Gasheizung: Alles über Austausch und Nutzung

26.09.2024 Lesedauer: min Jens Hakenes

Handwerkerin stellt die Gastherme ein

Die Gasheizung ist die am häufigsten genutzte Heiztechnik in deutschen Wohnhäusern – zumindest im Altbau. Für eine Gasheizung sprechen vor allem die niedrigen Kosten für die Installation. Allerdings drohen hohe laufende Kosten und es gibt kaum noch Fördermittel. Deswegen ist die Gasheizung bei neuen Gebäuden nur noch dritte Wahl.

ModernisierungsCheck: Heiztechnik prüfen

Erfahren Sie, ob Ihr Energieverbrauch fürs Heizen zu hoch ist – und wie viel Sie durch neue Heiztechnik oder andere Maßnahmen sparen können:

Bitte halten Sie Ihre Heizkostenabrechnung bereit.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • rund 47 Prozent der Wohngebäude in Deutschland mit Gas beheizt
  • Austausch einer Gasheizung ab einem Alter von 15 bis 20 Jahren empfohlen
  • keine direkte Förderung mehr vom Bund
  • Modernisierungs-Rechner hilft beim Prüfen von Austausch-Optionen

Was ist eine Gasheizung und wie funktioniert sie?

Eine Gasheizung ist ein Wärmeerzeuger, der mit einem gasförmigen Brennstoff betrieben wird. Dies ist am häufigsten Erdgas, manchmal auch Flüssiggas, bestehend aus einem Gemisch aus Propan und Butan. In seltenen Fällen wird Biogas/Ökogas verwendet. In Deutschland sind Gasheizungen die häufigste Art der Beheizung von Wohngebäuden.

Wie funktioniert eine Gasheizung?

Sobald der Heizungsregler einer Gasheizung Wärmebedarf meldet, wird über den sogenannten Piezozünder Gas im Heizkessel entzündet und im Gasbrenner verbrannt. Dabei entsteht Wärme, die durch den Wärmetauscher an das Heizungswasser abgegeben wird. Die Umwälzpumpe transportiert das erhitzte Wasser über Rohrleitungen zu den Heizkörpern, die daraufhin Wärme an die Umgebung abgeben. Das abgekühlte Wasser fließt zurück und wird erneut erwärmt.

Geschichte der Gasheizung

Die grundlegende Technologie einer Gasheizung existiert bereits seit etwa 200 Jahren, wurde im Laufe der Geschichte allerdings stark weiterentwickelt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg verbreiteten sich Zentralheizungen – und damit auch Öl und Gas als Brennstoffe – in westlichen Industrieländern. Seit den 1980er Jahren bis zum Jahr 2022 nahm der Anteil an Gasheizungen in Wohngebäuden stetig zu. Heute versorgen Gasheizungen rund 47 Prozent aller Wohnungen in Deutschland mit Wärme. Doch seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind Gasheizungen oft nicht mehr erste Wahl, vor allem im Neubau.

Aus welchen Teilen besteht eine Gasheizung?

Eine Gasheizung besteht aus acht Hauptkomponenten:

  1. Gasbrenner: zur Wärmeerzeugung
  2. Wärmetauscher: gibt Verbrennungs- und Abgaswärme an das Heizwasser ab
  3. Regelung
  4. Umwälzpumpe: pumpt heißes Wasser zu den Heizkörpern
  5. Membran-Druckausdehnungsgefäß: zum Ausgleich der Volumenschwankungen des Wassers bei Erwärmung
  6. Abgasleitung
  7. Heizungsrohre: für den Transport von Warmwasser zum Heizkörper
  8. Heizkörper: für die Abgabe der Wärme an den Raum

Nutzung der Gasheizung – Verbrauch, Einsparung, Kontrolle und Optimierung

Ein entscheidender Faktor für die Gasheizung ist der Verbrauch. Denn die Kosten für den verbrauchten Brennstoff sind über die Lebensdauer von rund 20 Jahren wesentlich höher als die Anschaffungskosten. Deswegen ist der Wirkungsgrad einer Gasheizung von entscheidender Bedeutung. Je höher der Wirkungsgrad, desto besser – und genau da spielen Gasheizungen mit Brennwert ihre Vorteile aus. Brennwerttechnik sorgt für einen besonders hohen Wirkungsgrad von Gasheizungen.

Neben dem Gasverbrauch ist auch der Stromverbrauch einer Gasheizung nicht zu unterschätzen. Vor allem alte Umwälzpumpen sorgen oft für einen unnötig hohen Stromverbrauch.

Wirkungsgrad der Gasheizung: Definition

Der Wirkungsgrad einer Heizung beschreibt das Verhältnis zwischen Aufwand (zugeführte Energie) und Wirkung (abgegebene Wärme). So kann die Effizienz einer Heizung gemessen werden. Der Wert des Wirkungsgrads liegt zwischen 0 und 1, wobei ein Wert von 1 einer vollständigen Umwandlung der zugeführten Energie in Wärme entspricht. Das bedeutet: Je höher der Wert, desto effizienter ist die Heizung.

Verbrauch einer Gasheizung

In Ihrer Jahresabrechnung finden Sie eine genaue Angabe zur Höhe Ihres Gasverbrauchs. Wenn Sie diese nicht zur Hand haben oder neu in eine Wohnung oder ein Haus eingezogen sind, helfen folgende durchschnittlichen Werte zur Orientierung:

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Die Tabelle zeigt den Verbrauch einer Gasheizung in Wohnung und Einfamilienhaus
Haushaltsgröße
Wohnung (70 m²)
Einfamilienhaus (110 m²)
Verbrauch einer Gasheizung (kWh/Jahr)
9.170
15.730
Kosten (Euro/Jahr)
1.330
2.345

Laut Heizspiegel 2024 liegt der Heizenergieverbrauch in einem Mehrfamilienhaus mit Gasheizung bei durchschnittlich 131 Kilowattstunden (kWh), in einem Einfamilienhaus bei 143 kWh pro Quadratmeter. Die Kosten für den Verbrauch einer Gasheizung liegen im Mehrfamilienhaus je Quadratmeter bei etwa 19,00 Euro, im Einfamilienhaus bei rund 21,30 Euro.

Der tatsächliche Verbrauch einer Gasheizung hängt immer vom individuellen Heizverhalten, von der persönlichen Wohnsituation und den speziellen Eigenschaften des Gebäudes sowie der Heizanlage ab. Wenn Sie wissen möchten, ob der Heizenergieverbrauch Ihres Gebäudes niedrig, durchschnittlich oder hoch ist, nutzen Sie den HeizCheck.

Handwerker prüft Heizanlage

Wartung und Reinigung einer Gasheizung

Eine regelmäßige Wartung der Gasheizung durch eine Fachkraft ist unbedingt empfehlenswert. Bei einer solchen Wartung, in der Regel einmal im Jahr, wird der Heizkessel unter die Lupe genommen. Die Dichtungen der Gasleitungen und aller Anschlüsse werden meist ebenso überprüft wie der Wärmetauscher und der Wasserdruck. Der Brenner und andere Elemente werden gereinigt und eventuell wird die Regelung neu eingestellt, um die vorgeschriebenen Abgaswerte einzuhalten. Achten Sie darauf, dass ein Wartungsauftrag oder ein langfristiger Wartungsvertrag möglichst viele dieser Leistungen enthält.

Bis zu einem gewissen Grad können Sie auch selbst aktiv werden, um einen reibungslosen Wärmetransport aufrechtzuerhalten. Wenn der Heizkörper gluckert und nicht richtig warm wird, liegt das meist nicht am Heizkessel oder an der Regelung der Gasheizung, sondern an Luft im Heizkreislauf. Die Gasheizung zu entlüften beziehungsweise die Heizkörper zu entlüften ist schnell gemacht und kann von Eigentümer*innen selbst erledigt werden. Unsere Bilderstrecke zeigt, wie es geht. Mieter*innen sollten sich zum Entlüften an den/die Eigentümer*in oder die Hausverwaltung wenden.

Ist der Druck im Heizkreislauf zu niedrig, fehlt in der Regel Wasser. Wie hoch der Wasserdruck in der Gasheizung ist, zeigt das Manometer. Sie sollten allerdings keinesfalls einfach so bei Ihrer Gasheizung Wasser nachfüllen, vor allem kein Leitungswasser. Da das Wasser in Kleinanlagen für Privathaushalte in der Regel nicht überwacht wird und mit verschiedenen Materialien in Berührung kommt, ist es vorher aufzubereiten und zu konditionieren. Ansonsten drohen teure Schäden, zum Beispiel durch Korrosion. Also ist auch beim Nachfüllen des Heizungswassers ist eine Fachkraft gefragt.

Wichtig für Reinigung und Wartung einer Gasheizung ist auch der regelmäßige Einsatz des Schornsteinfegers bzw. der Schornsteinfegerin. Bei der Abgaswegeüberprüfung einer Gasheizung geht es vor allem um drei Dinge:

  • Messung des Kohlenmonoxidgehalts (darf bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten)
  • Prüfung der Abgasleitung (bei Bedarf Reinigung)
  • Prüfung der Zufuhr von Verbrennungsluft

Wie häufig sich der/die Schornsteinfeger*in um die Wartung und Reinigung einer Gasheizung kümmert, hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Alter der Gasheizung, der eingesetzten Technik (zum Beispiel Brennwert) sowie der Art der Luftzufuhr und des Abgassystems. Grundlage für die Abgaswegeüberprüfung einer Gasheizung sind die Bundes-Kehr- und Überprüfungsordnung (Bundes-KÜO) und die Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV):

  • Prüfung nach Bundes-KÜO: alle 1 bis 3 Jahre
  • Prüfung nach BImSchV: alle 2 bis 5 Jahre
Eine Hand dreht am Thermostatkopf

Bedienung der Gasheizung

Wichtig für das alltägliche Bedienen einer Gasheizung sind in den meisten Fällen nur die Thermostate an den Heizkörpern. Damit kann die gewünschte Temperatur eingestellt werden. Eine häufige Einteilung reicht von „*“ bis zur „5“, wobei „*“ die Einstellung zum Schutz vor Frost ist. Programmierbare Thermostate weisen eine Einteilung in Grad Celsius auf. Vor allem bei Gasetagenheizungen kommen Raumthermostate zum Einsatz, mit denen ebenfalls eine Temperatur eingestellt werden kann.

Bei programmierbaren Thermostaten und Raumthermostaten können zudem individuelle Nutzungsprofile angelegt werden. Wie das geht, steht in der Anleitung der Geräte. In allen Fällen wird die Raumtemperatur über einen Temperaturfühler ermittelt. Achten Sie darauf, solche Fühler nicht durch Vorhänge, Möbel oder andere Gegenstände zu verdecken, um eine korrekte Messung der Wärme zu erreichen – sowohl bei Heizkörper- als auch bei Raumthermostaten der Gasheizung.

Wird mit der Gasheizung auch für Warmwasser gesorgt, bleibt die Gasheizung meist das ganze Jahr über an. Ein komplettes Aus- oder Einschalten einer Gasheizung ist also in der Regel nicht nötig. Sowohl bei Zentralheizungen als auch bei Gasetagenheizungen kann jedoch oft zwischen Sommerbetrieb (keine Heizung, nur Warmwasser) und Winterbetrieb gewechselt werden. Dann wäre also im Herbst die Gasheizung einzuschalten beziehungsweise der Winterbetrieb zu aktivieren – und im Frühjahr dann wieder der Sommerbetrieb.

Gasheizung: Vorlauftemperatur – etwas für den Fachmann

Wer seine Gasheizung richtig einstellen will, weil Probleme wie eine zu geringe Heizleistung auftreten, sollte eine Fachkraft zu Rate ziehen. Bei Gasetagenheizungen sind die Möglichkeiten zum Einstellen meist recht überschaubar. Oft lässt sich nur die Vorlauftemperatur ändern. Das Erhöhen der Vorlauftemperatur sollte nur eine vorübergehende Lösung sein, zum Beispiel bei ungewöhnlich niedrigen Außentemperaturen. Bei Zentralheizungen dagegen können kompliziertere Dinge wie die Heizkurve verstellt werden. Die regelt die Vorlauftemperatur der Gasheizung entsprechend der Außentemperatur. Auch hier ist es daher besser, eine Fachkraft zu fragen.

Probleme bei Gasheizungen: Was tun?

Während des Betriebs einer Gasheizung können unterschiedliche Probleme auftreten. Gluckert Ihre Heizung, kann Luft in der Anlage der Grund dafür sein – Sie sollten die Heizung entlüften. Falls das Geräusch nach dem Entlüften immer noch auftritt oder die Heizung pfeift, kann eine zu hoch eingestellte Drehzahl an der Umwälzpumpe dafür verantwortlich sein. Da dies die Heizleistung nur gering beeinflusst, können Sie die Drehzahl gegebenenfalls etwas herunter drehen. Viele Pumpen haben jedoch nur drei Stufen – und Hocheffizienzpumpen sollten gar nicht verstellt werden. Sinnvoller wäre ein hydraulischer Abgleich der Gasheizung und der Einbau einer Hocheffizienzpumpe.

…kann dies ebenfalls auf zu viel Luft oder auf fehlendes Wasser in der Heizanlage hindeuten. Bei Letzterem empfiehlt es sich, relevante Teile wie etwa das Druckausgleichsgefäß oder den Kessel von einem/r Installateur*in prüfen zu lassen. Werden die Heizkörper in unterschiedlichen Räumen ungleichmäßig warm, könnte ein hydraulischer Abgleich helfen.

…so kann dies unterschiedliche Ursachen haben, wie etwa einen Defekt an der Regelung, am Temperaturfühler oder am Zündelement. Auch hier empfiehlt es sich, eine Fachkraft zu Rate zu ziehen.

…kann das an Ablagerungen in den Zwischenräumen liegen. In diesem Fall sollten Sie die Heizkörper gründlich reinigen.

…könnte das an Abgasgeruch oder austretendem Gas liegen. Bei Abgasgeruch sollten Sie eine Fachkraft holen. Bei Gasgeruch sollten Sie schnellstmöglich den Gashahn zudrehen. Achten Sie unbedingt darauf, Flammen und Funken zu vermeiden (keine elektrischen Geräte und Lichtschalter nutzen, keine Stecker ziehen). Öffnen Sie die Fenster, damit das Gas leichter abziehen kann. Gehen Sie aus dem Haus und informieren Sie umgehend den zuständigen Energieversorger – per Telefon oder Handy.

Schlimmstenfalls kann aus einer defekten Gasheizung oder Gastherme giftiges Kohlenmonoxid austreten, wie bei anderen Heizungen auch. Das kann sich durch Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit bemerkbar machen. Bei regelmäßiger Wartung der Heizungsanlage ist dieses Risiko jedoch äußerst gering. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie einen Kohlenmonoxid-Melder installieren. Der löst bei steigendem Kohlenmonoxid-Wert ein Alarmsignal aus, ähnlich wie ein Rauchmelder.

Gasheizungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Sowohl in Einfamilienhäusern als auch in Mehrfamilienhäusern ist die Gasheizung die Heizungsart mit der größten Verbreitung. Während jedoch die Warmwasserbereitung in Einfamilienhäusern häufig zentral über einen Heizkessel erfolgt, wird dies in manchen Mehrfamilienhäusern dezentral in den Wohnungen geregelt. Besitzer*innen von Einfamilienhäusern sind zudem meist flexibler, was den Aufstellungsort und eine mögliche Kombination oder Nachrüstung mit weiteren Wärmeerzeugern angeht, wie zum Beispiel mit Solarthermieanlagen.

Im Gebäudebestand liegen Gasheizungen nach wie vor vorne: Rund 47 Prozent aller Heizungen nutzen Gas – allerdings mit sinkender Tendenz. Denn im Neubau sind Gasheizungen nur noch dritte Wahl (10 Prozent im Jahr 2023). Dort belegen inzwischen Wärmepumpe (56 Prozent) und Fernwärme (27 Prozent) die ersten Plätze.

Vergleich und Test der Gasheizungstypen: Vor- und Nachteile

Bei Gasheizkesseln werden drei Typen unterschieden:

  • Gasbrennwerttherme oder Gasbrennwertkessel,
  • Niedertemperaturkessel und
  • Konstanttemperaturkessel.

Gasbrennwerttechnik ist die aktuellste und effizienteste der drei Kessellarten, da entstehende Abgase zusätzlich zur Erwärmung des Heizwassers genutzt werden.
Ein Niedertemperaturkessel kann zwar mit Temperaturen weit unter 70 Grad Celsius betrieben werden, nutzt allerdings die Kondensationswärme der Abgase nicht und ist somit weniger effizient als die Gasbrennwerttechnik.
Ein Konstanttemperaturkessel arbeitet dauerhaft bei einer Temperatur zwischen 70 und 90 Grad Celsius. Er ist äußerst ineffizient und sollte möglichst gegen eine neue Gasheizung ausgetauscht werden.

Im Unterschied zu einem Gasheizkessel verfügt eine Gastherme, die bei einer Gasetagenheizung zum Einsatz kommt, seltener über einen eigenen Wasserspeicher. Stattdessen wird das Wasser oft in einem Rohr an dem Gasbrenner vorbeigeführt und dabei erhitzt. Entsprechend dem genutzten Gasheizkessel wird auch hier zwischen Gasbrennwerttherme und Niederbrennwerttherme unterschieden. Konstanttemperaturkessel und eine dazugehörige Therme sind heute kaum noch zu finden.

Kombinationsmöglichkeiten von Gasheizungen mit erneuerbaren Energien

Nach dem Gebäudeenergiegesetz GEG besteht bei allen Neubauten die Pflicht, einen bestimmten Anteil der Wärme durch erneuerbare Energien zu erzeugen. Dies ist durch die Kombination einer Gasheizung mit anderen Wärmequellen wie zum Beispiel Solarthermie, Bio-Erdgas oder mit einer Wärmepumpe zu erreichen. Der gesetzlich vorgeschriebene Anteil zur Wärmeerzeugung fällt je nach erneuerbarer Energiequelle unterschiedlich aus. Welche der erneuerbaren Energien Sie nutzen möchten, können Sie grundsätzlich selbst entscheiden. Ein/e Energieberater*in sollte jedoch berechnen, welche Kombination in Ihrem konkreten Fall am wirtschaftlichsten ist.

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Energiequelle
Solarthermie
Bio-Erdgas
Geothermie
gesetzlicher Anteil an der Wärmeerzeugung
15 %
30 %
50 %
besondere Voraussetzungen
geeignete Dachfläche zum Aufstellen der Solarthermieanlage
keine besonderen technischen Voraussetzungen, ggf. Wechsel des Gasanbieters
relativ hohe Investitionskosten; Alternative zu Solarthermie beim Fehlen einer geeigneten Dachfläche
Die Tabelle zeigt Kombinationsmöglichkeiten von Gasheizungen mit erneuerbaren Energien

Weitere Arten bzw. Kombinationsmöglichkeiten von Gasheizungen

Neben der Koppelung von Gasheizungen mit erneuerbaren Energiequellen gibt es noch weitere Kombinationsmöglichkeiten – etwa das Einbinden eines Kaminofens in das Heizsystem oder das Nutzen einer zusätzlichen Infrarotheizung. Allerdings lässt sich eine Infrarotheizung als besondere Variante einer Stromheizung nicht direkt in das System einer Gasheizungsanlage einbinden und ist auch in puncto Effizienz kritisch zu prüfen.

Gasetagenheizung und Gaszentralheizung – wo liegt der Unterschied?

Eine Gasetagenheizung ist eine Heizungseinheit, die eine Wohnung oder Etage mit Wärme und meist auch mit warmem Wasser versorgt. Der Begriff ist insofern missverständlich, da solche Heizungen meist für einzelne Wohnungen genutzt werden. Das heißt, unterschiedliche Wohnungen der gleichen Etage haben in der Regel jeweils eine eigene Etagenheizung. Im Gegensatz dazu ist eine Gaszentralheizung eine Heizungsanlage, die das ganze Gebäude (also alle Wohnungen/Etagen) von einem zentralen Ort aus (meist dem Keller) beheizt und die Wärme dann über Leitungen im ganzen Haus verteilt.

Gasheizungen im Test

Der aktuellste umfassende Gasheizungs-Test der Stiftung Warentest stammt aus dem Jahr 2010. Getestet wurden acht unterschiedliche Brennwertkessel zum damaligen Preis zwischen 4.500 und 5.800 Euro, die auch heute noch alle erhältlich sind. Jeder der Kessel aus dem Test ist mit einem Solarspeicher für Warmwasser ausgestattet. Alle getesteten Anlagen haben die Gesamtnote „Gut“ erhalten, wobei die Energieeffizienz, Bedienung und Umwelteigenschaften getestet wurden. Als beste Gasheizung zeichnete die Stiftung Warentest die Viessmann Vitodens 300-W aus, die mit 5.800 Euro allerdings gleichzeitig die teuerste war. Preis-Leistungs-Sieger des Tests für Gasheizungen war die Remeha Calenta 15DS; mit 4.500 Euro Listenpreis deutlich günstiger, jedoch mit geringerer maximaler Heizlast. Der Gasheizungs-Test ist komplett online zu finden.

Eine etwas aktuellere Übersicht bietet die Gas-Brennwert-Kesselliste von proKlima. Die Liste enthält im Jahr 2015 am Markt verfügbare Geräte, die bestimmte Kriterien für mehr Effizienz erfüllen. Entwickelt wurde die Kesselliste mit dem Institut für energieoptimierte Systeme an der Hochschule Ostfalia.

Kosten & Preise von Gasheizungen

Die Kosten einer neuen Gasheizung hängen von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Dazu zählen etwa die Leistung der Gasheizung (Dimensionierung), die verwendete Technik (zum Beispiel Brennwert), die Größe des Wasserspeichers, die Abgasleitung und eine eventuell nötige Schornsteinsanierung sowie anfallende Kosten für Lieferung, Installation und Inbetriebnahme. Der Komplettpreis inklusive Einbau für eine durchschnittliche Gaszentralheizung liegt im Einfamilienhaus etwa zwischen 6.000 und 9.000 Euro. Der Preis für eine Gasetagenheizung variiert im Schnitt zwischen 3.500 und 5.000 Euro. In beiden Fällen handelt es sich jedoch nur um die Kosten für den Wärmeerzeuger. Austausch oder Installation neuer Heizrohre oder Heizkörper sind beispielsweise nicht enthalten.

Preise und Kosten aufgeschlüsselt

Die Gesamtkosten für eine Gasheizung hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ist zum Beispiel ein Gasanschluss vorhanden? Muss eine neue Abgasleitung her oder kann die vorhandene genutzt werden? Ist eine alte Ölheizung inklusive Tanks zu entsorgen? Das alles kann die Anschaffungskosten und die Einbaukosten beziehungsweise Installationskosten in die Höhe treiben, wie die Übersicht über einige Komponenten einer Gasheizung zeigt:

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Komponente
Preise (ungefähre Angabe)
Gas-Brennwertgerät wandhängend
2.500 bis 4.000 Euro
Gas-Brennwertgerät bodenstehend
3.500 bis 6.000 Euro
Gas-Niedertemperaturkessel
1.500 bis 2.000 Euro
Wasserspeicher
500 bis 1.500 Euro
Abgasleitung (inkl. Montage)
600 bis 1.500 Euro
Montage und Inbetriebnahme
300 bis 500 Euro
Demontage alter Heizung
150 bis 300 Euro
hydraulischer Abgleich
500 bis 900 Euro
Gasanschluss
500 bis 2.500 Euro
Kosten einer Gasheizung im Detail

Preise für Gasheizungen im Vergleich

Eine pauschale Aussage zu den Preisen bestimmter Hersteller ist kaum möglich. Dazu ist das Angebot der Hersteller zu groß. Zudem sind die individuellen Anforderungen an eine Gasheizung zu unterschiedlich, ebenso das Preisniveau in den verschiedenen Regionen Deutschlands. Ein Gasheizungs-Preisvergleich ist daher nur im Einzelfall möglich. Am besten holen Sie dazu mehrere Angebote ein und vergleichen diese – optimalerweise gemeinsam mit einem/r unabhängigen Energieberater*in. Prüfen Sie unbedingt auch die laufenden Kosten und weitere Alternativen wie etwa eine Wärmepumpe.

Wartungskosten: Wie hoch sind sie und wer übernimmt sie?

Eine Gasheizung sollte mindestens einmal jährlich von einer Fachkraft gewartet werden. Dazu kommen etwa alle zwei bis drei Jahre Prüfungen durch den/die Schornsteinfeger*in. Kalkulieren Sie für eine umfassende Wartung im Ein- oder Zweifamilienhaus Kosten zwischen 100 und 250 Euro ein. Wer in Mietwohnungen die Kosten für die Wartung übernimmt, hängt vom jeweiligen Mietvertrag ab. Üblicherweise sind die Wartungskosten Teil der Betriebskosten. Das heißt alle Mieter*innen teilen sich diese Kosten und finden diese in der jährlichen Betriebskostenabrechnung.

Kosten für die Umrüstung auf eine Gasheizung: Wie sinnvoll und wie teuer ist das?

Eine Umstellung von Öl auf Gas als Wärmeenergie kann aus vielerlei Gründen sinnvoll erscheinen. Dazu zählen womöglich geringere Energiepreise, niedrigere Wartungskosten und bessere Emissionswerte. Für eine komplette Sanierung und den Einbau einer Gas-Brennwertheizung inklusive aller nötigen Umbaumaßnahmen müssen Sie bei einem durchschnittlichen Ein- oder Zweifamilienhaus etwa 10.000 Euro einkalkulieren – allerdings mit einem großen Haken: Denn für eine neue Gasheizung gibt es keine lukrativen Fördermittel mehr.

Eine Umstellung auf Gas empfahl sich bisher besonders, wenn eine Modernisierung der Ölheizung und damit eine entsprechende Investition sowieso auf dem Plan standen. Auch die Umrüstung einer Nachtspeicherheizung auf eine Gasheizung galt lange als lohnenswert, wenn diese ohnehin zu erneuern war. Doch inzwischen rechnen sich in den meisten Fällen Wärmepumpen oder andere Heizungen mit erneuerbarer Energie. Deswegen sollten Sie möglichst mit einer unabhängigen Energieberatung ermitteln, ob sich eine Umrüstung auf eine Gasheizung oder eine andere Heizanlage lohnt.

Wer seine Gasheizung mit Solar-Unterstützung versehen möchte, hat die Wahl zwischen einer Solarthermieanlage für Warmwasser sowie einer Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizung. Die Kosten für Solarthermie liegen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bei rund 5.000 (nur Warmwasser) beziehungsweise 10.000 Euro (Warmwasser und Heizung). In vielen Fällen dürfte jedoch inzwischen eine Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe die wirtschaftlichste Lösung sein.

Ist der Heizungsverbrauch meiner Gasheizung normal?

Laut Heizspiegel 2024 liegt der Heizenergieverbrauch in einem Mehrfamilienhaus mit Gasheizung bei durchschnittlich 131 Kilowattstunden (kWh), in einem Einfamilienhaus bei 143 kWh pro Quadratmeter. Die Kosten für den Verbrauch einer Gasheizung liegen im Mehrfamilienhaus je Quadratmeter bei etwa 19,00 Euro, im Einfamilienhaus bei rund 21,30 Euro. Mehr dazu ebenfalls im Artikel „Gasheizung richtig nutzen".

Wie hoch sind die Heizkosten und die Betriebskosten einer Gasheizung?

Neben den Anschaffungskosten sind die laufenden Betriebskosten entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Gasheizung. Diese setzen sich aus vier Posten zusammen:

  • dem Brennstoff, also Erdgas, Flüssiggas oder Ökogas,
  • der Betriebsenergie, also dem Stromverbrauch zum Betrieb der Heizungselemente, vor allem der Umwälzpumpe,
  • der Wartung und Instandhaltung sowie
  • der Prüfung durch den Schornsteinfeger.

In einer durchschnittlichen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus und in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus fallen folgende Heizkosten und Betriebskosten für eine Gasheizung an:

Heizkosten und Betriebskosten für eine Gasheizung im Einfamilienhaus (110 m2)

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Kosten in Euro/Jahr
Einfamilienhaus
Heizkosten der Gasheizung
2.345 €
davon Betriebskosten der Gasheizung
ca. 280 €
• Betriebsenergie (v. a. Umwälzpumpe)
ca. 105 €
• restliche Heiznebenkosten (Wartung & Schornsteinfeger)
ca. 175 €
Die Tabelle zeigt Heizkosten und Betriebskosten für eine Gasheizung im Einfamilienhaus (110 m<sup>2</sup>)

Heizkosten und Betriebskosten für eine Gasheizung im Mehrfamilienhaus (70 m2)

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Kosten in Euro/Jahr
Wohnung
Heizkosten der Gasheizung
1.330 €
davon Betriebskosten der Gasheizung
ca. 160 €
• Betriebsenergie (v. a. Umwälzpumpe)
ca. 55 €
• restliche Heiznebenkosten (Wartung & Schornsteinfeger)
ca. 105 €
Die Tabelle zeigt Heizkosten und Betriebskosten für eine Gasheizung im Mehrfamilienhaus (70 m<sup>2</sup>)

Eigentümer*innen, die ihre Betriebskosten für die Gasheizung senken wollen, sollten vor allem ihre Umwälzpumpe prüfen. Denn eine veraltete Pumpe sorgt im Einfamilienhaus im Schnitt für Stromkosten von 117 bis 176 Euro pro Jahr. Mit einer neuen Hocheffizienzpumpe lassen sich die jährlichen Kosten auf durchschnittlich 15 bis 30 Euro senken – eine Maßnahme, die sich innerhalb weniger Jahre bezahlt macht und mit 15 bis 20 Prozent vom Staat gefördert wird.

Mieter*innen mit zu hohen Betriebskosten sollten den/die Eigentümer*in auf den möglichen Pumpentausch und die Förderung aufmerksam machen. Außerdem sollten sie die Kosten für den Messdienstleister prüfen lassen.

Förderung für die Gasheizung

Seit dem 28.07.2022 gibt es keine staatlichen Fördermittel mehr für Gasheizungen. Auch der Einsatz einer sogenannten Gas-Hybridheizung wird nicht mehr gefördert. Wer die Möglichkeit hat, zu einem Wärmeerzeuger auf Basis erneuerbarer Energien zu wechseln, sollte dies tun. Denn für umweltfreundliche Heizungen gibt es nach wie vor attraktive Förderprogramme. Diese finden Sie in unserem FördermittelCheck!

Gasheizung erneuern: Wann ist es sinnvoll?

Generell gilt: Ab einem Alter von 15 bis 20 Jahren sind Gasheizungen in der Regel veraltet. Dann empfiehlt sich eine Erneuerung der Anlage, um vom geringeren Energieverbrauch moderner Geräte zu profitieren und den CO2-Ausstoß zu senken. Falls Ihre Heizung noch nicht mit Brennwerttechnik ausgerüstet ist, lohnt sich eine Modernisierung in fast jedem Fall. Beim Austausch eines alten und inzwischen sehr seltenen Konstanttemperaturkessels durch einen Brennwertkessel können Sie im Schnitt 30 Prozent Kosten einsparen. Bei dem Austausch eines Niedertemperaturkessels durch einen Brennwertkessel sind es durchschnittlich 10 Prozent.

Noch mehr Kosten und CO2 können Sie einsparen, wenn Sie Ihre Gasheizung mit Brennwerttechnik mit einer Solarthermieanlage kombinieren – oder noch besser: komplett auf eine Heizung mit erneuerbarer Energie umsteigen. Prüfen können Sie die verschiedenen Möglichkeiten mit dem ModernisierungsCheck von co2online.

Anschaffung und Einbau einer neuen Gasheizung: Darauf sollten Sie achten

Bei der Anschaffung und dem Einbau einer neuen Gasheizung oder der Modernisierung Ihrer alten Heizungsanlage sollten Sie darauf achten, dass die Anlage Ihrem Wärmebedarf entspricht. Ermitteln sollte den eine Fachkraft. Sie haben die Wahl zwischen bodenstehenden und an der Wand hängenden Geräten. Bei einer umfangreichen Modernisierung können Sie zudem den Ort bestimmen, an dem die Heizung aufgestellt werden soll. Üblicherweise befindet sich dieser im Keller. Doch auch in der Wohnung oder unter dem Dach kann eine Gasheizung installiert werden. Für letzteres spricht der kurze Transportweg für Abgase. Bei einer neuen Gasheizung unter dem Dach ist die Statik zu prüfen, wenn Solarthermie für Heizung und Warmwasser mit einem entsprechend großen und schweren Speicher genutzt wird.

Beim Einbau einer neuen Gasheizung sollten Sie zudem generell einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Dabei werden alle Bestandteile der Heizungsanlage optimal aufeinander eingestellt, um den Gasverbrauch zu minimieren und störende Geräusche zu vermeiden.

Hersteller von Gasheizungen

Gasheizungen gibt es nicht nur von den Herstellern Brötje, Buderus, Junkers, Oertli, Remeha, Vaillant (sprich „Weiland“), Viessmann, Weishaupt und Wolf, deren Geräte die Stiftung Warentest untersucht hat. Auch andere Firmen bieten Heizungen mit Erdgas an. Der Name des Herstellers einer Gasheizung sollte bei den Kriterien für die Auswahl nicht an erster Stelle stehen. Das zeigen auch die erwähnten Testergebnisse, denn dort wurden alle Geräte mit „Gut“ bewertet. Es gibt also meist keine grundlegenden Vorteile bei dem einen oder anderen Hersteller.

Wichtiger als der Hersteller ist, dass die Gasheizung zum Wärmebedarf passt und dass auch das Gesamtpaket stimmt (zum Beispiel der richtige Speicher oder die Kombination mit Solarthermie). Deshalb ist eine unabhängige Energieberatung für eine neue Gasheizung oder eine andere neue Heizung so wichtig.

Jens Hakenes

Über den Autor

Jens Hakenes

Jens Hakenes ist seit 2010 unser freiberuflicher Experte für die Themen Heizkosten, Warmwasser, Stromkosten und Klimaschutz. In seinen Artikeln erfahren Sie zum Beispiel alles Wichtige über Fußbodenheizungen, Smart Home oder den CO₂-Preis.

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