Bundesweites Projekt für Kommunen: Jugendklimaräte ermöglichen Jugendlichen demokratische Partizipation
In einem „Jugendklimarat“ wirken Jugendliche an kommunalen Entscheidungsprozessen mit. Was in der Stadt Bremerhaven seit 10 Jahren erfolgreich praktiziert wird, soll nun bundesweit auf mindestens 25 weitere Jugendklimaräte in acht Bundesländern übertragen werden. Interessierte Kommunen jeder Größe können sich ab sofort auf der Projektwebsite (www.jugendklimarat.de) informieren und mitmachen. Sie werden bei der Etablierung eines Jugendklimarates unterstützt und durch eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet.
Das gemeinsam von co2online gemeinnützige GmbH und dem Magistrat der Stadt Bremerhaven durchgeführte Verbundprojekt wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
„Bremerhaven hat mit der Gründung des Jugendklimarates echte Pionierarbeit bei der Beteiligung von Jugendlichen an klimapolitischen Themen geleistet“, sagt Andrea Toense, Stadträtin für Gesundheit, Umwelt und Klima der Stadt Bremerhaven. Deshalb sei auch angedacht, einen Dachverband für Jugendklimaräte in Bremerhaven zu gründen.
„Wirksamer Klimaschutz braucht Engagement und aktives Handeln“, ergänzt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Durch die Mitarbeit im Jugendklimarat erfahren die Jugendlichen, dass ihre Anliegen und ihre Lösungsvorschläge ernstgenommen werden und dass sie wirklich etwas bewegen können.“
Zudem werden im Rahmen des Projektes eigene Lernmodule für die Jugendklimaräte entwickelt. „Damit geben wir den Jugendlichen alles an die Hand, was sie für ihre Arbeit im Jugendklimarat brauchen: Umfassendes Klima-Know-how genauso wie die benötigten Kompetenzen für echte Partizipation,“ erklärt Tanja Loitz.
Jugendklimaräte unterstützen kommunalen Klimaschutz
Für die Erreichung der Klimaschutzziele haben Kommunen eine Schlüsselrolle. Das bundesweite Projekt Jugendklimaräte stärkt die demokratische Teilhabe junger Menschen vor Ort. Die Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren beschäftigen sich im Jugendklimarat mit lokalen klima- und umweltrelevanten Aspekten, unterstützen den kommunalen Klimaschutz und lernen frühzeitig, dass sie kommunale Entscheidungsprozesse beeinflussen können. Damit wird auch die erforderlich Akzeptanz für klimarelevante Transformationsprozesse in der Bevölkerung gefördert.
Das Pilotprojekt Jugendklimarat der Stadt Bremerhaven läuft seit 2014. Die Jugendlichen haben Beratungs- und Rederecht im Bau- und im Umweltausschuss und ein festes Projekt-Budget. 2020 wurde Bremerhaven für den Jugendklimarat als „Klimaaktive Kommune" ausgezeichnet.
