Der Stromverbrauch im Haushalt
Wie viel Strom verbrauchen deutsche Haushalte durchschnittlich? Welcher Stromverbrauch ist für meine Haushaltsgröße normal? Und wie kann ich meine Stromkosten reduzieren? Unser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Stromverbrauch in Deutschland.
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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Stromverbrauch in Deutschland pro Person: 1.400 Kilowattstunden im Jahr
- Stromspiegel liefert Werte zum Vergleichen des Stromverbrauchs unterschiedlicher Haushalte
- ineffiziente elektrische Geräte als Hauptverursacher für zu hohen Stromverbrauch
- mit Tipps und effizienten Geräten jährlich mehrere hundert Euro sparen
1. Wie hoch ist der Stromverbrauch in Deutschland?
Das Umweltbundesamt fasst regelmäßig die Auswertungstabellen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zusammen. Im Jahr 2016 lag demnach der Stromverbrauch in Deutschland bei 516 Milliarden Kilowattstunden. Private Haushalte waren dabei für ein Viertel (25 Prozent) des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich. Durchschnittlich gesehen liegt der Pro-Kopf-Verbrauch eines jeden Deutsche bei etwa 1.400 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Das entspricht Stromkosten in Höhe von circa 400 Euro. Wie sich der Stromverbrauch auf die unterschiedlichen Haushaltsbereiche verteilt, zeigt diese Grafik:
Den Löwenanteil des Stroms verbrauchen deutsche Haushalte bei der Nutzung von großen Haushaltsgeräten und UNterhaltungselektronik. In den meisten Haushalten wird dabei allerdings mehr Strom verbraucht als notwendig wäre. Das verursacht zum einen unnötig hohe Kosten und belastet zudem Umwelt und Klima, da der deutsche Strommix immer noch vorwiegend auf fossilen Energiequellen basiert.
2. Drei Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen
Wie hoch der Stromverbrauch eines Haushalts ist, hängt vor allem von der Zahl der Bewohner ab. Mit der Zahl der Personen steigt in der Regel auch der Verbrauch – allerdings nicht linear im gleichen Ausmaß wie der Anstieg der Personen. Der Grund: Haushaltsgeräte wie Kühlschrank oder Waschmaschine werden gemeinsam genutzt. Deswegen ist der Pro-Kopf-Stromverbrauch in größeren Haushalten meist geringer als in kleineren Haushalten.
Außerdem hängt die Höhe des Verbrauchs auch davon ab, ob es sich um ein Einfamilienhaus oder um ein Mehrfamilienhaus handelt. Der Stromverbrauch in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus ist durchschnittlich fast 30 Prozent niedriger als im Einfamilienhaus. Warum? In einem Eigenheim sorgen beispielsweise Außenbeleuchtung, Garten und Garage für zusätzlichen Stromverbrauch.
Ein weiterer Faktor ist die Warmwasserbereitung. Wird das Warmwasser für Bad und Küche mit Strom erhitzt, also per Durchlauferhitzer oder Boiler, erhöht sich der Stromverbrauch pro Kopf: um knapp 25 Prozent oder 440 kWh jährlich, was Stromkosten von 110 Euro entspricht. Im Abschnitt „Stromverbrauch senken“ finden Sie eine Anleitung, wie Sie Ihre Stromkosten in diesem Fall senken können.
3. Durchschnittlicher Stromverbrauch nach Haushaltsgröße
Laut Stromspiegel für Deutschland verbrauchen Haushalte in Einfamilienhäusern so viel Strom:
Haushaltsgröße | Stromverbrauch | mit elektr. Warmwasserbereitung |
---|---|---|
1 Person | 2.300 kWh/Jahr | 2.800 kWh/Jahr |
2 Personen | 3.000 kWh/Jahr | 3.700 kWh/Jahr |
3 Personen | 3.600 kWh/Jahr | 4.500 kWh/Jahr |
4 Personen | 4.000 kWh/Jahr | 5.000 kWh/Jahr |
5 Personen | 5.000 kWh/Jahr | 6.300 kWh/Jahr |
Haushalte in Mehrfamilienhaushalten verbrauchen laut Stromspiegel 2017 durchschnittlich so viel Strom:
Haushaltsgröße | Stromverbrauch | mit elektr. Warmwasserbereitung |
---|---|---|
1 Person | 1.350 kWh/Jahr | 1.900 kWh/Jahr |
2 Personen | 2.000 kWh/Jahr | 3.000 kWh/Jahr |
3 Personen | 2.600 kWh/Jahr | 4.000 kWh/Jahr |
4 Personen | 3.000 kWh/Jahr | 4.400 kWh/Jahr |
5 Personen | 3.600 kWh/Jahr | 5.600 kWh/Jahr |
Tipp: Ihren Stromverbrauch finden Sie auf der letzten Jahresabrechnung Ihres Stromanbieters. Sie wissen nicht, wie viel Strom Sie verbrauchen? Unser Artikel zum Berechnen des Stromverbrauchs hilft Ihnen weiter.
Bedenken Sie, dass es sich bei den Werten des Stromspiegels um durchschnittliche Werte für den realen Stromverbrauch von Haushalten in Deutschland handelt. Der optimale Stromverbrauch ist noch niedriger.
Ihr Verbrauch liegt über dem Durchschnitt? Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt zu reduzieren.
4. Durchschnittliche Stromkosten nach Haushaltsgröße
Analog zum Stromverbrauch finden Sie in diesen Tabellen die durchschnittlichen Stromkosten unterschiedlicher Haushaltsgrößen in der Wohnung sowie im Ein- oder Zweifamilienhaus. Anhand der Werte können Sie vergleichen, ob Sie mehr oder weniger für Ihren Strom bezahlen als vergleichbare Haushalte – und so Rückschlüsse über Ihren Stromverbrauch ziehen.
Durchschnittliche Stromkosten von Haushalten in Einfamilienhäusern in Deutschland:
Haushaltsgröße | Warmwasser ohne Strom | Warmwasser mit Strom |
---|---|---|
1 Person | 675 Euro | 820 Euro |
2 Personen | 880 Euro | 1.085 Euro |
3 Personen | 1.055 Euro | 1.320 Euro |
4 Personen | 1.170 Euro | 1.465 Euro |
5 Personen | 1.465 Euro | 1.845 Euro |
Durchschnittliche Stromkosten von Haushalten in Mehrfamilienhäusern / Wohnungen in Deutschland:
Haushaltsgröße | Warmwasser ohne Strom | Warmwasser mit Strom |
---|---|---|
1 Person | 410 Euro | 555 Euro |
2 Personen | 585 Euro | 880 Euro |
3 Personen | 760 Euro | 1.170 Euro |
4 Personen | 880 Euro | 1.290 Euro |
5 Personen | 1.055 Euro | 1.640 Euro |
Bei den angegebenen Stromkosten handelt es sich um Durchschnittswerte, die auf den durchschnittlichen Stromverbräuchen von deutschen Haushalten aus dem Stromspiegel basieren. Einfluss auf die Stromkosten hat der Stromverbrauch eines Haushalts, aber beispielsweise auch der gewählte Stromtarif. Der Artikel „Stromsparen: Tipps und Tricks“ hilft Ihnen dabei, Ihre Stromkosten zu reduzieren. Mit dem StromCheck können Sie schnell überprüfen, welches Stromspar-Potenzial Sie zu Hause haben und welche Kosten und wie viel CO2 Sie durch geeignete Stromspar-Maßnahmen sparen können.
5. Stromverbrauch senken: die wichtigsten Tipps
Der Stromverbrauch großer Haushaltsgeräte und von Unterhaltungselektronik wie Fernseher und Co. machen den größten Anteil des Stromverbrauchs im Haushalt aus. Doch wie immer gilt: Wo besonders viel Energie verbraucht wird, lässt sich auch besonders viel einsparen. Mit unseren Tipps können Sie den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt garantiert senken.
Tipp: Sie wollen den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt reduzieren? Das kostenlose Energiesparkonto hilft Ihnen dabei, ihren Energieverbrauch zu analysieren und erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Energiesparmaßnahmen zu identifizieren. Das digitale Haushaltsbuch liefert Ihnen außerdem passende Energiespar-Tipps. Das Energiesparkonto gibt es auch als App für Android und iOS („EnergieCheck“).
1. Standby-Betrieb vermeiden
Einfach, aber effektiv: Achten Sie darauf, dass Sie elektrische Geräte ganz ausschalten. Geräte im Standby verbrauchen immer noch eine Menge Strom und sind im Schnitt für rund ein Zehntel des Stromverbrauchs verantwortlich. Durch konsequentes Abschalten können Sie bis zu 400 kWh Strom und 115 Euro im Jahr sparen. Am Leichtesten gelingt das kollektive Ausschalten von Geräten mit sogenannten Master-Slave-Steckdosenleisten. Wird das Hauptgerät abgeschaltet, unterbindet die Steckdosenleiste automatisch sämtliche Stand-by-Verbräuche aller angeschlossenen Geräte. Mehr Informationen zum Stromverbrauch im Schlummerbetrieb finden Sie in unserem Artikel Stromverbrauch durch Standby.
Tipp: Sie wollen wissen, ob ein Gerät unbemerkt Strom schluckt? Mit einem Strommessgerät können Sie überprüfen, ob ein vermeintlich ausgeschaltetes Gerät weiter Strom verbraucht: einfach zwischen Steckdose und Gerät zwischenschalten und schauen, ob auch nach dem Abschalten Strom fließt. Mehr Informationen finden Sie in unserem Artikel „Stromverbrauch messen“.
2. Bei Haushaltsgeräten auf Energieeffizienz achten
Wie steht es um die Energieeffizienz Ihrer Haushaltsgeräte? Gerade Geräte im Dauerbetrieb, wie Kühlschrank und Gefrierschrank, können durch einen hohen Stromverbrauch ein Loch in Ihre Haushaltskasse reißen. Bei Geräten älter als 15 Jahren lohnt sich der Austausch gegen ein neues, effizientes Gerät oft sogar dann, wenn das alte noch problemlos läuft. Ein 3-Personen-Haushalt kann seine Stromkosten mit einem neuen Kühlschrank der besten Effizienzklasse um bis zu 70 Euro pro Jahr reduzieren und so den Kaufpreis schnell wieder ausgleichen. Ob sich ein Austausch auch bei Ihnen lohnt, verrät unser KühlCheck.
Tipp: Neben der im EU-Energielabel ausgewiesenen Energieeffizienzklasse sollten Sie beim Kauf neuer Haushaltsgeräte auch den Jahresenergieverbrauch verschiedener Geräte miteinander vergleichen. Beim Identifizieren besonders effizienter Haushaltsgeräte hilft Ihnen die kostenlose App ecoGator. Denn damit können Sie auch die zu erwartenden laufenden Stromkosten der Geräte vergleichen.
3. Strom sparen durch verringerten Wasserverbrauch
In Haushalten, bei denen das Wasser für Dusche und Co. elektrisch erwärmt wird, geht durchschnittlich rund ein Drittel des Stromverbrauchs auf Kosten der Warmwasserbereitung. Mit Sparduschköpfen und Durchlaufbegrenzern können 1- und 2-Personen-Haushalte ihre Stromkosten um 115 beziehungsweise 230 Euro im Jahr senken. Entsprechend höher sind die Ersparnisse in größeren Haushalten.
Tipp: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Austausch alter hydraulischer Durchlauferhitzer gegen effizientere vollelektronische Geräte mit einem Zuschuss über 100 Euro. Moderne Durchlauferhitzer verbrauchen im Vergleich rund 20 Prozent weniger Energie. Zum Förderprogramm.
4. Alte Heizungspumpe austauschen
Hätten Sie gedacht, dass einer der größten Stromverbraucher im Heizungskeller zu finden ist? Die Umwälzpumpe der Heizanlage sorgt dafür, dass das heiße Wasser vom Heizkessel im Heizkörper landet – und verbraucht dabei eine Menge Strom. Mehr als jede zweite Heizanlage in Deutschland gilt als veraltet, ebenso die Umwälzpumpen. Eine alte verbraucht für die gleiche Arbeit 80 Prozent mehr Strom, als eine neue, hocheffiziente Umwälzpumpe. In einem Einfamilienhaus entspricht das etwa Stromkosten von etwa 100 bis 150 Euro, die pro Jahr gespart werden könnten. Im Vergleich verbraucht eine effiziente Pumpe sogar weniger Strom als ein durchschnittlicher Fernseher.
Tipp: Der Austausch alter Heizungspumpen wird bezuschusst: 30 Prozent der Kosten übernimmt der Staat! In unserem Artikel zur Heizungspumpen-Förderung 2019 erfahren Sie alle Details.
Im Artikel zu Tipps und Tricks zum Stromsparen finden Sie viele weitere Möglichkeiten, wie Sie den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt reduzieren können. Auf Ihre Haushaltsgröße zugeschnittene Stromspar-Tipps gibt es außerdem in unseren Artikeln zum Stromverbrauch vom Single- bis zum 5-Personen-Haushalt: