben die Mittel, um so manchen Tipp umzusetzen. Zeit und Geld sind begrenzt. Deswegen ist es sinnvoll, sich auf das zu konzentrieren, was viel bringt: auf die sogenannten Big Points. 

Wo entsteht am meisten CO₂?

­

Die Infografik zeigt mithilfe eines Fußes, wie hoch der CO2-Abdruck pro Person in Deutschland ist.
Infografik CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland

Was sind Big Points?

Big Points sind Maßnahmen, die die persönliche Klimabilanz deutlich sichtbar nach oben oder unten verändern können. Mit einem einzelnen Big Point lassen sich eine halbe Tonne CO₂ und mehr einsparen. Jede*r kann deshalb mit wenigen Big Points mehrere Tonnen CO₂ vermeiden. Allein mit solchen Big-Points-Maßnahmen lässt sich der durchschnittliche CO₂-Fußabdruck von 10,4 Tonnen (10.400 kg) pro Person um die Hälfte reduzieren.

Wo verstecken sich die meisten Big Points?

Zuhause

Beim Anteil für unser Zuhause fallen einige Big Points an: „Wohnen“ und „Strom“ kommen zusammen auf knapp 26 Prozent des eigenen CO₂-Fußabdrucks. Ein Sparduschkopf reduziert den Energieverbrauch erheblich und spart bis zu 0,3 Tonnen CO2. Der Umstieg auf Ökostrom ist fast genauso einfach – damit sind es im Schnitt eine halbe Tonne weniger CO2

Ernährung

Mit einer klimafreundlicheren Ernährung fällt der eigene CO₂-Fußabdruck deutlich kleiner aus. Fleischarmes oder vegetarisches Essen bringt schon einiges – nämlich bis zu einer halben Tonne weniger CO2. Wer sich vegan ernährt, vermeidet sogar 1.000 kg CO₂ pro Jahr, also eine ganze Tonne.

Infografik zeigt, mit welchen Maßnahmen jede Person die Hälfte ihrer CO2-Emissionen einsparen kann.
Infografik Big Points
Mobilität

Für klimafreundliche Mobilität ist der Schlüssel, nicht zu fliegen. Eine Reise innerhalb Deutschlands mit Bahn statt Flugzeug zählt zu den zehn wirksamsten Schritten (320 kg CO₂). Bei Reisen über den großen Teich geht es gleich um mehrere Tonnen. Mit dem Wechsel vom Verbrenner zum Elektroauto lassen sich ebenfalls mehrere hundert Kilo CO₂ vermeiden – oder indem Sie mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit fahren.

Konsum

Mit 2,9 Tonnen CO2 schlägt der Bereich Konsum besonders zu Buche. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Fußabdruck zu verkleinern. Grundsätzlich gilt: Je weniger neu gekauft wird, desto besser fürs Klima. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze: Gegenstände und Geräte länger nutzen, reparieren, gebraucht kaufen oder ausleihen. Das Schöne dabei ist, dass es jede Menge Geld spart. Das kann man dann wiederum anlegen. Grüne Geldanlagen und Konten leisten hier ebenfalls einen Klimaschutz-Beitrag.

Wo entsteht zu Hause am meisten CO₂?

24 Prozent der CO₂-Emissionen fallen zu Hause an. Drei Punkte sind hier besonders wichtig: Heizen, Warmwasser und Strom. Sie machen im Schnitt zusammen fast 3 Tonnen CO₂ aus – und spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag. Unser Einfluss darauf ist entsprechend groß. Deswegen konzentriert sich co2online auf diese Punkte, um für weniger CO₂ zu sorgen und so das Klima zu schützen.

Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts Haus

Die gute Nachricht: Fürs Klimaschützen zu Hause gibt es mindestens einen Big Point, den Sie innerhalb weniger Minuten abhaken können – und der sich dann dauerhaft bezahlt macht.

Die schlechte Nachricht: Nicht auf alle CO₂-Emissionen haben wir direkten Einfluss. Das zeigt schon der große Anteil der „Öffentlichen Infrastruktur“ an unserem Fußabdruck. Aber wir müssen ja auch nicht nur selbst Hand anlegen. Wir können auch andere dazu motivieren, etwas fürs Klima zu tun. Dafür steht die Idee des Handabdrucks.

Was ist mit Handabdruck gemeint?

Das Konzept des Handabdrucks (Handprint) wurde als „Gegenstück“ zum Fußabdruck entwickelt. Es zielt auf das gesellschaftliche Engagement Einzelner ab. Vereinfacht gesagt: Der Fußabdruck umfasst die Handlungen, mit denen ich in meinem Konsumverhalten CO₂-Emissionen oder andere Umweltverbräuche verursache. Der Handabdruck umfasst hingegen die Handlungen, mit denen ich den Fußabdruck von anderen vermindere.

Wie kann ich andere für Klimaschutz begeistern?

Bei Freund*innen oder Bekannten

Berichten Sie, wie einfach der Wechsel zu Ökostrom, Biogas, zum Carsharing oder Elektroauto war. Zeigen Sie, wo Sie online Preise verglichen haben – oder nehmen Sie Ihr Gegenüber mit auf eine Probefahrt.

Bei Ihrem/Ihrer Vermieter*in

Sprechen Sie den/die Hauseigentümer*in an. Schauen Sie gemeinsam nach Sparpotenzialen im Gebäude oder machen Sie einen konkreten Vorschlag – von der Dachdämmung bis zum Heizungskeller, zum Beispiel mithilfe des ModernisierungsChecks.

In der Familie oder Wohngemeinschaft

Regen Sie den Kauf eines energieeffizienten Kühlschranks oder eines Sparduschkopfs an. So können Sie zeigen, dass sich viele Dinge fürs Klima und auch fürs Konto rechnen.

Am Arbeitsplatz

Machen Sie sich für ein Jobticket oder Firmenrad-Leasing stark. Damit erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass immer mehr Kolleg*innen ohne Auto zur Arbeit kommen.

In der Öffentlichkeit

Bringen Sie sich mit Leserbriefen, bei Demonstrationen, Organisationen oder Parteien ein. Auch so können Sie viele andere Menschen für den Klimaschutz gewinnen.

Mit Spenden

Unterstützen Sie Verbände oder NGOs wie co2online – oder kompensieren Sie Ihre übrigen CO₂-Emissionen.

 

Was muss an anderen Stellen passieren?

Für einige Bereiche des persönlichen Fußabdrucks gibt es keine Big Points, die jede/r persönlich angehen könnte – zum Beispiel die öffentliche Infrastruktur. Das zeigt, dass auch wirksame staatliche Vorgaben nötig sind, um für weniger CO₂ zu sorgen.

Womit sich der Staat für mehr Klimaschutz außerdem beschäftigen sollte, zeigt der Überblick über die CO₂-Emissionen nach Sektoren:

CO₂-Emissionen nach Sektoren Deutschland 2022

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Sektoren
Anteil
Energiewirtschaft
39,5 %
Verkehr
23,3 %
Industrie
18,2 %
Private Haushalte
13,5 %
Gewerbe
5%
Sonstige
0,5 %
CO₂-Emissionen nach Sektoren Deutschland 2022
Quelle: UBA (20.12.2024)

Insgesamt wurden 2023 in Deutschland 674 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen (Quelle: UBA). Das ist im Vergleich zu 1990 mit 1.044 Mio. Tonnen schon besser. Bis zur Klimaneutralität im Jahre 2045 muss aber noch einiges mehr passieren!

Das könnte Sie auch interessieren

Alle Artikel zum Thema Klimaschutz